systemagazin

Online-Journal für systemische Entwicklungen

24. März 2007
von Tom Levold
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Impact-Techniken für die Psychotherapie

Danie Beaulieu präsentiert in ihrem Buch Techniken, wie Psychotherapeuten unter Zuhilfenahme von Objekten, Stühlen, Bewegung und anderen nicht-sprachlichen Mitteln Veränderungen bei Klienten anstoßen und die damit verbundenen Erfahrungen besser als bei rein sprachlichen Interventionen verankern können. Dennis Bohlken ist von diesem Buch angetan:„Das vorliegende Buch ist m.E. besonders für diejenigen geeignet, die auf der Suche nach verschiedenen praktischen Methoden unterschiedlicher Therapieschulen sind und ihr Methodenrepertoire erweitern wollen. Danie Beaulieu zeigt in ihrem Buch anhand von Fallbeispielen zahlreiche Impact-Techniken auf, die sich hervorragend und fast 1:1 in die Praxis umsetzen lassen. Rund um ein hervorragendes Praxiswerk!“
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23. März 2007
von Tom Levold
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Zur sogenannten Wissenschaftlichen Anerkennung von Psychotherapieverfahren

Nachdem der„Wissenschaftliche Beirat Psychotherapie“ einen Entwurf der Neufassung der Verfahrensregeln zur Beurteilung der wissenschaftlichen Anerkennung von Methoden und Verfahren der Psychotherapie („Methodenpapier“) vorgelegt hat, ist von der DGPT eine Stellungnahme veröffentlicht worden, die von Wolfgang Mertens, Professor für klinische Psychologie und Psychoanalyse und Psychologe an der Universität München, verfasst wurde. Auch wenn seine Kritik – wohl aus berufspolitischen Gründen – eher vorsichtig formuliert ist, greifen seine Aussagen im Kern eindeutig das neopositivistische, pseudo-naturwissenschaftliche Wissenschaftsverständnis des Wissenschaftlichen Beirates an, der das Heil der Psychotherapieforschung nach wie vor in RCT-Studien sucht, also in randomisierten Untersuchungen, die den subjektiven Faktor im Forschungsprozess eliminieren sollen:„Üblicherweise wird eine Randomisierung angewandt, um akzessorische Effekte wie Placebowirkungen, suggestive Wirkungen durch die Überzeugtheit eines Arztes von einem Medikament auszuschließen. Es geht also darum, die Wirkung des Verum – also die reine Substanzwirkung zu isolieren. In den psychodynamischen Psychotherapieverfahren ist aber gerade das, was über die Randomisierung ausgeschlossen werden soll, nämlich die Wirkung der persönlichen Beziehung, das Verum. Die Zufallszuweisung von Patienten zu Behandlungs- und Kontrollgruppen widerspricht allen Erkenntnissen von der Wichtigkeit einer freien Therapeutenwahl, bei der zumeist schon in den ersten Minuten eine mehr oder weniger gute Passung zwischen Patienten und Therapeuten zustande kommt, die als eine wichtige prognostische Variable gilt“.
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22. März 2007
von Tom Levold
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bush: sofortiger Abzug aller Truppen aus Irak

Wie die amerikanische Zeitschrift„The Onion“ am 21.3.2007 berichtete, hat der amerikanische Präsident (Foto: White House Gift Shop) den sofortigen Abzug aller Truppen aus dem Irak angeordnet: Über den Iran. Dieser überraschende, strategisch brilliante Schachzug befreit den Präsidenten aus der Defensive, in die er durch die Kongress- und Senatswahlen geraten ist und bietet Aussichten, auch die Krise im Nahen Osten endgültig zu meistern.„Bush said the U.S. Army, which deposed Iran’s longtime enemy Saddam Hussein, should be welcomed with open arms by the Islamic-fundamentalist state. ,And Iran’s so nearby,‘ Bush said. ,It’s only a hop, skip, and a jump to the east.'“ Der Plan, der mit großer Zustimmung rechnen kann, sieht zudem„a minor stopover for refueling and provisional replenishment in Syria“ vor, wie General George Casey ergänzte. Die Reaktionen des Iran werden mit Spannung erwartet.

22. März 2007
von Tom Levold
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Kriegsjournalismus – Friedensjournalismus

Wenn es keine objektive Berichterstattung geben kann, muss man davon ausgehen, dass die Berichterstattung über Konflikte selbst als Teil des Konfliktszenarios wirken und wahrgenommen werden kann. Wilhelm Kempf, Psychologieprofessor und Leiter der Projektgruppe Friedensforschung an der Universität Konstanz, beschäftigt sich in einem Artikel mit dieser Fragestellung:„Friedensjournalismus ist ein relativ junges Forschungsfeld der Psychologie, das sich erst im letzten Jahrzehnt des vergangenen Jahrhunderts herauskristallisiert hat. Aufbauend auf Ergebnissen der Sozialpsychologie (Gruppenprozesse, Sozialer Einfluss, Konfliktforschung, Einstellungsveränderung), der Propaganda- und Feindbildforschung sowie auf Modellen des Konfliktmanagements und der konstruktiven Transformation von Konflikten, wird untersucht, welche Einflussfaktoren den eskalationsorientierten Bias herkömmlicher Kriegsberichterstattung bedingen und wie dieser in eine de-eskalations- bzw. friedensorientierten Konfliktberichterstattung transformiert werden kann. Der vorliegende Aufsatz skizziert dieses Forschungs- und Entwicklungsprogramm in sechs Abschnitten: (1) Erkenntnisinteresse, (2) Aufgabenstellung, (3) Theoretische Grundannahmen (4) Kriegsdiskurse vs. Friedensdiskurse, (5) Ein Zwei-Stufen-Modell, und (6) Journalistentrainings“
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21. März 2007
von Tom Levold
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Paar- und Familientherapie

Mit diesem schlichten Titel kommt ein groß angelegter, von Michael Wirschung und Peter Scheib herausgegebener Band daher, der 2002 im Springer-Verlag erschienen ist und über„den heutigen Stand paar- und familientherapeutischen Denkens und Handelns“ umfassend informieren möchte:„die Paar- und Familientherapie hat einen Stand fortgeschrittender Professionalisierung erreicht. Sie ist lehr- und lernbar geworden und dazu tragen differenzierte theoretische und methodische Grundlagen sowie eine verbindende (integrative) Praxis bei. Gerade dies soll und muss im Mittelpunkt eines Lehrbuches stehen“ (aus der Einleitung).
Die Rezensenten Bernd Reiners und Wolfgang Loth sind etwas unterschiedlich in ihrer Bewertung dieses Bandes. Reiners betont:„Mit diesem Lehrbuch setzen die Herausgeber nicht nur im Ausmaß (709 Seiten, Großformat) neue Maßstäbe. Zwar scheinen andere Bücher, z. B. das ,Lehrbuch der systemischen Therapie und Beratung‘ von v. Schlippe und Schweitzer dasselbe Thema zu behandeln; tatsächlich verfolgt das hier Beschriebene aber einen vollständig (anderen und) neuen Ansatz: Es wird schulenübergreifend – also nicht allein systemisch – die Paar- und Familientherapie beschrieben, auch um die weitere Zersplitterung der ,Szene‘ zu vermeiden. Hochaktuell und ausschließlich von deutschsprachigen Autoren verfasst gibt es den derzeit besten Überblick
über die Familientherapie“ Für Wolfgang Loth kommt jedoch die Systemische Therapie dennoch ein wenig zu kurz:„Angesichts der fortgeschrittenen Entwicklung ,Von der Familientherapie zur systemischen Perspektive‘ wirkt es dann jedoch etwas irritierend, wenn der Abschnitt ,Praxis‘ nur aus einem einzigen Kapitel besteht (,Vom Erstkontakt zum Behandlungsabschluss‘), in dem die beiden Herausgeber das Konzept des Freiburger Familientherapeutischen Arbeitskreises vorstellen und illustrieren. Nichts gegen diese Konzept, es hat Hand und Fuß, ist seriös, praxistauglich, überprüfbar und überprüft und außerdem sehr anschaulich, umfassend-informativ und anregend beschrieben. Welch schöne Möglichkeit, dies mit anderen Konzepten zu vergleichen. Da jedoch kein anderes Konzept in diesem Kapitel vorkommt, ist diese Möglichkeit hier nicht gegeben. So könnte aus den oben genannten Gründen ein schiefer Eindruck entstehen“
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21. März 2007
von Tom Levold
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Der Lenz ist

Das Lenzsymptom zeigt sich zuerst beim Hunde,
dann im Kalender und dann in der Luft,
und endlich hüllt auch Fräulein Adelgunde
sich in die frischgewaschene Frühlingskluft.

Ach ja, der Mensch! Was will er nur vom Lenze?
Ist er denn nicht das ganze Jahr in Brunst?
Doch seine Triebe kennen keine Grenze –
dies Uhrwerk hat der liebe Gott verhunzt.

Der Vorgang ist in jedem Jahr derselbe:
man schwelgt, wo man nur züchtig beten sollt,
und man zerdrückt dem Heiligtum das gelbe
geblümte Kleid – ja, hat das Gott gewollt?

Die ganze Fauna treibt es immer wieder:
Da ist ein Spitz und eine Pudelmaid –
die feine Dame senkt die Augenlider,
der Arbeitsmann hingegen scheint voll Neid.

Durch rauh Gebrüll läßt sich das Paar nicht stören,
ein Fußtritt trifft den armen Romeo –
mich deucht, hier sollten zwei sich nicht gehören …
Und das geht alle, alle Jahre so.

Komm, Mutter, reich mir meine Mandoline,
stell mir den Kaffee auf den Küchentritt. –
Schon dröhnt mein Baß: Sabine, bine, bine …
Was will man tun? Man macht es schließlich mit.

Kurt Tucholsky

20. März 2007
von Tom Levold
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Der Blinde und der Lahme

Von ungefähr muß einen Blinden
Ein Lahmer auf der Straße finden,
Und jener hofft schon freudenvoll,
Daß ihn der andre leiten soll.

Dir, spricht der Lahme, beizustehn?
Ich armer Mann kann selbst nicht gehn;
Doch scheints, daß du zu einer Last
Noch sehr gesunde Schultern hast.

Entschließe dich, mich fortzutragen:
So will ich dir die Stege sagen:
So wird dein starker Fuß mein Bein,
Mein helles Auges deines sein.

Der Lahme hängt mit seiner Krücken
Sich auf des Blinden breiten Rücken.
Vereint wirkt also dieses Paar,
Was einzeln keinem möglich war.

Du hast das nicht, was andre haben,
Und andern mangeln deine Gaben;
Aus dieser Unvollkommenheit
Entspringet die Geselligkeit.

Wenn jenem nicht die Gabe fehlte,
Die die die Natur für mich erwählte:
So würd er nur für sich allein,
Und nicht für mich, bekümmert sein.

Beschwer die Götter nicht mit Klagen!
Der Vorteil, den sie dir versagen
Und jenem schenken, wird gemein,
Wir dürfen nur gesellig sein.

Christian Fürchtegott Gellert

19. März 2007
von Tom Levold
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Ohne Text und Kultur. Die Systemtheorie und der ‚cultural turn’ der Literaturwissenschaft

Niels Werber (Foto: Gegeninformationsbuero.de) setzt sich in diesem Text mit der Ablehnung des Kulturbegriffes durch Niklas Luhmann kritisch auseinander:„Die Systemtheorie in der Ausformulierung Niklas Luhmanns und seiner Schule kommt bislang ohne elaborierte Theorien der Kultur und des Textes aus. Texte sind für Luhmann schlicht Medien ,schriftlicher Kommunikation‘ (Gesellschaft der Gesellschaft: 257). Der Begriff der Kommunikation ist zentral, auch der Begriff der Schrift ist wichtig für den evolutionstheoretischen Teil der Systemsoziologie, ein Textbegriff wird dagegen nicht entwickelt; ein Text ist das, was schriftlich oder gedruckt vorliegt. Der Begriff wird rein deskriptiv verwendet und ist für die Systemtheorie in etwa so problematisch wie die Begriffe Äpfel und Birne. C’est ça. Kultur dagegen erfährt etwas mehr Aufmerksamkeit, denn Luhmann hält ,Kultur‘ für ,einen der schlimmsten Begriffe, die je gebildet worden sind‘ (Kunst der Gesellschaft: 398). Auf sein Konto gehe es, so Luhmanns Vorwurf, dass die Ausdifferenzierung der Sozialsysteme vor dem 19. Jahrhundert nicht beobachtet und beschrieben werden konnte, weil Semantiken nicht systemspezifisch in den Blick genommen wurden, sondern system-indifferent als Teil einer integralen Kultur. Statt systemspezifische Selbstbeschreibungen zu entwickeln, wurde Kommunikation auf Kultur bezogen. So heterogene Erscheinungen wie Libertins, Atheismus, Esprit, Etikette, strengster Klassizismus, raffinierte Saucen und Ragouts, Arroganz und Eleganz konnten als Teil der französischen Kultur identifiziert werden und so weiterhin ,Gegenstand für Seinsaussagen‘ bleiben (ebd.). „Der Franzose ist dies oder das.“ Kurzum: Der Kulturbegriff habe die Selbstbeobachtung der Gesellschaft und ihrer Geschichte mit der Differenz von Gesellschaftsstruktur und Semantik verhindert. Dietrich Schwanitz übrigens, auch er ein Systemtheoretiker, übersetzt die Fragestellung des New Historicism in seiner Auseinandersetzung mit Greenblatt umstandslos in genau diese Unterscheidung der Form gesellschaftlicher Differenzierung und ihrem entsprechenden ,semantischem Gelände‘. Dabei geht, wie mir scheint, allerdings genau der spezifische Einsatz des New Historicism verloren, denn statt mit einer schier ,unendlichen Datenfülle ohne vorgegebene Ordnungsmuster‘ zu beginnen, setzt Schwanitz einen bestimmten historischen Stand der Ausdifferenzierung von Funktionssystemen voraus, der von der Literatur beobachtet, um nicht zu sagen: widergespiegelt wird. Die von Schwanitz inszenierte ,Konfrontation von Systemtheorie und New Historicism‘ kann dann natürlich nur mit der Aufzählung der ,Vorteile der Systemtheorie‘ enden“
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18. März 2007
von Tom Levold
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Navigieren, Driften und Wellen schlagen

Unter diesem Titel berichten Ulrike Borst, Fachpsychologin für Psychotherapie und klinische Psychologie, Lehrtherapeutin und Leiterin des Meilener Ausbildungsinstitutes und seit 1995 Leiterin der Unternehmensentwicklung der Psychiatrischen Dienste Thurgau, und Karl Studer, in den Ruhestand gewechselter Spitaldirektor und Chefarzt der psychiatrischen Klinik in Münsterlingen (Schweiz), von ihrem Projekt der Unternehmensentwicklung in der genannten psychiatrischen Klinik aus systemischer Perspektive. In ihrem Resüme halten sie fest: „Qualitätsmanagement-Systeme sind eine gute Basis für die Organisationsentwicklung an Kliniken. Feedbackschleifen sollten in ihrer qualitätsfördernden Wirkung allerdings nicht überschätzt werden. Schlichte Ursache- Wirkungs-Zusammenhänge sind eher selten, chaostheoretische und kybernetische Modelle helfen weiter. Schnelle Veränderungen in die beabsichtigte Richtung sind eher unwahrscheinlich: Befähigung der Mitarbeitenden braucht Zeit und Motivationsarbeit, und das ist der Hauptansatz, um letztendlich die Behandlung der Patientinnen und Patienten zu verbessern. Diese Befähigung ist «In House» besser erreichbar als durch kostspielige auswärtige Weiterbildungen“
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17. März 2007
von Tom Levold
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Lebensräume für demenzerkrankte Menschen

Rudolf Welter, Umweltpsychologe und Architekt aus Meilen bei Zürich, hat sich als Berater und Begleiter von Projekten einen Namen gemacht, die die Schaffung bzw. Umgestaltung von altersangemessenen Lebensraums zum Ziel haben. systemagazin-Lesern ist er überdies aufgrund seiner außergewöhnlichen literarischen Texte bekannt. Gemeinsam mit dem Architekten Matthias Hürlimann betreibt er seit einiger Zeit eine Beratungsfirma, die sich auf die Begleitung von Planungsprozessen bei der Schaffung bedarfsgerechter Betreuungseinrichtungen für demenzkranke Menschen spezialisiert hat. Gemeinsam mit Katharina Hürlimann-Siebke, Wirtschaftswissenschaftlerin und Wissenschaftsjournalistin, haben beide ein Handbuch zur„Gestaltung von Betreuungseinrichtungen für Menschen mit Demenzerkrankungen“ verfasst und im Selbstverlag herausgebracht, das sich an Behörden, Einrichtungsträger, Heimleitungen, Pflegegruppenleitungen, Architekten, Innenarchitekten und Bauausführende richtet, also an alle, die in solche Planungsprozesse involviert sind. Tom Levold:„Insgesamt ein außerordentlich nützliches, ganz auf die praktische Umsetzung von Projekten durch die skizzierten Zielgruppen ausgerichtetes Buch, das nicht nur ausgezeichnet gestaltet ist, durch zahlreiche großformatige Fotos alter Menschen auch atmosphärisch vermitteln, was Beziehungsqualität für Demenzerkrankte beinhaltet. Eine begefügte CD, auf der das komplette Buch sowie die Materialien im Anhang als PDF abgespeichert ist, erlaubt auch den Zugriff in einer Arbeitssituation, in der die Printausgabe gerade nicht zur Hand ist. Auch wer im Bereich der Altenbetreuung Beratungsfunktionen ausübt, kann von der Lektüre dieses Bandes nur profitieren“
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16. März 2007
von Tom Levold
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Multidimensional Family Therapy for Adolescent Cannabis Users

Howard Liddle ist Professor für Epidemiologie und öffentliche Gesundheit und leitet das Zentrum zur Erforschung der Behandlung von Drogenmissbrauch bei Jugendlichen an der medizinischen Fakultät der Universität Miami. Als Psychologe und Familientherapeut ist er ein international anerkannter Experte für Drogenmissbrauch bei Jugendlichen und jugendliche Straftäter. Auf dem EFTA-Kongress 2004 in Berlin hat er seine Arbeit auch in Deutschland vorgestellt. Sein Buch„Multidimensional Family Therapy for Adolescent Cannabis Users“ ist online frei erhältlich. Im Vorwort heißt es:„MDFT is a family-based outpatient treatment developed for clinically referred adolescents with drug and behavioral problems …. The approach strives for consistency and a coherent and logical connection among its theory, principles of intervention, and intervention strategies and methods. The intervention methods derive from target population characteristics, and they are guided by research-based knowledge about dysfunctional and normal adolescent and family development. Interventions work within the multiple ecologies of adolescent development, and they target the processes known to produce and/or maintain drug taking and related problem behaviors. Similar developmental challenges may be common to all adolescents and their families, and these are central assessment and treatment focuses (Liddle & Rowe, 2000). At the same time, considerable variation may be demonstrated in the expression of these generic develop – mental challenges. In MDFT, therapists are sensitive to these individual adolescent and family variations. With each case, therapists seek to understand the unique manifestations of developmental problems“
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15. März 2007
von Tom Levold
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Chromosomen est non omen

„Chromosomen est omen, Name ist Schall und Rauch“ dichtete einst Hans-Dieter Hüsch. In der Systemischen Bibliothek ist nun ein ausgesprochen kenntnisreicher und differenzierter Aufsatz von Andreas Manteufel zu lesen, der dieses Zitat paraphrasiert und das Verhältnis von Psychotherapie zu den neuesten Entwicklungen in der Neurobiologie thematisiert (erstmals wurde er in„systeme“ 2003 veröffentlicht):„Zwei Thesen werden vertreten. Erstens: Trotz unterschiedlicher Tendenzen scheint die Entwicklung in den Neurowissenschaften auf ein synergetisches Modell der Selbstorganisation hinaus zu laufen. Da es bereits ein synergetisches Konzept für die Psychotherapie gibt (Schiepek 1999), ist die Chance für eine Annäherung von Neurowissenschaften und Psychotherapie unter dem Dach der Selbstorganisationsperspektive gegeben. Zweitens: Psychotherapie erhebt, auch als praktische Tätigkeit oder ,Heilkunst‘, Anspruch auf wissenschaftliche Fundierung. An den Entwicklungen der modernen Neurowissenschaften kommt sie daher nicht vorbei. Kritisch nimmt der Aufsatz aber Stellung zu Tendenzen, die einen Hegemonialanspruch der Neurobiologie über die Psychotherapie beanspruchen. Psychotherapie ist keine ,angewandte Neurobiologie‘. Psychotherapie sollte vielmehr gegenüber Krankheitskonzepten, ethischen und gesellschaftlichen Konsequenzen der modernen Neurobiologie eine kritische Funktion bewahren“
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