systemagazin

Online-Journal für systemische Entwicklungen

7. August 2007
von Tom Levold
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Affetklogik, affektive Kommunikation und Pädagogik

Unter diesem Titel erschien 2003 im Literatur- und Forschungsreport Weiterbildung des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung zum Thema„Gehirn und Lernen“ (Hrsg. Ekkehard Nuissl, Christiane Schiersmann & Horst Siebert) ein Beitrag von Luc Ciompi, in dem dieser auf kurzem Platz seine These darlegt, dass Gefühle mit jedem Denken untrennbar verbunden sind und dass sie darin auch ständig lebenswichtige organisatorische und integrierende Aufgaben – Operatorenwirkung der Affekte auf das Denken – zu übernehmen haben. Dieser Text steht auch online zur Verfügung:„Übereinstimmend verbinden sich nach dem Konzept der Affektlogik affektive und kognitive Komponenten mit der zugehörigen Sensomotorik zu funktionell integrierten affektiv-kognitiven Bezugssystemen oder Fühl-Denk-Verhaltensprogrammen (im Folgenden kurz FDV-Programme genannt). Diese bauen auf angeborenen Reflexen auf und differenzieren sich vom ersten Lebenstag an „in der Aktion“, wie Piaget anhand der Untersuchung der geistigen Entwicklung des Kleinkindes mit großer Genauigkeit aufgezeigt hat, zu komplexen Funktionseinheiten aus. Zugleich verbinden und koordinieren sie sich mit anderen solchen „Programmen“ (in den ersten Wochen z. B. Greif- mit Augen- und Armbewegungen usw.). Durch häufige Wiederholung werden solche koordinierten Abläufe zunehmend automatisiert, verinnerlicht („mentalisiert“) und schließlich zum Teil auch mit spezifischen sprachlichen Lauten oder andersartigen (z. B. gestuellen oder bildhaften) Symbolen oder Codes belegt (Piaget 1970). Funktionell integrierte FDV-Programme unterschiedlichster Größenordnung stellen somit auf immer neuer Stufe die eigentlichen „Bausteine der Psyche“ dar, und der ganze „psychische Apparat“ kann, so gesehen, als ein komplex hierarchisiertes Gefüge von FDVProgrammen aufgefasst werden, die im handelnden Erleben fortwährend selbstorganisatorisch auf-, aus- und teilweise auch umgebaut werden“
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4. August 2007
von Tom Levold
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Voyeurismus im Gefängnis

Wie das Online-Magazin Telepolis berichtete, wurde„nach einem Bericht des Miami Herald … der 20jährige Gefängnisinsasse Terry Lee Alexander zu 60 Tagen Extra-Haft verurteilt, weil er in einer videoüberwachten Zelle masturbierte“. Mit ihm sind auch sieben andere Häftlinge aus dem gleichen Gefängnis des gleichen Verbrechens angeklagt worden. Der Gefangene wurde des Exhibitionismus für schuldig befunden. Bislang unbestätigten Informationen zufolge wurde mittlerweile auch das Überwachungspersonal zu 60 Tagen Haft verurteilt. Es wurde des Voyeurismus für schuldig befunden. Auf gemeinsamen Antrag von Staatsanwaltschaft und Verteidigung sollen alle Angeklagten die Strafe in einer gemeinsamen Zelle verbüßen. Allerdings ist noch nicht geklärt, wer in diesem Fall die Videoüberwachung übernehmen soll.

3. August 2007
von Tom Levold
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Psychoanalytisch verstehen – systemisch denken – suggestiv intervenieren

Sechs Jahre nach der ersten Veröffentlichung hat der Verlag Klett-Cotta nun eine neue, dritte und erweiterte Auflage herausgebracht. Alle bisherigen Texte finden sich auch in der Neuauflage wieder, sie werden allerdings ergänzt durch fünf neue Beiträge, die überwiegend auf Vorträgen beruhen und in verschiedenen psychotherapeutischen Fachzeitschriften erschienen sind. Wie schon bei den anderen Beiträgen geht es auch hier sowohl um die fachinterne Weiterentwicklung einer psychotherapeutischen Praxeologie als auch um die politische Situation, in der sich die gegenwärtige Psychotherapie hierzulande befindet. In seinem Aufsatz„Zur Zukunft der Psychotherapie“ geht Fürstenau in seiner gewohnt zupackenden und schnörkellosen Art auf die Verunsicherung und Beunruhigung ein, der Psychotherapeuten aktuell aufgrund der politischen Lage im Gesundheitswesen ausgesetzt sind. Er kritisiert aber dabei nicht nur die Halbherzigkeit der politischen Entscheider, sondern schreibt vor allem den Psychotherapieforschern und -funktionären ein paar deutliche Worte ins Stammbuch:„Die Beunruhigung hat zur Folge, dass die Psychotherapeuten in Wissenschaft und Forschung, in der ambulanten und stationären Praxis und als Funktionäre in den verschiedensten beteiligten Gremien und Ausbildungsstätten so sehr mit Ängsten vor der Zukunft und mit der Sicherung gegenwärtiger Besitzstände beschäftigt sind, dass die fachliche Diskussion und Weiterentwicklung in den Hintergrund tritt. Dies birgt die Gefahr, dass sich die Aktivitäten in Wissenschaft und Forschung, in der Praxis und in den verantwortlichen Gremien auf eine ängstlich-opportunistische mehr oder minder autoritätshörige Strategie der Anpassung an die relevante gesellschaftliche Umwelt einzuschränken drohen“.
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2. August 2007
von Tom Levold
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OSC Heft 2/2007

Heute gibt es jede Menge OSC im systemagazin. Das aktuelle Heft 2/2007 hat neue Praxisansätze in der Supervision als Themenschwerpunkt und präsentiert Arbeiten u.a. zur Ausbildungssupervision per e-mail, zur Arbeit mit Freiwilligen und Ehrenamtlichen und zur Online-Beratung mit Studierenden. Das Heft 1/2007, das bislang noch nicht in der systemagazin-Datenbank aufgenommen worden war, behandelt u.a. das Thema„Psychotherapeutische Elemente im Coaching“. Zudem wurden die bibliografischen Angaben des Jahrgangs 2004 von OSC nun aufgenommen, der als Heftthemen„Psychodiagnostik im Coaching“,„Die Bedeutung der Philosophie für Organisationsberatung, Supervision, Coaching“,„Implementierung von Supervision und Coaching“ sowie„Philosophische Basiskonzepte für die Rekonstruktion in Coaching und Organisationsberatung“ hatte.
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1. August 2007
von Tom Levold
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Die unmögliche Tatsache

Palmström, etwas schon an Jahren,
wird an einer Straßenbeuge
und von einem Kraftfahrzeuge
überfahren.

»Wie war« (spricht er, sich erhebend
und entschlossen weiterlebend)
»möglich, wie dies Unglück, ja -:
daß es überhaupt geschah?

Ist die Staatskunst anzuklagen
in bezug auf Kraftfahrwagen?
Gab die Polizeivorschrift
hier dem Fahrer freie Trift?

Oder war vielmehr verboten,
hier Lebendige zu Toten
umzuwandeln, – kurz und schlicht:
Durfte hier der Kutscher nicht -?«

Eingehüllt in feuchte Tücher,
prüft er die Gesetzesbücher
und ist alsobald im klaren:
Wagen durften dort nicht fahren!

Und er kommt zu dem Ergebnis:
»Nur ein Traum war das Erlebnis.
Weil«, so schließt er messerscharf,
»nicht sein kann, was nicht sein darf.«

Christian Morgenstern

31. Juli 2007
von Tom Levold
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A bis Z der Interventionen in der Paar- und Familientherapie

Nachdem vorgestern das Methoden-Buch von Rainer Schwing an dieser Stelle vorgestellt wurde, geht es heute um ein Praxishandbuch von systemagazin-Autor Hartwig Hansen, das von Wolfgang Traumüller besprochen wird, und zwar begeistert:„Hansens 90 Laufmodelle zeigen, wie es ins Laufen kommt. Ohne spröde Theorielast, denn zum Laufen ist es nicht wichtig zu wissen, wie es geht, sondern zu erleben, daß man geht. Schwanken, Hinfälligkeiten und Wiederaufstehen inbegriffen, wie dies schon alte theologische Modelle auch betonen. Hier kann der Absturz sogar Spaß machen und zu einem nachhaltigen Erlebnis werden. Warum? Weil’s weiter geht! Dieser Hansen geht mit, life and lively. Ein sehr empfehlenswertes Klassebuch und Vademecum also für die Berater- und Therapeutentasche. Auch Seelsorge ist ja Beratung und manchmal soll dabei gar schon etwas heil geworden sein. Mal was anderes, wenn das Mahlwerk klemmt… !“
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30. Juli 2007
von Tom Levold
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Klientenzentrierte Psychotherapie und Radikaler Konstruktivismus

Auf der website des GFK, eines Schweizerischen Weiterbildungsinstitutes für Gesprächspsychotherapie, Focusing und Körperpsychotherapie, findet sich ein Aufsatz von Birgit Egger, in dem sie die Grundsätze des Rogers-Ansatzes mit den Grundannahmen des Radikalen Konstruktivismus von Glasersfelds verbindet. Allerdings werden diese Konzepte nicht direkt aufeinander bezogen, sondern eher nebeneinander vorgestellt, um die Ähnlichkeit vieler Grundaussagen deutlich werden zu lassen. Das verbindende Glied ist ein Zitat Carl Rogers‘ (Foto), das dem gesamten Text vorangestellt ist:„Die einzige Wirklichkeit, die ich überhaupt kennen kann, sind die Welt und das Universum so, wie ich sie wahrnehme und in diesem Augenblick erlebe. Die einzige Wirklichkeit, die Sie überhaupt kennen können, sind die Welt und das Universum so, wie Sie sie im Augenblick erleben. Und die einzige Gewissheit ist die, dass diese wahrgenommenen Wirklichkeiten verschieden sind. Es gibt ebensoviele ‚wirkliche Welten‘ wie es Menschen gibt‘!“
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29. Juli 2007
von Tom Levold
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Systemisches Handwerk. Werkzeug für die Praxis

Der Markt ist mit Handwerksbüchern zur Systemischen Beratungspraxis mittlerweile üppig gerüstet. Rainer Schwing und Andreas Fryszer haben ein umfangreiches Werkzeugbuch geschrieben, dass Ende 2006 bei Vandenhoeck & Ruprecht erschienen ist. Rezensent Olaf Rosendahl ist sehr angetan:„Allgemein scheint zu gelten, dass die Psychotherapie und Beratung momentan den Weg geht von der „Konfession zur Profession“. Die Autoren des hier zu besprechenden Buches werfen ein gewaltiges Pfund dafür in die Waage, sich dieser Ansicht Klaus Grawes anzuschließen und bieten – bereits im Titel – das für eine solche Profession nötige Handwerkszeug an, nicht um es in den gutsortierten Bastelkeller zu hängen, sondern um damit zu arbeiten. Um es vorweg zu sagen: Dieses Angebot lösen Rainer Schwing und Andreas Fryszer mehr als ein. Von außen also nach innen: Der Aufbau des Buches ist schlicht im besten Sinne des Wortes und stringent und übersichtlich gegliedert, das Inhaltsverzeichnis bietet auch dem systemisch unbewaffneten Leser einen klaren Überblick, wohin die Reise geht. Der Index lässt nur diejenigen Lemmata vermissen, um die es in diesem Werkzeugkoffer nicht geht. Es ist kaum zu erwarten, dass der Klempner, der vor einem sanitären Problem steht, hierzu Käte Hamburgers „Logik der Dichtung“ benötigt. Der innere Ablauf der Kapitel folgt dem nachgerade klassisch gewordenen systemischen Wechselschritt: Exploration (erg. Synchronisation) – Information – Dezision – Intervention. Somit ist dieser Werkzeugkoffer auch (und vielleicht noch mehr) eine Bedienungsanleitung für das aufgeführte Instrumentarium“
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27. Juli 2007
von Tom Levold
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Therapie und Evaluation – nützlich schön, respektvoll?

In der Auseinandersetzung mit den drei Evaluationskriterien Nutzen, Schönheit und Respekt, die Kurt Ludewig 1988 für die Systemische Therapie vorgeschlagen hat, geht Wolfgang Loth in seinem Beitrag, der jetzt in der Systemischen Bibliothek nachzulesen ist, der Frage nach, welche Konsequenzen sich aus der Anwendung dieser Kriterien ergeben:„Dabei scheint das jeweilige Verständnis der Beziehung von ,Therapie‘ und ,Evaluation‘ von Bedeutung zu sein: Was geschieht, wenn von ,Therapie‘ und ,Evaluation‘ als unterscheidbaren sozialen Systemen ausgegangen wird? Eine Gewichtung der vorgeschlagenen Kriterien wird vorgenommen. ,Respekt‘ wird dabei als Leitkriterium vorgeschlagen und im Zusammenhang mit Fragen einer ,therapeutischen Ethik‘ diskutiert“ Der Aufsatz wurde 1990 in der Zeitschrift f. systemische Therapie veröffentlicht.
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26. Juli 2007
von Tom Levold
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ZSTB 3/2007

Das neue Heft der Zeitschrift für Systemische Therapie und Beratung bietet neben drei Nachrufen über Tom Andersen, Paul Watzlawick und Jay Haley im Schwerpunkt zwei Aufsätze über die Arbeit in Zwangskontexten. Renè Hess geht dabei spezifisch auf die Arbeit mit Jugendlichen ein, Klaus Deissler versucht, Wege aus dem Zwangskontext durch die Etablierung dialogischer Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Nils Greve gibt einen Überblick über das Modell der„bedürfnisangepassten Behandlung akuter und lang verlaufender Psychosen“ in den vergangenen 20 Jahren in Schweden und Finnland. Rainer Jaroschek, Ethnologe, präsentiert ein Drehbuch, dass er über die Vernichtungspolitik des Nationalsozialismus gegenüber den Sinti und Roma geschrieben hat. Siegfried Essen lädt zum„Philosophieren mit dem Körper“ ein. Schließlich sei noch ein gründlicher kritischer Kommentar von Karin Rausch zum Suizid-Aufsatz von Klaus Mücke aus dem Januarheft erwähnt (im nächsten Heft wird der Autor zum Kommentar Stellung nehmen).
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25. Juli 2007
von Tom Levold
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„Die neue Straflust der Gesellschaft“

In einem Interview mit Birgit Gärtner, das gestern im Online-Magazin Telepolis erschienen ist, nimmt der emeritierte Hamburger Kriminologe Fritz Sack (Foto: Universität Hamburg) zu den zunehmend repressiven Tendenzen in der bundesrepublikanischen Strafgesetzgebung Stellung:„Im Vordergrund der Strafgesetzgebung steht nicht mehr der Täter und dessen Wiedereingliederung in die Gesellschaft, sondern die Sicherheit der Allgemeinheit. In dem Entwurf (des neuen Hamburger Strafvollzugsgesetzes) wird die Nachrangigkeit der Resozialisierung festgeschrieben, das ist die Annullierung des bisherigen Selbstverständnisses des Strafrechts, in dem die Resozialisierung absoluten Vorrang hatte. Resozialisiserungsbemühungen sollen laut dem Entwurf„hinter Gittern intensiviert“ werden, dazu soll geschlossener Vollzug als Regelvollzug eingeführt werden, die Gefangenen sollen, wenn sie irgendwohin gebracht werden, statt wie früher bei erhöhter Fluchtgefahr nun bei„einfacher Fluchtgefahr“ gefesselt werden können. Was immer das heißen mag, auf jeden Fall bietet das die Möglichkeit, den Druck auf die Gefangenen zu erhöhen. Resozialisierung„hinter Gittern“, das ist blanker Zynismus“
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24. Juli 2007
von Tom Levold
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Salutogenese

Dass der vorliegende Band das Zeug zu einem Klassiker hat, ist nicht erst seit der Popularitätswelle erkennbar, die das Thema der Resilienz in den letzten Jahren erfahren hat. Wolfgang Loth hat das Buch schon 1998 rezensiert und systemisch denkenden KollegInnen wärmstens empfohlen:„Systemischen TherapeutInnen ein Buch zu empfehlen, das sich dezidiert dem Blick auf Ressourcen widmet, erscheint mittlerweile wie der Versuch, Eulen nach Athen zu tragen. Ich möchte es bei diesem Buch dennoch noch einmal ausdrücklich tun. Drei Gründe sprechen für mich dafür. Zum ersten: Das Konzept der Salutogenese eignet sich sehr gut als Beispiel für eine systemische Betrachtungsweise von Gesundheit. … Zweitens: Gerade im Hinblick auf die„neue Relevanz“ des Themas„Emotionen“ für eine Klinische Theorie Systemischer Therapie erscheint mir Antonovskys Ansatz fruchtbar, in den Mittelpunkt seiner Forschungen das Konzept des„Kohärenzgefühls“ (sense of coherence, SOC) zu stellen. … Drittens und ganz besonders deswegen empfehle ich dieses Buch, weil es ein seltenes und hervorragendes Beispiel für die Tugend ist, den eigenen Weg des Erkennens und des Ringens um Erkenntnis selbstreflexiv kenntlich zu machen. … Einen (zusätzlichen) vierten Grund für meine Leseempfehlung möchte ich nicht verschweigen: Das Buch liest sich an manchen Stellen nicht ganz einfach und es wirkt manchmal nur dadurch erträglich, daß und wie Antonovsky seinen Weg als medizinsoziologischer Forscher transparent macht (siehe„drittens“) und manche heilige Forschungskuh erfrischend normalisierend gegen den Strich bürstet. Insbesondere das Kapitel über eine Pilotstudie wirkt etwas anstrengend. Aber unter’m Strich: die Anstrengung lohnt sich!“
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23. Juli 2007
von Tom Levold
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Die historische Transformationen der Medien und die Geschichte des Subjekts

Andreas Reckwitz, Professor für allgemeine Soziologie und Kultursoziologie, hat unter diesem Titel einen Aufsatz für den Sammelband„Medien der Gesellschaft – Gesellschaft der Medien“ (herausgegeben von Andreas Ziemann) verfasst, der als Manuskript auch online zu lesen ist. Darin ist er mit den Veränderungen der Formen des Subjektiven beschäftigt, die sich – wie er zeigt – entlang der Transformationslinien der Medien entwickeln: Schriftkultur, audiovisuelle Medien, digitale Medien.„Das menschliche Subjekt in seiner Wahrnehmungsstruktur – und man könnte und müsste ergänzen: in seiner gesamten Struktur als ein Ensemble von Perzeptionsmustern, kognitiven und affektiven Schemata, von leiblichem Stil sowie Handlungsdispositionen – ist nicht nur natürlich, sondern auch und vor allem kulturell, gesellschaftlich und geschichtlich konstituiert, es ist ein Produkt seiner sozialen Praxis (welche sich seine ‚natürliche’ Plastizität zunutze macht). Die Form, in der sich diese perzeptive Struktur des Subjekts transformiert, hängt nun – zwar zweifellos nicht vollständig, aber zumindest auch und in beträchtlichem Maße – ab von der historischen Struktur der ‚Medien‘, in denen sich diese Perzeption organisiert, von technischen, die Wahrnehmung modellierenden Artefakten“.
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