Eine ganze Zeit ist es um die Zeitschrift„Soziale Systeme“, der einzigen Zeitschrift, die sich explizit einer systemtheoretisch angelegten soziologischen Theorie verschrieben hat, ruhig geworden. Die letzte Ausgabe datierte von 2005. In diesem Sommer ist nun mit einiger Verspätung das Heft 1/2006 erschienen und Dirk Baecker macht in seinem Editorial bekannt, dass es ein neues Herausgebergremium gibt, zu dem neben ihm noch Cornelia Bohn (Luzern), William Rasch (Bloomington), Urs Stäheli (Basel) und Rudolf Stichweh (Luzern) gehören. Elena Esposito, Peter Fuchs, Michael Hutter, André Kieserling und Gunther Teubner wechseln in den wissenschaftlichen Beirat. Heft 2/06 wird sich mit dem Thema Politik und Menschenrechte befassen und u.a. einen Text von Niklas Luhmann enthalten. Der Jahrgang 2007 wird im Frühjahr 2008 als Doppeleheft erscheinen und die Tagung„Ten Years Niklas Luhmann’s Die Gesellschaft der Gesellschaft“ dokumentieren. Dann soll die Zeitschrift wieder den vorgesehenen Veröffentlichungsrhythmus gefunden haben. Zur Programmatik schreibt Baecker:„Wir sind uns bewusst, dass wir mit dieser Zeitschrift an einem Programm festhalten, das zwischen einer kulturwissenschaftlichen Auslegung der Soziologie auf der einen Seite und der Mathematisierung der Systemtheorie auf der anderen Seite einen genuin sozialwissenschaftlichen Theorieanspruch in der soziologischen Forschung vertritt. Wir halten dies für sinnvoll, weil es unseres Erachtens nach wie vor darum geht, die Balance zu halten zwischen einer Diagnose gesellschaftlicher Lagen und Zustände einerseits und der Überprüfung und Diskussion dafür brauchbarer theoretischer und empirischer Ansätze andererseits. Die Selbstreferenz und die Fremdreferenz der soziologischen Arbeit müssen aufeinander bezogen werden, um sie im einzelnen Arbeitsschritt dann auch wieder trennen zu können. Das inhaltliche Arbeiten an auch sehr spezifischen Sachthemen interessiert uns genauso so wie die Verfeinerung des begrifflichen Instrumentariums der Systemtheorie. Das gilt auch für den in der soziologischen Theorie immer noch ungewohnten Versuch, theoriegeleitete Annahmen mit Hilfe von Simulationsmodellen zu testen“
Zu den vollständigen abstracts der aktuellen Ausgabe
16. August 2007
von Tom Levold
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