Im Internet macht derzeit ein kleiner Film Furore, den der ehemalige Filmstudent Florian Wittmann als Semesterarbeit an der Bremer Hochschule für Künste hergestellt hat. Er hat eine Hitlerrede im Berliner Sportpalast mit einem kurzen satirischen Text von Gerhard Polt unterlegt und den Film so verändert, dass Stimme und Bild verblüffend genau zusammenpassen. In einem Interview mit Focus-Online schildert Wittmann die Wirkung des Films:„Ich glaube, es ist die Vermischung der Allerweltsbanalität ,Leasing mit der Dämonie Hitlers. Die Klage des Kunden der Kfz-Firma Ismeier, der sich in Sachen Autofinanzierung übervorteilt sieht, hat mit der Hitler-Rede den Auftrittscharakter gemeinsam. Ton und Bild widersprechen sich, aber sie entsprechen sich auch. Zwei verbitterte Männer kommen zu Wort bzw. sind zu sehen, der eine weinerlich, der andere kämpferisch. Hitlers hochfahrender Gestus kontrastiert mit der Kümmerlichkeit des Kleinbürgers. Polts bayerischer Dialekt erinnert an Hitlers österreichische Mundart. Man kann das eine für das andere nehmen, die Figuren verschmelzen vorübergehend“ Vom Verleger Polts hat Wittmann leider eine Klage wegen einer Urheberrechtsverletzung bekommen, der den Film offenbar nicht als eigenes Kunstwerk ansehen möchte
5. Januar 2007
von Tom Levold
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