systemagazin

Online-Journal für systemische Entwicklungen

10. Juni 2007
von Tom Levold
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Treibhäuser der Zukunft


Das ist ein kurzer, bei youtube.com eingestellter Ausschnitt aus einer wunderbaren DVD-Edition des Journalisten Reinhard Kahl, die belegt, dass eine andere Schule nicht nur schon jetzt machbar ist, sondern dass sie bereits auch schon existiert. Die DVDs mit Filmen über einen anderen Unterricht, eine andere Schulorganisation und mit vielen Interviews mit Pädagogen und anderen ExpertInnen rüttelt auf, macht wach und nachdenklich. Björn Enno Hermans, der die Filme für systemagazin betrachtet hat, resümiert: „Und auch wenn für einen selbst Schule und die Bildungsthematik nicht zu den ureigensten Interessen gehört, so gibt es doch zahlreiche Hinweise und Verbindungen zu den Themenfeldern Beratung und Therapie bzw. zu einer Grundhaltung der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen gegenüber. Aus meiner Sicht kann man, ohne dass dies wahrscheinlich beabsichtigt war, durchaus von einem systemischen Film sprechen, der sich durch die Würdigung von Unterschieden, Erweiterung von Möglichkeiten, Wertschätzung, Lösungs- und Ressourcenorientierung, genau wie die dargestellten Modelle von Schule auszeichnet“
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9. Juni 2007
von Tom Levold
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Krankenhaus

Die Zeitschrift brand eins hat für die Unternehmensberatung McKinsey & Company ein Magazinformat namens McK Wissen entwickelt, das mittlerweile 20 Ausgaben umfasst und„das Know-how der renommiertesten Consulting-Firma der Welt transportieren“ soll – und zwar„in ungewöhnlichem Layout auf hohem journalistischen und gestalterischen Niveau“. Das Heft Nr. 19 befasst sich mit dem Thema Krankenhaus. In kaum einem Bereich werden gegenwärtig Organisationen so gründlich umgekrempelt wie im Gesundheitsbereich. Das Heft liefert Zahlen und Fakten zum gegenwärtigen Krankenhaussystem, Beispiele für erfolgreiche Klinik-Reorganisationen und Privatisierungen, Berichte über den unbefriedigenden Stand der Qualitätsberichterstattung der Kliniken, kreative Dienstplangestaltung für ärztliches Personal, Entwicklung von Behandlungspfaden, politische Schwierigkeiten bei der Fusionierung von Krankhenhäusern u.v.a.m.
Wer im engeren oder weiteren Sinne im Gesundheitsbereich tätig ist, wird in diesem Heft interessante und gut geschriebene Beiträge finden, die freilich durchgängig die McKinsey-Perspektive aufweisen, von der Schattenseite gegenwärtiger Veränderungsprozesse ist eher nicht die Regel. Vor allem erstaunt die Ineinssetzung von Krankhaus mit den somatischen Kliniken, von psychiatrischen, psychosomatischen oder Suchtkliniken ist überhaupt nicht die Rede. Das ist umso verwunderlicher, bedenkt man, dass psychische Störungen und Verhaltensstörungen durch Alkohol als Indikation für einen vollstationären Krankenhausaufenthalt im Jahre 2005 an dritter Stelle standen. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass in diesem Bereich Rationalisierungen nicht mehr wirklich sexy sind.
Was das ästhetisch hochattraktive Layout betrifft, ist nur die Idee der Designer zu bemängeln, das gesamte Heft (Din A-4 auf schwerem Hochglanzpapier) im Querformat zu gestalten, was nicht nur ein Angriff gegen alle Lesegewohnheiten des Abendlandes bedeutet, sondern auch dafür sorgt, dass eine längere Lektüre nicht ohne dicke Daumen zu haben ist, die unvermeidlich sind, wenn man das Heft aufgeschlagen halten möchte. Das Heft ist für 15 € hier zu bestellen, auf der gleichen website kann man die einzelnen Texte auch als PDF herunterladen.

8. Juni 2007
von Tom Levold
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Evaluation als Wissens- und Machtform

Der Gießener Erziehungswissenschaftler Thomas Höhne (Foto: www.qineb.de) hat sich in einem sehr kritischen Aufsatz mit dem gegenwärtigen Evaluationswahn beschäftigt, den er in Anlehnung an Foucault als Beispiel neoliberaler Gouvernementalitäts-Praktiken untersucht:„Im vorliegenden Papier wird Evaluation als ein komplexes Kontrollwissen aufgefasst, dessen zentrale Funktion in der Optimierung von Steuerungsleistungen liegt. Dies beinhaltet vor allem die Kontrolle von Kausalzusammenhängen, die aber – so die konstruktivistische These – erst durch das Instrument Evaluation hergestellt werden. Kontrolle wird dabei als ein wesentlicher Faktor von Macht in Informations- bzw. Wissensgesellschaften aufgefasst. Jede Gesellschaft entwickelt historisch ihre eigenen Kontrollmittel für ein geeignetes soziales Kausalitätsmanagement zur Systemsteuerung. ‚Evaluation’ stellt dabei ein Steuerungsinstrument dar, das im Kontext des Taylorismus und der positivistisch orientierten Testpsychologie zuerst in den USA entwickelt wurde und sich als tayloristisches Steuerungsinstrument in den 60er Jahren gesellschaftlich verallgemeinerte. In vier Phasen wird der Evaluationsdiskurs rekonstruiert und es wird danach gefragt, welche Funktion das tayloristische Steuerungsmittel Evaluation heute in Zeiten eines neoliberalisierten Postfordismus besitzt. So lässt sich am Beispiel von Evaluation zeigen, dass die neoliberale Transformation des Staates im Kern mit der weitreichenden Durchsetzung repressiv-restriktiver Mittel des Ausschlusses und der rigiden Standardisierung zum Zweck der Selektion einhergeht. Was Evaluation betrifft, so besteht der Wandel darin, dass es sich von einem politischen Mittel, das ehemals zur Bewertung von Sozialprogrammen im politischen und pädagogischen Bereich (Aufhebung von Bildungsungleichheit) eingesetzt wurde, hin zu einem reinen Ökonomisierungs- und Standardisierungsinstrument entwickelt hat. Als zweites wichtiges Element lässt sich beobachten, dass Evaluation tief in sozialen Praktiken der Subjekte verankert ist und dort ‚Haltungen’ kreiert, durch welche die Subjekte sich permanent selbst evaluieren und sich unter Selbstbeobachtung stellen. Ganz im Sinne der Foucaultschen Analysen zur Gouvernementalität zeigt sich hier eine Koformierung öffentlichstaatlicher Praktiken und Subjektivierungsweisen im Neoliberalismus“
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5. Juni 2007
von Tom Levold
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ZUM Glück. Wissen und Wundern in der systemischen Praxis

Vom 17. – 19. Mai fand in Mainz die diesjährige Fachtagung der Systemischen Gesellschaft (SG) statt, ausgerichtet vom Institut für Familientherapie Weinheim. Tagungsthema war „Zum Glück. Wissen und Wundern in der systemischen Praxis“. Helga Brüggemann aus Düsseldorf schreibt in ihrem Tagungbericht: An drei Tagen … konnte man im Mainzer Schloss mannigfaltige Zugänge zu dem Thema ,Glück‘ finden. Das Symposion bewegte die Teilnehmer alleine schon durch wechselnde Tagungsformate von Plenarvorträgen und Teilplenen über Workshops, der Methodeninseln, dem Rahmenprogramm bis hin zu Abendveranstaltungen. Auf dem Symposion wurde das Gücks-Kaleidoskop in vielfältiger Weise gedreht, beispielsweise aus systemischer, psychotherapeutischer, hirnphysiologischer, ökonomischer, konstruktivistischer, medizinischer, existenzanalytischer, kabarettistischer, multimedialer und musikalischer Perspektive. Der Tagungsteilnehmer hatte reichlich Gelegenheit, das Thema seiner Schwerpunktinteressen und Arbeitsbereiche entsprechend zu vertiefen. Ein Kaleidoskop des Glücks eröffnete sich bezogen auf nahezu alle Lebensbereiche, von der Geburt bis zum Tod“ Wer neugierig geworden ist, findet hier
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4. Juni 2007
von Tom Levold
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Family Process 2/07

Die aktuelle Ausgabe der Family Process ist ganz dem Anfang des Jahres verstorbenen Familientherapie-Pionier und ehemaligem Herausgeber der Zeitschrift, Lyman C. Wynne, gewidmet (Das Editorial ist hier online zu lesen). Altmeister Carlos Sluzki geht ausführlich auf die Verdienste Wynnes bei der Entwicklung eines familienorientierten Verständnisses der Schizophrenie ein, Susan McDaniel beschreibt ihre Erfahrungen mit Wynne als persönlichem Mentor, mit dem sie eine lange Zusammenarbeit verband und Don Bloch, ebenfalls Family Process-Urgestein erinnert an Wynnes Tätigkeit für die Zeitschrift. Im September 20005 wurde an der University of Rochester School of Medicine, der Heimat des Wynne Center for Family Research, eine Tagung zu Ehren von Lyman Wynne abgehalten. Vier der Vorträge auf dieser Tagung finden sich im aktuellen Heft wieder, darunter zwei Beiträge von Celia Falicov und Carlos E. Sluzki, die die Zukunft der Familientherapie beleuchten. Falicov betont die Bedeutung familienbezogener und gemeinwesenorientierter Programme für die immer wichtiger werdende Arbeit an Migrationsproblemen, Sluzki beschäftigt sich mit der Interaktion von biologischen, psychischen und sozialen Phänomenen und rückt die Bedeutung der interaktiven„Interfaces“ in den Vordergrund.
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3. Juni 2007
von Tom Levold
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My Generation (aus der Mehrgenerationenperspektive)


People try to put us d-down (Talkin‘ ‚bout my generation)
Just because we get around (Talkin‘ ‚bout my generation)
Things they do look awful c-c-cold (Talkin‘ ‚bout my generation)
I hope I die before I get old (Talkin‘ ‚bout my generation)

This is my generation
This is my generation, baby

Why don’t you all f-fade away (Talkin‘ ‚bout my generation)
And don’t try to dig what we all s-s-say (Talkin‘ ‚bout my generation)
I’m not trying to cause a big s-s-sensation (Talkin‘ ‚bout my generation)
I’m just talkin‘ ‚bout my g-g-g-generation (Talkin‘ ‚bout my generation)

This is my generation
This is my generation, baby

Why don’t you all f-fade away (Talkin‘ ‚bout my generation)
And don’t try to d-dig what we all s-s-say (Talkin‘ ‚bout my generation)
I’m not trying to cause a b-big s-s-sensation (Talkin‘ ‚bout my generation)
I’m just talkin‘ ‚bout my g-g-generation (Talkin‘ ‚bout my generation)

This is my generation
This is my generation, baby

People try to put us d-down (Talkin‘ ‚bout my generation)
Just because we g-g-get around (Talkin‘ ‚bout my generation)
Things they do look awful c-c-cold (Talkin‘ ‚bout my generation)
Yeah, I hope I die before I get old (Talkin‘ ‚bout my generation)

This is my generation
This is my generation, baby

Song & Lyrics: The Who

Performance:

The Zimmers

Bandmitglieder:

Winifred Warburton (99)
Eric Whitty (69)
Tim O’Donovan (81)
Joan Bennett
Barry Foy (69) (Drums)
Alf Carretta (90 Leadsinger)
Gillian (Deddie) Davies (69)
„Geriatric 1927“, Peter Oakley (79)
Buster Martin (100)
John und Bubbles Tree
Grace Cook (83)
Charlotte Cox (84)
Irene Samain
Joanna Judge
Jessie Thomason (85)
Vera Welch (80)
Ann Sherwin (79)

3. Juni 2007
von Tom Levold
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Was ist Kultur?

Dirk Baecker setzt sich mit diesem Text (mit dem Untertitel:„Und einige Anschlussüberlegungen zum Kulturmanagement, zur Kulturpolitik und zur Evaluation von Kulturprojekten“) mit dem eher unscharfen Begriff der Kultur auseinander, dem„wir unsere spezifisch moderne Fähigkeit, die Lebensweise der Menschen untereinander zu vergleichen; aber auch jenen fatalen Hang jeder einzelnen Lebensweise, sich für unvergleichlich zu halten“, verdanken. Der Text ist online auf der website von Dirk Baecker zu lesen:„Kultur als Rechner der Unterscheidung für richtig gehaltenem von für falsch gehaltenem Verhalten ist auf auffällige Weise mit dem historisch und regional variierenden Selbstverständnis der Menschen als Menschen verbunden. Die Kultur ist daher nicht nur das Programm der Gesellschaft, das es erlaubt zu definieren, wie der Mensch zum Mensch wird, sondern auch der Einwand gegen diese Gesellschaft, wenn sie dem Menschen zumutet, was dieser für unzumutbar hält. Auf bezeichnende Weise offen bleibt dabei der Begriff des Menschen. Seit es die Kulturwissenschaften gibt, zögert man, dem Menschen auf der einen Seite eine Einheit zuzuschreiben, die auf der anderen Seite dann kulturell unterschiedlich realisiert wird, wie es die Anthropologie im 18. Jahrhundert konzipiert hat, sondern hält es umgekehrt auch für möglich, den Menschen differentiell, als Potential eher denn als Substanz, zu verstehen und die Kultur einheitlich für die Funktion in Anspruch zu nehmen, das differentielle Potential des Menschen mit dem differentiellen Potential der Gesellschaft immer wieder neu in Spannung zu versetzen und abzugleichen. Die dazu passende Kulturtheorie steht jedoch aus“
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1. Juni 2007
von Tom Levold
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Bush-Regierung reduziert erfolgreich die globale Erwärmung

US-Präsident George W. Bush hat heute auf einer Pressekonferenz in Washington begründet, warum er der Klimaoffensive der deutschen Bundeskanzlerin keine Chance gebe. Er hob hervor, dass es ihm und seiner Regierung in den vergangen Wochen bereits eindrucksvoll gelungen sei, die globale Erwärmung entscheidend einzudämmen. Allein durch die Abkühlung des politischen Klimas zwischen den USA und dem Rest der Welt sei die Jahres-Durchschnittstemperatur auf dem Globus schon jetzt um die 2 Grad gesunken, die das Kyoto-Protokoll immerhin als Fernziel für die nächsten Jahrzehnte ausgegeben habe. Da außerdem die Menschen auf der Welt angesichts der bevorstehenden militärischen Auseinandersetzung der USA mit dem Iran dauerhaft den Atem anhielten, sei auch der CO2-Ausstoß massiv gedrosselt worden.„Wofür die Quasselbude der Vereinten Nationen Jahre bräuchte, schaffen wir in wenigen Monaten durch entschlossenes Handeln, ohne die Profit-Interessen unserer Energie-Industrie aufs Spiel zu setzen“, betonte der Präsident. Außerdem kündigte er ein umfangreiches technologisches Entwicklungsprojekt mit dem Arbeitstitel„Global Fridge“ an, mit dem es in spätestens fünf Jahren möglich sein soll, die gesamte Klimaerwärmung über Schurkenstaaten wie den Iran, Nordkorea und Venezuela zu konzentrieren und dadurch den Rest der Welt weiter abzukühlen. Aber nicht nur die amerikanische Regierung müsse einen Beitrag leisten, sondern auch das Volk. Den amerikanischen Verbrauchern empfahl er, ab sofort auf Hot Dogs zu verzichten und auf Cold Dogs umzusteigen.

31. Mai 2007
von Tom Levold
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Heinz Kersting wäre heute 70 Jahre alt geworden

Heinz Kersting, der unermüdliche Aktivist und Promoter für eine systemisch-konstruktivistische Supervision in Theorie und Praxis, der am 4. Dezember 2005 gestorben ist, würde heute 70 Jahre alt. Fast eineinhalb Jahre nach seinem Tod ist mehr denn je die Lücke spürbar, die sein Tod im Kreise seiner Freunde und Kollegen hinterlassen hat. Seinen 70. mit ihm zu feiern, das wäre was. So bleibt die Erinnerung an einen lebendigen und großzügigen, humor- und liebevollen, geistreichen und ironischen, politischen und spirituellen und vor allem sehr rheinischen Menschen, den man sich kaum als Siebzigjährigen vorstellen kann. Wir vermissen ihn. Auch wenn seine Website mittlerweile leider abgeschaltet ist, gibt es von ihm noch etwas auf der Seite des Heinz-Kersting-Verlages online zu lesen, z.B. diesen schönen Artikel über die Intervention als Störung unbrauchbarer Wirklichkeiten:„Wenn ein zu intervenierendes System einen Interventionisten dazu auffordert bzw. ihn dazu verführt zu intervenieren, ist Intervention möglich. Der Intervenierer besitzt nicht die alleinige Definitionsmacht darüber, was eine Intervention ist. Erst wenn das zu intervenierende System selbst definiert, dass das jetzt eine Intervention ist, die vom Intervenierer ausgeht, kommt es zur Intervention. Wenn beide einen Konsens herstellen über das, was für sie beide Intervention bedeutet, wenn beide ein System konstituieren, in dem interveniert werden kann, wenn beide gemeinsamen Sinn stiften über die jeweilige Rolle als Interventionist und als Intervenierter kann es zu sinnvollen und brauchbaren Interventionen kommen. Der Intervenierer wird zum Unterdrücker, wenn er allein die Situation zu definieren sucht. In der Unterdrückung begibt sich der Interventionist der Fähigkeit zum sinnstiftenden Intervenieren, weil diese ihm nur vom Intervenierten verliehen werden kann“
Diese und viele andere Antworten von Heinz Kersting auf die Frage, was Interventionisten tun, wenn sie intervenieren, finden sind hier…

30. Mai 2007
von Tom Levold
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Systemische Therapie. Grundlagen klinischer Theorie und Praxis

Kurt Ludewig im systemischen Feld vorzustellen heißt Eulen nach Athen tragen. Wenn ein Buch den Titel„Klassiker der Systemischen Therapie“ verdient hat, dann Ludewigs 1992 veröffentlichter Band mit dem o.g. Titel. Es gehört zu den meistzitierten Büchern der letzten 20 Jahre in der Systemischen Szene, wenn es nicht überhaupt das meistzitierte ist. systemagazin präsentiert eine Rezension von Wolfgang Loth aus dem Jahre 1992 in der Klassiker-Abteilung:„Es würde den Inhalt dieser Besprechung sprengen, wenn ich versuchte, der Fülle der Gesichtspunkte, Anregungen, Definitionsleistungen, Unterscheidungen gerecht zu werden, die Ludewigs Buch enthält. … Insgesamt gesehen beinhaltet Ludewigs Buch einen beeindruckend klar herausgearbeiteten Vorschlag, Systemische Therapie sinnvoll von anderen Ansätzen abzugrenzen, sie kohärent zu begründen und nachvollziehbar zu verwirklichen. Nicht nur für die Praxis ergeben sich daraus weitreichende Anregungen, sondern auch wichtige Impulse für die Forschung. Dies erscheint umso bedeutsamer als sich die Diskussion um die wissenschaftliche Anerkennung Systemischer Therapie bislang nur bedingt optimistisch entwickelt (vgl. „Forschungsgutachten“). Ein wichtiges und sehr empfehlenswertes Buch!“
Zur vollständigen Besprechung…

28. Mai 2007
von Tom Levold
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32 Jahre IFW

Das zweite Heft der„systhema“ 2007 ist ganz den Jubiläumsfeiern zum 32. Bestehen des Instituts für Familientherapie Weinheim gewidmet, dem wohl ältesten familientherapeutischen Weiterbildungsinstitut in Deutschland. 32? Nun ja, eigentlich, so hört man, ist die Feier des 30jährigen Geburtstages verschwitzt worden. Dafür wurde nun in Mainz mit der Ausrichtung der SG-Jahrestagung„Zum Glück“ in Mainz kräftig und erfolgreich nachgefeiert. systemagazin gratuliert zum runden Geburtstag ganz herzlich. Das Heft enthält zahlreiche Beiträge von LehrtherapeutInnen, Vereinsmitgliedern, Weiterbildungsteilnehmern und anderen und vermittelt ein buntes Bild des Institutes und seiner speziellen Kultur.
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27. Mai 2007
von Tom Levold
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Forschungspreis der Systemischen Gesellschaft vergeben

 

Am vergangenen Mittwoch wurde auf der diesjährigen Mitgliederversammlung der Systemischen Gesellschaft (SG) der wissenschaftliche Förderpreises der Gesellschaft in Höhe von 3.000 Euro an Dr. Ilka R. Hoffmann aus Berlin für Ihre Arbeit „Changing Perspective – Changing Solutions. An Approach for Explicit Analogue Activation of Internal Client Resources in Systemic Brief Therapy“ verliehen. Das Foto zeigt die Preisträgerin und die erste Vorsitzende der Systemischen Gesellschaft, Dr. Cornelia Oestereich (rechts) bei der Preisübergabe.
Ilka Hoffmann stellt in ihrer Arbeit eine neue Methode vor, wie man KlientInnen im Prozess der Aktivierung eigener (innerer) Ressourcen so unterstützen kann, dass eine Veränderung zweiter Ordnung auftritt, während man gleichzeitig versucht, den therapeutischen Einfluss bezüglich des Inhaltes dieser Veränderung zu minimieren. Klientenressourcen sollen so auf systematische Weise explizit aktiviert werden, damit diese genutzt werden können, um die bisher unbefriedigende oder erfolglose versuchte Lösung auf selbstbestimmte Weise zu unterbrechen (Veränderung zweiter Ordnung).
Grundlage für ihre nun vorliegende Arbeit war ein zweieinhalbjähriger Forschungsaufenthalt am Brief Therapy Center des Mental Research Institutes (MRI) in Palo Alto, Kalifornien/ USA. Dabei beobachtete Hoffmann, dass implizite therapeutische Interventionen zu Blockaden im psychotherapeutischen Prozess sowie zum vorzeitigen Abbruch der Therapie führen können.
Ilka Hoffmann entwickelte dazu den Ansatz der explizit analogen Interventionen in der Systemischen Kurzzeittherapie, welcher am MRI exemplarisch an Klientinnen und Klienten mit chronischem Schmerz untersucht wurde. Es ist eine Weiterentwicklung des am MRI von Paul Watzlawick und Richard Fisch (1974) entwickelten Brief Therapy Models.
Ilka Hoffmann hat sich an der Freien Universität promoviert. Sie studierte in Darmstadt Psychologie und ist in Berlin freiberuflich tätig, unter anderem als Systemische Therapeutin und Trainerin.
Die Dissertation von Ilka Hoffmann wurde 2006 als Microfiche veröffentlicht und erscheint im Juni 2007 als überarbeitete und gekürzte Version beim Carl-Auer Verlag, Heidelberg (181 Seiten, ISBN 978-3-89670-383-5).
Die Systemische Gesellschaft vergibt den Förderpreis an Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler für Arbeiten, die sich durch praxisrelevante systemische Forschungsansätze auszeichnen. Ziel des Förderpreises ist es, die Relevanz systemischen Denkens für die therapeutische und beraterische Praxis deutlich zu machen und die wissenschaftliche Forschung in diesem Bereich anzuregen. Begutachtet wurden die siebzehn eingereichten Arbeiten von einem sechsköpfigen nationalen und internationalen akademischen Gutachtergremium (Quelle: Systemische Gesellschaft).

26. Mai 2007
von Tom Levold
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Programm der DGSF-Jahrestagung vollständig

Vom 10.-13.10.2007 findet im Edwin-Scharff-Haus Neu-Ulm die 7. Wissenschaftliche Jahrestagung der DGSF statt. Das Motto der Tagung lautet„Systemische Wege in einer Welt der Veränderung“ und thematisiert die Veränderungen für Mensch und Gesellschaft durch Globalisierung, Medien, Internet und Forschungswissen in ihren Wirkungen und Determinierungen auf die verschiedenen Systeme. Referenten sind u.a. Eia Asen, Dirk Baecker, Helmut Bonney, Karl Heinz Brisch, Manfred Cierpka, Marie-Luise Conen, George Downing, Carole Gammer, Johannes Herwig-Lempp, Ilona Kickbusch, Friedebert Kröger, Tom Levold, Kurt Ludewig, Liz Nicolai, Wolf Ritscher, Jochen Schweitzer und Eva Strasser. Das fertige und schön gestaltete Programmheft ist nun online hier zu finden