systemagazin

Online-Journal für systemische Entwicklungen

4. Mai 2006
von Tom Levold
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David Orlinsky über den Stand der Psychotherapieforschung

David Orlinsky, einer der bekanntesten Psychotherapieforscher der Welt und früherer Präsident der„North American Society for Psychotherapy Research„, hat sich unlängst im Newsletter dieser Gesellschaft von Januar 2006 über den gegenwärtigen Stand der Psychotherapieforschung geäußert. systemagazin freut sich über die Erlaubnis des Autors, diesen Text (der leider nur in englischer Sprache vorliegt) dem deutschen Publikum in der systemischen Bibliothek zugänglich machen zu können.
Orlinsky, der seit über 40 Jahren Psychotherapieforschung betreibt, äußerst sich in diesem lesenswerten Text alles andere als optimistisch über den Stand der Dinge:„I must start by confessing that I don’t really read psychotherapy research when I can help it. Why? The language is dull, the story lines are repetitive, the characters lack depth, and the authors generally have no sense of humor. It is not amusing, or at least not intentionally so. What I do instead of reading is scan or study. I do routinely scan the abstracts of articles as issues of journals arrive to assure myself there is nothing I need or want to know in it, and if the abstract holds my interest then I scan tables of results. Also, at intervals of years, I have agreed to study the research on psychotherapy systematically, usually with a specific focus on studies that related process and outcome (…). I have been doing this for 40 years more or less, and on that basis (for what it is worth) here is what I think about the state of psychotherapy research“

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3. Mai 2006
von Tom Levold
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Evo Devo

Unter Evo Devo firmieren die neueren Theorien über den Zusammenhang von Entwicklung und Evolution. Edward Ziff und Israel Rosenfield stellen in der Ausgabe der New York Review of Books vom 11. Mai 2006 auf äußerst anregende und leicht verständliche Weise drei neuere Arbeiten zu diesem Thema ausführlich vor.
Angesichts der Tatsache, dass Menschen über nicht viel mehr Gene als Spulwürmer verfügen, stellt sich die Frage, welche Prozesse für die Entwicklung organismischer Komplexität eigentlich verantwortlich sind. Die Antwort scheint im Interaktionsverhalten der Gene zu liegen bzw. in der Generierung bestimmter Muster der Regulation genetischer Aktivitäten. Eine enttäuschende Nachricht für alle, die immer noch auf der Suche nach den ultimativen Genen für Schizophrenie, Legasthenie und Homosexualität sind. Auszüge aus dem Text:

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3. Mai 2006
von Tom Levold
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Systemische Mitarbeiterführung

Dagmar Wiegel bespricht das Buch von Peter Steinkellner„Systemische Intervention in der Mitarbeiterführung„, das 2005 beim Carl-Auer-Verlag in Heidelberg erschienen ist. Ihr Fazit:„Das Buch stellt eine gelungene Darstellung des aktuellen theoretischen als auch praktischen Standes der Systemik in ihren unterschiedlichen Anwendungsbereichen dar. Zielgruppe werden in erster Linie Systemiker sein, die mindestens ein Grundwissen der gängigen Ansätze mitbringen. Für Führungskräfte kann es Anstöße geben, das eigene Profil zu reflektieren und Grenzen und Möglichkeiten der Intervention im Rahmen von Mitarbeiter und Unternehmensführung bewusster zu werden“

2. Mai 2006
von Tom Levold
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systhema 1(2006) erschienen

Das neue Heft von systhema (hier zur Datenbank) enthält Beiträge zur Kindertherapie von Jim Wilson und Brigitte Geupel sowie Aufsätze zum Eltern-Coaching von Olaf Düring und von Ursula Lävemann und Charlotte Strobl, die die Kompetenzen von Eltern in einem Gruppen-Coaching fördern. Barbara Ollefs und Wolfgang Loth diskutieren in einem Briefwechsel den Ansatz des Elterncoachings. Ilke Crone berichtet von einer gemischten Gruppe aus Gehörlosen und Hörenden. Hans Lieb und Ursula Tröscher-Hüfner setzen sich mit dem„Team als Austragungsort kindlicher/archaischer Gefühle“ auseinander. Desweiteren werden Barbara Brink, Gudrun Popken-Gulyás und Ulla Tröscher-Hüfner als Lehrtherapeutinnen aus dem Lehrtherapeutenteam des Instituts für Familientherapie A&E Weinheim von Arist von Schlippe, Haja Molter und Hans Lieb verabschiedet. Der Band wird durch ein Interview von Ursula Tröscher-Hüfner durch Cornelia Hennecke und jede Menge Rezensionen abgeschlossen.

1. Mai 2006
von Tom Levold
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Hans Jellouschek über die Kunst des Liebens

In der Systemischen Bibliothek gibt es einen Text von Hans Jellouschek zu lesen, der sich mit der„Kunst des Liebens – aus der Sicht eines systemischen Paartherapeuten“ auseinandersetzt. Es handelt sich um das Manuskript eines Vortrages, der am 18.6.2000 anlässlich des 100.Geburtstages von Erich Fromm auf einer Tagung an der Evangelischen Akademie Bad Boll gehalten wurde. In der Einleitung schreibt Jellouschek:
„Auf diesem Hintergrund habe ich jetzt ‚Die Kunst des Liebens‘ wieder gelesen. Dabei festgestellt: Vieles in diesem kleinen Buch erlebe ich nach wie vor als eine starke Bestätigung meiner eigenen Grundeinstellungen und immer wieder auch als Anregung zur eigenen Vertiefung. Und vieles davon halte ich nach wie vor für ein wichtiges kritisches Korrektiv einer allzu oberflächlich-pragmatischen und dem Zeitgeist verpflichteten Haltung gegenüber, die ich sowohl bei vielen Paaren finde, als auch bei Kolleginnen und Kollegen, mit denen ich bei Fortbildungen oder in anderen Zusammenhängen zu tun habe.

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30. April 2006
von Tom Levold
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Deutsche Erstveröffentlichung: Kurt Ludewig im Gespräch mit Humberto Maturana

systemagazin freut sich, die deutsche Erstveröffentlichung eines langen Gespräches von Kurt Ludewig, systemagazin-Autor und einer der Pioniere der systemischen Therapie in Deutschland, mit Humberto Maturana präsentieren zu können, der Anfangs der 80er Jahre die Entwicklung des systemischen Ansatzes in Europa stark beeinflusst hat. Dieses Gespräch ist in spanischer Sprache erstmals 1992 in Chile als Buch erschienen, eine erste deutsche Übersetzung wurde 1994 von José R. Rama-Souto angefertigt, die aus unterschiedlichen Gründen nicht veröffentlicht wurde.

Kurt Ludewig, der selbst aus Chile stammt und sich schon als Übersetzer des Bestsellers von Maturana und Franciso Varela„Der Baum der Erkenntnis“ Verdienste um die Verbrereitung des Werkes von Maturana erworben hatte, hat im Jahre 2006 diese Übersetzung (71 Seiten, PDF) vollständig überarbeitet und Teile neu übersetzt. Gegenstand des Gespräches zwischen ihm und Maturana sind die Fragen und Themen aus dem„Baum der Erkenntnis“. Auch wenn der Beitrag Maturanas für die Entwicklung der systemischen Theorie in geschichtlicher Perspektive aufgrund der verstärkten Rezeption der Theorie Luhmanns (zu der Kurt Ludewig wiederum ebenfalls wichtige Beiträge geleistet hat) seit Ende der 80er Jahre zunehmend in den Hintergrund getreten ist, stellt der vorliegende Text eine wichtige Quelle beim Studium der Geschichte des systemischen Ansatzes dar.

Ich freue mich daher besonders, dass Kurt Ludewig sich entschieden hat, als Forum für die Erstveröffentlichtung dieser Arbeit das systemagazin zu wählen und danke ihm herzlich für die damit verbundene Arbeit. Den Leserinnen und Lesern dieses Gespräches wünsche ich eine anregende Lektüre.

Tom Levold

27. April 2006
von Tom Levold
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systemagazin und Fußball-WM 2006

systemagazin nimmt mit Bedauern die Entscheidung des Bundesgerichtshof vom heutigen Tage zur Kenntnis, dass jeder die Bezeichnung„Fußball WM 2006″ benutzen darf, ohne die FIFA um Erlaubnis zu fragen bzw. eine angemessene Lizenzgebühr zu entrichten. Dieses Urteil hat verheerende Folgen für die Deutsche Sprache, die auch zukünftig völlig ungeregelt von jedermann benutzt werden darf, und ist ein Schlag für alle, die das Vermarktungspotential von Alltags-Wörtern als Beitrag zur Beendigung unserer Krise nutzen wollen. Vor allem trifft das Urteil aber systemagazin selbst in voller Härte und vereitelt seine Pläne, beim Bundespatentamt folgende Bezeichnungen mit Markenschutz eintragen zu lassen:

  • „Mit freundlichen Grüßen“
  • „Systemisch denken und handeln“
  • „Schiedsrichter Telefon“

systemagazin erwägt daher einen Umzug in die USA, wo nicht dermaßen leichtfertig mit dem Privateigentum an Wörtern umgegangen wird. Mit Interesse hat es festgestellt, dass z.B. Begriffe wie„Passionate Marriage“ oder„Passionate Couples“ längst eingetragene Warenzeichen sind, im Besitz des Autors David Schnarch („Die Psychologie sexueller Leidenschaft“, Klett-Cotta 2006). Nicht ganz klar ist, wie und von wem die Lizenzgebühren eingetrieben werden sollen. In Frage kommen natürlich pauschale Zusatzabgaben auf Verhütungsmittel, Sexfilme und Viagra-Produkte. Und wer sparen will, kann ja jederzeit auf eine„Passionate Marriage“ verzichten.

systemagazin wird sich jedenfalls um die Rechte am Namen„David Schnarch“ bemühen. Und was den Bundesgerichtshof betrifft, ruft systemagazin laut und gebührenfrei:„Schiedsrichter, Telefon“.

24. April 2006
von Tom Levold
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Jürgen Kriz über die Reaktion der DPVT auf die „Bonner Erklärung“

Die „Bonner Erklärung„, über die systemagazin bereits mehrfach berichtete, löst Reaktionen aus. Nicht nur bei den über 2.500 Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, die die Erklärung bislang unterschrieben haben, sondern auch bei denen, die sich zu Recht kritisiert fühlen dürfen, etwa die Deutsche PsychotherapeutenVereinigung. Sie hat nun auf ihrer Internet-Seite einen Gegenangriff gestartet und bescheinigt den Verfassern und Unterzeichnern der„Bonner Erklärung“:„Eine solche Denkweise beendet aber jegliche Form von Wissenschaft. Sie schafft auch keine neue, andere Wissenschaft, sondern wird zur Glaubenskongregation“.
systemagazin-Autor Jürgen Kriz nimmt gegen diese Polemik im systemagazin Stellung. Sein Fazit:„Man muss die „Bonner Erklärung“ (die auch ich unterzeichnet habe) nicht lieben, braucht das darin vorgetragene Anliegen nicht zu teilen, kann dem geäußerten „Unbehagen“ verständnislos gegenüberstehen. Aber man könnte zumindest wahrnehmen, dass die Unterschrift von über 2.500 „Kolleginnen und Kollegen“ DEREN Sorgen betrifft – und zwar nicht nur deren persönliche, sondern vor allem Sorgen um das geistige Klima in diesem Lande. … Was aber der DPTV zur „Bonner Erklärung“ im Namen des Verbandes auf seine internetseiten stellt, ist mir an Niveaulosigkeit und diffamierender Verzerrung seit den KBW-Wandzeitungen Anfang der 70er – als ich als Methoden- und Statistik-Professor „bürgerlicher Forschung“ „beschuldigt“ wurde – nicht mehr untergekommen“

23. April 2006
von Tom Levold
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Beitrag zu Niklas Luhmanns „Politische Theorie im Wohlfahrtsstaat“

Liebe Leserinnen und Leser,

ich freue mich, Ihnen den mit 24 Jahren derzeit vermutlich jüngsten systemagazin-Autoren Alexander Löcher aus Chemnitz vorstellen zu können, Student der Politikwissenschaft, Soziologie und Interkulturellen Kommunikation an der TU Chemnitz, der einen schönen Rezensionsaufsatz über das frühe Buch (1981) von Niklas Luhmann über„Politische Theorie im Wohlfahrtsstaat“ zur systemischen Bibliothek im systemagazin beisteuert.

Viel Spaß bei der Lektüre

Ihr Tom Levold

22. April 2006
von Tom Levold
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Von der Leyens Bündnis für christliche Erziehung: Zum Tischgebet bitte!

Nachdem uns Helmut Kohl 1982 eine geistig-moralische Wende angekündigt hatte, die dann allerdings doch hinter anderen, dringenderen Aufgaben (etwa die Parteikasse durch illegale Spendenpraktiken zu sanieren) zurückstehen musste, scheint uns mit dem neu ausgerufenen „Bündnis für Erziehung“ durch die Familienministerin Ursula von der Leyen eine Neuauflage dieser Wende bevorzustehen. Von der Leyen ist die Tochter des ehemaligen christdemokratischen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht („Wenn jeder Politiker, der einmal bewußt die Unwahrheit gesagt hat, sein Amt niederlegen müßte, würde es ziemlich leer werden in den Parlamenten und Kabinetten“), der sich 1976 mit Hilfe dreier mutmaßlich bestochener Überläufer aus der SPD-FDP-Koalition zum Ministerpräsidenten in Niedersachsen wählen ließ. Von Ernst Albrecht stammt übrigens auch ein früher Versuch aus dem gleichen Jahr, das Folterverbot des Grundgesetzes auszuhebeln, um im Kampf gegen Terroristen besser gewappnet zu sein. Inwiefern diese Haltungen auch die Werte charakterisieren, die Frau Leyendecker in ihrer eigenen Erziehung kennengelernt hat, muss an dieser Stelle offen bleiben.

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22. April 2006
von Tom Levold
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newsletter systemagazin

Einen Newsletter zu versenden ist interessanter als Sie glauben mögen. Zunächst erhalte ich viele Mails von Kolleginnen und Kollegen, die mir mitteilen, dass sie in Urlaub sind – der Newsletter aber von ihnen nach Rückkehr (oder bei Dringlichkeit: von vertretenden KollegInnen) beantwortet werden wird. Da der Newsletter keine Antwort erfordert, wünsche ich allen Empfängern einen schönen Urlaub (gehabt zu haben). Problematischer sind für mich diejenigen InteressentInnen, die sich aus Interesse für den Newsletter eingetragen, aber dabei offensichtlich irgendwelche Tippfehler eingegeben haben, so dass die automatische Versendung des Newsletters die Addressaten nicht erreicht.

Wer also schon länger keinen Newsletter erhalten hat (die aktuelle Version ist #11 vom 22.4.2006), den oder die bitte ich um Kontaktaufnahme (tom.levold@systemagazin.de), damit ich ggf. den falschen Eintrag löschen oder korrigieren kann.

21. April 2006
von Tom Levold
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Rosmarie Welter-Enderlin mit Festschrift geehrt

Rosmarie Welter-Enderlin hat zu Beginn dieses Jahres die Leitung des von ihr 1987 begründeten und weit über die Grenzen der Schweiz hinaus erfolgreichen Ausbildungsinstitutes in Meilen bei Zürich an ihre Nachfolgerin Ulrike Borst abgegeben. Aus diesem Anlass fand am Samstag, dem 8. April in der evangelischen Tagungsstätte Boldern ein Fest statt, das vom Team des Ausbildungsinstituts Meilen zu Ehren von Rosmarie Welter-Enderlin ausgerichtet wurde und zu dem ihre Familienangehörigen, Vereinsmitglieder sowie ihre Freunde und Wegbegleiter eingeladen waren.
Lesen Sie hier mehr über diese Veranstaltung…

20. April 2006
von Tom Levold
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Freud in Indien

In einem lesenswerten Aufsatz in der„Zeit“, die anlässlich des 150. Geburtstages von Sigmund Freud eine Reihe zur Freud-Rezeption in unterschiedlichen Kulturen veröffentlicht, hat sich heute der indische Psychoanalytiker Sudhir Kakar über die Schwierigkeiten geäußert, die europäisch geprägte Psychoanalyse in einem kulturellen Kontext anzuwenden, in dem„psychoanalytische Vorstellungen von psychischer Reife, sozialem Verhalten, »positiven« oder »negativen« Lösungen von Entwicklungskonflikten und Komplexen (wie etwa dem Ödipuskomplex)“ sich als Ausdruck von Erfahrungen und Wertbegriffen des europäischen Bürgertums erweisen und eben nicht als„universelle Wahrheiten“. Dies hat vor allem etwas mit völlig unterschiedlichen Vorstellungen zu tun, die das Selbst (und seinen sozialen Kontext) betreffen.

So schreibt Kakar:„Für den traditionellen Inder ebenso wie für den modernen westlichen Patienten, der einen Psychoanalytiker aufsucht, ist Introspektion der Königsweg zur Überwindung von seelischen Problemen. Aber die traditionellen indischen Methoden, die verschiedenen psycho-philosophischen Meditationsschulen, sind nicht dasselbe wie die Selbsterforschung, die in der Psychoanalyse gefordert wird. Die Psychoanalyse, eine abendländische Wissenschaft, stützt sich auf die introspektiven Elemente der späthellenischen Philosophie, in der sich das Selbst durch die aktive Betrachtung des eigenen Lebens definierte, wie dies in der sokratischen Formel des »Erkenne dich selbst« zum Ausdruck kommt.
Die Inder, genauer gesagt die Hindus, kennen eine ähnliche Formel – atmanam vidhi (»Erkenne dein Selbst«), doch das Selbst (atman) unterscheidet sich wesentlich von dem, was Sokrates darunter versteht. Es ist ein metaphysisches, kein biografisches Selbst, losgelöst von Zeit und Raum und daher ohne die lebensgeschichtliche Dimension, die der Kern der Psychoanalyse ist.
Ein traditioneller Inder ist daher psychologisch modern, aber er muss nicht psychologisch bereit im psychoanalytischen Sinne sein. Ganz abgesehen von den introspektiven Fähigkeiten, die der einzelne Patient, ob Europäer oder Inder, mitbringt, muss also die biografische Introspektion erlernt werden, sodass ein indischer Analytiker zunächst sehr viel didaktischer vorgehen wird als sein westlicher Kollege. Und wenn sich sein Patient immer wieder sträubt, den Weg zum biografischen Selbst zu beschreiten, kann sich der indische Analytiker jedes Mal mit dem Gedanken trösten, dass Freud selbst den Beruf des Psychoanalytikers als einen von drei unmöglichen Berufen bezeichnet hat. Allerdings wird er Freuds Worte kaum mit der gleichen befreienden Ironie verwenden können“

Es wäre reizvoll, ähnliche Überlegungen zur kulturspezifischen Rezeption von systemischen oder lösungsorientierten Therapieansätzen
anzustellen. Vielleicht gibt es schon entsprechende Arbeiten? Wenn Ihnen etwas dazu einfällt, kommentieren Sie doch bitte diesen Eintrag.

Hier kommen Sie übrigens zum vollständigen Text von Sudhir Kakar in der„Zeit“.