systemagazin

Online-Journal für systemische Entwicklungen

21. Dezember 2007
von Tom Levold
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systemagazin Adventskalender: Emmy Werner wackelt auf dem Stuhl

Emmy Werner ist eine Pionierin der Resilienzforschung und ihre langjährige Forschungsarbeit wurde auf dem Zürcher Resilienzkongress, der 2005 von Rosmarie Welter-Enderlin und ihrem Meilener Team veranstaltet wurde, hierzulande weithin bekannt gemacht. Andrea Lanfranchi, systemagazin-Autor und auf dem Kongress zuständig für die technische Unterstützung von Emmy Werner, hatte einige Sorge, ob sie nicht während ihrer Präsentation vom zur Verfügung gestellten Hocker fallen würde. Dies war nicht nur nicht der Fall, vielmehr besuchte Emmy Werner auch den Workshop von Andrea, was ihn wiederum ein wenig ins Wackeln brachte. Mit Humor und Respekt konnten diese wackeligen Situationen aufgelöst werden 🙂
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20. Dezember 2007
von Tom Levold
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systemagazin Adventskalender: Kurt Ludewig im Doppelpack

Heute gibt es das Kalendertürchen Ferienanfangsbedingt ein bisschen später. Dafür gibt es heute Kurt Ludewig im Doppelpack. In seiner Kongressgeschichte erinnert er sich an das Jahr 1984, als er zu einer Tagung nach Calgary reiste, zu der Karl Tomm eingeladen hatte. Dort lernte er Humberto Maturana und Heinz von Foerster kennen, der ja bekannermaßen nicht nur zaubern konnte, sondern auch in der Lage war, in einem völlig überfüllten Restaurant noch einen Tisch zu besorgen.

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Darüberhinaus hat Kurt Ludewig im aktuellen Heft des Psychotherapy Networker einen Artikel der Psychotherapieforscher Scott Miller, Mark Hubble & Barry Duncan gefunden, den er nachfolgend zur Lektüre wärmstens empfiehlt und der auch online gelesen werden kann. Lesen Sie bitte hier weiter:

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19. Dezember 2007
von Tom Levold
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systemagazin Adventskalender

Wenn man Eltern hatte, die bei Reisen immer nur auf das Essen und Schlafen achteten und man dann selbst bemerkt, dass Essen und Schlafen (neben anderen Faktoren) nicht unerheblich die eigenen Erinnerungen an Reisen – und Kongresse – prägen, kann das zu denken geben. Lothar Eder beschreibt heute in seinem – wie immer – ergötzlichen Kongressbericht für den systemagazin Adventskalender, wie er bei schlechtestem Wetter im Frühjahr 1993 am Lago d’Orta im Kampf mit schwer verdaulichem italienischem Weißbrot und einer noch unverträglicheren italienischen Matratze erstmals dem Phänomen Hellinger begegnet und schließlich von Stephen Lankton unbeabsichtigt mit einer riesigen metallenen Schraube und Mutter von seinen Beschwerden erlöst wird, ohne dass ein Psychoanalytiker zu Rate gezogen werden musste.
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18. Dezember 2007
von Tom Levold
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systemagazin Adventskalender: Intensiv und respektvoll

Heute berichtet Eugene Epstein aus Wilhelmshaven von seiner ersten Begegnung mit Harry Goolishian, die 1982 in New York in einem Workshop auf der „American Orthopsychiatry Association Annual Conference“ stattfand. Eugene war nicht sofort hingerissen, sondern diese Begegnung hatte auch Auswirkungen auf seinen weiteren professionellen Werdegang:„Auf jeden Fall war ich von Harry so gefesselt, dass ich einige Jahre später, als Harlene Anderson mich einlud, einige Zeit am Galveston Family Institute zu verbringen, meine Taschen packte und sofort hinfuhr, um dort zunächst als Fellow, dann als Lehrtherapeut zu bleiben, bis kurz vor Harrys Tod“
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17. Dezember 2007
von Tom Levold
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systemagazin Adventskalender: Reisen bildet

Vor wenigen Tagen konnte an dieser Stelle noch Jürgen Hargens zum 60. Geburtstag gratuliert werden. Dass er in der Vergangenheit ein fleißiger Tagungsbesucher war, kann man ihm nicht gerade nachsagen. Aber auch er hat in seinen Erinnerungen gekramt und einen Beitrag für den systemagazin-Adventskalender verfasst. Anfang der 80er Jahre wurde er von Paul Dell zu einer Konferenz mit Humberto Maturana in Virginia Beach eingeladen. Jürgen Hargens ergriff flugs die Gelegenheit zu seinem ersten USA-Aufenthalt, der sehr zu seiner internationalen Vernetzung und deren Niederschlag in der Zeitschrift für systemische Therapie beitrug. Allerdings lernte er hier nicht nur interessante Menschen kennen, sondern auch Eigenarten der US-amerikanischen Kultur:„… die USA sind eine mir fremde Kultur. Am Tag nach der Veranstaltung war ich bei Paul zuhause, wo auch Humberto wohnte. Paul wollte mit uns an den Strand und fragte ,Are you ready?‘, was ich bejahte. Humberto sah mich lächelnd an und meinte: ,You are not ready‘, um mir zu erklären, dass ich, wie er vermutete, meine Badehose nicht drunter hätte, denn es sei verboten, sich am Strand umzuziehen. Für einen Norddeutschen eine ungewöhnliche Vorschrift“
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16. Dezember 2007
von Tom Levold
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systemagazin Adventskalender: Brutalstmögliche Selbstaufklärung

Der heutige Kalenderbeitrag greift ganz tief ins hinterste Regal und erzählt von der zweiten Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Familientherapie, die 1980 in Erlangen stattfand, zum Thema„Familientherapie und Politik“. Der systemische Ansatz war noch im Embryonalstadium und hatte hier ohnehin noch nicht so richtig Platz – in der Rivalität der familientherapeutischen Hochburgen Gießen und Heidelberg hatte die Gießener Fraktion noch die Oberhand. Für Tom Levold spielte das damals noch nicht so die große Rolle, er war vielmehr mit einem unvergesslichen Selbsterfahrungserlebnis beschäftigt.
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15. Dezember 2007
von Tom Levold
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Kölner Dom wird Teilzeit-Moschee

Köln – Kardinal Joachim Meissner schlägt der Türkei vor, als Zeichen der Religionsfreiheit und„Beitrag zur Entspannung“ ein christliches Pilgerzentrum im südtürkischen Tarsus zu ermöglichen, berichtet der Kölner Stadt-Anzeiger in seiner Samstagsausgabe. Die antike Hafenstadt ist der Geburtsort des Apostels Paulus, zu dessen 2000. Geburtstag 2008 Papst Benedikt XVI. ein internationales„Paulus-Jahr“ ausgerufen hat.„Wir Christen besitzen aber in Tarsus nichts“, sagte Kardinal Joachim Meisner. Deshalb habe er die Türkisch-Islamische Union Ditib um Unterstützung gebeten,„dass wir dort ein Pilgerzentrum und eine kleine Kirche bauen können“. Im Gegenzug bot Meisner an, dass ab sofort jeden Freitag der Kölner Dom für die große muslimische Gemeinde in Köln für Gebete zur Verfügung stehe:„Da wir nun ohnehin mit dem neugestalteten Fenster von Gerhard Richter etwas haben, was eher in eine Moschee oder in ein Gebetshaus passt, haben wir nun Nägel mit Köpfen gemacht, auch wenn das dem einen oder anderen entartet vorkommen mag“, erklärte Meisner den überraschten Journalisten. Er dementierte allerdings, dass er selbst als Muezzin von den Türmen des Kölner Domes zum Freitagsgebet für Muslime aufrufen werde. Schließlich müsse man alles vermeiden, was nach Religionsvermischung aussehe.

15. Dezember 2007
von Tom Levold
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systemagazin Adventskalender: Utilisierung und Perspektivenwechsel

Manfred Vogt vom Norddeutschen Institut für Kurzzeittherapie NIK erinnert sich in kurzen Anekdoten an Steve de Shazer und John Weakland auf der Brief Therapy Conference 1989 in San Francisco und an Jürgen Kriz auf der SG-Tagung in Mainz 2007 – die sich ihm als Beispiele für Utilisierung und gelungenem Perspektivenwechsel eingeprägt haben.
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14. Dezember 2007
von Tom Levold
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Guantanamo wird grün!


Nachdem Al Gore auf der Klimakonferenz in Bali die Regierung seines Landes auf scharfe Weise dafür verantwortlich gemacht hat, Fortschritte in der Klimapolitik zu behindern, hat Präsident George W Bush überraschend eingelenkt und einen ersten Schritt in Richtung einer nachhaltigen ökologischen Politik angekündigt: Guantanamo soll grün werden. „Wir müssen zugeben, dass wir bei der verschärften Behandlung von mutmaßlichen Terror-Verdächtigen in Guantanamo nicht immer auf die Umweltverträglichkeit der eingesetzten Mittel geachtet haben. Um auch unseren Willen zur Verbesserung des Weltklimas zum Ausdruck zu bringen, werden künftig alle Maßnahmen unserer Einsatzkräfte in Guantanamo gründlich auf ihre ökologische Nachhaltigkeit überprüft“, teilte der Präsident auf einer eilends einberufenen Pressekonferenz mit. Die Liste der Verbesserungen liest sich eindrucksvoll: So dürfen ab sofort die Gefangenen nur noch mit Knüppeln aus Naturkautschuk geschlagen werden. Stromstöße zur Unterstützung eindringlicher Befragungen dürfen ebenso wie die 24-Stunden-Zellenbeleuchtung nur noch aus solarbetriebenen Geräten gewonnen werden. Das Wasser, in das die Gefangenen zur Vortäuschung eines Ertränkungstodes getaucht werden, wird zukünftig regelmäßig auf einen ausgeglichen PH-Wert untersucht. Briefpost an die Gefangenen, die kein Recycling-Papier verwendet, wird nicht mehr zugestellt. Auch die Säcke, die den Insassen über den Kopf gestülpt werden, müssen ab Weihnachten ein Ökosiegel tragen, ebenso wie die Gefangenenkleidung, die ab sofort nicht mehr rot, sondern (mit Ökofarbe) grün gefärbt ist. „Grün ist die Farbe des Lebens und der Hoffnung“, erläuterte Bush und bedauerte, dass die Welt nicht schon nach der Einführung eines Öko-Panzers für die US-Streitkräfte im Frühjahr dieses Jahres anerkannt habe, dass es auch dieser Regierung ernst sei mit der ökologischen Erneuerung der Welt.

14. Dezember 2007
von Tom Levold
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systemagazin Adventskalender: Professor oder Praktikant

Stellen Sie sich mal vor, Sie beginnen ein Praktikum beim Jugendamt just an dem Tag, an dem Ihr Anstellungsträger eine kleine Tagung ausrichtet. Sie kommen herein und werden gleich für den Professor gehalten, der das Hauptreferat hält. Oder andersherum, Sie sind Professor für Soziale Arbeit, kommen zur Tagung, auf der Sie das Hauptreferat zu halten eingeladen sind und werden als der neue Praktikant begrüßt. Was ist unangenehmer? Und für wen? Heiko Kleve ist das letztere passiert und berichtet heute im Adventskalender darüber. Die Moral von der Geschicht‘:„Wenn du die Sinnhaftigkeit von Verhalten verstehen willst, erweitere deinen Blick!“
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13. Dezember 2007
von Tom Levold
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systemagazin Adventskalender: Varela, Luhmann, von Foerster und andere

Heute gilt es nicht nur von einer schönen Begegnung mit Heinz von Foerster zu berichten, sondern auch von einer damit im weiteren Sinne verbundenen mysteriösen Begebenheit. Rudolf Klein und Barbara Schmidt-Keller erinnern sich an das legendäre Forum der IGST mit Niklas Luhmann, Heinz von Foerster und Francesco Varela aus dem Jahre 1986, dessen Dokumentation im Suhrkamp-Bändchen„Lebende Systeme“ verewigt worden ist. Die – alle bereits verstorbenen – Matadores hielten nicht nur Workshops ab, sondern wurden auch auf einem Podium von systemischen PraktikerInnen befragt. Interessant ist, dass sich Rudolf Klein und Barbara Schmidt-Keller sehr gut an Tom Levold als einen der Podiumsdiskutanten erinnern konnten. Noch interessanter aber ist dabei, dass dieser zwar tatsächlich dazu eingeladen worden war, seine Teilnahme aber kurzfristig wegen einer Erkrankung absagen musste und der verpassten Gelegenheit zur Diskussion heftig nachtrauerte. Nichtsdestoweniger lässt sich sagen, dass diese Vergangenheitskonstruktion insofern absolut plausibel ist, als das Gewünschte und Geplante mit dem leider nicht Erfolgten, aber dennoch Erinnerten gut zusammenfällt.
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12. Dezember 2007
von Tom Levold
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Lieber Hugo Chavez,

dass Sie mit Ihrem revolutionären Verfassungsentwurf nicht die Zustimmung der Bevölkerungsmehrheit erhalten haben, tut uns wirklich leid. Aber wir wissen natürlich auch aus der Geschichte, dass wahre Revolutionäre ihrer Zeit immer mindestens eine halbe Stunde voraus sind. Umso mehr bewundern wir Ihre Entscheidung vom 9.12., die Zeit in Venezuela für eine halbe Stunde zurückzustellen. Welcher Mut, welcher Weitblick. Nie wurde auf charmantere, bezauberndere Weise dem Spruch, dass die Zeit reif für eine Revolution sei, Geltung verschafft, und das ohne jedes Blutvergießen. Und gibt es etwas, dass ein Land mehr auszeichnen kann, als eine eigene Zeitzone? Das systemagazin schließt sich aus Solidarität sofort an und stellt alle seine Uhren um fünfeinhalb Stunden zurück – schon immer wollten wir später aufstehen und später ins Bett gehen.
Von Herzen dankt: König Alfons der Viertelvorzwölfte!

12. Dezember 2007
von Tom Levold
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systemagazin Adventskalender: Lebkuchen und Druckmaschinen

Heidelberg? In systemischen Kreisen ein eingeführter Kongress- und Tagungsort. Nun ja, nicht für jeden. Bevor Edelgard Struß, systemische Supervisorin und Coach aus Köln, sich 2004 erstmals aufmachte, um eine systemische (Supervisions-)Tagung in Heidelberg zu besuchen, stellte sie sich nach eigenem Bekunden Heidelberg als eine Melange aus Lebkuchenhäuschen, Lebkuchenuniversität und Lebkuchenschloss einerseits sowie Ingenieurbüros und Druckmaschinenhallen andererseits vor. Nichts von alledem war wahr, stattdessen war sie so fasziniert vom Tagungsort der systemischen Supervisionstage 2004, die im Veranstaltungszentrum der Heidelberger Druckmaschinen AG stattfand, dass sie sich aus dem Tagungsprogramm auskoppelte und andere Eindrücke auf sich wirken ließ. Lesen Sie ihren amüsanten Bericht im
Adventskalender