systemagazin

Online-Journal für systemische Entwicklungen

30. Mai 2009
von Tom Levold
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Zitat des Tages: Niklas Luhmann

„Man kann nicht unschuldig bleiben. Die Theorie hat nicht das letzte Wort. Wenn sie als Kommunikation Erfolg hat, verändert sie die Gesellschaft, die sie beschrieben hatte; verändert damit ihren Gegenstand und trifft danach nicht mehr zu. So hat die sozialistische Bewegung zu einer Marktunabhängigkeit der Arbeitspreise geführt – eine Tatsache, mit der wir nun leben müssen. So hat die Partizipationsbewegung der 68er, soweit sie sich auswirken konnte, zu riesigen Partizipationsbürokratien geführt und damit zu einem immensen Zuwachs an organisierten Entschuldigungen dafür, daß nichts geschieht, – einer Tatsache, mit der wir nun leben müssen. Die Wirklichkeit sieht anders aus als die Theorie, die sie herbeiführen wollte. Was ist aus dieser Affäre zu lernen? Zunächst und vor allem:„Die“ Gesellschaft hat keine Adressen. Was man von ihr verlangen will, muß man an Organisationen adressieren. (…) Auf der Ebene der theoretischen Beschreibungen muß man alledem entnehmen, daß es keinen Standpunkt außerhalb der Gesellschaft und in moralischen Dingen keine unschuldigen Positionen gibt, von denen aus man die Gesellschaft„kritisch“ beschreiben und Vorwürfe lancieren könnte. Wir haben keine Labyrinththeorie, die erforschen und dann voraussagen könnte, wie die Ratten laufen. Wir selbst sind die Ratten und können bestenfalls versuchen, im Labyrinth eine Position zu finden, die vergleichsweise bessere Beobachtungsmöglichkeiten bietet. Eine Gesellschaftsbeschreibung ist immer eine Beschreibung, die den Beschreiber selbst einbeziehen muß“ (aus: „Protest“, in: TAZ, 4.8.88)

30. Mai 2009
von Tom Levold
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Lösungstango

Louis Cauffman und Kirsten Dierolf haben ein Buch verfasst, das sich, dem Klappentext zufolge, als„schädlich für Ihre problemorientierte Expertise“ erweisen könnte. Rezensentin Cornelia Tsirigotis hält diese Warnung für berechtigt, weil die Autoren„den lösungsorientierten Ansatz nach de Shazer und Berg konsequent und genau aus der Sprache der Psychotherapie in eine betriebstaugliche“ übersetzen und„ihn alltagspraktisch umsetzbar in den Betriebsalltag“ übertragen.„Das Buch richtet sich nicht nur an Führungskräfte, Abteilungsleiter, Teamleitungen, Coachs und scheint mir eine gute Hilfe zu bieten, ein ermöglichendes Verständnis von Führen, Leiten oder Coachen zu entwickeln. Es liest sich wunderbar eingängig und bietet eine exzellente Einführung in lösungsorientiertes Arbeiten im Bereich der Mitarbeiterführung. Auch mit Vorkenntnissen liest es sich noch kurzweilig und ist durch den übersichtlichen Aufbau der Kapitel und das ausführliche Inhaltsverzeichnis wie ein Nachschlagewerk zu gebrauchen. Sehr zu empfehlen“
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29. Mai 2009
von Tom Levold
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Supervisionstools

Zum von Heidi Neumann-Wirsig herausgegebenen Band„Supervisionstools“ über die„Methodenvielfalt der Supervision in 55 Beiträgen renommierter Supervisorinnen und Supervisoren“ ist im systemagazin bereits eine Rezension erschienen. Jürgen Wessel hat nun eine zweite Besprechung beigesteuert. Sein Fazit:„zum Stöbern, zum Finden alternativer Werkzeuge, zum Wiederfinden von Bekanntem lädt der vorliegende Band all jene ein, die als Supervisorinnen und Supervisoren, aber auch als Coaches tätig sind. Auch Supervisionskolleginnen und -kollegen in Ausbildung werden die „Supervisions-Tools“ schnell als praxistauglichen Werkzeugkoffer schätzen lernen. Ein professionelles Grundverständnis von Supervision sollte der Leser allerdings mitbringen; zum autodidaktischen Erwerb einer Supervisionskompetenz ist das Praxishandbuch nicht geeignet. Zum Packen und zur Erweiterung eines eigenen Koffers sei es allerdings jedem wärmstens empfohlen“

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29. Mai 2009
von Tom Levold
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Zitat des Tages: Frank E.P. Dievernich


„Organisationen sind spießig – zumal wenn unter Spießigkeil verstanden wird, dass Kontingenz überwiegend nicht erkannt, und wenn doch, dann vermieden und in ihrer Ausnutzung systematisch umgangen wird. Alles kann und darf nur so sein, wie es ist. Veränderungen sind, so gesehen, stets eine Bedrohung. Ein erster Schritt, um diesem Verspießungsprozess der Organisation entgegenzutreten, ist die Bewusstwerdung seiner Mechanismen, die in der Logik der Organisation verhaftet sind. In diesen Ausführungen steht besonders das organisationale Programm der Entakademisierung im Vordergrund.
Organisation verfolgen – bewusst und unbewusst – vor allem ein Programm der Entakademisierung ihrer Mitglieder und gleichsam ihrer eigenen organisationalen Strukturen. Auf Mitarbeiterebene ist zu beobachten, dass eine zentrale Zugangsvoraussetzung, um in eine Organisation zu gelangen, die des akademischen Abschlusses ist. Das gilt mittlerweile für fast alle Stellen, die es zu besetzen gilt und die sich inhaltlich mit der Sachbearbeitung einer bestimmten Materie befassen. Dabei ist zu beobachten, dass der Stelleninhaber bei Ausfüllung seiner Position niemals mehr den Grad an intellektuellem Leistungsvermögen abrufen wird, wie es noch beim Verfassen einer wissenschaftlichen Qualifizierungsarbeit (z. B. Diplom- oder Magisterarbeit) vonnöten und üblich gewesen ist. Auch der Grad an Komplexität, die bei einer guten wissenschaftlichen Arbeit bewältigt und hergestellt werden muss, findet in der Praxis keine Anwendung mehr. Und das Herzstück wissenschaftlichen Arbeitens, nämlich Sachverhalte, von denen geglaubt wird, dass man kennt, in neuem Kontext mit neuem Erkenntnisgewinn erscheinen zu lassen, findet ebenfalls nur mehr äußerst bedingt einen Platz im alltäglichen Managen. Wir haben es folglich hier mit einem systematisch etablierten Gefälle von intellektueller Potenzialität und tatsächlich abgerufenem Leistungsvermögen zu tun“

28. Mai 2009
von Tom Levold
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Wahlen zur Psychotherapeutenkammer NRW

In diesem Jahr finden wieder Neuwahlen zur Kammerversammlung der Psychotherapeutenkammer Nordrhein-Westfalen statt. Wahltag ist der 17. Juni 2009. Auf der Liste„Qualität durch Methodenvielfalt“ (QdM)sind neben VertreterInnen anderer psychotherapeutischer Schulen wie der Gesprächspsychotherapie, Gestalttherapie, Transaktionsanalyse und Hypnotherapie auch die systemischen TherapeutInnen der SG und der DGSF organisiert. Im Programm heißt es u.a.:„QdM steht für die Vielfalt der psychotherapeutischen Verfahren und Methoden. Wir setzen uns für die Anerkennung aller wissenschaftlich fundierten und in der Praxis erprobten Ansätze ein. Wir vertreten die Auffassung, dass die wissenschaftliche Anerkennung von psychotherapeutischen Verfahren auf ihrer Verbreitung in der Praxis, Fachliteratur und im wissenschaftlichen Diskurs beruhen muss.
Methodenvielfalt – nicht Richtlinienvielfalt entspricht den Erfordernissen der Praxis! QdM setzt sich für den Ausbau psychotherapeutischer Tätigkeiten in den Institutionen der klinischen Versorgung, der Jugend- und Behindertenhilfe, den Beratungsstellen, im Straf- und Maßregelvollzug und in den Bereichen der Prävention und Rehabilitation ein. Es darf keinen falschen Wettbewerb zwischen Psychotherapie in Niederlassung und in Institutionen geben, nur gemeinsam (integriert) werden wir die unterschiedlichen Aufgaben meistern. Zur bedarfsgerechten Versorgung ist eine Vernetzung von Jugendhilfe, Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie nötig. Die institutionelle Praxis braucht die Vielfalt der Methoden – Methodenvielfalt kann nur in der institutionellen Praxis entwickelt werden! QdM setzt sich für die Gleichstellung von PP und KJP mit FachärztInnen bzw. ärztlichen PsychotherapeutInnen und eine angemessene Bezahlung für PP und KJP ein. QdM setzt sich in der Psychotherapeutenkammer für eine kostengünstige, klar strukturierte und effiziente Arbeit aller Gremien, Organe und der Geschäftsstelle der Psychotherapeutenkammer NRW ein. QdM vertritt sowohl die Interessen der Psychologischen PsychotherapeutInnen als auch der Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen. QdM steht für ein möglichst umfassendes Miteinander der PP und KJP in NRW“ Das ausführliche Programm
steht hier zur Verfügung…

28. Mai 2009
von Tom Levold
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Zitat des Tages: Ulrich Clement

„Ex-Kommunikation bezieht sich auf die Grenze eines sozialen Systems, erfordert also die Kooperation mehrerer (beim Paar: zweier) Beteiligter. Die Phantasie, die Erfahrung der einzelnen Person, von der der Partner nichts weiß, ist damit gleichwohl präsent, also noch keineswegs verdrängt. Sie ist nicht aus dem Bewusstsein, sondern aus der Kommunikation verbannt. Der Begriff Ex-Kommunikation ist deskriptiv-analytisch, er hat keine normative Bedeutung, etwa in dem Sinne, dass Kommunikation besser sei als Ex-Kommunikation oder dass Ex-Kommunikation das Synonym für ein verklemmtes Tabu sei. Nein, Ex-Kommunikation ist ein unvermeidlicher Vorgang in der Entwicklung einer Paarkultur. Diese kann – als soziales System – ihre kulturelle Identität erst erhalten, in dem sie die Unterscheidung zwischen Kommunikation und Exkommunikation realisiert. Auch das Paar, das sein Sexualleben unter das Motto »Wir sagen uns alles« stellt, sagt sich nicht alles. Es kann sexuell nicht alles gesagt werden. Das Universum des sexuell Möglichen, Erfahrbaren und Phantasierbaren ist so unerschöpflich, dass eine selektionsfreie Offenheit gegenüber Allem nicht nur zeitlich unmöglich wäre, sondern gleichbedeutend mit einem Verlust von Identität. Man kann sexuell nicht nicht auswählen, mag auch die Einschluss-Ausschluss-Grenze inkonsistent und widersprüchlich sein. Sexuell zu leben heißt sexuell auszuwählen“ (Systemische Sexualtherapie, Klett-Cotta, Stuttgart 2004, S. 70).

28. Mai 2009
von Tom Levold
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Jugendschutz im Internet

Wenn man Jugendliche wirksam vor Erotik und Gewalt im Internet schützen will, muss man Fachleute ranlassen, die ihre Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verrichten. Aber wer ist hier wirklich kompetent? Nun, die Frage kann beantwortet werden. Endlich gibt es ein Jugenschutzprogramm (jugenschutzprogramm.de), das sich Eltern kostenlos herunterladen können, und mit dessen Hilfe man Internet-Seiten auf eine„Negativliste“ setzen kann, die dann nur noch mit einem Passwort zugänglich sind. Die nötige Fachkompetenz ist„powered by“ – und jetzt bitte festhalten -„beate uhse“,„Berlin intim … clever poppen!“„COUPÉ“ und„praline interaktiv“. Wohlan. Jetzt wäre noch ein Blick auf die Negativliste interessant, um mal einen Eindruck zu bekommen, wovor denn unsere Jugend heutzutage geschützt werden muss. Und da hat die TAZ Interessantes herausgefunden. Nicht nur die TAZ.de selbst„ist auf der Negativliste gelandet. (…) Mit darauf stehen auch telepolis.de, das Blog spreeblick.de, die Homepage des AK Vorrats und das„Chaos Radio“ des Chaos Computer Clubs“ Auch der Bildblog.de ist erst ab 16 Jahren geeignet, wogegen die Tittenseite Bild.de kindergeeignet ist.
Kein Wunder – gehört Bild.de doch selbst zu den Unterstützern der Seite.

27. Mai 2009
von Tom Levold
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Zitat des Tages: Heinz von Foerster

„HVF: Ich bin Anti-Ist. Ja, das ist mein Ismus. Wann immer jemand sagt, Heinz, wie hältst du es mit dem Konstruktivismus, da sage ich, ich möchte mit dem nichts zu tun haben. Ich habe keine Ahnung, was Konstruktivismus ist.
AM: Nur deine Artikel stehen in den Textbüchern des Konstruktivismus.
HVF: Ja, ja, genau. Ich habe versucht, meine Ideen vorzutragen, aber nicht unbedingt als Konstruktivist. Man kann über Objekte sprechen, man kann über Meinungen sprechen, über Beobachtungen, über dieses und jenes sprechen, aber den Ismus, den möchte ich vermeiden. Und diese Haltung, solche buzzwords oder catchwords zu vermeiden, liegt in folgender Vorsicht. Sobald ein solches Schlagwort auftaucht, weiß jeder, wovon geredet wird. Man braucht also nicht mehr zuzuhören, weil jeder schon weiß, das ist ein Konstruktivist. Wenn ich vermeide, ein Konstruktivist genannt zu werden, dann müssen die Leute fragen, ja, was sind sie dann? Dann können wir einmal darüber reden, jetzt hört vielleicht einer zu! Aber wenn ich sage, das ist ein Konstruktivist, können wir uns ja alle schlafen legen und sagen, das weiß ich ja sowieso schon, was der redet: Die Welt ist erfunden, es ist alles nicht vorhanden, es gibt keine Realität, und diesen Blödsinn, den brauchen wir ja nicht mehr anzuhören, denn das haben wir ja schon fünfhundertmal von anderen Idioten gehört“

(Heinz von Foerster im Gespräch mit Albert Müller)

26. Mai 2009
von Tom Levold
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„Organizing and the Process of Sensemaking

In diesem schönen Beitrag aus dem Jahre 2005 für die Zeitschrift„Organization Science“ betonen die Organisationsforscher Karl Weick (Foto: University of Michigan), Kathleen M. Sutcliff und David Obstfeld die Bedeutung, die die Hervorbringung von Sinn nicht nur für Organisationen hat, sondern für alles organisationales Handeln schlechthin. Ohne die Schaffung von Sinn keine Identität und keine Entwicklung von Organisationen, ungeachtet aller damit verbundenen emotionalen und machtbezogenen Probleme. Ein Schlüsseltext für alle, die sich mit Organisationen befassen:„Sensemaking involves turning circumstances into a situation that is comprehended explicitly in words and that serves as a springboard into action. In this paper we take the position that the concept of sensemaking fills important gaps in organizational theory. The seemingly transient nature of sensemaking belies its central role in the determination of human behavior, whether people are acting in formal organizations or elsewhere. Sensemaking is central because it is the primary site where meanings materialize that inform and constrain identity and action. The purpose of this paper is to take stock of the concept of sensemaking. We do so by pinpointing central features of sensemaking, some of which have been explicated but neglected, some of which have been assumed but not made explicit, some of which have changed in significance over time, and some of which have been missing all along or have gone awry. We sense joint enthusiasm to restate sensemaking in ways that make it more future oriented, more action oriented, more macro, more closely tied to organizing, meshed more boldly with identity, more visible, more behaviorally defined, less sedentary and backward looking, more infused with emotion and with issues of sensegiving and persuasion. These key enhancements provide a foundation upon which to build future studies that can strengthen the sensemaking perspective“
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25. Mai 2009
von Tom Levold
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Fallverstehen in der Begegnung

Wie wird „Fallverstehen in der Begegnung“ dokumentiert? Welche professionelle Anforderungen, praktische Umsetzungen und unvermeidliche Paradoxien kommen auf die Beteiligten Forscher und Berater zu? Mit diesen Fragen beschäftigt sich eine Arbeit von Urban M. Studer und Bruno Hildenbrand (Foto), die 2000 in der„System Familie“ erschien und in der Systemischen Bibliothek des systemagazin nachzulesen ist:„Das grundlegende Strukturproblem bei der Dokumentation von Beratungs- und Therapieprozessen lässt sich in das Paradox fassen, dass eine Einrichtung und das dort handelnde Personal in dem Maße angreifbar wird, in dem der Grad der Gründlichkeit einer Dokumentation steigt. Insbesondere führt eine hohe Präzision der Dokumentation dazu, dass jener Grad an Vagheit verloren geht, der erforderlich ist, um – bei nicht vorhersehbaren und nicht planbaren Anlässen – das eigene Handeln anhand der Akten rechtfertigen zu können. Vor diesem Hintergrund ist Weiterbildung in Dokumentation ein prekäres Unterfangen. Ein Qualitätssprung ist schon dadurch zu erwarten, dass diese Schulung als Prozess gestaltet wird, innerhalb dessen die erwähnte, nicht hintergehbare Paradoxie zur Sprache kommt. Damit wird v. a. ein Unterlaufen dieser Paradoxie verhindert, und die Akteure werden entlastet“
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25. Mai 2009
von Tom Levold
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Zitat des Tages: Platon

Mit dem Finanzkapital waren die alten Griechen noch nicht vertraut, die Philosophen beschäftigten sich damals noch mit den Gefahren des Kleinhandels, der einen extrem schlechten Ruf genoss. Den hat die Geldwirtschaft bis heute nicht ablegen können. In Marcel Hénaffs eindrucksvollen Buch„Der Preis der Wahrheit. Geld, Gabe und Philosophie“ ist ein Zitat aus Platons Gesetzen zu finden, das als Vorläufer Keynesianischen Denkens nachdenklich macht:„Gegen solche Übel muß denn der Gesetzgeber stets ein Abwehrmittel bereit halten. […] Erstens muß er die Vertreter des Kleinhandelsgewerbes auf eine möglichst geringe Zahl beschränken, sodann zum Betriebe desselben nur solche Leute zulassen, die ohne großen Schaden für den Staat sittlich mehr und mehr sinken können, und drittens doch auch den Leuten selbst, die diesen Beruf erwählt haben, beizukommen suchen, indem man es ihnen nicht gar zu bequem und leicht macht, ihrer Neigung zu einer schamlosen und unwürdigen Sinnesart zu frönen (Gesetze, 919b)“