systemagazin

Online-Journal für systemische Entwicklungen

12. August 2007
von Tom Levold
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Soziologische Zeitschriften

Der wissenschaftliche Verlag SAGE-Publications ermöglicht in einer Sonderaktion einen einmaligen kostenlosen Online-Zugang zu allen elektronisch verfügbaren Ausgaben seiner zahlreichen soziologischen Fachzeitschriften. Diese Aktion ist bis zum 30.9.2007 beschränkt und erfordert eine kostenlose Registrierung auf der Website des Verlages. Zugängliche Zeitschriften sind u.a. American Behavioral Scientist, Youth & Society, Gender & Society, Sociological Methods & Research, Cross-Cultural Research, Men and Masculinities, Space and Culture, History of the Human Sciences, Theory, Culture & Society, Childhood, Current Sociology, Body & Society, Time & Society,
International Sociology, European Journal of Social Theory, Journal of Sociology, Acta Sociologica, International Journal of Comparative Sociology und Cultural Sociology.
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11. August 2007
von Tom Levold
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Weltuhr

Wer sich einen Eindruck von der Dynamik der weltweiten Entwicklung machen will, sollte sich mal mit dieser interessanten Seite befassen. Hier bekommt man in Echtzeit einen Überblick über die Geburten und Sterberaten der Menschheit, eine statistische Aufschlüsselung über die Todesursachen, über das Artensterben (allein in diesem Jahr schon über 16.000 Arten), Waldvernichtung (über 7.000.000 Hektar in 2007) und die Gewinnung von Öl sowie die Produktion von Autos, Fahrrädern und Computern. Dies alles ist aus internationalen Statistiken gewonnen und als Flash-Datei anschaulich gemacht. Die Daten können jeweils für Jahr, Monat, Woche, Tag betrachtet werden. Ein kleiner Abstecher lohnt sich! Ein Klick auf die Abbildung bringt Sie hin.

10. August 2007
von Tom Levold
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Resilienz als ideologisches Konstrukt

Im Open Source„E-Journal of Applied Psychology“ ist der ersten Ausgabe dieses Jahres ein interessanter Aufsatz der brasilianischen Sozialwissenschaftlerin Maria Angela Mattar Yunes aus Porto Alegre zu finden, die sich mit dem Bild auseinandersetzt, das brasilianische Professionelle über Familien haben, die in Armut leben. In einer qualitativen Studie wurden HelferInnen und ErzieherInnen nach dem Konzept der Resilienz befragt, das übrigens für die Befragten als Begriff selbst so gut wie keine Rolle spielte. Es zeigte sich, dass bei der Frage, inwieweit Familien ihre Armutslage überwinden können, normative und schichtspezifische Annahmen und Überzeugungen eine große Rolle spielten:„Family resilience has emerged as an important construct in Positive Psychology. The present qualitative study aimed to investigate family resilience in poverty from the perspective of the advocacy’s discourse. Fourteen professionals, seven educators and seven health service workers, were interviewed individually about their experience with„families who succeed despite poverty“. The professionals believe that the majority of poor families are not able to overcome poverty. Although they recognize some elements of resilience such as the relational and organizational style of some families, most professionals emphasized that„resilient families“ should function according to dominant social norms in order to succeed. It seems that these educational and health social agents have incorporated the ideological facet provoked by the construct of resilience which suggests that poor families are„non-resilient a priori““
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9. August 2007
von Tom Levold
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Lernen, Wissen, Kompetenz, Kultur


Das sind dem Autor Siegfried J. Schmidt zufolge vier Unbekannte, die sein Buch näher bestimmen helfen soll. Dabei macht Schmidt, der wesentlich zur Bekanntheit der Theorie des Radikalen Konstruktivismus in Deutschland beigetragen hat, gleichzeitig seinen theoretischen Wechsel hin zu einer Theorie der Geschichten&Diskurse systematisch nachvollziehbar. Norbert Schlüpen ist als Rezensent mehr als begeistert:„Ein Buch wie ein Orkan! Es fegte alle weiteren Bücher vom Tisch, fesselte wie ein Krimi, fast jede Seite barg mindestens eine weitere Überraschung, und selbst sonst öde Tabellen und Grafiken erhalten in diesem Kontext eine geradezu ästhetische Schönheit, einen anmutigen Reiz, sich näher und intensiver mit ihnen zu beschäftigen. Aus vier Unbekannten werden Freunde. Erotische Begierden für den Geist! Praktisch vollzogener paradoxer Widerspruch. Tokio Hotel der Sozialwissenschaft nicht nur für LehrerInnen! Intellektueller Genuss. Wittgenstein singt den Blues“
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8. August 2007
von Tom Levold
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Das gepfefferte Ferkel

systemagazin hat in der Sommerzeit völlig verschlafen, über die aktuelle Neueinstellungen im Schwester-Journal des gepfefferten Ferkels zu berichten, was hiermit mit einem herzlichen Gruß nachgeholt sei. Diesmal sind unter anderem Beiträge zum Thema„Sozialarbeit in der Postmoderne“ zu finden. Texte beigesteuert haben u.a. Jesús Hernández Aristu, Claudia Winkler, Jürgen Weihrauch, Franz Hochstrasser, Andreas Hampe-Grosser, Joachim Stamm, Björn Riegel und Bernd Schmid.
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7. August 2007
von Tom Levold
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Affetklogik, affektive Kommunikation und Pädagogik

Unter diesem Titel erschien 2003 im Literatur- und Forschungsreport Weiterbildung des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung zum Thema„Gehirn und Lernen“ (Hrsg. Ekkehard Nuissl, Christiane Schiersmann & Horst Siebert) ein Beitrag von Luc Ciompi, in dem dieser auf kurzem Platz seine These darlegt, dass Gefühle mit jedem Denken untrennbar verbunden sind und dass sie darin auch ständig lebenswichtige organisatorische und integrierende Aufgaben – Operatorenwirkung der Affekte auf das Denken – zu übernehmen haben. Dieser Text steht auch online zur Verfügung:„Übereinstimmend verbinden sich nach dem Konzept der Affektlogik affektive und kognitive Komponenten mit der zugehörigen Sensomotorik zu funktionell integrierten affektiv-kognitiven Bezugssystemen oder Fühl-Denk-Verhaltensprogrammen (im Folgenden kurz FDV-Programme genannt). Diese bauen auf angeborenen Reflexen auf und differenzieren sich vom ersten Lebenstag an „in der Aktion“, wie Piaget anhand der Untersuchung der geistigen Entwicklung des Kleinkindes mit großer Genauigkeit aufgezeigt hat, zu komplexen Funktionseinheiten aus. Zugleich verbinden und koordinieren sie sich mit anderen solchen „Programmen“ (in den ersten Wochen z. B. Greif- mit Augen- und Armbewegungen usw.). Durch häufige Wiederholung werden solche koordinierten Abläufe zunehmend automatisiert, verinnerlicht („mentalisiert“) und schließlich zum Teil auch mit spezifischen sprachlichen Lauten oder andersartigen (z. B. gestuellen oder bildhaften) Symbolen oder Codes belegt (Piaget 1970). Funktionell integrierte FDV-Programme unterschiedlichster Größenordnung stellen somit auf immer neuer Stufe die eigentlichen „Bausteine der Psyche“ dar, und der ganze „psychische Apparat“ kann, so gesehen, als ein komplex hierarchisiertes Gefüge von FDVProgrammen aufgefasst werden, die im handelnden Erleben fortwährend selbstorganisatorisch auf-, aus- und teilweise auch umgebaut werden“
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4. August 2007
von Tom Levold
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Voyeurismus im Gefängnis

Wie das Online-Magazin Telepolis berichtete, wurde„nach einem Bericht des Miami Herald … der 20jährige Gefängnisinsasse Terry Lee Alexander zu 60 Tagen Extra-Haft verurteilt, weil er in einer videoüberwachten Zelle masturbierte“. Mit ihm sind auch sieben andere Häftlinge aus dem gleichen Gefängnis des gleichen Verbrechens angeklagt worden. Der Gefangene wurde des Exhibitionismus für schuldig befunden. Bislang unbestätigten Informationen zufolge wurde mittlerweile auch das Überwachungspersonal zu 60 Tagen Haft verurteilt. Es wurde des Voyeurismus für schuldig befunden. Auf gemeinsamen Antrag von Staatsanwaltschaft und Verteidigung sollen alle Angeklagten die Strafe in einer gemeinsamen Zelle verbüßen. Allerdings ist noch nicht geklärt, wer in diesem Fall die Videoüberwachung übernehmen soll.

3. August 2007
von Tom Levold
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Psychoanalytisch verstehen – systemisch denken – suggestiv intervenieren

Sechs Jahre nach der ersten Veröffentlichung hat der Verlag Klett-Cotta nun eine neue, dritte und erweiterte Auflage herausgebracht. Alle bisherigen Texte finden sich auch in der Neuauflage wieder, sie werden allerdings ergänzt durch fünf neue Beiträge, die überwiegend auf Vorträgen beruhen und in verschiedenen psychotherapeutischen Fachzeitschriften erschienen sind. Wie schon bei den anderen Beiträgen geht es auch hier sowohl um die fachinterne Weiterentwicklung einer psychotherapeutischen Praxeologie als auch um die politische Situation, in der sich die gegenwärtige Psychotherapie hierzulande befindet. In seinem Aufsatz„Zur Zukunft der Psychotherapie“ geht Fürstenau in seiner gewohnt zupackenden und schnörkellosen Art auf die Verunsicherung und Beunruhigung ein, der Psychotherapeuten aktuell aufgrund der politischen Lage im Gesundheitswesen ausgesetzt sind. Er kritisiert aber dabei nicht nur die Halbherzigkeit der politischen Entscheider, sondern schreibt vor allem den Psychotherapieforschern und -funktionären ein paar deutliche Worte ins Stammbuch:„Die Beunruhigung hat zur Folge, dass die Psychotherapeuten in Wissenschaft und Forschung, in der ambulanten und stationären Praxis und als Funktionäre in den verschiedensten beteiligten Gremien und Ausbildungsstätten so sehr mit Ängsten vor der Zukunft und mit der Sicherung gegenwärtiger Besitzstände beschäftigt sind, dass die fachliche Diskussion und Weiterentwicklung in den Hintergrund tritt. Dies birgt die Gefahr, dass sich die Aktivitäten in Wissenschaft und Forschung, in der Praxis und in den verantwortlichen Gremien auf eine ängstlich-opportunistische mehr oder minder autoritätshörige Strategie der Anpassung an die relevante gesellschaftliche Umwelt einzuschränken drohen“.
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2. August 2007
von Tom Levold
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OSC Heft 2/2007

Heute gibt es jede Menge OSC im systemagazin. Das aktuelle Heft 2/2007 hat neue Praxisansätze in der Supervision als Themenschwerpunkt und präsentiert Arbeiten u.a. zur Ausbildungssupervision per e-mail, zur Arbeit mit Freiwilligen und Ehrenamtlichen und zur Online-Beratung mit Studierenden. Das Heft 1/2007, das bislang noch nicht in der systemagazin-Datenbank aufgenommen worden war, behandelt u.a. das Thema„Psychotherapeutische Elemente im Coaching“. Zudem wurden die bibliografischen Angaben des Jahrgangs 2004 von OSC nun aufgenommen, der als Heftthemen„Psychodiagnostik im Coaching“,„Die Bedeutung der Philosophie für Organisationsberatung, Supervision, Coaching“,„Implementierung von Supervision und Coaching“ sowie„Philosophische Basiskonzepte für die Rekonstruktion in Coaching und Organisationsberatung“ hatte.
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1. August 2007
von Tom Levold
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Die unmögliche Tatsache

Palmström, etwas schon an Jahren,
wird an einer Straßenbeuge
und von einem Kraftfahrzeuge
überfahren.

»Wie war« (spricht er, sich erhebend
und entschlossen weiterlebend)
»möglich, wie dies Unglück, ja -:
daß es überhaupt geschah?

Ist die Staatskunst anzuklagen
in bezug auf Kraftfahrwagen?
Gab die Polizeivorschrift
hier dem Fahrer freie Trift?

Oder war vielmehr verboten,
hier Lebendige zu Toten
umzuwandeln, – kurz und schlicht:
Durfte hier der Kutscher nicht -?«

Eingehüllt in feuchte Tücher,
prüft er die Gesetzesbücher
und ist alsobald im klaren:
Wagen durften dort nicht fahren!

Und er kommt zu dem Ergebnis:
»Nur ein Traum war das Erlebnis.
Weil«, so schließt er messerscharf,
»nicht sein kann, was nicht sein darf.«

Christian Morgenstern

31. Juli 2007
von Tom Levold
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A bis Z der Interventionen in der Paar- und Familientherapie

Nachdem vorgestern das Methoden-Buch von Rainer Schwing an dieser Stelle vorgestellt wurde, geht es heute um ein Praxishandbuch von systemagazin-Autor Hartwig Hansen, das von Wolfgang Traumüller besprochen wird, und zwar begeistert:„Hansens 90 Laufmodelle zeigen, wie es ins Laufen kommt. Ohne spröde Theorielast, denn zum Laufen ist es nicht wichtig zu wissen, wie es geht, sondern zu erleben, daß man geht. Schwanken, Hinfälligkeiten und Wiederaufstehen inbegriffen, wie dies schon alte theologische Modelle auch betonen. Hier kann der Absturz sogar Spaß machen und zu einem nachhaltigen Erlebnis werden. Warum? Weil’s weiter geht! Dieser Hansen geht mit, life and lively. Ein sehr empfehlenswertes Klassebuch und Vademecum also für die Berater- und Therapeutentasche. Auch Seelsorge ist ja Beratung und manchmal soll dabei gar schon etwas heil geworden sein. Mal was anderes, wenn das Mahlwerk klemmt… !“
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30. Juli 2007
von Tom Levold
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Klientenzentrierte Psychotherapie und Radikaler Konstruktivismus

Auf der website des GFK, eines Schweizerischen Weiterbildungsinstitutes für Gesprächspsychotherapie, Focusing und Körperpsychotherapie, findet sich ein Aufsatz von Birgit Egger, in dem sie die Grundsätze des Rogers-Ansatzes mit den Grundannahmen des Radikalen Konstruktivismus von Glasersfelds verbindet. Allerdings werden diese Konzepte nicht direkt aufeinander bezogen, sondern eher nebeneinander vorgestellt, um die Ähnlichkeit vieler Grundaussagen deutlich werden zu lassen. Das verbindende Glied ist ein Zitat Carl Rogers‘ (Foto), das dem gesamten Text vorangestellt ist:„Die einzige Wirklichkeit, die ich überhaupt kennen kann, sind die Welt und das Universum so, wie ich sie wahrnehme und in diesem Augenblick erlebe. Die einzige Wirklichkeit, die Sie überhaupt kennen können, sind die Welt und das Universum so, wie Sie sie im Augenblick erleben. Und die einzige Gewissheit ist die, dass diese wahrgenommenen Wirklichkeiten verschieden sind. Es gibt ebensoviele ‚wirkliche Welten‘ wie es Menschen gibt‘!“
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29. Juli 2007
von Tom Levold
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Systemisches Handwerk. Werkzeug für die Praxis

Der Markt ist mit Handwerksbüchern zur Systemischen Beratungspraxis mittlerweile üppig gerüstet. Rainer Schwing und Andreas Fryszer haben ein umfangreiches Werkzeugbuch geschrieben, dass Ende 2006 bei Vandenhoeck & Ruprecht erschienen ist. Rezensent Olaf Rosendahl ist sehr angetan:„Allgemein scheint zu gelten, dass die Psychotherapie und Beratung momentan den Weg geht von der „Konfession zur Profession“. Die Autoren des hier zu besprechenden Buches werfen ein gewaltiges Pfund dafür in die Waage, sich dieser Ansicht Klaus Grawes anzuschließen und bieten – bereits im Titel – das für eine solche Profession nötige Handwerkszeug an, nicht um es in den gutsortierten Bastelkeller zu hängen, sondern um damit zu arbeiten. Um es vorweg zu sagen: Dieses Angebot lösen Rainer Schwing und Andreas Fryszer mehr als ein. Von außen also nach innen: Der Aufbau des Buches ist schlicht im besten Sinne des Wortes und stringent und übersichtlich gegliedert, das Inhaltsverzeichnis bietet auch dem systemisch unbewaffneten Leser einen klaren Überblick, wohin die Reise geht. Der Index lässt nur diejenigen Lemmata vermissen, um die es in diesem Werkzeugkoffer nicht geht. Es ist kaum zu erwarten, dass der Klempner, der vor einem sanitären Problem steht, hierzu Käte Hamburgers „Logik der Dichtung“ benötigt. Der innere Ablauf der Kapitel folgt dem nachgerade klassisch gewordenen systemischen Wechselschritt: Exploration (erg. Synchronisation) – Information – Dezision – Intervention. Somit ist dieser Werkzeugkoffer auch (und vielleicht noch mehr) eine Bedienungsanleitung für das aufgeführte Instrumentarium“
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