11. Juli 2016
von Tom Levold
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Heute gibt es wieder etwas zu feiern: den 65. Geburtstag von Mohammed El Hachimi (Foto: T. Levold). Gebürtig in Rabat, Marokko, lebt und arbeitet er seit seinem Berliner Studium der Sozialpädagogik und Sozialwissenschaften schon seit über 40 Jahren in Deutschland und ist in der systemischen Szene zunächst als Lehrtherapeut und Supervisor beim Institut für Familientherapie Weinheim bekannt geworden. In den letzten 20 Jahren arbeitete er aber zunehmend als Coach und Trainer in den Bereichen der systemischen Organisationsentwicklung.
Seine eigene Migrationserfahrung prädestinierte ihn für die Entwicklung von Konzepten zur interkulturellen Kommunikation, sei es in der Arbeit mit bikulturellen Paaren oder mit Organisationen, die sich zunehmend mit der Frage von Diversität, „anders-sein“ und „Fremdheit“ auseinandersetzen müssen.
Die Reflexion von kulturgebundenen Werten, Normen und Haltungen sowie die zieldienliche Nutzung multikultureller Ressourcen und Perspektiven, die auch in viele Veröffentlichungen zur interkulturellen Kommunikation eingeflossen sind, zeichnen dabei nicht nur seine Arbeit mit Klientensystemen aus, sondern ist ganz persönlicher Ausdruck aller seiner Aktivitäten – und die lassen sich gar nicht alle aufzählen.
Vor über 20 Jahren hat er sich einen zweiten Standort in Marokko aufgebaut, am Rande von Zagora, einer Provinzhauptstadt südöstlich des Atlasgebirges am Rande der Wüste. Fanden hier zunächst immer mal wieder kleinere Seminargruppen statt, ist im Laufe der Jahre ein stolzes Projekt daraus geworden. Das „Riad Lamane“ gehört zu den schönsten Hotelanlagen in der Region, eine wunderbare Oase, in der sich sowohl die Erholung genießen als auch wunderbar arbeiten lässt. Hier realisiert Mohammed El Hachimi nicht nur seine Vorstellungen von Ökologie und fairem Tourismus, sondern auch seine Vorstellungen einer sozial verpflichteten Führung eines Unternehmens, das mittlerweile vielen Menschen eine stabile ökonomische Existenz ermöglicht.
Mit seiner Kreativität, seinem Humor und seiner Begeisterungsfähigkeit schafft Mohammed es immer wieder, Menschen mitzureißen und eine Form von Begegnung zu schaffen, die „das Fremde“ vertraut werden lässt und Brücken schlagen kann, sei es durch Geschichten erzählen, Tanz, Musik und Bewegung oder einfach dadurch, dass man etwas zusammen macht und unternimmt, wobei seine Ideen einfach unerschöpflich erscheinen. Was er sich vorstellt, setzt er mit einer unglaublichen Energie und Geschwindigkeit um – als Architekt, Künstler, Musiker, Möbelbauer, Investor, nicht zuletzt als Initiator und Förderer von sozialen Projekten bis hin zur Errichtung einer Schule.
Auch wenn ich ihn früher flüchtig vom Sehen kannte, habe ich ihn erst vor ein paar Jahren in Zagora wirklich kennengelernt, obwohl wir dort feststellen mussten, dass wir uns in Deutschland auch mit dem Fahrrad hätten besuchen können. Aus dieser räumlichen Nähe ist dann eine sehr befruchtende Freundschaft entstanden, die nicht zuletzt in mehrere gemeinsame Trialogie-Tagungen gemündet sind, die wir jährlich gemeinsam mit Liane Stephan in der letzten Februarwoche in Zagora veranstalten.
Lieber Mohammed, zum 65. Geburtstag ganz herzliche Glückwünsche und noch viele Jahre des kreativen Erschaffens von guten Umständen für Dich, Deine Familie und alle, die gerne mit Dir zusammen sind und arbeiten! Ich freue mich, dazu zu gehören!