systemagazin

Online-Journal für systemische Entwicklungen

3. Juni 2010
von Tom Levold
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Ulrike Brandenburg (17.4.1954 – 24.5.2010) – Ein Nachruf

Ulrich Clement, den eine lange Arbeits- und Freundschaftsbeziehung mit Ulrike Brandenburg verbandt, hat für das systemagazin einen Nachruf verfasst:„Es gibt nur wenige Menschen, die all das in einer Person vereinen, was sie ausgemacht hat. Ulrike Brandenburg war so ein Mensch. Klugheit, Empathie, Schönheit und Menschlichkeit verband sie mit einer ungeheuren Lebensfreude. … Sie hat sich bis zuletzt gefreut, ein gutes Leben zu haben – und das Leben hat sich an ihr gefreut“
Zum vollständigen Nachruf…

2. Juni 2010
von Tom Levold
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Scham- und Schuldgefühle im Schwangerschaftskonflikt

Andreas Rothkegel ist Gestalttherapeut mit systemischer Ausbildung und arbeitet als Berater in der ProFamilia-Beratungsstelle Köln. Für den Jahresbericht der Stelle hat er einen sehr lesenswerten Aufsatz über Scham- und Schuldgefühle im Schwangerschaftskonflikt verfasst, der in der Systemischen Bibliothek des systemagazin einem breiteren Publikum zugänglich gemacht wird:„In einem Schwangerschaftskonflikt nehmen Scham- und Schuldgefühle für viele Frauen und Paare eine zentrale Rolle ein. Für die Konfliktberatung ist es deshalb von Bedeutung, diese Gefühle und ihre Hintergründe zu thematisieren. Das Ansprechen dieser eher unangenehmen Themen erleichtert es Klientinnen jedoch letztlich, in einem Schwangerschaftskonflikt eine Entscheidung zu treffen, mit der sie auch in Zukunft leben können“
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1. Juni 2010
von Tom Levold
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Ulrike Brandenburg ist gestorben

Schon am 24.5.2010, Pfingstmontag, ist Ulrike Brandenburg, eine durch ihre Medienpräsenz weit über die Fachgrenzen hinaus bekannte systemische Paar- und Sexualtherapeutin, nach längerer Krankheit im Alter von 56 Jahren gestorben. Sie wurde gestern in Aachen beigesetzt, wo sie 30 Jahre lebte und arbeitete. Sie begründete an der dortigen Universitätsklinik die Sexualambulanz, die sie 2004 in ihrer privaten Praxis weiterführte. Gemeinsam mit Ulrich Clement gründete sie das Institut für Sexualtherapie Aachen/Heidelberg. Hinsichtlich der Fragen eines offenen und entspannten Umgangs mit Sexualität und Liebe in Paarbeziehungen, des weiblichen Begehrens sowie der Sexualität im Alter war sie ebenso unermüdlich als Dozentin, Expertin in den Medien und Verbandsvertreterin aktiv wie in ihrer therapeutischen Praxis. Zuletzt war sie als Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Sexualforschung tätig. Mit ihrer warmen, spontanen und energieerfüllten Art nahm sie die Menschen auf eine besondere Weise für sich ein. Auf diese Weise verkörperte sie in ihrer Beziehung zu anderen Menschen genau das, was ihr auch inhaltlich und theoretische wichtig war (Eines ihrer letzten Interviews ist bei sexmedpedia.com nachzulesen). Ihr Tod ist ein großer Verlust für das systemische Feld. Sie hinterlässt ihren Ehemann und drei erwachsene Kinder. Ein ausführlicher Nachruf folgt.

31. Mai 2010
von Tom Levold
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Zitat des Tages: Max Ernst

„Die Liebe ist der Todfeind der christlichen Moral. Indem die Kirche in das Gewissen und Untergewissen der Menschen mit Hilfe des sogenannten Bußsakramentes oder der Beichte eingebrochen ist, hat sie das sicherste Werkzeug gefunden, um auf der Stelle und ohne Schwierigkeit alles, was sich nach Liebe streckt, kleinzukriegen“

28. Mai 2010
von Tom Levold
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BERATEN UND FüHREN IN DER KRISE

Herbert Schober-Ehmer und Susanne Ehmer (Fotos: www.schoberehmer.com), als Berater, Coaches und Supervisoren bestens bekannt, schlagen in ihrem Text, der in Heft 1/2010 der Zeitschrift„Supervision“ erschienen ist, einige Prinzipien für Beratung und Führung vor, die in Zeiten, in denen „verunsichernde Ereignisse häufiger auftreten als sonst“, Sicherheit stiften und Orientierung geben können. Der Beitrag ist auf der website des Management Zentrums Witten zu lesen:„Wenn Organisationen durch Krisenphänomene ihre stabilisierende, ordnende und sicherheitsgebende Funktion – zumindest teilweise – einbüßen, müssen andere Formen und Strukturen entwickelt und genützt werden, die Sicherheit stiften können. Und das sind nicht neue Pläne B, C, D, das ist die Stunde der Kommunikation, des Austausches, des Fragens und Zuhörens, der gemeinsamen (Selbst-)Vergewisserung, wir sind im Kontakt, wir verstehen die Perspektiven des Anderen, seine Sorgen und seine Erwartungen. Das ist die Stunde eines Investments ins Vertrauen – sonst beginnt eine Selbstzerstörungsdynamik. Vertrauen ist immer relevant – jetzt ist es überlebensnotwendig. Systemtheoretisch gesagt: Organisationen in der Krise müssen auf Interaktionssysteme zurückgreifen. Aus unserer Perspektive lassen sich einige Prinzipien benennen, die in Zeiten gehäuften Auftretens verunsichernder Ereignisse Sicherheit stiften und Orientierung geben können. Dieser Beitrag führt über einige Gedanken zu Führungs-relevanten Aspekten von Krise hin zu beispielhaft benannten Interventionen in Beratungsprozessen Krisen-erschütterter Unternehmen“
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27. Mai 2010
von Tom Levold
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Mount John Bowlby and Peak Mary Ainsworth

Bjarne Holmes ist Assistant Professor am Deparment of Psychology an der Heriot-Watt University in Edinburgh, Scotland, mit dem Schwerpunkt Bindungstheorie und Bindungsforschung. Darüber hinaus ist er begeisterter Bergsteiger und hat im Jahre 2005 mit einer Gruppe aus dem Harvard Mountaineering Club eine Expedition in das Borkoldoy-Gebirge zwischen Kirgisistan und China unternommen, bei der neun bislang nicht bestiegener Berge erstmals erklommen wurden. Damit ist auch das Recht der Namensgebung verbunden:„I chose to officially name the last two peaks we climbed MOUNT JOHN BOWLBY (15,899 feet) and PEAK MARY AINSWORTH (15,131 feet) – in honor of two of my theory and research heroes. Bowlby is the higher snow-capped mountain to the left and Ainsworth is the second lower snow-capped mountain to the right of Bowlby“
Über die Expedition kann man hier Genaueres erfahren…

26. Mai 2010
von Tom Levold
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Selbstorganisation – Multidisziplinäre Beiträge zur Konturierung einer postcartesianischen Psychologie

In seinem Versuch einer postcartesianischen Psychologie, der in Heft 2/2000 der Zeitschrift„systeme“ erschienen ist, schreibt Klaus Kießling, Theologieprofessor und Psychologe sowie Leiter des Seminars für Religionspädagogik, Katechetik und Didaktik sowie des Instituts für Pastoralpsychologie und Spiritualität an der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Georgen (Foto: www.sankt-georgen.de):„Psychologie, wie ich sie kennengelernt habe, hat wichtige emanzipatorische Schritte aus philosophischer Umklammerung vollzogen, läuft aber – in dieser Richtung weiterhin hände- ringend unterwegs – Gefahr, sich dabei ihrer eigenen Wurzeln zu berauben, also saft- und kraftlos zu werden. Einen Brückenbau zwischen Philosophie und Psychologie, näherhin zwischen Phänomenologie und Gestalttheorie einerseits sowie Selbstorganisationskonzepten andererseits halte ich für sehr wichtig: Die Verwindung des Grabens zwischen Philosophie und Psychologie eröffnet letzterer die Möglichkeit, gleichsam ressourcenorientiert vorzugehen, also in einer Weise, wie sie selbst es in Therapietheorien vielerorts lehrt: sie könnte zwar weiterhin andere Disziplinen um Rat bitten – etwa naturwissenschaftliche Fachbereiche – und deren Modelle aufgreifen; sie könnte aber auch einmal ihre eigenen Ressourcen – etwa in der Gestalttheorie – wahr- und ernst nehmen, also auf Hilfe zur Selbsthilfe setzen, anstatt sich damit zu begnügen, auf eine rettende Hand zu warten. Unter Würdigung zentraler Differenzen zwischen beiden Enden einer solchen Brücke möchte ich zeigen, daß sich beide Seiten in der gemeinsamen Abkehr von einer cartesianischen Erkenntnistheorie neu begegnen können. Dabei zeichnet sich eine noch näher zu charakterisierende cartesianische Erkenntnistheorie durch ihren Anspruch auf Letztbegründung und apodikische Gewißheit aus:„Die Erkenntnis soll von einem Zustand des Zweifels aus aufgebaut werden, der durch evidente Intuitionen Schritt um Schritt ausgeräumt und durch unerschütterliche Wahrheiten ersetzt wird“ (Herzog 1991…), so daß sich das erkennende Subjekt an einem archimedischen Punkt findet – jenseits jeder biologischen und biographischen Mittelbarkeit“
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25. Mai 2010
von Tom Levold
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Methodenkoffer Supervision und Coaching

Nadine Reiband hat für systemagazin den Methodenkoffer Supervision und Coaching von Wolfgang Ehinger und Claudius Hennig begutachtet, der eine Sammlung von Tools in Kartenform darstellt:„Da steckt geballte Ladung drin: Der Inhalt des „Methodenkoffer für Supervision und Coaching“ bietet sowohl für den erfahrenen Supervisor als auch für den noch unsicheren genau das, was man für eine gute Supervision braucht. Was sonst in Buchform verpackt ist, steckt hier in einzelnen Karten. Praktisch für den alltäglichen Gebrauch kann man sich für die anfallenden Supervisionen entsprechende Techniken heraussuchen und mittels der Karte unmittelbar anwenden. Die Techniken werden auf dem Überblickblatt kurz vorgestellt. Unter den 76 Methoden finden sich bekannte wie„Leerer Stuhl“,„Fokussierendes Reflecting“ oder„Brief an sich selber“. Es gibt aber auch unbekannte oder abgewandelte und angepasste Methoden unter den Karten“
Zur vollständigen Rezension…

23. Mai 2010
von Tom Levold
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Ergebnis von Arzneimittelstudien hängen von Geldgebern ab

Florian Rötzer berichtet im online-Magazin Telepolis von einer Meta-Studie zur Pharma-Forschung, die bestätigt, dass von Pharmafirmen finanzierte Studien günstiger für deren Wirkstoffe ausfallen als unabhängige Studien:„Mitglieder der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft und weitere Wissenschaftler haben im Auftrag der Bundesärztekammer untersucht, ob tatsächlich die Ergebnisse für ein pharmazeutisches Unternehmen besser ausfallen, wenn sie eine Studie finanzieren, und welchen Einfluss die Finanzierung auf Studienprotokoll und –qualität haben. Nach einer systematischen Suche in der Datenbank PubMed wurden schließlich aus Zeitraum zwischen 2002 und 2009 57 Publikationen ausgewählt, die die Auswirkung der Finanzierung auf die Ergebnisse behandelten. Nach Auswertung konnten die Autoren der Studie, deren erster Teil im Deutschen Ärzteblatt veröffentlicht wurde, bestätigen, dass„Arzneimittelstudien, die von pharmazeutischen Unternehmen finanziert werden oder bei deren Autoren ein finanzieller Interessenkonflikt vorliegt, häufiger ein für die Pharmafirma vorteilhaftes Ergebnis als aus anderen Quellen finanzierte Untersuchungen“ ergeben“
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