10. Mai 2011
von Tom Levold
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9. Mai 2011
von Tom Levold
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Family Process 1/2011
Das aktuelle Heft der„Family Process“ wird mit einem interessanten Rückblick von Christian C. Beels auf die ersten acht Jahre der Zeitschrift eingeleitet, die unter der Herausgeberschaft von Jay Haley und dem Einfluss der Gruppe am Mental Research Institute in Palo Alto standen:„The later influence of the groups double bind hypothesis of schizophrenia is explored. Some ideas about the influence of theory on practice are suggested. Several examples of experiments in the social setting of family work are picked out of these volumes because of their influence on later programs. Finally, the essay offers a retrospective appreciation of the influence of Gregory Bateson on the mood of revolution forecast in the opening years of Family Process“. Darüber hinaus gibt es u.a. Arbeiten über die Kommunikation in Familien, die über verschiedene Länder und Kulturen verteilt leben, über„sekundäre Migration“ von Migranten innerhalb der USA, über den Einfluss vergangener Paarbeziehungen, die durch den Tod eines Partners endeten, auf die zweite Ehe des Hinterbliebenen, über die Entwicklung eines positiven Männerbildes in Familien alleinerziehender Mütter sowie einen Aufsatz über den Ansatz des reflecting teams.
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8. Mai 2011
von Tom Levold
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Zum Muttertag
8. Mai 2011
von Tom Levold
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Liebe im Diminutiv
Im Jahre 2002 hat die im vergangenen Jahr verstorbene systemische Paartherapeutin Rosmarie Welter-Enderlin allwöchentlich Sonntags in der Neuen Zürcher Zeitung eine Kolummne mit dem schönen Titel„Paarlauf“ veröffentlicht, in der sie kleine Beobachtungen und Geschichten aus ihrer paartherapeutischen Praxis für ein größeres Publikum zugänglich machte. Rudolf Welter hat aus diesen Beiträgen eine kleine Broschüre zum Andenken an Rosmarie Welter-Enderlin gestaltet. Mit seiner freundlichen Erlaubnis können die LeserInnen des systemagazin heute und an den kommenden Sonntagen die Texte auch online lesen:
Liebe im Diminutiv
Paartherapie hat Konjunktur und ist ein beliebtes Sujet für Karikaturen, die den Eheberater (seltsamerweise immer ein Er) gelangweilt hinter seinem Pult zeigen, während gegenüber ein Mann elend im Stuhl hängt und eine übergewichtige Frau wütend auf ihn einredet. Konjunktur haben in meiner Praxis auch Fragen von Journalisten, die sich halbprofessionell mit Liebe befassen. Etwa solche: «Wie viele glückliche Pärchen kennen Sie eigentlich?», fragt mich einer und verzieht den Mund, während ich mir im Geist seine Freundin vorstelle, die die Koffer gepackt hat und dem Pärchenmythos entsprungen ist. Der arme Mann! Und redet immer noch im Diminutiv von der Liebe.
Weil ich beruflich mit Therapie und Beratung zugange bin, erfüllen mich solche Fragen und Klischees mit zwiespältigen Gefühlen: Die Psychologisierung des Alltags und die emotionale Erhitzung unserer persönlichen Welten finde ich zum Ersticken. Herzklopfen vor Rührung bekomme ich hingegen, da die Menschen so viel halten von der Hoffnung, aus ihren Wirklichkeiten Möglichkeiten zu schaffen. Und Herzklopfen vor Neugier auf ihre Geschichten zu meinen Fragen, was die Dinge aus ihnen gemacht haben, wie sie jetzt aus ihren Geschichten Zukunft machen. Ab und zu geschieht mir jedoch schon in der ersten Stunde, was ich das Lisi-Syndrom nenne: Ärger über die Unersättlichkeit meiner Klienten, ähnlich wie ich ihn bei Lisi, unserer Katze, habe, wenn sie mich in die Zehen beisst und sich unter meine Füsse stellt und jammert, bis ich ihren Teller fülle.
Menschliche Unersättlichkeit, verbunden mit dem fürchterlich hohen Anspruch an die Liebe, hat selten mit charakterlichen Defiziten, umso mehr aber mit dem zu tun, was wir als gesellschaftlich erzeugten Individualismus und Narzissmus bezeichnen: die Freiheit, unseres eigenen Glückes Schmied zu sein und als ihre Kehrseite den Zwang, jeden Tag unser Leben neu zu entwerfen. Wer es nicht schafft, glücklich zu sein, ist gemäss dieser Ideologie selber schuld und darf von niemandem erwarten, Futter in seinen Teller zu bekommen.
Die wenigsten von uns sind in einer Kultur aufgewachsen, die uns Übungsfelder für Probedenken und Probehandeln vermittelt hat. Paartherapie heisst darum, dass ich die Bedingungen schaffe, welche Frau und Mann (oder Mann&Mann und Frau&Frau) ein Zwiegespräch mit den Füssen auf ihren eigenen Böden ermöglichen, die Bedingungen, die zu einer Begegnung zwischen zwei Menschen führen. Im Dreieck mit mir als Begleiterin.
7. Mai 2011
von Tom Levold
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Nachruf auf Heinz-Dieter Jung
Heinz-Dieter Jung, der zuletzt Leitender Arzt des Albert-Schweitzer-Therapeutikums Holzminden war, einer Fachklinik für Kinder und Jugendpsychiatrie, ist im Februar im Alter von nur 60 Jahren gestorben. Eugene Epstein und Manfred Wiesner haben lange mit ihm in Wilhelmshaven zusammengearbeitet und für das systemagazin einen Nachruf verfasst:„Nach Tätigkeit an der Universitätsklinik Göttingen begann er Ende der 80er Jahre unter systemischen Gesichtspunkten als Leitender Arzt die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie in Wilhelmshaven aufzubauen. Wir hatten das Glück, ihn hierbei unterstützen und mit ihm zusammenarbeiten zu können. Nach unserer Kenntnis schrieb er seinerzeit als erster eine Stelle in der Kinder- und Jugendpsychiatrie aus, die gezielt an sozial-konstruktionistisch orientierte TherapeutInnen gerichtet war (
) Wir vermissen einen guten Freund und einen Mitstreiter für eine menschengerechte und systemisch orientierte Kinder- und Jugendpsychiatrie“.
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2. Mai 2011
von Tom Levold
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Die „Aufhebung“ der konstruktivistischen Perspektive und anderes
Ulrich Pfeifer-Schaupp macht im neuen Heft der Zeitschrift für systemische Therapie und Beratung„Vorschläge zum Weiterdenken und zur Aufhebung der konstruktivistischen Perspektive. Dabei steht Francisco Varelas Ansatz der Kognition als Inszenierung im Zentrum. Sein mittlerer Weg der Erkenntnis hebt die Dualität zwischen Subjektivismus und Objektivismus auf. Er ist von der Interaktion der buddhistischen Achtsamkeit / Gewahrseins-Meditation mit der Phänomenologie und der Kognitionswissenschaft inspiriert“ Weitere Beiträge behandeln die Themen„Autorität durch Beziehung in der Schule“,„Brauchen unkonventionelle Jugendliche unkonventionelle TherapeutInnen?“ und„’Widerstand‘ und ‚Zwang‘ in der systemischen Beratung“.
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1. Mai 2011
von Tom Levold
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The birth of a word
MIT researcher Deb Roy wanted to understand how his infant son learned language — so he wired up his house with videocameras to catch every moment (with exceptions) of his son’s life, then parsed 90,000 hours of home video to watch„gaaaa“ slowly turn into„water“ Astonishing, data-rich research with deep implications for how we learn.
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30. April 2011
von Tom Levold
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Vernetztes Denken & Burnout
Detlef Mamrot und seine„Schule für vernetztes Denken“ HEBEWERK in Wuppertal führt Seminare im Bereich des Themenfeldes des„Vernetzten Denkens“ (F. Vester) durch und bearbeitet konkret Projekte, bei denen kybernetische Modelle zur Lösung von Fragestellungen entwickelt werden, wie sie typischerweise innerhalb komplexer Systeme auftreten. Geplant ist demnächst eine Veranstaltung zur Einführung des Vernetzten Denkens in die psychologische Praxis am Beispiel des Burn-Out-Syndroms.
Der Burn-Out ist typisches Beispiel der Entwicklung eines komplexen Systems, bei dem stabilisierende Rückkopplungen nach und nach in den Hintergrund treten und aufschaukelnde Rückkopplungen nach und nach Überhand gewinnen. Stellt man diese Rückkopplungen dar, werden Interventionsmöglichkeiten durch Kontextsteuerung transparent. Der fachliche Input wird von Experten und die am System Beteiligten geliefert. Das Modell würde hier also von Psychologen, Betroffenen, Freunden und Verwandten von Betroffenen, Arbeitgebern, etc. gemeinsam entwickelt. Gesucht werden für ca. 6 Workshops á vier Stunden interessierte Personen, die Teilnahme ist kostenlos.
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30. April 2011
von Tom Levold
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Spiel des Jahres 2011: Deutsche Bahn Preisträger
Die Deutsche Bahn A.G. ist von der Jury Spiel des Jahres und Kennerspiel des Jahres zum diesjährigen Preisträger für ihr Spiel„Beachten Sie bitte die geänderte Reihenfolge der Wagen“ ausgewählt worden. Der Preis wird seit 1979 vergeben. Die Spiele, die den begehrten Titel„Spiel des Jahres“ tragen, sollen möglichst viele Menschen vom Wert des Kultur- und Freizeitmediums Spiel überzeugen. Bis heute noch erfüllen eine ganze Reihe von altbekannten Spielen diese Aufgabe. Generationen von Kindern sind beispielsweise mit„Mensch ärgere Dich nicht!“ spiel-sozialisiert worden.„Die Deutsche Bahn hat diesen Spiele-Klassiker in ein ganz neues Format überführen und damit ein Riesenpublikum erreichen können“, ist in der Laudatio der Jury zu lesen. Vor allem Eltern mit Kleinkindern, ältere Menschen und Menschen mit Bewegungsbeeinträchtigungen hätten auf spielerische Weise einen alternativen Zugang zum Bahnfahren gewonnen. Besonders hervorzuheben sei, dass das Spiel für alle Inhaber einer Bahnfahrtkarte mit Platzreservierung kostenlos sei. Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG Rüdiger Grube zeigte sich hoch erfreut über die Preisverleihung und kündigte neue Spielelemente für die Zukunft an:„Um das Spielvernügen zu erhöhen, werden wir im kommenden Jahr kurz vor Eintreffen der Züge vermehrte Bahnsteigwechsel einsetzen. Außerdem denken wir darüber nach, als Premium-Angebot Online-Accounts einzurichten, mit denen Vielspieler Punkte sammeln und Prämien zusammensparen können“.
29. April 2011
von Tom Levold
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Lösungsfokussiert gut beraten
„Beratung als ein professionelles Handeln verschiedener Berufsgruppen findet heute unter anderen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen statt als noch im 20. Jahrhundert. Sie richtet sich zum einen an spezifische und teilweise neue Zielgruppen, bezieht etwa die Arbeit mit Angehörigen von betroffenen Klienten mit ein, und wird zum anderen heute auch von Berufsgruppen ausgeübt, die dafür bisher gar nicht eigens ausgebildet wurden wie Lehrer oder Ärzte. Gleichzeitig sind die Erwartungen der Kunden und Klienten an eine qualifizierte (nicht nur psychosoziale) Beratung gestiegen“, heißt es im Klappentextes eines neuen Buches von Ariane Bentner und Marie Krenzin, das im recht unbekannten Surface-Verlag erschienen und nur über die Website der Autorinnen zu erhalten ist. Anke Melchior hat eine Rezension verfasst, in der sie resümiert:„Bentner und Krenzin haben ein überaus lesenswertes und gut verständliches Fachbuch geschrieben. Dessen Stärke ist es, gesellschaftliche Bedingungen, theoretische Grundlagen, methodisches Handwerkszeug und Beispiele aus der Beratungspraxis inhaltlich zu verbinden. Eine klare Gliederung ermöglicht es, zwischen den einzelnen Schwerpunkten hin und herzuspringen oder doch alles im Gesamten zu lesen. In anschaulichen Beispielen wird gezeigt, wie es möglich ist, am Gelingenden anzusetzen, anstatt in Defiziten und Problemerörterungen zu verharren. Die Verbindung zur aktuellen Forschung im Hinblick auf Resilienz, Bindungstheorie und Salutognese setzt sinnvolle theoretische Verbindungen. Bentner und Krenzin sind Praktikerinnen, Theoretikerinnen und Beobachterinnen der gesellschaftlichen Realität. Dies erzeugt beim Lesen den Eindruck eines gelungenen Theorie‑Praxis‑Transfers mit Blick auf unsere gesellschaftliche Realität und deren Auswirkungen auf Menschen. Insofern transportiert das Buch auch eine soziale Dimension im Sinne von gesellschaftlicher Verantwortung“ Hinzufügen bliebe, dass das Buch angenehm in der Hand liegt und gut zu lesen ist.
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28. April 2011
von Tom Levold
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The Great Attachment Debate: How important is early experience?
Die März-April-Ausgabe des Psychotherapy Networker beschäftigt sich mit der Relevanz der Bindungsforschung für die Psychotherapie. Die folgenden Beiträge sind auch online kostenlos zu lesen: 1.„The Attuned Therapist“ von Mary Sykes Wylie und Lynn Turner („In recent years, attachment theory, with its emphasis on early bonding, connection and relationship, has exerted as much influence over the field of psychotherapy as any other perspective. Why then do some critics believe that it’s sending therapists off on the wrong track?“), 2.„Bringing Up Baby“ von Jerome Kagan („While therapists may consider some intuitively appealing ideas about human developmentlike attachment theorybeyond dispute, the researcher’s job is to challenge unproven explanations shaped more by our biases and preconceptions than by hard evidence“) und 3.„The Verdict Is In“ von Alan Sroufe and Daniel Siegel („Fifty years of research has confirmed that the emotional quality of our earliest attachment relationships is central to our well-being as adults“).
Zu den online-Texten geht es hier
27. April 2011
von Tom Levold
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Die Dynamik von Liebe und Macht
Leslie S. Greenberg und Rhonda Goldman haben ein umfangreiches Buch über„Emotionsokussierte Paartherapie“ verfasst, das im vergangenen Jahr im Reinhardt-Verlag erschienen ist. Georg Singe hat es gelesen und schreibt in seiner Rezension:„Mit der Darstellung der emotionsfokussierten Paartherapie (EFT-P) wollen Leslie Greenberg und Rhonda Goldmann humanistisch erlebnisorientierte und systemisch interaktionistische Ansätze der Psychotherapie zusammenbringen. Die Übersetzung des 2008 in den USA erschienenen Werkes zeigt das wachsende Interesse der Fachöffentlichkeit an dem Konzept von EFT-P, das emotionale Prozesse und Beziehungsprozesse »als zentrale Bestandteile der zwischen Kindheit und Erwachsenenwelt stattfindenden Entwicklungen und Veränderungen fokussiert. In das Werk fließen die jahrzehntelangen Erfahrungen Greenbergs als Individual- und Paartherapeut und seine Forschungen vor allem an der York University von Toronto ein. Als Schüler von Virginia Satir begann er in den 80er Jahren am MRI in Palo Alto seine emotionsfokussierte Konzeption zu formulieren, während Goldman als Schülerin Greenbergs sich ausgehend von konstruktivistischen und systemischen Theorien vor allem auch empirischen Methoden der Wirksamkeit eines emotionsfokussierten paartherapeutischen Modells widmete. (
) Das Lehrbuch ist für alle systemisch orientierten Paartherapeuten, die die Bedeutung der Emotionen als grundlegend prägende Kraft menschlicher Paarbeziehungen neu entdecken wollen, eine hervorragende Möglichkeit, eigene Kompetenzen auf dem Hintergrund des aktuellen internationalen Forschungsstandes auszubauen. Auch als Nachschlagewerk zu einzelnen Themen ist das Buch für die Alltagspraxis systemischer Therapie eine große Bereicherung“
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26. April 2011
von Tom Levold
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Best of „Family Process“
Die wahrscheinlich international berühmteste Zeitschrift aus dem Feld der Familientherapie und Systemischen Therapie„Family Process“ feiert ihren 50. Jahrgang. Zum Jubiläum hat sich Herausgeberin Evan Imber-Black etwas Besonderes ausgedacht, nämlich ein kostenloses Online-Special mit einer Reihe bahnbrechender Artikel aus den letzten 30 Jahren. Sie schreibt:„For this special on-line bundled issue of Family Process, I requested that the prior living editors of Family Process select those articles that they deem to have had a lasting impact on the field of Family Therapy theory, practice, training and research. I asked them to choose articles that were field-shaping, lens-shifting and ground-breaking. The lists they sent me are rich with important papers papers whose implications remain alive today“. Versammelt sind u.a. Texte von Jay Haley, Harry Aponte and Lynn Hoffman, Michael White, Mara Palazzoli Selvini, Luigi Boscolo, Gianfranco Cecchin and Giuliana Prata, Peggy Papp, Lyman Wynne, John S. Rolland, Tom Andersen, Harlene Anderson and Harry Goolishian, Virginia Goldner, Peggy Penn, Marcia Sheinberg and Gillian Walker, David Reiss and Mary Ellen Oliveri, John Byng-Hall, Celia Falicov, Froma Walsh, John Gottman und Kathy Weingarten.
Zu den Beiträgen geht es hier