10. September 2009
von Tom Levold
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10. September 2009
von Tom Levold
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Worte verändern die Welt
Thomas Erlach ist Sozialwissenschaftler, arbeitet als Behindertenbetreuer und ist Mitinitiator der Linzer Initative, einem Netzwerk kritischer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Sozialbereich. In seinem Buch über die„Die Macht der Sprache in der ökonomisierten sozialen Arbeit“, dem die Wut im Bauch durchaus anzumerken ist, kritisiert er den semantischen Umbau der Sozialen Arbeit hin zu einem System mit betriebswirtschaftlicher Logik, in dem„Klienten“ zu„Kunden“ werden, ohne überhaupt – wie übrigens auch die Professionellen selbst – an diesem Prozess beteiligt zu sein. Unterfüttert werden seine Thesen, die im Oktober im Paranus-Verlag erscheinen, mit Interviews von Praktikern der Sozialen Arbeit. systemagazin bringt einen Vorabdruck des Kapitels„Konstruktivismus und die Wirklichkeit sozialer Arbeit“.
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9. September 2009
von Tom Levold
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iek: Das System und seine Marionetten
8. September 2009
von Tom Levold
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Kraftakt radikaler Umbau
Auf der website des Management-Zentrums Witten ist ein aktueller Beitrag von Rudolf Wimmer aus dem neuen Heft der„Organisationsentwicklung“ finden, der sich mit Change Management als Krisenbewältigung beschäftigt und auch die Rolle der Führung bei Veränderungsprozessen kritisch unter die Lupe nimmt:„Es ist eine beliebte Form der Komplexitätsreduktion, dass sich die Verantwortlichen für einen Changeprozess selbst von demselben unmittelbar nicht betroffen fühlen. Ändern müssen sich ja die anderen: die Führungskräfte der nächsten Ebenen, die Beschäftigten der umorganisierten Bereiche, die Mitarbeiter der bei einer Fusion zu integrierenden Einheiten, die Belegschaften des zu schließenden Standortes, etc. Dies bedeutet, dass die verantwortlichen Akteure das Veränderungsvorhaben auch als Nicht-Betroffene denken, sie sind ja in der Gestalterrolle und haben deshalb die Zukunft mental bereits vorweggenommen. Die Veränderungsanforderungen fallen bei den «Geführten» an; dort gilt es Bewegung zu erzeugen. Man selbst ist diesbezüglich außen vor. Diese auf einer beliebten Spaltung zwischen «Tätern und Opfern» aufsetzende Konstruk tion ist ein weiterer sehr häufig zu beobachtender blinder Fleck in organisationalen Transformationsprozessen. Ein Blick hinter die Kulissen aktueller Krisenbewältigungsstrategien liefert für diese Spaltungstendenz eine Vielzahl anschaulicher Beispiele“
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7. September 2009
von Tom Levold
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Philosophische Praxis und Psychotherapie
Der vorliegende Tagungsband enthält Beiträge eines Kolloqiums der Internationalen Gesellschaft für Philosophische Praxis, die ihr Selbstverständnis nicht in einer alternativen Psychotherapie sucht, sondern vielmehr eine Alternative zur Psychotherapie sein will. Rezensent Wolfgang Loth ist beeindruckt:„Das klingt nach einem starken Stück, und ich muss gestehen: für mich ist es das auch! Die in diesem Buch versammelten Beiträge strahlen eine ungemein frische und ansteckende Kraft aus, dass ich mich dem Sog kaum entziehen konnte. Ich bekam beim Lesen zunehmend den Eindruck, dass hier, mit diesem Thema und in dieser Form eine Anregung Gestalt annimmt, wie der drohenden Erstarrung Systemischer Therapie, ihrer Versenkung im real existierenden Anpassungsdruck entgegengewirkt werden kann. Und dies nicht wegen der Attraktion eines Neulands, sondern wegen einer Vielzahl von aufscheinenden Querverbindungen und Überschneidungen zwischen den Grundlagen Systemischer und Philosophischer Praxis. Philosophisch Praktizieren heißt, der latenten Versuchung widerstehen, Menschen zu kategorisieren, heißt es z.B. im Editorial von T. Gutknecht (S.7) und der norwegische Philosoph Anders Lindseth unterstreicht: Wollen wir aber dieses Wirken Philosophischer Praxis verstehen, brauchen wir einen anderen Begriff von Wirkung als im üblichen Kausalverstehen, wo Wirkung immer als Folge von Einwirkung verstanden wird (S.19)“
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6. September 2009
von Tom Levold
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Super-Nanny
5. September 2009
von Tom Levold
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„Exklusion in der Armutsforschung und der Systemtheorie. Anmerkungen zu einer problematischen Beziehung
„Die Forschung über Armut und Arbeitslosigkeit auf der einen Seite und die Systemtheorie auf der anderen sind späte und recht unwahrscheinliche Bundesgenossen. Noch bis Mitte der 90er Jahre widmete die Systemtheorie weder der Armut noch marginalisierten Lebenslagen im allgemeinen besondere Aufmerksamkeit. Umgekehrt sind mir auch keine empirischen Forschungen auf diesen Gebieten bekannt, die sich auf die Systemtheorie gestützt hätten. Die Dinge änderten sich 1994/5, als Niklas Luhmann mehrere Aufsätze veröffentlichte, in denen er sich vor allem mit Erfahrungen in Lateinamerika auseinandersetzte. In diesen Aufsätzen bedient er sich an prominenter Stelle des Begriffs„Exklusion, unter Hinweis auf die Favellas in lateinamerikanischen Großstädten, aber auch auf Bergarbeitergemeinden in Wales, die von den Bergwerksunternehmen aufgegeben wurden. Allerdings steckt in seiner Verwendung des Begriffs in diesem Zusammenhang ein kleines Rätsel. Luhmann stellt ihn als eine Art Entdeckung vor, zwar nicht unbedingt eine Entdeckung für ihn selbst, aber zumindest für eine Gruppe von Leuten, die er merkwürdigerweise die„Wohlgesinnten nennt.„Zur Überraschung aller Wohlgesinnten muß man feststellen, daß es doch Exklusionen gibt, und zwar massenhaft und in einer Art von Elend, die sich der Beschreibung entzieht (Luhmann 1995a, S. 147). Wer sind diese„Wohlgesinnten, die von Luhmanns Entdeckung überrascht wurden? Tatsächlich war der Begriff„Exklusion zu diesem Zeitpunkt in der europäischen Forschung über Arbeitslosigkeit und Armut bereits weit verbreitet. Dies gilt besonders für Frankreich, wo er weit über die akademischen Kreise hinaus von den Medien und der politischen Debatte aufgegriffen wurde. Unter dem Einfluß der französischen Diskussion hatte auch die Europäische Gemeinschaft den Exklusionsbegriff in ihren offiziellen Sprachgebrauch aufgenommen und seit 1989 sowohl ihre politischen Programme zur Bekämpfung von Arbeitslosigkeit und Armut als auch einen Teil ihrer Forschungsförderung unter das Motto„combat social exclusion gestellt. Selbst in Deutschland, wo der Begriff sehr viel weniger Resonanz gefunden hat als in Frankreich, wurden während der 80er und frühen 90er Jahre mehrere Studien zur„neuen Armut und den neuen Formen der Arbeitslosigkeit veröffentlicht, die das deutsche begriffliche Äquivalent für Exklusion, Ausgrenzung, einführten. Offenbar ist es also nicht so einfach, die wohlgesinnten Ignoranten bei denjenigen zu finden, die sich in der einen oder anderen Weise empirisch mit Armut und Arbeitslosigkeit beschäftigten. Auf der anderen Seite hatte die Systemtheorie ihrerseits bereits lange vor 1994 ein eigenes, ausgearbeitetes Konzept des Dualismus von Inklusion und Exklusion vorgelegt. Worin besteht dann aber die Entdeckung?“ So beginnt Martin Kronauers (Foto: ipe-berlin.org) lesenswerter Text eines Beitrag für den internationalen Workshop„Exclusion. Theoretical and Empirical Problems, der in Bielefeld am 17. April 1998 stattfand.
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4. September 2009
von Tom Levold
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Schritt für Schritt zur Freude zurück. Das Leben nach dem Trauma meistern
Vorabdruck Nr. 2 in diesem Herbst betrifft ein Buch für Ratsuchende und Betroffene von traumatischen Erlebnissen, das Yvonne Dolan verfasst hat, Kollegin und Co-Autorin von Steve de Shazer, deren Buch„Mehr als ein Wunder“ im systemagazin 2008 vorabgedruckt worden ist. Aus dem hier vorgestellten Buch, das zahlreiche Fallbeispiele und Übungen für die LeserInnen enthält, bringt systemagazin ein Kapitel mit dem Titel„Was tun, wenn die Vergangenheit ihr hässliches Haupt erhebt?“.
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3. September 2009
von Tom Levold
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Walkampf 2009
Sie website netzpolitik.org hat ihre Leserschaft eingeladen, sich Gedanken über den Wahlkampf der CDU zu machen, und über 1000 Einsender sind der Einladung gefolgt. Wer auch die anderen schönen Bilder sehen will, sollte diesem Link folgen
2. September 2009
von Tom Levold
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Zitat des Tages: Marcel Hénaff
Die menschliche Anerkennung des anderen Menschen oder einer anderen Gruppe verläuft immer über die Geste, die darin besteht, dem Anderen einen vermittelnden Gegenstand zu überreichen, ihm etwas zu präsentieren, was man als Teil von sich abtritt und im fremden Raum aufs Spiel setzt. Diese Geste besagt zunächst: Wir erkennen euch als andere Menschen, als Gleiche an; sodann: Wir akzeptieren euch als mögliche Partner; schließlich, wenn die Beziehungen hergestellt worden sind: Wir wollen in Zukunft mit euch verbunden bleiben. Man kann sagen, daß diese Geste die Geste der Symbolik schlechthin ist, wenn man der Etymologie gemäß einräumt, daß das Symbol ein materielles Element ist, das einen Pakt beglaubigt; sym-bolon: das, was zusammengefügt wird. Was heißt das? ln bestimmten alten Formen der gegenseitigen Verpflichtung (in Griechenland, in Rom) brach man ein Tongefäß oder ein Metallstück entzwei, von dem jeder Partner eine Hälfte als Beweis und Garantie der getroffenen Vereinbarung aufbewahrte; jeder an den anderen passende Teil konnte zu jeder Zeit, und häufig noch lange danach, diese Übereinkunft bezeugen. Insofern fällt das Symbol in den Bereich des Bündnisses, den der Gegenseitigkeitsbeziehungen; nicht, daß jede Symbolik gesellschaftlich wäre, aber jede Symbolik setzt bei ihrer Entstehung ein Dispositiv differenzierter und gemäß einer Tauschkonvention verbundener Elemente voraus“. (In: Der Preis der Wahrheit. Gabe, Geld und Philosophie. Frankfurt, Suhrkamp 2009, S. 205).
2. September 2009
von Tom Levold
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Eve Lipchik im Gespräch
Eve Lipchik (Foto: brieftherapynetwork.com) war von 1980 bis 1988 mit Steve de Shazer und Insoo Kim Berg Mitglied des Kernteams des Brief Family Therapy Centers in Milwaukee. Auf der website des brieftherapynetwork ist ein Interview aus dem Jahre 2003 mit ihr zu lesen, in dem sie Auskunft über ihre Vorgehensweise im therapeutischen Gespräch gibt, so etwa über das von ihr so genannte Dual-Track-Thinking:„Language is an interdependent action, and meaning is co-constructed. There can be no clear boundary drawn between therapist and client. However, the therapist, as a paid professional, has a role to fulfill in relation to clients that requires some self-reflection. Paying attention to understand what clients think, feel, want, and how they respond is one aspect of that role. Choosing a response to what is experienced in relation to the client is an equally important part of that role. I call the process of monitoring my own experience of my conversation with clients, and how to choose my responses, dual track thinking. I imagine that there are two tracks running through my head. One track registers my observations about the client and the other one my own reactions to what I observe. Those reactions include my honest feelings about the clients as well as myself“
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1. September 2009
von Tom Levold
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Grundlinien eines emotionalen Konstruktivismus
Nach langen Jahren einer kognitivistischen Verkürzung ist die Frage des Einbezuges von Körper, Affekten und Emotionen in die Theorie des Konstruktivismus mittlerweile nicht nur auf der Tagesordnung, sondern nimmt auch derzeit einen prominenten Platz in der Fachöffentlichkeit ein. Rolf Arnold, Pädagoge und im systemischen Feld bekannt, hat ein Buch zum Thema geschrieben, das dieser Tage im Carl-Auer-Verlag erscheint. Aus dem Klappentext:„Dieses Buch beleuchtet die Art und Weise, wie wir uns die Wirklichkeit, in der wir leben, emotional selbst konstruieren. Unsere Gefühle erweisen sich dabei als eine Art erster Verstand, mit dem wir uns Situationen, Interaktionen und Personen so„zurechtfühlen“, wie wir sie kennen und auszuhalten vermögen: Wir denken und handeln so, wie uns unsere Gefühle gewachsen sind so könnte man die Allgegenwart und Wirkungskraft unseres Gefühlskörpers kurz umschreiben. Rolf Arnold beschreibt diese Allgegenwart des Emotionalen für ganz unterschiedliche Lebenszusammenhänge. Dabei entwickelt er konkrete Vorschläge für eine jeweils neue emotionale Konstruktion der Wirklichkeit und fasst sie in Merksätze. Mit Hilfe dieser Merksätze gelingt es einem als Leser, das eigene Fühlen und Handeln so zu verändern, dass sich auch die Situationen verändern, mit denen man es tagtäglich zu tun hat“
Das systemagazin präsentiert heute als Vorabdruck das Kapitel 5„Lesarten zur Wirkung des Emotionalen“.
Zum Vorabdruck geht es hier
30. August 2009
von Tom Levold
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Systemisch Forschen
Die Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie und Familientherapie (DGSF) und die Systemische Gesellschaft (SG) haben eine Internet-Plattform zu Themenbereichen Systemischer Forschung eingerichtet, die von Dr. Matthias Ochs redaktionell betreut wird. Wie bei allen Foren dieser ist der Erfolg dieser Plattform ganz vom Austausch der Benutzer abhängig. Bislang dümpelt die website noch ein wenig vor sich hin, was angesichts des Angebotes und der Möglichkeiten, die ein solches Forum bietet, mehr als bedauerlich ist. Verehrtes Publikum, machen Sie doch einmal einen Besuch – und vielleicht haben Sie sogar Fragen oder Antworten, die Sie beisteuern können.
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