systemagazin

Online-Journal für systemische Entwicklungen

23. Juni 2011
von Tom Levold
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„Gut, dass wir drüber gesprochen haben“?

Mit dem gesellschaftlichen Siegeszug der Psychotherapie geht auch etwas einher, das man die Therapeutisierung der Alltagssprache nennen könnte. Das sehr lesenswerte neue Heft der„Psychotherapie & Sozialwissenschaft“ unter der Herausgeberschaft von Heiko Hausendorf, Sprachwissenschaftler am Deutschen Seminar der Universität Zürich, beschäftigt sich mit diesem Thema. In seinem Editorial schreibt Hausendorf:„Therapeutisierung ist ein spätestens seit den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts viel besprochenes und vor allem ein viel beklagtes Phänomen, das in diesem Sinne seit Längerem im Gespräch ist. Das Stichwort » Therapeutisierung« steht dabei zumeist dafür, dass sich Erscheinungsformen des Sprechens und Zuhörens, von denen man annimmt, dass sie für den institutionellen Rahmen einer (Psycho)Therapie charakteristisch sind (…), über diesen Rahmen hinaus auf andere und immer weitere Lebensbereiche ausdehnen: auf andere Institutionen, auf den Alltag nicht institutionell gerahmter Begegnungen und Gespräche, auf Sendungen im Fernsehen, auf Internetforen und auf die Spalten der Tageszeitungen und Magazine. In diesem Sinn kann man etwa – ein willkürlich herausgegriffener Beleg – polemisch von einer »Therapeutisierung der Sozialarbeit« sprechen und aus berufspolitischen Erwägungen den Unterschied zwischen »Beratungs-« und »Therapiegesprächen« betonen (…). Therapeutisierung, was immer man dann genau darunter verstehen mag, ist grundsätzlich ein kommunikatives Phänomen bzw. ein kommunikativer Effekt und dabei – fast immer – auf sprachliche Erscheinungsformen angewiesen. Als Phänomen und Effekt von vorrangig sprachlicher Kommunikation jedenfalls wird Therapeutisierung im vorliegenden Heft behandelt. Ob Therapeutisierung etwas Beklagens- oder Begrüßenswertes ist, tritt dabei hinter die Frage zurück, worin sich Erscheinungsformen therapeutischer
Kommunikation kommunikativ manifestieren und wo und wie solche Erscheinungsformen auch außerhalb des Rahmens einer (psycho)therapeutischen
Behandlungssituation auftreten“
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22. Juni 2011
von Tom Levold
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„The Reflective Practitioner“ – Wolfgang Loth zum 60.

Das neue Heft der „systhema“ ist dem Thema „Auf den Spuren hilfreicher Veränderungen – die Suche nach dem Sinn“ gewidmet – und wer den Titel aufmerksam betrachtet, findet sogleich die Spur zu Wolfgang Loth darin, der heute 60 Jahre alt wird. „Auf den Spuren hilfreicher Veränderungen…“ ist der Name seines Buches, das 1998 im verlag modernes lernen in Dortmund erschienen ist.
Eine Vielzahl von hilfreichen Spuren gelegt und hinterlassen hat Wolfgang Loth selbst schon zuvor und seitdem immer wieder. Auch wenn er persönlich die Scheinwerfer der Öffentlichkeit nicht unbedingt sucht, ist er in der systemischen Publikationsöffentlichkeit, sei es in Büchern, Zeitschriften oder im Internet immer präsent und auf der Höhe der Diskurse. Von Anfang an hat er zum Gelingen des systemagazin mit seinen Texten beigetragen.

„Die Suche nach dem Sinn“ trifft in besonderer Weise das Programm, das Wolfgang Loth immer schon umgetrieben hat und für fortwährende Anregungen aus seiner Feder bürgt. Seine Rezensionen sind Legion und bezeugen die unglaubliche Reichweite seines intellektuellen Wahrnehmungshorizontes. In der „splendid isolation“, in der sich unser deutschsprachiger systemischer Diskurs leider – mittlerweile – befindet, gehört er zu den wenigen, die ausländische Bücher nicht nur lesen, sondern auch darüber schreiben. Seine umfangreiche Bibliothek scheint er immer irgendwie im Kopf zu haben und kann daher jederzeit mit überraschenden Literaturempfehlungen aufwarten. Er ist ein großartiger Lektor, dem ich mich jederzeit blind anvertrauen kann, weil er nicht nur über ein außerordentlich kritisch-präzises Auge verfügt, sondern mit seinen Empfehlungen dazu beiträgt, dass aus guten noch bessere Texte werden (und ein Max-Frisch-Motto, über das man an jeder Ecke stolpert, das aber nicht belegt werden kann, fliegt dann eben raus…).
In den wichtigen Debatten des eigentlich viel zu debattenarmen systemischen Diskurses ist seine Stimme unverzichtbar, in seiner Verteidigung des Bewahrenswerten am systemischen Ansatz geht es dabei gerade nicht um die Kanonisierung vermeintlich gesicherter Wissensbestände, sondern um den unermüdlichen Versuch, systemisch-konstruktivistische Denken als eine spezifische Form der Beobachtungs- und Reflexionspraxis lebendig zu halten und zu kultivieren, ohne sie von vorneherein spezifischen (ökonomischen, berufspolitischen, rechtlichen) Verwertungsinteressen zu unterwerfen oder gar zu opfern. Diese Denkpraxis versorgt sich mit Stoff eben nicht nur aus dem – immer häufiger anämischen und oberflächlichen – Fundus aktueller systemischer Neuerscheinungen, sondern greift grenzüberschreitend in jede Richtung aus, in der mit Ideen zu rechnen ist – und landet beispielsweise bei Jaspers.
Wolfgang Loths Beobachtungs- und Reflexionsarbeit gilt dabei aber nicht nur der Theorie, sondern auch einer therapeutischen und beraterischen Praxis (u.a. als Leiter einer Beratungsstelle für Eltern, Jugendliche und Kinder), die Hilfe als einen kooperativen Entdeckungs- und Entwicklungszusammenhang und gemeinsame Sinn-Konstruktion von Hilfesuchendem und Helfendem begreift und sich der Vereinnahmung durch ein evidenzbasiertes medizinisches Paradigma widersetzt. Das Beisteuern hilfreicher Perspektiven – mit Wärme und Empathie – im Beratungsprozess und seine Tätigkeit als Ideenbroker im systemischen Diskurs sind nicht zu trennen, weil sie der gleichen Wurzel entspringen, nämlich dem Konzept eines „Reflective Practitioners“ (Donald Schön), der keine wissensbasierten Standardsituationen abarbeitet vulgo „behandelt“, sondern der aufmerksamen Bearbeitung jeweils spezifischer und einzigartiger Problemlagen reflexive Einsichten abgewinnt, die er jederzeit und kostenlos allen zur Verfügung stellt, die es hören und lesen wollen – und das immer „straight from the heart“! Was für ein Gewinn.
Lieber Wolfgang, alter Rock‘n Roller, mögen uns Deine Wanderungen durch Theorie, Literatur und Praxis noch lange erhalten bleiben. Zum Geburtstag alles Gute!
Zum aktuellen Heft für Wolfgang Loth haben unter anderem Kurt Ludewig, Jürgen Hargens, Peter Kaimer, Andreas Manteufel, Jürgen Kriz, Renate Jegodtka, Peter Luitjens, Cornelia Tsirigotis und Haja Molter beigetragen.
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21. Juni 2011
von Tom Levold
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Structural Coupling and Translation – Twitter observed as Communication Medium and Non-Human Actor

In einem interessanten Artikel von Jesper Tække, Associate Professor für Information and Media Studies an der Aarhus Universität, der sich gleichermaßen auf die Systemtheorie Niklas Luhmanns als auch die Actor-Network-Theorie Bruno Latours stützt, geht dieser der Frage nach, welche Rolle Twitter als Medium und eigenständiger Akteur im öffentlichen Kommunikationsprozess spielt:„In systems theory media can be seen as the mechanisms of structural couplings between psychic and social systems (…). In this way media are seen as a necessary third, making it possible for two different kinds of systems to process, using complexity from one another ‐ leaving out the idea of direct transmission. In actor‐network theory society is described as networks binding bits and pieces together. Humans are also themselves networks of skin, bones, enzymes, cells etc. What homogenize the many heterogeneous entities in networks are processes of translations (…). Translation is never neutral, and is not meant like from Danish to English, but to describe: “displacement, drift, invention, mediation, the creation of a link that did not exist before and that to some degree modifies two elements or agents” (Latour…). I want to thank Kasper Schiølin for many fruitful conversations about Latour and the topic of this article. The paper works with two aims. The first aim is to discuss what kinds of structural couplings and translations the social medium of Twitter opens for. The second, but most prioritized, aim of the paper is to present, compare and discuss the two theories: How do they understand what becomes visible in their different optics, which observations become possible in the one or the other – and is it possible to compare the semantics of their concepts. The paper first provides an analysis and discussion of language as the mechanism of structural coupling between the levels of psychic and social systems. Then the article provides an analysis and discussion of translation as a transformation process between actors creating networks consisting in both humans and non‐humans. Then the two appearing frameworks are used to observe Twitter and discuss which structural couplings and translations are made possible by this medium. In the end of the paper the two theories are discussed and compared“
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20. Juni 2011
von Tom Levold
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Psychotherapie mit komplex traumatisierten Kindern

Im Klett-Cotta-Verlag ist im vergangenen Jahr in der Reihe„Leben lernen“ das zweite Buch von Dorothea Weinberg über die Behandlung von Bindungs- und Gewalttraumata der frühen Kindheit erschienen. Auf der website des Verlages heißt es:„Können früh und schwer traumatisierte Kinder dennoch eine gute Entwicklung nehmen? Die erfahrene Kinderpsychotherapeutin Dorothea Weinberg zeigt an vielen Fallbeispielen: Unter sehr positiven Umständen und mit genauer Kenntnis der erprobten und in jede Kindertherapie integrierbaren »traumabezogenen Spieltherapie« kann dies gelingen“ Die Kindertherapeutin Wiltrud Brächter, die einen systemisch-narrativen Ansatz in der Arbeit mit Kindern verfolgt, hat das Buch gelesen und kritisch rezensiert. Problematisch erscheint ihr vor allem,„dass Weinberg ihre Arbeit im Unterschied zu ihrer früheren Veröffentlichung stärker manualisiert hat. Wurde dort nur die ‚Strukturierte Trauma-Intervention‘ als festes Konzept vorgestellt, präsentiert sie jetzt eine ganze Reihe vorstrukturierter Vorgehensweisen“.
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19. Juni 2011
von Tom Levold
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Von Liebe zu Hass

In einer Welt, die an den rational entscheidenden Menschen glaubt, wäre mein Metier – die Therapie von Paaren und die Beratung von Arbeitsteams – Unsinn. Doch zum Glück gibt es die moderne Hirnforschung. Sie zeigt, wie Vernunft und Verstand in die emotionale Natur des Menschen eingebettet sind und wie sinnlos die Forderung ist, menschliches Verhalten nur sachlich zu begründen.
Der Ausruf «Sei nicht so emotional!», den ich in privaten Beziehungen und in der Arbeitswelt täglich höre, wirkt hilflos banal. Aber er zeitigt oft strafende Wirkung, besonders bei Frauen. Denn die Entwicklung unseres Gehirns wird nachhaltig geprägt von affektiver und formaler Sprache, die uns sogenannt männliche und weibliche Rollen vorschreibt.
Was mich bewegt, ist, wenn Liebe in Hass kippt: Ein Partner in einer Unternehmung, nicht mehr ganz jung, verliert plötzlich seine Kooperationsbereitschaft und verweigert sich. Niemand weiss, warum. Er kommuniziert nur noch über Schuldzuweisungen und hasserfüllte Mails. Die Versuche seiner Umgebung, sein bizarres Verhalten zu verstehen, enden stets in linearen Fragen nach möglichen Ursachen. Frühkindliche Störungen und private Probleme werden vermutet, die zu emotionalem Chaos geführt haben könnten. Schon möglich, denke ich. Aber affektive Kipp-Phänomene sind vernünftig und ursächlich nicht zu fassen, so schmerzlich das ist. Le cœur a des raisons que la raison ne connaît pas.
Ein ähnliches Kipp-Phänomen zeigt sich, wenn eine Ehepartnerin plötzlich davonläuft. «Als ich am Abend nach Hause kam, war meine Frau weg, mitsamt den Kindern. Ich bin schier wahnsinnig geworden, weil ich ihr Verhalten überhaupt nicht verstehe. Wir hatten es doch gut miteinander», berichtet ihr Mann, der sie über Interpol suchte.
Später lerne ich die Frau kennen. Ausziehen sei eine Sache des Überlebens gewesen, erzählt sie mir: «Ich habe schon vor Jahren Abschied genommen, ich bin fast erstickt in dieser Ehe». Warum sie gerade damals und so radikal den Bruch vollzogen hat, weiss sie nicht. Vielleicht hat sie geahnt, dass in ihrer Ablehnung noch ein Funken Liebe war und ist davor geflohen. Kipp-Phänomen!
Dennoch meine ich, ganz altmodisch, schlechte Gefühle seien kein Grund für schlechtes Benehmen, selbst wenn die Gefühle einen Menschen in negative Trance versetzen. Dass viele von uns keine optimalen Bedingungen angetroffen haben, als sie geboren wurden, und die Welt unseren Wünschen oft nicht entsprochen hat, ist Grund für Trauer, nicht für Zerstörung. Aber das Herz hat Gründe, die der Verstand nicht kennt.

Im Jahre 2002 hat die im vergangenen Jahr verstorbene systemische Paartherapeutin Rosmarie Welter-Enderlin allwöchentlich Sonntags in der Neuen Zürcher Zeitung eine Kolummne mit dem schönen Titel„Paarlauf“ veröffentlicht, in der sie kleine Beobachtungen und Geschichten aus ihrer paartherapeutischen Praxis für ein größeres Publikum zugänglich machte. Rudolf Welter hat aus diesen Beiträgen eine kleine Broschüre zum Andenken an Rosmarie Welter-Enderlin gestaltet. Mit seiner freundlichen Erlaubnis können die LeserInnen des systemagazin an diesen Sonntagen die Texte auch online lesen.

18. Juni 2011
von Tom Levold
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Luhmann-Archiv kann errichtet werden

Am 17. Juni 2011 veröffentlichte die Universität Bielefeld folgende Presseerklärung:
Mit ihren Unterschriften besiegelten Professor Dr. Berthold Beitz (Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung), Dr. Andreas Schlüter (Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft) und Rektor Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer (Universität Bielefeld) am Mittwoch (15. Juni) die Vereinbarung zum Kauf des Nachlasses von Niklas Luhmann. An der Universität Bielefeld kann nun ein Luhmann-Archiv errichtet und der Nachlass – darunter auch der legendäre Zettelkasten – systematisch erfasst und ausgewertet werden. Dabei ist auch mit der Publikation von bisher unveröffentlichten Texten aus früheren Schaffensperioden Luhmanns zu rechnen. Der Begründer der Systemtheorie Niklas Luhmann wurde 1969 an die neu gegründete Universität Bielefeld berufen und lehrte und forschte hier bis 1993. Seine Schriften sind heute aus dem wissenschaftstheoretischen Diskurs kaum mehr wegzudenken. Die Universität Bielefeld konnte den Kauf durch die finanzielle Unterstützung der Krupp-Stiftung und des Stifterverbandes realisieren.

17. Juni 2011
von Tom Levold
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Lösungsorientierte Gesprächsführung

Lilo Schmitz, Sozialpädagogin, Kulturanthropologin und Professorin für Methoden der Sozialen Arbeit, lehrt seit 15 Jahren Lösungsorientierte Gesprächsführung und Beratung an der Fachhochschule Düsseldorf und in der Fort- und Weiterbildung. 2009 hat sie ein Buch mit„Übungen und Bausteinen für Hochschule, Ausbildung & kollegiale Lerngruppen“ verfasst, das im verlag modernes lernen in Dortmund erschienen ist. Peter Olm und Cornelia Tsirigotis haben es besprochen. Ihre Rezensionen
finden Sie hier…

16. Juni 2011
von Tom Levold
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Die Unbeeindruckbarkeit der Gesellschaft

In einem spannenden„Essay zur Kritikabilität sozialer Systeme“ setzt sich der Soziologe und Systemtheoretiker Peter Fuchs mit den Möglichkeiten einer Gesellschaftskritik auseinander, die offensichtlich eines Adressaten mangelt, da die Gesellschaft eben keine repräsentierbare Adresse vorweist.„Ein Schlüsselproblem bei der Rezeption und der Anwendung des Systembegriffs der Systemtheorie ist die ständig mitlaufende Metaphorik des Raumes. Psychische und soziale Systeme werden als Räume oder Quasi-Räume imaginiert. Sie verfügen dann über Grenzen, die ihren Innenraum vom Außenraum (der Umwelt) trennen und sich überschreiten lassen in einer Art Grenzverkehr. Solche Systeme werden vorgestellt als Be-Inhalter, als Behältnisse von systemeigenen Einheiten, Strukturen und Prozessen, die nicht in ihrem Außen vorkommen. Übersehen wird dabei, daß das Sinnsystem definiert ist als Differenz von System und Umwelt. Als Differenz, das heißt: Es ist nicht deren linke Seite, es ist so wenig lokalisiert wie die rechte Seite, die Umwelt, von der ohne System kaum die Rede sein könnte. Nicht anders verhält es sich mit dem System: Es ist, was es ist, durch die Differenz zur Umwelt. Seine Einheit ist diese Differenz. Kurz: Sinnsysteme sind nicht wie die Dinge, die wir sonst kennen. Sie sind transklassische ‚Objekte‘ oder – in behelfsmäßiger Formulierung – Unjekte. Wenn man von dieser Abstraktionslage ausgeht, ändern sich die Bedingungen, unter denen man über Gesellschaftskritik nachdenken kann“. Unter diesen Voraussetzungen könne Gesellschaftskritik allenfalls als Organisationskritik gedacht werden.
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14. Juni 2011
von Tom Levold
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Biografische Verfahren

Die aktuelle Ausgabe der Familiendynamik beleuchtet biografiebezogene Aspekte der therapeutischen und beraterischen Arbeit – aus überwiegend phänomenologischer und hermeneutischer Perspektive.„Im Fokus dieses Hefts stehen biografische Perspektiven in Beratung und Therapie. Bruno Hildenbrand (Jena) gründet seine Ausführungen zur Rolle des Biografischen in Beratung und Therapie auf der Annahme, dass die biografische Perspektive keine Zutat ist, zu der man greifen oder die man weglassen kann. Menschliches Dasein ist außerhalb seiner Geschichtlichkeit überhaupt nicht zugänglich, und diese Geschichtlichkeit realisiert sich in Interaktionen“ Neben diesem Themenschwerpunkt gibt es u.a. noch einen Überblick über Konstruktivismus in Psychologie, Psychotherapie und Coaching von Jürgen Kriz und Arist von Schlippe. Zu empfehlen ist besonders ein sehr informativer Überblick über die rechtlichen und wirtschaftlichen Hintergründe des Vertrages zwischen einem Pharmaunternehmen und der AOK Niedersachen zur Durchführung eines integrierten Versorgungsmodell für Schizophrenie-Erkrankte, mit dem ein weiterer Schritt zur Schließung der pharmakologischen Verwertungskette vollzogen worden ist – Pflichtlektüre!
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13. Juni 2011
von Tom Levold
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Noam Chomksy und Michel Foucault