systemagazin

Online-Journal für systemische Entwicklungen

3. Februar 2009
von Tom Levold
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Dialogischer Wandel im therapeutischen Kontext

Im„Forum Qualitative Sozialforschung“ erschien im vergangenen Jahr ein Beitrag von Klaus G. Deissler über den Stellenwert von Metaphern, Geschichten und Gleichnissen in einem sozialkonstruktionistisch inspirierten Psychotherapie-Ansatz. Im Abstract heißt es:„Der folgende Aufsatz stellt einen Beitrag zur Diskussion der Annahmen und praktischen Konsequenzen des sozialen Konstruktionismus im therapeutischen Kontext dar. Ausgangspunkt ist die Implikation, dass sprachlich formulierte Metaphern im therapeutischen Prozess wichtig für die therapeutische Interaktion sind, und dass sie nicht nur in therapeutischen Dialogen zum Wandel beitragen. Daher werden ein paar kleine Metaphern dargestellt, die soziale Konstruktionsprozesse zum Inhalt haben und diese zum Teil durch Verfremdungen veranschaulichen. Diese Prozesse werden weiter im psychotherapeutischen Kontext verdeutlicht, indem Diagnosen als aktuelle relationale Konstruktionen verstanden werden. Der Aufsatz wird abgeschlossen mit einem therapeutischen Fallbeispiel, das das dargestellte sozialkonstruktionistische Verständnis therapeutischer Dialoge prägnant herausstellt“
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1. Februar 2009
von Tom Levold
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Das (negierte) Tetralemma als Methode zur Entfaltung sozialarbeiterischer Ambivalenzen

So lautet der Titel einer„Institutslecture“, die Heiko Kleve am 22.1.2009 an der Fachhochschule St. Pölten gehalten hat. Der Vortrag ist als siebenteilige Audiodatei auf der website der Hochschule dokumentiert. Im abstract heißt es:„Die Soziale Arbeit ist eine Profession, die mit zahlreichen Ambivalenzen konfrontiert ist. Die Pole von Hilfe und Nicht-Hilfe, Hilfe und Kontrolle, individuellen Bedürfnissen und gesellschaftlichen Anforderungen sind nur drei Beispiele für derartige Doppelorientierungen. Auch in Zeiten, in denen die Praxis damit konfrontiert wird, zahlreiche neue Konzepte einzuführen (etwa Sozialraumorientierung, Case Management oder Verwandtschafsrat), tauchen hinsichtlich der Implementierung Ambivalenzen auf – etwa zwischen denen, die„das Alte“ nicht aufgeben wollen und denen, die für„das Neue“ brennen und es umsetzen wollen. In all diesen Fällen sind Verfahren notwendig, die einen Weg durch die widersprüchlichen Orientierungen erlauben und konstruktive Lösungen jenseits eines„Entweder-Oder“ in den Blick bringen. Genau hier bietet das (negierte) Tetralemma passende Antworten“
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31. Januar 2009
von Tom Levold
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Recht und Moral: Analogie, Komplementaritäten und Differenzen

Detlef Horster, Professor für Sozialphilosophie in Hannover und Autor einer Einführung in das Werk Niklas Luhmanns, hat sich 1997 in der Zeitschrift für philosophische Forschung mit dem Problem einer postchristlichen Moral auseinandergesetzt:„Daß es Moral geben muß, liegt an der schlichten sozialen Tatsache, daß wir unser Handeln mit anderen koordinieren müssen. Handeln muß so selbstverständlich erfolgen und koordiniert werden können, daß es im Alltag durch wechselseitig verpflichtende Regeln reibungslos geschieht. Das wiederum ist nur möglich, wenn Moral zum Bestandteil des Selbst der einzelnen handelnden Menschen geworden ist. Es verhält sich so, wie Immanuel Kant es für den Kategorischen Imperativ formulierte, er kann nur wirksam sein, wenn er zur zweiten Natur geworden ist. In früheren Gesellschaften war das moralisch richtige Verhalten für alle gleichermaßen unstreitig„durch den Gehorsam gegenüber Gottes heiligen Geboten motiviert, also durch Gottes Liebe oder auch nur durch Furcht vor Gottes Zorn oder Hoffnung auf Belohnung moralisch guten Verhaltens im Jenseits“. (Patzig 1994, 7) Moralisches Handeln hatte einen für alle gleichermaßen verbindlichen und sicheren Bezugspunkt: Gott und die Offenbarung. Das ist heute unwiderruflich anders, spätestens nachdem die christliche Religion ihre gesellschaftsintegrierende Kraft verloren hat. Das Problem besteht darin, daß wir es in der Gegenwartsgesellschaft mit einschneidenden Fragmentierungen zu tun haben, von denen zunächst die Rede sein muß, wenn wir uns dem Problem der Handlungskoordinierung auf der Basis postchristlicher Moral zuwenden wollen. Dabei stellt sich die Frage, ob es trotz der später zu beschreibenden Fragmentierungen für alle moralischen Regeln und Handlungen und darüber hinaus für alle rechtlichen Regeln und Entscheidungen einen gemeinsamen Bezugspunkt gibt, der für die Interaktionen der vergesellschafteten Individuen als Kontextbedingung und Basis gelten kann. Die Antwort auf diese Frage wird zentraler Gegenstand der Abhandlung sein“
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30. Januar 2009
von Tom Levold
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Spannungen in Forschungsteams

„Konflikte in Forschungsteams sind unangenehm. Sie bremsen die Arbeit, schaden der Motivation und mindern die Teamleistung. Vor allem, wenn Personen aus verschiedenen Fachrichtungen zusammen arbeiten, treten Spannungen auf“, heißt es in den Verlagsinformationen zu Marie Céline Loibls Studie über„Hintergründe und Methoden zum konstruktiven Abbau von Konflikten in inter- und transdisziplinären Projekten“, die 2005 im Carl-Auer-Verlag erschienen ist. Rezensent Norbert Schlüpen meint:„Wer in Forschungsteams steckt oder sie begleitet oder nur etwas über einen spannenden Teamentwicklungsprozess erfahren und lernen will, wird hier bestens und ausführlich bedient“
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29. Januar 2009
von Tom Levold
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Creativity and effectiveness in family therapy

mit einem Fokus auf Psychotherapieforschung geht das Journal of Family Therapy in den neuen Jahrgang 2009. Der neue Herausgeber Mark Rivett schreibt in seinem Editorial:„I begin my editorship of the Journal with a collection of articles which will probably summarize the zeitgeist of the field for the next five years or so. This zeitgeist challenges all family therapists to respond to the constraints of evidence-based practice with the creativity and aplomb that has been the enduring feature of our form of psychotherapy“ Hoffen wir, dass dem„zeitgeist“ widerstanden werden kann.
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28. Januar 2009
von Tom Levold
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Der Suizid und „die Wende“ in der DDR

Die gravierenden gesellschaftlichen Umwälzungen auf dem Gebiet der DDR seit dem November 1989 schlugen sich nicht in gestiegenen Suizidraten nieder, was Durkheims Konzept des anomischen Selbstmords erwarten lassen würde, so Sybille Straub in einem Aufsatz für die„System Familie“ aus dem Jahre 2000. In Thüringen, einem Land mit klassisch hohen Suizidraten, wurde ein stetiger Rückgang der Suizidziffern seit Ende der 80er Jahre beobachtet. Dieser betrifft im Wesentlichen alle Altersgruppen und beide Geschlechter. Ab 1993 konsolidierte sich die Abnahme auf einem – verglichen mit den vorangegangenen Jahren – niedrigen Niveau. Dieser Rückgang lässt sich unter Rückgriff auf Emile Durkheims Theorie zum Selbstmord mit dem des fatalistischen Selbstmords erklären. Ebenso wird Durkheims Auffassung bestätigt, dass in Zeiten politischer Krisen die Suizidzahlen rückläufig sind, so Straub in ihrer Arbeit, die in der Systemischen Bibliothek nachzulesen ist.
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27. Januar 2009
von Tom Levold
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Es ist der Kontext, der sich entwickelt…

Ein schöner Tag, der 11.5.1981. Ein sonnenerfüllter, warmer Maitag in Köln, keine Wolke am Himmel, das erinnere ich gut. Damals genoss ich eine einjährige Auszeit, die ich mit Arbeitslosengeld überbrückte. Meine Tage verbrachte ich mit Familientherapie. Tagsüber las ich über Theorie und Praxis, was mir in die Hände fiel, an den Abenden arbeitete ich mehrmals wöchentlich als Mitglied in verschiedenen Teams mit Familien auf „Mailänder Art“ . An diesem Montag, so habe ich es auf dem Deckblatt notiert, kaufte ich mir nach langem, langem Überlegen Batesons „Ökologie des Geistes“, die gerade in der Übersetzung von Hans-Günter Holl erschienen war. Das lange Überlegen bezog sich auf den nicht unbedingt arbeitslosengeldkompatiblen Preis von 88,- DM. Noch nie zuvor hatte ich mir ein teureres Buch geleistet. Andererseits war mir völlig klar, dass es sich um ein „Muss“ handelt. Auf Bateson, der im Jahr zuvor im Alter von 76 Jahren gestorben war, war ich schon im Soziologiestudium getroffen, sein mit Don Jackson, Jay Haley und John Weakland verfasster Aufsatz „Auf dem Weg zu einer Schizophrenie-Theorie“ war schon 1969 im von Habermas, Henrich & Luhmann bei Suhrkamp herausgegebenen Reader „Schizophrenie und Familie“ erschienen, den wohl viele Studenten meiner Generation durchgeackert haben dürften. Der Stellenwert Batesons ist mir aber erst richtig klar geworden, als ich mit dem Feld der Familientherapie in Berührung kam. Für den„Kontext“ habe ich Gregory Batesons„Ökologie des Geistes“ als„Klassiker wiedergelesen“.
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25. Januar 2009
von Tom Levold
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Cool: Guantanamo-Übernahme durch RTL

Nachdem die Schließung des Gefangenenlagers Guantanamo in Kuba durch den neuen amerikanischen Präsidenten Barack Obama bevorsteht, zeichnet sich eine Übernahme des Lagers durch den deutschen Fernsehsender RTL ab.„Guantanamo ist der ideale Standort für die Weiterentwicklung unserer Serienformate ‚Big Brother‘ und ‚Terrorcamp: Ich bin ein ungesetzlicher Kämpfer – hol mich hier raus'“, heißt es in einer Presseerklärung des beliebten Fernsehsenders vom vergangenen Samstag. Die Anlagen müssen natürlich modernisiert und die Überwachungskameras auf das HDTV-Format umgestellt werden, ansonsten steht einer Umwandlung des von Ex-Präsident Bush entwickelten Konzeptes auf die Bedürfnisse eines Massenpublikums bei geringen Investitionen nichts im Wege, betonen die Senderverantwortlichen. Nachdem die Quoten für die Serien in den letzten Monaten gesunken sind, verspricht sich der Sender einen Zuschauerzuwachs durch die Konfrontation der Kandidaten mit speziellen Herausforderungen, die auch harte Befragungsmethoden und Einsatz von Waterboarding beinhalten können. Mit Donald Rumsfeld konnte bereits ein prominenter Berater gefunden werden. Mögliche ethische Bedenken an den geplanten Formaten konnte die Leitung des Senders zerstreuen:„Natürlich wird bei uns alles mit rechten Dingen zugehen. Schließlich waren Fragen der Menschenwürde für uns noch nie ein Thema!“, betonte der Pressesprecher von RTL. Die Einsetzung einer Ethik-Kommission sei bereits fest geplant, zur Mitwirkung bereit erklärt haben sich neben Dieter Bohlen und Thomas Gottschalk auch Roland Koch, Klaus Zumwinkel und Kai Dieckmann. Über die Kaufsumme besteht bislang allerdings noch ebenso Unklarheit wie darüber, ob RTL den USA auch die Gefangenen abkaufen wird.

24. Januar 2009
von Tom Levold
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Dialogischer Wandel

Mit einem recht schmalen Heft geht die Zeitschrift für systemische Therapie und Beratung in das neue Jahr. Klaus Deissler stellt„Metaphern, Geschichten und Gleichnisse, Umgangsformen und Sprechweisen“ ins Zentrum seines„Leitartikels“ über den„Dialogischen Wandel im therapeutischen Kontext“, darüber hinaus finden sich Beiträge zur„Ethik des Dialogs“ (Anders Lindseth), zur„Verantwortung von Therapeut und Klient in Beratung und Therapie“ (René Hess) sowie zum Thema„Altersweisheit kontra Jugendwahn“ (Sylvia Roderburg).

22. Januar 2009
von Foertsch
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Eine Hoffnung, eine Chance für Versöhnung

Ferdusi spricht.
O Welt! Wie schamlos und boshaft bist du!
Du nährst und erziehest und tödtest zugleich.
(Buch der Betrachtungen,
J.W. von Goethe in
„West-oestlicher Divan“)

Am Tag der ersten Bodenoffensive der israelischen Soldaten in Gaza durfte ich in Berlin ein Konzert des west-eastern divan orchestra mit dem Gründer und Dirigenten Daniel Barenboim hören und miterleben. Dieses Orchester ist einzigartig, es besteht aus jungen Musikern aus Israel, Palästina und den benachbarten arabischen Ländern. Israel und Palästina, eine nicht abreißende Abfolge von Kriegen, Besatzung, Gewalt und Terror. Dieses Orchester ist ein lebendiges und nicht zu überhörendes Beispiel dafür, wie wichtig kulturelle Begegnung und Austausch in Konflikt- und Krisensituationen werden. Der Name dieses Orchesters bezieht sich auf Johann Wolfgang von Goethe, der mit dem Islam erstmals in Berührung kam, als ein deutscher Soldat von einem Feldzug in Spanien einen Koran mit in die Heimat brachte, was Goethe noch im Alter von 60 Jahren veranlasste, arabisch zu lernen. Dabei entdeckte er den großen persischen Dichter Hafes, durch den er zu eigenen Gedichten inspiriert wurde, die als Sammlung „West-oestlicher Divan“ 1819 erschienen.
Das Orchester entstand aus der Idee heraus, israelische und arabische Musiker zusammenzubringen, um eine Brücke zwischen Kulturen zu schaffen, die gegenwärtig dabei sind, Feindschaften anstatt Freundschaften hervorzubringen.
Die Geschichte des Orchesters begann in Weimar, der geistigen Heimat von Goethes und Schillers, Bach und Liszt, aber auch dem Standort von Buchenwald, dem Weimar nicht entkommen kann.
Daniel Barenboim, geboren in Buenos Aires, und Edward Said, palästinensischer Literaturwissenschaftler, gründeten 1999 dieses Orchester und machten den Musikern durch ihre Zusammenarbeit immer wieder klar, dass Trennung und Segregation, ganz gleich ob zwischen Personen oder Völkern, nie dazu beiträgt, die Probleme, die sie entzweien, aus der Welt schaffen.
Musik kann nicht ohne Leidenschaft und Emotionen entstehen, und wunderbarerweise sitzen Israelis und Palästinenser Seite an Seite vor einem Notenständer – mit dem gleichen Instrument in der Hand, mit derselben Bogenführung, demselben Klang und derselben Lautstärke, um einen einheitlichen Ausdruck zu Gehör zu bringen. Sie haben eine gemeinsame Sprache in der Musik gefunden, die den Vertretern der jeweiligen politischen Richtungen fehlt. Gerade die Tatsache, dass ein Staat wie Israel und eine politische Bewegung wie die Hamas keine gemeinsame Sprache im Sinne einer gegenseitigen Ankoppelung finden können, erschwert ja bislang die Möglichkeit von Verständigung.
Eine Gründungsidee des Orchesters: Wenn Musiker in der Musik einen Dialog erschaffen, der davon lebt, sich und den anderen zu hören, finden sie ihn auch in ihren Worten miteinander wieder. Der Dialog zwischen Gefühl und Verstand kann allzu dogmatische religiöse Einstellungen aufweichen, dieses Orchester ist ein Beispiel dafür. Die Musiker setzen einen Kontrapunkt gegen die Monotonie religiösen Fanatismus und existenzieller Bedrohtheit.
Das Orchester wird von der Barenboim- Said Stiftung unterstützt, die in Sevilla gegründet wurde. Andalusien ist ein gelungenes Beispiel für jahrhundertelange Koexistenz unterschiedlicher Kulturen. Die palästinensischen Musiker verdanken ihre Reisemöglichkeiten spanischen Pässen!
Eine Welt öffnet sich über alle Grenzen hinaus, wenn ich diesem Konzert zuhöre. Ich erlebe dies in der Oper unter den Linden, aus Sicherheitsgründen abgesagt werden mussten Konzerte in arabischen Ländern, eins davon in Kairo. Das Sonderkonzert unter den Linden ist von meinem Wohnort im ehemaligen SO36 in Berlin Kreuzberg und eigentlich noch lebendigem SO nun in zehn Minuten zu erreichen – vor 1989 wären drei Tage nötig gewesen, um ein Visum zu beantragen, um durch die vor der Haustür gebaute Mauer zu gelangen.
Als die Musiker die Bühne betreten, versuche ich mir vorzustellen, mit wem sie heute telefoniert haben, um danach zu fragen, wie es den Familien und Freunden wohl geht.
Neben mir sitzt zur einen Seite meine jüdische Freundin, die mit ihrer Mutter in Haifa telefoniert hat und schon lange weiß, dass mein Großvater General bei der deutschen Wehrmacht war. Zur anderen Seite sitzt mein Freund, der nicht weit von hier auf der anderen Seite der Mauer lebte, und mit dem ich unsere nun gemeinsamen patch-work Kinder in ihr eigenes Leben begleitet habe.
Sie spielen Ludwig van Beethovens 5. Sinfonie, eine Aufforderung, die gemeinsamen Akkorde und Kontrapunkte präzise zu spielen, und Brahms Vierte, eine choralische und auf religiösen Melodien aufgebaute Sinfonie.
Im Programmheft ist ein Blatt mit einer Erklärung der Musiker: „Wir Mitglieder des west-eastern divan Orchestra sind überzeugt davon, dass es keine militärische Lösung für den israelisch- palästinensischen Konflikt gibt. Das Orchester ist ein Alternativmodell und keine Utopie. Jedem Orchestermitglied ist es erlaubt, seinen Blickwinkel zu ändern und ein tieferes Verständnis für den anderen zu entwickeln. Wir fordern den Verzicht auf jegliche Gewalt“.
Das Konzert wird für mich als gelungenes Beispiel für den Umgang mit einem Konflikt in Erinnerung bleiben, der viel zu oft als unlösbar konstruiert wird, geschürt durch die auch sprachliche Oberflächlichkeit, wenn immer von den Israelis und den Palästinensern gesprochen wird. Dieses Orchester ist ein Beispiel für gelungene Friedensaktivität.

21. Januar 2009
von Tom Levold
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Chaos, Angst und Ordnung

„Wie aus der Notwendigkeit zur Struktur Zwangsordnung entstehen kann“, hat Jürgen Kriz 1999 in einem kurzen Aufsatz für„Ärztliche Praxis: Neurologie Psychiatrie“ untersucht.„Chaos ist nicht nur ein Fachbegriff in der heutigen interdisziplinären Systemforschung. Auch in der Psychopathologie und -therapie ist Chaos seit langem ein Thema. Geht man von der Perspektive aus, daß Chaos etwas Ursprüngliches ist, dem Ordnung erst abgerungen werden muß, läßt sich die Frage stellen: Wie schaffen wir sogenannte normale Erwachsene es eigentlich, das Angst machende Chaos zu bannen um Sinn und Ordnung in dieser Welt zu (er-) finden? Und was ist ggf. der Preis dafür?“
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20. Januar 2009
von Tom Levold
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Bush: Heldenhafte Notlandung vor dem Weißen Haus

Am frühen Morgen hat heute der amerikanische Pilot George W. Bush in einer heldenhaften Aktion die Amerikanische Nation auf dem Rasen des Weißen Hauses in Washington notgelandet. Nach achtjährigem Flug ohne Fluglizenz und ständigen Kollisionen mit dem Wahlrecht, der Wahrheit, den Menschenrechten, der internationalen Gemeinschaft sowie generell mit Geist und Natur steuerte Bush die Maschine in einem rasanten, kaum für möglich gehaltenen Sturzflug direkt auf das Weiße Haus zu. Da es sich beim amerikanischen Präsidentensitz nicht um ein Hochhaus handelt, blieb es unbeschädigt und der Bruchpilot konnte mit einem erheblichen Materialschaden die Maschine auf die dahinter liegende Wiese steuern. Nach dem Ausstieg beteuerte er, der zukünftig auf die Fliegerei verzichten will, er habe während des Fluges alles richtig gemacht und täglich in der Bibel gelesen, da ihm die Bedienungsanleitung und die Navigationshandbücher des Flugzeuges leider schon beim Start abhanden gekommen seien. Tausende begeisterte Fans hatten sich zum Abschied auf der Notlandungsstelle eingefunden und bewarfen den Piloten mit ihren Schuhen. Dabei handelt es sich offenbar um ein aus dem mittleren Osten in die USA importiertes Begrüßungsritual, mit dem besondere Bewunderung und Wertschätzung zum Ausdruck gebracht wird.