systemagazin

Online-Journal für systemische Entwicklungen

25. November 2012
von Tom Levold
Keine Kommentare

Teaching Family Therapy-Centered Integration: Assimilation and Beyond

Seit Mitte der 90er Jahre gibt es in den USA Bemühungen, in einem systemischen Rahmen unterschiedliche therapeutische Ansätze auf pragmatische Weise zu integrieren. Bekannte Vertreter dieses Ansatzes sind William Pinsof und Peter Fraenkel, die 2001 im Journal of Psychotherapy Integration eine Arbeit über die Vermittlung dieses Konzeptes verfasst haben. Im abstract heißt es:„This article addresses key themes in the teaching of family therapy-centered  integration and describes the critical role of assimilative integration. The tenets of assimilative integration provide a framework for introducing students to multiple systemic theories and techniques while allowing them to maintain a secure base in one main theory. This form of integration is compared and contrasted to theoretical eclecticisrn, which guides students to become securely based in multiple theories through providing a framework for selecting which systemic approach to use when and with whom. Other issues that shape the form, content, and process of integrative training are discussed including the role of institutional culture and clinical needs, the importance of fully incorporating issues of diversity and social oppression, and the relational context within which teaching and learning take place“
Zum vollständigen Text…

23. November 2012
von Wolfgang Loth
Keine Kommentare

„Ressourcenorientierte und reflexive Beratung“

Schule ist mittlerweile von einem Lehr- und Lern- zu einer Art Lebensort geworden. Ganztagsschulen werden zur Regel. Das ist nicht nur eine Zeit- und Organisationsfrage. Vielmehr ent- und verwickeln sich in diesem Rahmen Lebensthemen, die weit über das mehr oder weniger erfolgreiche Erlernen von„Stoff“ hinausgehen. Die Menschen, die diese Lebensthemen am eigenen Leib erfahren und zur sozialen Realität werden lassen, zu begleiten, ihnen Orientierung zu geben, womöglich Halt, ist zu einer besonderen Herausforderung für Schulen und ihre LehrerInnen geworden. Zwar mag ein erfolgreicher„Abschluss“ immer noch im Vordergrund stehen. Doch dürfte es einer der tragischen Irrtümer sein, dies für bare Münze zu nehmen. Was ist gemeint, wenn es von Schulen heißt, sie seien„weiterführend“? Wohin? Und auf welcher Basis? Unerschöpfliche Themen. Um so notwendiger dürften Anregungen und Orientierungshilfen sein, die über die Grenzen sogenannter Sachzwänge hinausweisen. Hierzu scheint mir eine Arbeit interessant, die Birgit Jäpelt (Foto: Universität Erfurt) im Jahr 2004 unter dem Titel „Ressourcenorientierte und reflexive Beratung – Erfurter Moderations Modell – Prozess eines Curriculums zur systemisch – konstruktivistischen Beratung und Moderation“ als Dissertation an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Erfurt vorlegte. Die Autorin skizziert, es solle mit dieser Arbeit „ein Versuch unternommen werden, systemisch – konstruktivistische Theorien zum Ausgangspunkt für Veränderungen vertrauter Konzepte vom Lehren, Lernen, Beraten und Forschen zu nehmen. Damit soll ein Fortbildungskonzept in ressourcenorientierter und reflexiver Beratung und Moderation begründet werden. Der hier dokumentierte Kurs nimmt eine Fortbildung von (Sonder-)PädagogInnen in systemisch – konstruktivistischer Beratung und Moderation (8 x 3 Tage) zum Ausgangspunkt für die Erarbeitung eines Ausbildungscurriculums“ (S.5f.). Kontextdekonstruktion und Kooperation erweisen sich dabei als Schlüsselwörter. Das Curriculum spiegelt eine vertiefte und sinnstiftende Auseinandersetzung mit Prämissen und Begrifflichkeiten der „Postmoderne“ wieder, und basiert auf Ressourcen und Partizipation als Leitmotiven. „Die Inszenierung konkreter Lehr- und Lernprozesse beginnt und endet in ihrem je spezifischen Kontext“, schreibt Jäpelt, „Lehrende sind dabei Begleitung für eine Etappe auf dem Weg der Lernenden zu einer erwünschten Kompetenz, die mit einem relativen Anteil in der Zukunft liegen kann. Ein solches Denken entspricht dem Anspruch von lebenslangem Lernen. Es geschieht ein Übergang von der einen in eine andere (Lern-)Umgebung. Diesen Prozess explizit zum Thema zu machen, ist aus meiner Sicht die eigentliche Konsequenz der hier vertretenen theoretischen Anbindung. Dabei scheint es mir besonders bedeutsam, über weitere Möglichkeiten der Kooperation nachzudenken und dafür genügend Raum und Zeit einzuplanen“ (S.265). An letzterem geht kein Weg vorbei – auch das vorliegende Konzept geriert sich nicht als Zaubermittel – doch dürfte das als Hürde oft schon zu hoch sein. Da jedoch über das jetzt forcierte Thema der Inklusion eine engere Kooperation von Regel- und Sonderpädaogik notwendig werden wird, könnte das in dieser Arbeit vorgestellte, auf SonderpädagogInnen zugeschnittene Curriculum, eine „weiterführende“ Chance haben: „Veränderungen beginnen „im Kopf“. Diese Annahme sollte dazu führen, im schulischen Kontext mehr als bisher üblich, die eigenen Vorannahmen in Frage stellen zu können und neugierig zu sein auf andere(s). Damit würde der Beitrag der SonderpädagogInnen für die Institution Schule darin bestehen, den PädagogInnen der Grund- und Regelschulen „ein Werkzeug“ / eine Idee anzubieten, mit den als anders erlebten SchülerInnen umzugehen und Aussonderungsprozesse zu reduzieren“.
Zum Volltext der Dissertation geht es hier…

21. November 2012
von Tom Levold
Keine Kommentare

wissenschaftlicher Förderpreis der Systemischen Gesellschaft 2013

Im kommenden Jahr schreibt die Systemische Gesellschaft (SG) – im Wechsel mit der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF) – wieder einen wissenschaftlichen Förderpreis vor allem für jüngere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus. Die Ausschreibung verfolgt das Ziel, die Relevanz Systemischen Denkens für die therapeutische und beraterische Praxis zu verdeutlichen und die Forschung in diesem Bereich anzuregen. Ausgezeichnet wird eine Diplomarbeit, Dissertation, Habilitation oder ein anderes (auch außeruniversitäres) Projekt, das empirische Forschungsdesigns entwickelt, das eine mit Systemischen Modellen kompatible und innovative Methodik aufweist und das sich auf praxisrelevante Bereiche aus der Therapie, Gesundheitsversorgung,
Supervision, Beratung und auf institutionelle Innovationsprozesse bezieht. 
Der wissenschaftliche Förderpreis ist mit 3.000,- Euro dotiert. 
Ein unabhängiges fünfköpfiges Gutachtergremium entscheidet über die Vergabe des Preises. Die Preisvergabe erfolgt im Rahmen der SG-Mitgliederversammlung im April 2013 in Berlin. Bitte reichen Sie Ihre Arbeit bis zum 14. Dezember 2012 in dreifacher Ausführung ein an: Systemische Gesellschaft e.V.„Wissenschaftlicher Förderpreis“ Brandenburgische Straße 22, D-10707 Berlin.
Weitere Informationen hier…

20. November 2012
von Tom Levold
Keine Kommentare

Systemrelevanz

Die aktuelle Ausgabe von systeme spießt das gegenwärtige (Krisen-)Gerede von der Systemrelevanz auf, das ja nicht bedeutet, dass die Krise mal systemisch in ihren Kontexten und in ihrer Bedeutung für die globale Zukunft gedacht wird, sondern eher Systemrelevanz an der Größe einer Bank festmacht, die es erlaubt, Gewinne zu privatisieren und Verluste zu vergesellschaften. Es geht also auch die Suche nach Gerechtigkeit und Solidarität. Ein Thema für die systemische Fachöffentlichkeit? Die Herausgeber schreiben in ihrem Editorial:„Was soll uns das sagen? Vielleicht, dass Systemrelevanz etwas mit Institutionen zu tun hat, die per Masse, Netzwerk und Ent­scheidungsmacht ihre Dinge am Laufen halten und den Ein­druck erwecken, dass es sich nicht nur um ihre, sondern um„die“ Dinge handelt, die sie am Laufen halten.„Die“ Dinge, sind dann wiederum vielleicht Menschen, die nicht mehr wissen, wohin vor Not. Und die sich dann – vielleicht – an Systemische BeraterInnen, TherapeutInnen oder Coaches wenden in der Hoffnung, im Wirren des Großen Ganzen ein irgendwie brauch­bares Wirken herausfinden zu können, notfalls überzeugend er­finden – tatsächlich? Auf wen treffen sie dann da? Wahrschein­lich auf solche, die den Folgen der Claimdiskussion ebenfalls ausgesetzt sind und die vermutlich versuchen, mit ihren eige­nen Interessen nicht den Anschluss zu verlieren. Ihre Arbeit wird zunehmend ökonomistisch evaluiert und reglementiert. Das was viele von ihnen seinerzeit motivierte, sich auf diese (besondere) Weise für ihre Arbeit zu engagieren, wird als Sozial­romantik abgetan, man muss sich halt nach der Decke strecken, times are a’­changing, time is money, pecunia non olet, nolens volens und„systemisch“ hat nicht mehr das Ganze im Blick, sondern das den Systemrelevanten nützende Ziel. Ok, noch nicht ganz, noch gibt es Stimmen, die von anderem zeugen, von unerschrockenem Respektieren und sozialem Feingefühl. Vikky Reynolds ist jemand, die dafür steht. Ihr Aufsatz verdeut­licht in exemplarischer Weise die praktischen Konsequenzen einer Haltung, die sich an den Ideen von Gerechtigkeit und So­lidarität orientiert. Reynolds setzt sich kritisch mit Indi­vidualismus und Neutralität in Bezug auf Burnout auseinander und bietet einen Ansatz zur Überwindung von Burnout an, der sich an der Idee einer kollektiven Zukunftsfähigkeit orientiert und dabei die Idee der Gerechtigkeit in den Mittelpunkt stellt. Das vorliegende Heft enthält des Weiteren zwei Beiträge, die sich auf unterschiedliche Weise mit Forschungsfragen be­schäftigen. In ihrem Beitrag„Langfristige Wirkungen system­ therapeutisch erweiterter stationärer Psychiatrie im Erleben von PatientInnen, MitarbeiterInnen und externen KooperationspartnerInnen“ untersuchen Markus Haun, Henrike Kordy, Matthias Ochs, Julika Zwack und Jochen Schweitzer, was pas­siert, wenn in der Arbeit von Akutstationen allgemeinpsychia­trischer Kliniken ein strukturiertes systemtherapeutisch erwei­ tertes Behandlungskonzept eingeführt wird. Ein im Vergleich dazu umgrenzteres Thema loten Uwe Altmann, Thomas Simmich und Lutz ­Michael Alisch in ihrem Beitrag„Prozessdynamik stationär behandelter PatientInnen mit und ohne Behandlungskrise“ aus. Sie schildern dazu die Ergebnisse einer zeitreihenanalytischen Studie und geben dabei gleichzei­tig einen Einblick in Möglichkeiten systemtheoretischer For­schung, die sich auf nichtlinear dynamische Prozesse ausrichtet. Last but not least nehmen wir den 70. Geburtstag von Kurt Ludewig im Dezember d. J. zum Anlass, ihm nicht nur zu gratu­lieren, sondern in 15 Short Cuts Lust darauf zu machen, sich seinen grundlegenden Arbeiten zu systemischen Leitmotiven immer wieder zuzuwenden. Kurt Ludewig gehört zu denjeni­gen, die zur Frage, was mit„systemisch“ los ist, profunde An­regungen für Antworten geben können, die sowohl die Möglichkeiten wie den Preis systemischer Perspektiven im Blick haben“
Zu den vollständigen abstracts…

17. November 2012
von Tom Levold
Keine Kommentare

Reduktionistische und Systemische Medizin

In zwei Beiträgen aus dem Jahre 2006 setzen sich Andrew C. Ahn, Muneesh Tewari, Chi-Sang Poon und Russell S. Phillips mit der Frage auseinander, was die klinische Medizin, die im wesentlichen reduktionistisch ausgelegt ist,  von einer systemisch orientierten Biologie lernen kann. Die Texte sind in PLoS Med erschienen und als Open Access verfügbar. In der Einleitung zum ersten Text heißt es:„Since Descartes and the Renaissance, science, including medicine, has taken a distinct path in its analytical evaluation of the natural world. This approach can be described as one of “divide and conquer,” and it is rooted in the assumption that complex problems are solvable by dividing them into smaller, simpler, and thus more tractable units. Because the processes are “reduced” into more basic units, this approach has been termed “reductionism” and has been the predominant paradigm of science over the past two centuries. Reductionism pervades the medical sciences and affects the way we diagnose, treat, and prevent diseases. While it has been responsible for tremendous successes in modern medicine, there are limits to reductionism, and an alternative explanation must be sought to complement it. The alternative explanation that has received much recent attention, due to systems biology, is the systems perspective. Rather than dividing a complex problem into its component parts, the systems perspective appreciates the holistic and composite characteristics of a problem and evaluates the problem with the use of computational and mathematical tools. The systems perspective is rooted in the assumption that the forest cannot be explained by studying the trees individually. In order for a systems perspective to be fully appreciated, however, we must first recognize the reductionist nature of medical science and understand its limitations. For this reason, the first article in this series is dedicated to examining the reductionist approach that pervades medicine and to explaining how a systems approach (as advocated by systems biology) may complement it. In the second article, we aim to provide a more practical discussion of how a systems approach would affect clinical medicine. We hope that these discussions can stimulate further inquiry into the clinical implications of systems principles“
Zum ersten Teil („The Limits of Reductionism in Medicine: Could Systems Biology Offer an Alternative?“) geht es hier, zum zweiten („The Clinical Applications of a Systems Approach“) hier entlang…

15. November 2012
von Tom Levold
Keine Kommentare

Systemtheorie und empirische Forschung

Zu diesem Thema gab es 2007 ein Sonderheft der Zeitschrift„Soziale Welt“, das vollständig im Netz zu lesen ist. Enthalten sind Beiträge über 2.„Participant Observation and Systems Theory: Theorizing the Ground“ (Daniel B. Lee & Achim Brosziewski),„Formalität, Informalität und Illegalität in der Organisationsberatung“ (Von Stefan Kühl),„Empirie oder Theorie? Systemtheoretische Forschung jenseits einer vermeintlichen Alternative“ (Werner Vogd),„Rationalität und Plausibilität in klinischen Ethikkomitees. Die Echtzeitlichkeit von Kommunikation als Empirie der Systemtheorie“ (W. Mayr), kritisch kommentiert von Hartmut Esser (Handlungstheorie) und Hubert Knoblauch (Subjektivität) und eingeleitet von Irmhild Saake und Armin Nassehi – das Ganze sehr lesenswert und erkenntnisreich.
Zum vollständigen Text…

14. November 2012
von Tom Levold
Keine Kommentare

Psychiatrische Soziologie als Klinische Soziologie

In einem Arbeitspapier, das im Netz veröffentlicht ist, setzt sich der Soziologe und Systemische Therapeut Bruno Hildenbrand, der gemeinsam mit Rosmarie Welter-Enderlin und dem Team des Meilener Instituts das Meilener Konzept„Systemische Therapie als Begegnung“ entwickelt hat, mit den Konzepten und Perspektiven einer klinischen Soziologie auseinander:„(Ich werde) meine eigenen Erfahrungen als Soziologe in einem Handlungsfeld schildern, das klassischerweise ein professionelles ist: in der Psychiatrie. Diese Erfahrungen haben im Laufe der Zeit zu einer theoretischen Konzeption einer Klinischen Soziologie geführt, die hier in ihren Möglichkeiten, aber auch in ihren Grenzen vorgestellt werden soll. Zunächst skizziere ich den aktuellen Stand der Psychiatrischen Soziologie als Teil der Medizinischen Soziologie. Danach beschreibe ich die aktuelle zentrale Problematik, mit der die Psychiatrische Soziologie – nicht nur als Klinische Soziologie – konfrontiert ist: In dem Maße, wie sich die Sozialpsychiatrie im psychiatrischen Versorgungssystem behauptet, löst sich die ursprüngliche Koalition zwischen Sozialpsychiatrie als Psychiatriekritik und Soziologie als naturgemäß kritischer Wissenschaft auf. Für die Chancen der Verankerung Klinischer Soziologie im psychiatrischen Handlungssystem hat dies Folgen, die ich im folgenden darstellen werde. Sodann bespreche ich drei Konzepte einer Klinischen Soziologie, um danach meinen eigenen Ansatz vorzustellen und meine Erfahrung mit diesem Ansatz in der Praxis darzulegen“
Zum vollständigen Text…

13. November 2012
von Tom Levold
Keine Kommentare

call for stories

Liebe Leserinnen und Leser,

vor einiger Zeit hatte ich Sie eingeladen, sich wieder einmal mit Geschichten oder Berichten am diesjährigen Adventskalender im systemagazin zu beteiligen. Thema sollte der„Dialog der Kulturen“ sein und Platz für Erlebnisse bieten die Sie im Kontext interkultureller Begegnungen als Beraterinnen, Therapeuten, Supervisorinnen oder Coaches gehabt haben. Bislang ist außer einem Türkenwitz und einer aus einem Misserständnis des Themas erwachsene persönliche Story allerdings noch nichts bei mir eingegangen. Womöglich gibt es gar keine interkulturellen Begegnungen hierzulande oder anderswo? Wenn doch, möchte ich hiermit noch einmal meine Einladung wiederholen: Vielleicht arbeiten Sie mit Klienten, die aus unterschiedlichen Kulturen kommen? Vielleicht haben Sie eine Zeit selbst in einem anderen kulturellen Kontext gearbeitet oder dort eine Beratung oder Supervision in Anspruch genommen? Haben Sie auf Ihren Reisen Erfahrungen gemacht, die Sie als systemische Therapeutin oder Berater besonders berührt haben? Können Sie von Lehr- und Lernerfahrungen berichten, die Sie mit Lehrern oder Klienten aus anderen Kulturen gemacht haben? Alle Geschichten, die sich an diesem Thema orientieren, werden im systemagazin veröffentlicht werden. Einzige Bedingung: Es sollten persönliche Geschichten sein, keine theoretischen Abhandlungen, keine Reklame für die eigene Tätigkeit… Ihre Erlebnisse können kurz oder lang (aber mehr als 10 Zeilen :-), lustig oder traurig, lehrreich und unterhaltsam sein. Ich freue mich auf Zusendungen – und hoffe, dass unser Kalender zustandekommt!

Beste Grüße, Tom Levold
Herausgeber systemagazin

Es wäre schön, wenn Sie Ihren Beitrag bis zum 27.11. an tom.levold@systemagazin.de schicken könnten, das erleichtert die Planung.

Ich bin gespannt und freue mich auf Ihre Beiträge!

Mit besten Grüßen

Tom Levold
Herausgeber

12. November 2012
von Tom Levold
Keine Kommentare

Sex ist verboten

Nachdem Ronald Milewski im Januar 2011 über Tim Parks„Die Kunst stillzusitzen. Ein Skeptiker auf der Suche nach Gesundheit und Heilung“ im systemagazin geschrieben hat, hat er sich nun auch den neuesten Roman des in Italien lebenden englischen Schriftstellers vorgenommen, in dem dieser ein zweites Mal seine persönlichen Erfahrungen mit dem Buddhismus verarbeitet.„Tat er dies beim ersten Mal eher sachbuchgemäß dokumentarisch, so tut er dies jetzt romanhaft und so dramatisch wie es ein zehntägiges Schweige- und Meditationsretreat zulässt. Ort des Geschehens ist das „Dasgupta-Institut“, Ort des Dramas die Gedankenwelt der Hauptperson Beth Marriot. Weitere Personen sind Geoff Hall, ein Verleger, das Servicepersonal des Instituts, die Kursleiter, die Schüler und Dasgupta, der Institutsleiter. Letzterer, leiblich nicht anwesend, verkündet seine Lehre per Videobotschaft. (…) Parks gelingt es, in Rahmen dieses Plots die Zweifel europäisch geprägter Gemüter an der buddhistischen Theorie und Praxis darzustellen und gleichzeitig eben diese Theorie und Praxis zu vermitteln“
Zur vollständigen Rezension…

9. November 2012
von Tom Levold
Keine Kommentare

Vom Lösungsfokus zur Persönlichen Konsultation

1998 führte Wolfgang Loth für„systhema“ ein email-Interview mit John L. Walter, über das er einleitend schreibt:„Im Jahr 1992 veröffentlichten John L. Walter und seine Frau Jane E. Peller ihr Buch„Becoming Solution-Focused in Brief Therapy“, das 1994 in deutscher Übersetzung unter dem Titel„Lösungs-orientierte Kurztherapie. Ein Lehr- und Lernbuch“ erschien. Darüber hinaus vermittelten die beiden ihren Ansatz in einer Vielzahl von Publikationen. John Walter’s Seminare und Workshops genießen großes Renommée weit über die Grenzen der Vereinigten Staaten hinaus. Als sich John im Mai 1998 in Flensburg aufhielt, hatte ich durch die freundliche Einladung von Jürgen Hargens Gelegenheit, John zu treffen. Jürgen, John und ich hatten eine Reihe von interessanten und inspirierenden Gesprächen miteinander. Da ich kein Gerät dabei hatte, um ein Interview aufzunehmen, stimmte John meinem Vorschlag zu, ein E-Mail-Interview miteinander zu führen, wenn er wieder nach Chicago zurückgekehrt sei, wo er mit Jane Peller zusammen das Institut„Consultations“ leitet. Das Interview fand in der Zeit von Juni bis September 1998 statt. In diesem Interview beschreibt John seinen Weg von einer lösungsorientierten Kurzzeitperspektive zur Persönlichen Konsultation, einem narrativen Ansatz, in dem die„Konversation als AutorIn“ betrachtet wird“
Zum vollständigen Interview geht es hier…

7. November 2012
von Tom Levold
Keine Kommentare

Blicke zu den Nachbarn – Was macht die Verhaltenstherapie?

Mit dieser Frage beschäftigt sich Michael B. Buchholz in seinem neuesten„Psycho-Newsletter“. Die Newsletter erscheinen im Auftrag der DGPT in unregelmäßiger Reihenfolge. Im aktuellen Newsletter geht es um aktuelle Entwicklungen in der Verhaltenstherapie. Buchholz geht ausführlich auf einen von Peter Fiedler 2012 herausgegebenen Sammelband ein:„Die Zukunft der Psychotherapie. Wann ist endlich Schluss mit der Konkurrenz?“ (Berlin:Springer). Hier passiert beachtenswertes, weil der aktuelle Diskurs der Verhaltenstherapie offenbar stillschweigend die klassischen Positionen der VT räumt – und viele psychoanalytischen und systemischen Konzepte übernimmt: freilich ohne dies auch einzugestehen oder zumindest die Herkunft dieser Konzepte zu benennen. Ob das wirklich als Einladung gelesen werden kann, mit Konkurrenz Schluss zu machen, darf man sich fragen.„Wir sehen eine Zukunft der Psychotherapie, wie Heidelberg-United sich das vorstellt. Sehr anregend, gut geschrieben, lesenswert, diskussionsfähig – und natürlich diskussionsbedürftig. Konkurrenz im besten Sinne. Aber es wäre ein unfairer und aktiver Beitrag gerade zur Fortsetzung der Konkurrenz statt zu deren Beendigung, wenn die Beiträge der konkurrierenden Autoren überhaupt nicht zu Worte kommen, sondern als eigene ausgegeben werden. Eine Psychotherapie der Zukunft, die sich so sehr der Psychoanalyse, der systemischen Richtung, teils auch der Gesprächstherapie angenähert hat wie die zitierten Positionen verdeutlichen, müsste den Namen„Verhaltenstherapie“ streichen und eingestehen, wo sie sich jahrzehntelang dogmatisch geirrt und verirrt hatte, wo sie Anleihen bei anderen macht, wo ihre so gellend vorgetragenen positiven Forschungsergebnisse möglicherweise eben wegen dieser stillschweigenden Anleihen„pro VT“ wurden. Und in die Öffentlichkeit sollte diese Einsicht auch getragen werden“
Zum vollständigen Text…

5. November 2012
von Tom Levold
Keine Kommentare

17. Herbstakademie „The Implications of Embodiment“: Heidelberg, Oktober 2012

Klaus Schenck aus Hirschberg hat die Tagung besucht und einen umfassenden, reichlich bebilderten Tagungsbericht verfasst, der einen guten Überblick über das inhaltliche Programm ebenso wie über die Stimmung auf der 17. Herbstakademie verschafft:„Mit dem Hörsaal betritt man zugleich eine Art „Word Cloud“, eine Begriffswolke, bei der „Embodiment“ nur die Spitze des Eisbergs ist. Bei den 40 im Programmheft angekündigten Vorträgen und 14 Posterbeiträgen sollen speziell der Einfluss von Körper und Bewegung auf unsere sozialen Beziehungen, Emotionen, Gedächtnis und Gesundheit beleuchtet werden – auf der Basis der Disziplinen von Systemtheorie und Synergetik, Phänomenologie und Kognitionsforschung, Klinischer und Sozialpsychologie, sowie der Arbeitsfelder Mindfulness, Tanz- und Bewegungstherapie, systemischer Perspektiven, Erziehungswissenschaft, Anthropologie und der Forschung an Dynamischen Systemen. Zwischendrin geht es um Motologie, Piaget, Erik Erikson, „grounded cognition“, „bodyfulness“ und „somatophobia“, „amodal“ vs. „juicy representation“, „multiple codes“, „affectability“, „enkinesthesia“, „chronestesia“ und weitere kaum mit einfachen Worten übersetzbare Fachbegriffe“
Zum vollständigen Bericht