systemagazin

Online-Journal für systemische Entwicklungen

31. Januar 2007
von Tom Levold
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4.33


Haben Sie mal zehn Minuten Zeit?„4.33″ ist ein berühmtes Stück von John Cage, das den Musikern maximale Stille abverlangt. Und das Hören von Stille ist eine Erfahrung, die heute nicht mehr häufig gemacht werden kann. Das Stück„besteht aus drei Sätzen mit der Anweisung Tacet, d.h. sie bestehen aus völliger Stille. In der Uraufführung am 29. August 1952, in einem Auditorium der Harvard-Universität, zeigte der Pianist David Tudor die drei Sätze durch Schließen und Öffnen des Klavierdeckels an. Laut Partitur ist die Dauer des Stückes frei wählbar, und der Titel soll diesen Wert in Minuten und Sekunden genau angeben. Obwohl also streng genommen der Titel je nach gewählter Dauer variieren kann, hat sich die Bezeichnung 4’33 durchgesetzt, der Wert der Uraufführung. Ebenso frei wählbar ist die Zahl der Ausführenden und die Art der (nicht) benutzten Instrumente“ (Wikipedia). Auf diesem Video gibt es eine Fassung von 4.33 für großes Orchester zu sehen und zu hören.

31. Januar 2007
von Tom Levold
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Teenager-Alarm

Die systemischen Therapeuten und Pädagogen Christina Rosemann und Ansgar Röhrbein aus Lüdenscheidt haben ein hilfreiches Büchlein für Eltern geschrieben, die Teenager-Kinder erziehen wollen – oder müssen. Tom Levold im systemagazin:„Der Band ist durch seine ebenso einfache und lockere wie fundierte Schreibweise, die vieles transportiert, ohne vieles vorauszusetzen, für eine breite Leserschaft geeignet, jeder, der Kinder im Teenager-Alter hat, weiß sofort, wovon die Rede ist. Im Text finden sich immer wieder kurze Interviews mit Eltern, Check-Listen sowie hilfreiche Fragebögen zur Selbstreflexion. Zwei Interviews mit Wilhelm Rotthaus und Arist von Schlippe bereiten weitere pädagogische Expertise sehr verständlich auf. Das Buch wird durch zahlreiche Cartoons aufgelockert und durch Hinweise auf empfehlenswerte Internet-Links für Eltern und Jugendliche, beziehbare Broschüren und Faltblätter sowie einer Tabelle mit den aktuellen Jugendschutzbestimmungen beschlossen.… Ein Buch, das man Eltern empfehlen kann“
Zur Kurzvorstellung…

30. Januar 2007
von Tom Levold
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Evidenzbasierte psychiatrie und psychotherapie?

Über diese schon lange strittige Frage streiten in der Ausgabe 11/06 von DNP („Der Neurologe & Psychiater“) Mathias Berger, Ärztlicher Direktor der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Freiburg (Pro) und Christoph Mundt, Ärztlicher Direktor der Klinik für Allgemeine Psychiatrie an der Uniklinik Heidelberg (Contra). Mundt:„EBM wird meist unter den Gesichts punkten der Akzeptanz und der Praktikabilität, der Ausbildungs- und Weiterbildungscurricula und der Motivierbarkeit der Praktiker diskutiert. Und wo bleibt die Expertiseforschung? Zur Entwicklung von Expertise tragen Intuition, Gedächtnisleistung, praktische
Intelligenz und Episodenlernen bei. Nach Studien von Sackett u.a. wird das Erkennen klinischer Muster aus fallorientiertem Lernen und Erfahrung generiert, und erst daraus sind medizinische Entscheidungskompetenz und Effizienz ableitbar. Wissen und Gedächtnis von Experten sind offenbar an narrativen Fallepisoden orientiert. Das deklarative Wissen der EBM trägt erst durch die Verknüpfung mit dem Fallepisoden-basierten Wissen zur Kompetenzsteigerung bei“
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30. Januar 2007
von Tom Levold
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Loriot als Symbolischer Interaktionist


In der heute veröffentlichten Themenausgabe des Forums Qualitative Sozialforschung FQS zum Thema„Zeit und Diskurs“ findet sich unter anderem ein Aufsatz von Dirk Koob, Privatdozent für Soziologie an der Universität Göttingen, der eine studentenorientierte Einführung in die Theorie des Symbolischen Interaktionismus bietet, welche vor allem in den 70er Jahren kollossalen Einfluss auf die Sozialwissenschaften hatte. Am Beispiel von Loriots Badewannendrama wird unter dem Titel„Loriot als Symbolischer Interaktionist. Oder: Warum man selbst in der Badewanne gelegentlich soziale Ordnung aushandeln muss“ u.a. die These verdeutlicht, dass Menschen Dingen gegenüber auf der Grundlage von Bedeutungen handeln, die sie diesen Dingen beimessen“ systemagazin freut sich, das empirische Material gleich mitzuliefern.
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30. Januar 2007
von Tom Levold
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Auf den Spuren hilfreicher Veränderungen

Wolfgang Loth ist systemagazin-Lesern seit der Gründung vertraut. Er hat aber nicht nur zahlreiche Aufsätze und noch zahlreichere Rezensionen verfasst, sondern auch ein Buch, das heute an dieser Stelle gewürdigt werden soll. In seiner Rezension von„Auf den Spuren hilfreicher Veränderungen. Das Entwickeln klinischer Kontrakte“ schreibt Kurt Ludewig über Wolfgang Loth:„Seine Arbeiten der letzten Jahre imponieren als beharrliche Auseinandersetzung mit den theoretischen Prämissen systemischen Denkens und mit deren Wert im Hinblick auf die Umsetzung in Praxis. Das Dilemma des Praktikers – er ist seit nunmehr 20 Jahren Mitarbeiter einer Beratungsstelle – löst er nicht, indem er sich auf die eine oder andere Seite desselben lehnt, sondern indem er sich durchgehend treu bleibt bei seinem Bemühen, Theorie und Praxis zu verbinden, ohne sich dabei selbst zu vergessen. Er bleibt also der zentralen Voraussetzung systemischen Denkens treu, den ,Beobachter‘, also sich selbst, erkenntlich zu machen, ohne sich auf angebliche Vorgegebenheiten herauszureden. Mit seinem eigenen Begriff ausgedrückt, verzichtet er darauf, eine überhebliche Position des anleitenden Besserwissers einzunehmen, sondern er bescheidet sich bewusst auf die Funktion eines„Beisteuernden“, die über die Kompetenz verfügt, sich erkennbar, verantwortlich und anschlussfähig am Diskurs zu beteiligen“ Eine schöne Beschreibung der Haltung von Wolfgang Loth.
Und Cornelia Tsirigotis ergänzt in einer weiteren Rezension:„Im kälter wehenden Wind der Diskussion um Qualität und
Finanzierbarkeit von Hilfeangeboten ist es gut, sich mit einem
qualitativen und fundierten Konzept von Leistungsbeschreibung einen „atmungsaktiven Windbreaker“ anzuziehen“

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29. Januar 2007
von Tom Levold
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120. GEburtstag von René A. Spitz

Am 29. Januar 18887 wurde René Arpad Spitz als Kind ungarischer Eltern in Wien geboren, wuchs aber in Budapest auf. Nach dem Medizinstudium in Lausanne, Berlin und Budapest, wo er 1910 promovierte, ließ sich Spitz als Schüler Ferenczis zum Psychoanalytiker ausbilden. Seine Lehranalyse absolvierte er bei Siegmund Freud. 1924 zog er nach Wien, 1930 nach Berlin, später nach Paris, von wo aus er angesichts der Bedrohung durch die Nationalsozialisten nach New York übersiedelte. Nach seiner Emigration in die USA wurde er 1956 Professor für Psychologie an der Graduate Faculty des City College of New York und 1967 Professor für Psychiatrie an der University of Colorado. Er starb am 14. September 1974 in Denver, Colorado.
In seiner Wiener Zeit erhielt er einen Forschungsauftrag unter Charlotte Bühler in der Kinderkrippe der Kinderübernahmestelle der Stadt Wien. Er befasste sich als erster mit der systematischen Erforschung der Psychologie des Säuglingsalters und begründete das Interaktions-Paradigma in der Säuglingsforschung, das die Untersuchung der Sozialbeziehungen des Babys in den Mittelpunkt der Forschung rückt und neben der Untersuchung der kognitiven Entwicklung bis heute die Forschungsbemühungen in diesem Sektor dominiert.
In einem schon älteren Text mit dem Titel„Sozialwaisen – Kleinkinder ohne Familie. Auswirkungen von Hospitalismus“ aus dem Jahre 1982 beschreibt Maximilian Rieländer zusammenfassend die Ergebnisse der Hospitalismusforschung dar, die dauerhaft mit dem Namen von René Spitz verbunden sein wird.
Zum vollständigen Text (PDF)…

28. Januar 2007
von Tom Levold
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Die Familie. Fallstudien zur Unverwüstlichkeit einer Lebensform

Familiengeschichten stehen heute, zumindest in der Literatur, wieder hoch im Kurs. Anhand von Familiengeschichten exemplarisches Wissen über die Familie als Lebensform zu gewinnen, ist dagegen eine Kunst, die nicht ohne weiteres mit Rezeption rechnen kann. Dem vorliegenden Buch von Tilman Allert aus dem Jahre 1998 wäre eine interessierte Leserschaft gerade aus dem familientherapeutisch interessierten Feld nach wie vor zu wünschen. Oliver König schreibt in seiner Rezension:„Tisch und Bett, Symbole des Universums von Familie und Paar, werfen lange Schatten auf der Umschlagsillustration, was gleichsam nicht nur den Gegenstand, sondern auch den Umgang mit ihm markiert. Denn es geht um ,das Rätsel des Ursprungs‘, genauer ,um die formale Struktur und das dynamische Potential der Kommunikation in der Familie, um die Dauerspannung zwischen der affektiv exklusiven Elterndyade und der Positionierung des Kindes in ihr (VIII)‘. Die Habilitationsschrift von Tilman Allert stellt eine der ambitioniertesten Arbeiten aus der (Familien)Soziologie der letzten Jahre dar und weicht stark ab von der mitunter allzu großen Routine eines entweder postmodern lässigen oder steril aufgeregten Geredes vom Ende der Familie‘ (IX). Im engeren Sinne geht es um die Dyade als der strukturellen Achse des Systems Familie, d.h. um die ,Affektivität in der Zweierbeziehung von Mann und Frau‘ (213), die immer auf ein ,dynamisches Potential des Dritten‘ (214) ausgerichtet ist, sei es ein Kind, ein ,Außen‘, gegen das sich das Paar abgrenzt, oder ein anderes Gemeinsamkeitssymbol.“ Die Rezension von König ist wohlwollend, enthält aber auch einige gewichtige Kritikpunkte. Sie schließt mit dem Hinweis, dass„Entwicklungen in der Familientherapie bzw. der Berufsgruppe der Psychotherapeuten (z.B. das„Hellinger-Phänomen“) darauf aufmerksam (machen), dass im kommunikationstheoretischen Vakuum so einige Blumen blühen, denen eine (allgemein)soziologische Düngung gut täte. Dass die Soziologie hier einiges zu bieten hat, beweist die Arbeit von Allert, die mehr als eine einmalige Lektüre bedarf, es aber auch wert ist“
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27. Januar 2007
von Tom Levold
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Von der Familientherapie zur systemischen Sozialarbeit

Johannes Herwig-Lempp, der schon einige Beiträge zur Systemischen Bibliothek begesteuert hat, wartet heute mit dem Aufsatz„Von der Familientherapie zur Systemischen Sozialarbeit“ auf, der erstmals in Maria Nühlens (Hrsg.) Band„Geschichte und Geschichten II. Merseburger Geschichte und andere historische Streifzüge“ (Merseburg 2002) erschienen ist. In der Einleitung benennt er seine ganz persönliche Perspektive:„Wenn … die Begriffe zuweilen etwas unklar und schillernd erscheinen, so entspricht das durchaus dem systemischen Konzept. Es gibt unterschiedliche Definitionen und Verständnisse davon, was „systemisch“ heißen kann. So finden wir auch nicht die eine Geschichte des systemischen Arbeitens. Jeder, der sie Ihnen zu erzählen versucht, wird eine andere Version und damit eine andere Geschichte erzählen. Auch dies ist bereits ein systemischer Gedanke: der Verzicht darauf, die wahre Geschichte herausfinden zu wollen. Alles, was wir erhalten können, sind mehrere, unterschiedliche Erzählungen aus unterschiedlichen Perspektiven. Meine Perspektive ist die des Sozialpädagogen, der über eine Zusatzausbildung die Systemische Therapie und Beratung erlernt hat und sich seitdem mit ihrer Nutzbarmachung für die Soziale Arbeit befasst, zunächst als Sozialarbeiter in der akzeptierenden Drogenarbeit, in der Begleitung sog. „chronisch psychisch kranker Menschen“, in der Sozialpädagogischen Familienhilfe, dann auch als Fort- und Weiterbilder und nun seit einigen Jahren in der Ausbildung für SozialarbeiterInnen. Da ich an der FH Merseburg als Lehrgebiet die „Methoden der Sozialen Arbeit“ habe, werde ich immer auch den Blick darauf richten, wie sich die Ideen praktisch umsetzen lassen“
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26. Januar 2007
von Tom Levold
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Das Lob der Differenz

Das Jahr der Geistenswissenschaften? Haben wir! Jetzt. Wirklich. Und gestern ist es im Berliner Martin-Gropius-Bau eröffnet worden. Vom Soziologen, und Friedenspreisträger Wolf Lepenies. Seine interessante Rede ist in der heutigen Online-Ausgabe der Welt nachzulesen:„Am bedrohlichsten aber ist das Verschwinden ganzer Disziplinen. Auch wenn wir von den Biologen gelernt haben, dass zum Erhalt der Artenvielfalt keine Maximierungs-, sondern eine Optimierungsstrategie notwendig ist: Analog zum Artenschutz- benötigen wir längst ein Fächerschutzabkommen. Es steht zu befürchten, dass der sogenannte Bologna-Prozess, der in das deutsche Universitätssystem die Bachelor- und Master-Studiengänge hineinzwingt, das Todesurteil für eine Reihe kleiner Fächer bedeutet“ Und:„Im Zeitalter der Wanderungen, des Kulturenwechsels und hoher Mobilitätsansprüche an den Einzelnen helfen die Geisteswissenschaften, sich in unterschiedlichen Milieus und Lebenswelten zurechtzufinden. Die Geisteswissenschaften sind Verstehens- und Übersetzungswissenschaften – aber sie übersetzen nicht mit dem Ziel, ein einheitliches Idiom zu schaffen, in dem sich alle mühelos miteinander verständigen könnten. In den Geisteswissenschaften muss die Geschichte vom Turmbau zu Babel neu erzählt werden: Am Anfang sprachen die Menschen verschiedene Sprachen, und weil es großer Anstrengung bedurfte, sich zu verständigen, werteten sie jede gelingende Verständigung hoch; zum Konflikt kam es erst, als die Menschen ein einziges Idiom zu sprechen anfingen und nun der Illusion verfielen, sich für die Verständigung untereinander nicht mehr anstrengen zu müssen. Die Geisteswissenschaften ebnen Unterschiede nicht ein, sondern machen sie verstehend deutlich – und zeigen dabei, dass ästhetisches Vergnügen und ethische Befriedigung darin liegen, sich über erkannte Unterschiede miteinander zu verständigen. Dies ist der Sinn einer auf den ersten Blick etwas rätselhaften Bemerkung des Anthropologen Claude Lévi-Strauss: ,Nicht die Ähnlichkeiten ähneln sich, sondern die Unterschiede.‘ Das Motto für die Geisteswissenschaften steht in Shakespeares ,King Lear‘, und der Graf von Kent spricht es aus: ,I’ll teach you differences‘ – ,Ich will euch Unterschiede lehren.'“
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26. Januar 2007
von Tom Levold
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Nachtrag

Gestern, am 25.1., wäre Ilya Prigonine, 90 Jahre alt geworden. Der Physikochemiker und Nobelpreisträger für Chemie (1977) wurde am 25.1.1917 in Moskau geboren und übersiedelte mit seiner Familie 1921 nach Deutschland und 1929 nach Belgien, wo er 1949 die belgische Staatsbürgerschaft annahm. Er wurde weltberühmt für seine Arbeiten, in denen er sich mit dem Problem der Genererierung von Ordnung aus Chaos beschäftigte. Der berühmt gewordene Begriff der„dissipativen Strukturen“ wurde von ihm geprägt. Sein Werk ist weit über den eigenen Arbeitsbereich hinaus bekannt geworden, so auch in der Psychologie und den Sozialwissenschaften. Im Internet ist ein autobiografischer Text von ihm auf der website des Nobelkomitees zu finden.

26. Januar 2007
von Tom Levold
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Geburtstagsgrüsse!

Liebe Leserinnen und Leser,
warum ein Jubilar nicht seine eigene Festrede halten darf und vor welche Balance-Akte diese Tatsache die Festredner dann stellt, hat Rainer Paris in seinem Buch „Normale Macht“ aufs Amüsanteste klargestellt. Ich war also gestern ein wenig im Zwiespalt, ob ich wirklich an dieser Stelle um eine Rückmeldung zum 2. Geburtstag des systemagazin bitten darf, ohne in Peinlichkeiten zu geraten. Die eingetroffenen Grüße und Glückwünsche haben mich aber diesbezüglich gerettet, weil mich sie ganz ohne Floskeln und Förmlichkeiten berührt und beglückt haben. Wenn sie für mich als Privatperson bestimmt gewesen wären, würde ich sie in eine Kiste legen und zur Stärkung herauskramen, wenn ich mal den Blues habe. Weil das systemagazin aber eine öffentliche Angelegenheit ist und sein soll (und ich das gestern auch versprochen habe), werden die Glückwünsche hier nun auch der Öffentlichkeit präsentiert. Und wenn Sie dann noch Lust haben, selbst zu gratulieren oder zu kritisieren (wieso eigentlich nicht?), dann schreiben Sie mir – ich hänge die Botschaft an (Ist das Internet nicht toll?).

Aber nun der Reihe nach die Gratulationen von gestern…

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hallo herr levold,
bin wiwi student aus witten und über meine dozenten baecker und schlippe auf die systemtheorie/therapie aufmerksam geworden und lese nun seit 1 monat in ihrer online zeitschrift, was es so neues gibt. Und welche klassiker ich mir noch besorgen kann! ich schätze ihre arbeit. gern weiter so 🙂

liebe geburtstags grüße,
benjamin gill

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26. Januar 2007
von Tom Levold
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Journal of Family Therapy Heft 1/2007

Soeben ist das aktuelle Heft 1/2007 des Journal of Family Therapy mit einen psychiatrischen Schwerpunkt erschienen. Die SYMPA-Forschungsgruppe um Jochen Schweizer liefert eine Beschreibung sowie eine Auswertung des 18tägigen Trainingsprogramms in familiensystemischer stationärer Akutpsychiatrie, das alle Teilnehmer des SYMPA-Programms an den drei teilnehmenden Kliniken durchlaufen haben. Roger Stanbridge & Frank Burbach konstatieren, dass die derzeitige gesundheitspolitische Entwicklung in England Möglichkeiten eröffnet, stärker familienbezogene Initiativen in die Arbeit der mental health services zu integrieren, und machen Vorschläge für die Entwicklung von Arbeitsbündnissen zwischen Familien und Professionellen und den entsprechenden Trainingsprogrammen. Diese Trainingsprogramme werden recht kritisch von Jeni Webster kommentiert. Der Schwerpunkt wird durch eine Arbeit von Gilbert M.D. Lemmens, Ivan Eisler u.a. über ein gruppentherapeutischen Projekt abgerundet, das Multi-Familiengruppen und Paargruppen in einem stationären Kontext für Patienten umfasst, die wegen einer schweren Depression in stationärer Behandlung sind. Ein ausgezeichneter Artikel von Tannelie Blom & Leo van Dijk kritisiert die bindungstheoretischen Ansätze, die davon ausgehen, dass Bindungsverhalten in erwachsenen Paarbeziehungen unter ähnlichen Blickwinkeln betrachtet werden könnte wie kindliche Bindungsmuster. Ausgehend von einem an Luhmann orientierten Verständnis von Paarbeziehung als sozialem System (mit dem Code Intimität) wird dargestellt, dass Bindungsverhalten im Sinne der Bindungsforschung hier nur im Ausnahmefall (etwa einer Krise) zum Tragen kommt und die Untersuchung partnerschaftlicher Intimität und Sicherheit erweiterte Konzepte benötigt. Das Heft wird mit einem Nachruf von Julian Leff auf den neuseeländischen Pionier systemischer Therapie bei Schizophrenie, Ian Falloon, eröffnet, der am 14. Juli vergangenen Jahres im Alter von 61 Jahren gestorben ist.
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25. Januar 2007
von Tom Levold
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Geburtstagsgrüsse?


Morgen vor zwei Jahren ist das systemagazin online gegangen. Meine Absicht war es, eine website zu schaffen, die ich selbst gerne besuchen würde. Mittlerweile hat das systemagazin bald 500.000 Besuche zu verzeichnen: eine Zahl, mit der ich im Traum nicht gerechnet hätte. Nun kann ich auch zwischen Machen und Besuchen noch besser unterscheiden. Aber eines ist offenbar ähnlich: Wie die Lust zum Besuchen steigt auch die Lust zum Machen, auch wenn es sich immer noch um ein nichtkommerzielles Ein-Mann-Spaß-Projekt handelt, das es im Übrigen auch bleiben soll. Auch wenn mir die„gefühlte“ Zustimmung zum systemagazin sehr groß erscheint, sind konkrete Rückmeldungen doch immer noch relativ selten (abgesehen von den Anfragen zur Übersendung von Zeitschriften-Exemplaren, die ich leider nicht bedienen kann). Wenn Sie mir also ein bisschen„emotional support“ geben wollen, schicken Sie mir doch heute einfach mal ein e-mail an tom.levold@systemagazin.de. Ich werde Ihre Geburtstagsgrüße dann morgen an dieser Stelle veröffentlichen. Wenn welche eintreffen …:-)