systemagazin

Online-Journal für systemische Entwicklungen

1. Dezember 2006
von Tom Levold
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systemagazin Adventskalender: Das erste Mal

In vielen Kursen und Seminaren mache ich immer wieder die Erfahrung, dass zahlreiche TeilnehmerInnen, die noch am Anfang ihrer beruflichen Entwicklung stehen oder noch in Weiterbildung sind, angesichts ihres relativen Mangels an Erfahrung trotz aller positiver Konnotation und Ressourcenorientierung schnell entmutigt sind oder das Gefühl bekommen, das, was sie bei ihren Lehrern bzw. Trainern beeindruckt, selbst nicht erreichen zu können. An Erlebnisse dieser Art kann ich mich natürlich selbst noch gut erinnern, auch wenn das schon eine Weile zurückliegt. Jedenfalls hat mich diese Erfahrung angeregt, bei erfahrenen systemischen Kolleginnen und Kollegen nachzufragen, wie es denn ihnen mit ihrem professionellen„ersten Mal“ als TherapeutInnen, BeraterInnen und SupervisorInnen ergangen ist. Wie sind die Erinnerungen an den ersten Fall, die erste Beratung, Therapie oder Supervision? In welchem Kontext stand die berufliche Entwicklung, was war das Rüstzeug, was war hilfreich, was war hinderlich, was war großartig, was einfach peinlich? Und was von alledem hat sie im Verlauf der Zeit als Ressource begleiten können?
Viele KollegInnen haben auf meine Anfrage reagiert und das Ergebnis ist ein besonderes systemagazin-special, das im Gewand eines Adventskalenders daher kommt. Wenn diese Geschichten Mut machen und einladen, in jedem Anfang nicht
nur die Mühsal, sondern auch den Zauber sehen zu können, haben sie ihren Zweck erfüllt. Wunderbarerweise ist der Kalender bereits jetzt schon so gut gefüllt, dass er auch nach dem 24.12. weitergeführt werden wird. Wenn Sie schon jetzt Lust haben oder sich durch die Beiträge angesprochen fühlen, einen eigenen Text über Ihr„erstes Mal“ zu verfassen, freue ich mich sehr auf Ihre Beiträge!
Den Anfang macht eine junge Wiener Kollegin, Birgit Dorninger-Bergner, die gerade erst ihre freie Praxis eröffnet hat und von ihrer Aufregung beim ersten Klientenkontakt berichtet. Freuen Sie sich auf Beiträge von Rosmarie Welter-Enderlin, Arist von Schlippe, Corina Ahlers, Wilhelm Rotthaus, Joachim Hinsch, Kurt Ludewig, Susanne Hilbig, Heidi Neumann-Wirsig, Ulrich Clement, Fritz Simon, Satuila und Helm Stierlin, Sabine Klar u.v.m., täglich an dieser Stelle!
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30. November 2006
von Tom Levold
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Völkermord von 9:30 h bis 16 h

Am 11. April 1994 begann in der Gemeinde Nyatama in Ruanda die Massenschlächterei der Hutu an den Tutsi, Teil eines geplanten Völkermordes ungeheuren Ausmaßes. Jean Hatzfeld, Journalist der französischen Tageszeitung„Liberation“ erlebte den Genozid in Ruanda als Kriegsreporter mit und verarbeitete seine Erfahrungen in zwei Büchern. Im vorliegenden Buch lässt er die Täter zu Wort kommen: eine erschütternde Lektüre, die die Leser zwingt, sich mit den Denkweisen und Verleugnungsstrategien der Mörder auseinanderzusetzen, die völlig gelassen und entspannt, ohne erkennbare innere Konflikte, über ihre Taten im Detail berichten. Johanna Fleischhauer schreibt in ihrer Rezension:„Die Offenheit erklärt sich unter anderem dadurch, dass die meisten Täter ihre Reintegration in die ruandische Gesellschaft mit Zuversicht erwarteten; wie selbstverständlich gingen sie davon aus, die Überlebenden würden ihre Entschuldigungen akzeptieren. In den Gesprächspassagen fällt auf, dass sie wohl über ihre Beobachtungen anderer Täter, aber fast nie über sich selbst sprechen. Die Verantwortung für ihre Taten lasten sie allein den politischen Befehlshabern an; auch nachträglich übernehmen sie keine Verantwortung für ihre Taten. Viele Kapitel widmen sich den Faktoren, die diese Haltung aufgebaut und verfestigt und das Morden psychologisch ermöglicht haben. … Die völlige Entgrenzung bis hin zu „Blutgier und Selbstekel“ wird aus der Logik der Täter nachvollziehbar und macht gleichzeitig fassungslos“
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29. November 2006
von Tom Levold
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Family Process im systemagazin!

„Family Process“erscheint seit 1962 vierteljährlich (mittlerweile bei Blackwell) und gibt es derzeit im 45. Jahrgang sowohl in einer Print- als auch einer Online-Version. Es handelt sich um die erste familientherapeutische Zeitschrift überhaupt, in ihrer Geschichte spiegelt sich der Wandel familien- und systemtherapeutischer Diskurse über die letzten Jahrzehnte wieder. Immer wieder wurden wichtige Innovationen im Feld durch Veröffentlichungen in Family Process eingeleitet. Von daher kann man sicherlich Family Process als ein Flaggschiff der Familientherapie und Systemischen Therapie bezeichnen. Nach den Herausgebern Jay Haley (1962-1969), Don A. Bloch (1970-1982), Carlos E. Sluzki (1982-1990), Peter Steinglass (1990-1998) und Carol M. Anderson (1998-2003) wird Family Process seit 2003 von Evan Imber-Black herausgegeben, unterstützt von einer Vielzahl prominenter KollegInnen (aus dem deutschsprachigen Raum Rosmarie Welter-Enderlin, Bruno Hildenbrand und Jochen Schweitzer). systemagazin führt ab sofort auch die Family Process in seiner Zeitschriften-Datenbank und freut sich über die Zusammenarbeit. Vorerst stehen die vollständigen biobliografischen Angaben der letzten 3 Jahrgänge ab 2004 zur Verfügung. Das Heft 1/2006 ist übrigens auf der Website des Verlages – sozusagen als Probeheft – frei herunterzuladen!
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28. November 2006
von Tom Levold
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Call for Papers: DGSF-Jahrestagung 2007

Vom 10.-13.10.2007 findet im Edwin-Scharff-Haus Neu-Ulm die 7. Wissenschaftliche Jahrestagung der DGSF statt. Das Motto der Tagung lautet„Systemische Wege in einer Welt der Veränderung“ und thematisiert die Veränderungen für Mensch und Gesellschaft durch Globalisierung, Medien, Internet und Forschungswissen in ihren Wirkungen und Determinierungen auf die verschiedenen Systeme. Wie können systemische Konzepte und systemisches Handeln in Beratung, Therapie und Supervision auf dieseEntwicklung und Herausforderung wirksam reagieren?
Als Referenten vorgesehen sind u.a. Eia Asen, Dirk Baecker, Helmut Bonney, Karl Heinz Brisch, Manfred Cierpka, Marie-Luise Conen, George Downing, Carole Gammer, Johannes Herwig-Lempp, Ilona Kickbusch, Friedebert Kröger, Tom Levold, Kurt Ludewig, Liz Nicolai, Wolf Ritscher, Jochen Schweitzer und Eva Strasser.
Die Veranstalter, das Wenger Mühle Centrum WMC e.V. lädt ein, zu den Themen„System und Veränderung“,„Arbeitswelt und Globalisierung“,„Gesundheit und Politik in einer globalisierten Welt“,„Systemische Kooperation“ u.a. am Donnerstag als Workshop oder als Poster am Freitag konkrete eigene Praxiserfahrungen, wissenschaftlichen Forschungen, Resümmees oder theoretischen Überlegungen im Projekt – und Posterforum vorzustellen.
Anmeldung und weitere Informationen auf der Kongress-website

28. November 2006
von Tom Levold
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Arbeit am Problem der Arbeit

In der gegenwärtigen Krise der Arbeitsgesellschaft wird immer vorausgesetzt, als sei klar, was Arbeit denn eigentlich ist. Dirk Osmetz versucht in seiner systemtheoretischen Annäherung an das Phänomen der Arbeit nicht Arbeit als Substanz zu betrachten, sondern in ein Organisations- und Managementverständnis einzuordnen. Dafür hat er den Wissenschaftspreis der BW-Hochschule München im Jahre 2004 erhalten. Dagmar Wiegel schreibt in ihrer Rezension:„Die komprimierte Verarbeitung erschwert teilweise das Verständnis und setzt Vertrautheit mit dem Konstruktivismus voraus. Bezüge und Wechselwirkungen zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Moral und Rechtssystem werden hergestellt. Die Arbeit stellt sich als Resonanzboden für die umgebenden Umwelten dar. Sie selbst verfügt nicht ausreichend über systemrelevante Eigenschaften, um ein solches schlüssig zu bilden. Im letzten Drittel wird der Leser für sein Durchhalten belohnt: Endlich eröffnen sich aufgrund der präzisen Vorarbeit im Theorieteil, praktische Impulse für Managementtätigkeiten. Der Begriff des „postheroischen Managements“ gewinnt an Farbe und weist auf eine grundsätzlich neue Führungspersönlichkeit hin. Kausales Denken, das in hergebrachten Führungsmodellen immer noch Usus ist, wird radikal ersetzt durch ein sehr viel bescheideneres Modell: Der Führungsverantwortliche braucht seine Mitarbeiter und hat in erster Linie die Aufgabe sie davon abzuhalten Lösungen zu unterdrücken.
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27. November 2006
von Tom Levold
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Systemischer Diskurs

Unter der Adresse systemischer-diskurs.at existiert seit kurzem eine neue Internet-Adresse für systemisch interessierte Kolleginnen und Kollegen, ins Leben gerufen von Richard L. Fellner aus Wien. Wie der Name sagt, soll die website Gelegenheit für systemische TherapeutInnen, SupervisorInnen und BeraterInnen bieten, miteinander in Austausch zu treten:„Oftmals ergeben sich im Zuge der eigenen Arbeit Fragen, man sucht Material oder Anregungen, oder möchte sich einfach nur mit anderen KollegInnen austauschen oder hören, wie diese an eine bestimmte Situation der täglichen Praxis herangehen würden“. Mit Hilfe einer Forums-Software soll dieser Austausch praktisch ermöglicht werden. Jeder registrierte Nutzer kann eigene Diskussionsthemen ins Forum stellen und kann sich in unterschiedliche Online-Diskussionen einmischen. Soweit die Theorie. Erfahrungsgemäß dauert es aber immer eine gewisse Zeit, bis ein online-Forum ausreichend„kritische“ Masse angehäuft hat, um regelmäßig frequentiert und damit wirklich interessant zu werden. Dem„Systemischen Diskurs“ sei es zu wünschen, auch wenn mit der fest etablierten systemischen Mailing-Liste die Konkurrenz groß ist (die die gleiche Grundidee verfolgt, allerdings nicht über so eine schöne Benutzeroberfläche verfügt, was das Verfolgen der zahlreichen Diskussionen ziemlich erschwert). Es bietet darüber hinaus aktuelle Nachrichten und Newsfeeds, ein Therapeuten- und Coachverzeichnis sind geplant. Die Plattform ist kostenlos und dient ausschließlich dem Ziel, die Vernetzung von Systemikern und an Systemischen Konzepten Interessierten zu fördern.

27. November 2006
von Tom Levold
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Mediation als Lebenshaltung und soziale Einstellung

Anlässlich der Tatsache, dass in immer mehr Ländern Mediationsgesetze erlassen werden, die auf die gesellschaftliche Etablierung von alternativen Streitschlichtungsmöglichkeiten abzielen, und der Bemühungen der EU um die Schaffung von europäischen Mediationsrichtlininen hat die österreichische systemische Therapeutin und Mediatorin Gerda Mehta einen kurzen Text über Mediation als Lebenshaltung und soziale Einstellung verfasst, der ab heute in der Systemischen Bibliothek zu finden ist.
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26. November 2006
von Tom Levold
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„Ich brannte vor Neugier!“

Gemeinsam mit ihrem Mann hat Satuila Stierlin in den letzten fünf Jahrzehnten intensiven Kontakt mit FamilientherapeutInnen der ersten Stunde gehabt und aufrechterhalten. In dieser ganzen Zeit war sie, die sich immer gerne (und ohne Not) im Hintergrund gehalten hat, selbst nicht nur als Psychotherapeutin, sondern auch mit großer Leidenschaft als Leiterin zahlreicher Selbsterfahrungsseminare für angehende und erfahrene FamilientherapeutInnen tätig. Diese Leidenschaft bewog sie neben ihrem unmittelbaren persönlichen Zugang, ein Buch über die Familiengeschichten berühmter FamilientherapeutInnen zu schreiben, das 2001 im Carl-Auer-Verlag veröffentlicht wurde und für das die manchmal etwas geschichtsvergessene systemische Szene nur dankbar sein kann. Michael Wirsching schreibt in seiner Rezension:„Ein Buch von unschätzbarem Wert, wie es heute kaum noch einmal geschrieben werden könnte. Satuila Stierlin setzt ihre große Fachkompetenz, ihren historischen Überblick und ihre tiefe Menschlichkeit ein, um dieses einzigartige Dokument der Familientherapie zu schaffen, das allen praktizierenden oder angehenden oder sonst wie an der Familientherapie Interessierten aufs wärmste empfohlen wird“ Dem ist nichts hinzuzufügen.
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25. November 2006
von Tom Levold
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Psychotherapie als soziale Veranstaltung

Der dritte Beitrag zum systemagazin-Special„Helfen wir unseren Klienten auch beim Widerstand?“ (s. Eintrag vom 23.11.) stammt von Tom Levold, der einige vorläufige Überlegungen für eine Positionsbestimmung von Psychotherapie in der aktuellen gesellschaftlichen und sozialen Umbruchssituation„zwischen Affirmation und Kritik“ anbietet:„Ich bin der Ansicht, dass Systemische TherapeutInnen gegenwärtig sehr viel von den aktuellen Diskursen einer systemischen Sozialarbeitswissenschaft lernen können, … in denen nicht nur versucht wird, den gesellschaftlichen Standort psychosozialer Hilfen mit systemtheoretischen Instrumenten zu ermitteln, sondern auch die damit verbundenen ethischen und normativen Fragen zu rekonstruieren. (Es) lassen sich manche Beiträge zum Diskurs der sozialen Arbeit in Bezug zur Psychotherapie setzen, auch wenn sich von Auftragslage, Methoden und Haltungen her klare Unterschiede benennen lassen. Unabhängig davon sind nämlich beide Funktionssysteme der Gesellschaft, deren Aufgabe darin besteht, Hilfen für Personen zur Verfügung zu stellen, deren Teilhabe an gesellschaftlicher Kommunikation problematisch erscheint, bedroht ist oder gar nicht mehr existiert“
Der Aufsatz befasst sich mit der problematischen Gegenüberstellung von Individuum und Gesellschaft und der damit verbundenen Idee individueller Unfreiheit, in einem zweiten Schritt wird auf die grundsätzliche Ambivalenz der gegenwärtigen Verhältnisse sowie der Beschreibungen dieser Verhältnisse hingewiesen, die die Einnahme eindeutiger Positionen verunmöglicht. Anschließend wird Psychotherapie als Funktionssystem beschrieben, das sich von anderen gesellschaftlichen Funktionssystemen nachdrücklich dadurch unterscheidet, dass sie ihren Gegenstand in der „ganzen Person“ hat. Daraus resultieren abschließende Überlegungen zu den Werten, die systemische Psychotherapie womöglich Klienten als auch der Gesellschaft gegenüber vertreten kann und soll.
systemagazin ist gespannt und freut sich auf Diskussionsbeiträge der LeserInnen.

24. November 2006
von Tom Levold
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PsychotherapeutIn, bleib bei deinem Leisten

Nachdem gestern ein Vortrag von Sabine Klar zum Thema„Helfen wir unseren KlientInnen auch beim Widerstand?“ veröffentlicht wurde, der auf dem ÖAS-Kongress im September in Wien gehalten wurde, können Sie heute die Erwiderung von Kurt Ludewig unter dem Titel:„PsychotherapeutIn, bleib bei Deinem Leisten“ lesen. Er hat alle von Klar aufgeworfenen Fragen im Einzelnen beantwortet. Auf die Frage nach der Hilfe zum Widerstand antwortet er:„Manchmal wird es sinnvoll sein, ihnen zu helfen, die Macht der Lebensumstände zu erkennen, um dann besser entscheiden zu können, wie sie damit umgehen werden. Ich halte es andererseits für einen guten Aspekt der
Psychotherapie, dass ich meine KlientInnen weder zur Auflehnung aufrufen noch zum Ertragen und Aushalten bewegen muss. Denn es ist letzten Endes ihre Sache, zu klären, was sie wollen, was sie dafür benötigen und was sie bereit sind, dafür einzusetzen“
Morgen, am 25.11. können Sie an dieser Stelle einen Beitrag von Tom Levold mit dem Titel„Zwischen Affirmation und Kritik. Psychotherapie als soziale Veranstaltung“ lesen. Weiter gilt die ausdrückliche Einladung an Sie, liebe Leserinnen und Leser, eigene Beiträge und Kommentare zur Diskussion im systemagazin beizusteuern.

23. November 2006
von Tom Levold
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Textueller Missbrauch

Unter diesem Titel schreibt der österreichische Medienwissenschaftler Stefan Weber einen flammenden Artikel im Online-Magazin Telepolis über die zunehmende Vergoogelisierung der Wissenschaft und den Vormarsch des Copy&Paste-Paradigmas bei der Erstellung wissenschaftlicher Arbeiten. Als Beleg präsentiert er eine Dissertation, die an der Universität Klagenfurt mit besten Noten bewertet wurde – und die plagiierten Stellen gleich mit, eine lohnenswerte Lektüre. Als Alternative zu seinem Vorschlag, einfach weniger zu schreiben und dafür jeden Satz selbst zu formulieren, schlägt Weber die Rückkehr „zu den klassischen Kulturtechniken (vor): … Volle Kraft zurück. Schreibwerkstätten, kreatives Schreiben, rationales Argumentieren, Rhetorik ohne Powerpoint, beinharte Zitierkunde am Beginn jedes kulturwissenschaftlichen Studiums – anstelle von noch mehr E-Learning-„Assignments“, noch mehr Ergoogelung, noch mehr Wikipedia, noch mehr Ghostwriting, noch mehr vermeintliche Software-Lösungen. ‚Plagiatsprävention‘ gehört in alle Leitbilder und Lehrpläne“
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23. November 2006
von Tom Levold
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Helfen wir unseren KlientInnen auch beim Widerstand?

Der Jubiläumskongress des Instituts für Ehe- und Familientherapie (30 Jahre) und der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft für Systemische Therapie und Systemische Studien (ÖAS, 20 Jahre) am 22. und 23. September 2006 in Wien zum Thema„Blinde Flecken oder Ich sehe nichts, wo Du was siehst“ (Clemens und Danielle Stieger berichteten darüber im systemagazin) bot nicht nur einen interessanten Rückblick auf die vergangenen Jahrzehnte (mit den Vorträgen von Corina Ahlers, Joachim Hinsch und Rosmarie Welter-Enderlin), sondern stellte auch die Frage, inwiefern sich systemische PsychotherapeutInnen in aktuelle gesellschaftspolitische Diskurse einmischen sollen, die nicht selten im blinden Fleck des Nicht-Beobachteten bzw. des Nicht-Beobachten-Wollens verschwindet. Diese Debatte wurde von Sabine Klar, Lehrtherapeutin der ÖAS, angeregt und durch einen durchaus provokativ gedachten Vortrag angestoßen, der auf dem Kongress von Kurt Ludewig, Marie Luise Conen und Tom Levold kommentiert und beantwortet wurde. In der anschließenden Podiumsdiskussion ergab sich eine angeregte Diskussion mit dem Publikum. Mit freundlicher Genehmigung der ÖAS veröffentlicht systemagazin heute den Text von Sabine Klar mit dem Titel:„Helfen wir unseren KlientInnen auch beim Widerstand? Zum Spannungsfeld zwischen modernen Mythen und menschlichen Bedürfnissen“.

Morgen, am 24.11. können Sie an dieser Stelle die Antworten von Kurt Ludewig lesen, am 25.11. den Text von Tom Levold (Der Text von Marie-Luise Conen folgt zu einem späteren Zeitpunkt), verbunden mit der ausdrücklichen Einladung an Sie, liebe Leserinnen und Leser, die Debatte mit eigenen Beiträgen und Kommentaren fortzuführen, die das systemagazin gerne dokumentieren wird.

21. November 2006
von Tom Levold
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Family Business Consultation

Florence Kaslow ist eine bekannte Persönlichkeit in der US-amerikanischen familientherapeutischen Szene. Der von ihr herausgegebene Sammelband„Handbook of Family Business and FamilyBusiness Consultation“ hat sich zur Aufgabe gestellt, die kulturellen und interkulturellen Besonderheiten der Beratung von Familienunternehmen in den unterschiedlichsten Teilen der Welt zu reflektieren. Diese Thematik ist angesichts der Notwendigkeit auch für Familienunternehmen, sich auf den globalisierten Märkten zu positionieren und u.U. neuen
Anforderungen zu stellen, bislang nicht systematisch aufgegriffen worden. Auch die Beratung selbst wie auch die verschiedenen Beratungsstrategien müssen sich mit den Herausforderungen beschäftigen, die die Globalisierung für die Beratungskunden, aber auch für die Berater selbst mit sich bringt. Dass sich diese Fragen in unterschiedlichen Kulturen unterschiedlich stellen, liegt auf der Hand.
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