systemagazin

Online-Journal für systemische Entwicklungen

23. Oktober 2013
von Tom Levold
Keine Kommentare

Ressourcenfindung in Marokko

Vom 8.-15. Februar 2014 findet eine ganz besondere Tagung in Zagora (Marokko) statt, veranstaltet von Liane Stephan, Mohammed El Hachimi und Tom Levold. Eine Woche lang können Professionelle aus Therapie, Beratung, Supervision und Coaching an einem wunderbaren Ort am Rande der Wüste unter dem Thema„re-source“ einen kreativen Zugang zu ihren eigenen verborgenen oder ungenutzten, vergessenen oder verschütteten Ressourcen finden. Dafür steht ein Angebot an kreativ-expressiven Methoden wie Gestaltung, Malerei, Tanz, Theater, Musik usw. ebenso zur Verfügung wie ein Rahmen zur Reflexion und des Transfers der gemachten Erfahrungen in die eigene Praxis. Die 5-tägigen Workshops werden von Maria Amon (Malerei), Steve Clorfeine (Theater), Thomas Hecking (Musik), Matthias Ohler (Denken und Schreiben) und Ulrich Schlingensiepen (Fotografie) geleitet. Anke Böttcher (Rhythm) sorgt für verbindende Rhythmen und Jürgen Kriz beobachtet das Geschehen aus systemischer Perspektive. Ort ist das Riad Lamane in Zagora, die Kosten betragen für Tagungsgebühren inkl. Unterkunft und Vollpension 989,00 €. Die Anzahl der Plätze ist begrenzt, einige Plätze sind noch frei, daher empfiehlt sich eine baldige Buchung.
Alle Informationen zur Tagung gibt es hier…

22. Oktober 2013
von Tom Levold
Keine Kommentare

Schüchternheit

Urs Stäheli, Soziologe und Systemtheoretiker mit einer Professur für Allgemeine Soziologiee an der Universität Hamburg, hat in der aktuellen Ausgabe des Merkur einen wunderschönen Essay über die Schüchternheit geschrieben, der auch online zu lesen ist. Im Unterschied zur Gemeinschaft, in der Schüchternheit aufgrund der Vertrautheit, die hier miteinander herrscht, kein Problem darstellt, ist sie erst in der Gesellschaft, die die Kommunikation unter Fremden erfordert, ein zunehmend wahrgenommenes Thema: „Die Schüchternheit wird damit als ein Phänomen gefasst, das sich auf das gesellige Zusammensein mit Fremden bezieht und in Kontrast steht zu jenen Gemeinschaftsformen, die auf historisch verankerten Vertrauensbeziehungen beruhen. Es geht um Situationen wie jene des Smalltalk, in denen eine temporäre gemeinschaftliche Verbindung unter und mit Fremden hergestellt werden soll. Es überrascht daher kaum, dass die Semantik der Schüchternheit um 1900 einen Höhepunkt erfährt: Mit der Urbanisierung und Demokratisierung westlicher Gesellschaften wird das Aufeinandertreffen von Fremden zum Normalfall. Und diese begegnen sich nicht nur in festgefügten, anonymen Rollen, sondern sie entwickeln auch neuartige Formen des ephemeren gemeinschaftlichen Zusammenseins. Gerade weil diese temporären Gemeinschaften jenseits ihrer klassischen Formen unter Vertrauten immer häufiger auftreten, ja in manchen Bereichen sogar zum Normalfall werden, taucht die Semantik der Schüchternheit als Indikator für ein Problem auf. Sie markiert die Unfähigkeit, sich am zwanglosen Zusammensein unter Fremden angemessen zu beteiligen.“ Dies liegt Stäheli zufolge aber nicht ab der mangelnden Wahrnehmungsfähigkeit des Schüchternen, was seine sozialen Kontexte betrifft, im Gegenteil: „Die Paradoxie des Schüchternen liegt also darin begründet, dass er eigentlich das ideale Medium für die affektive Gemeinschaftsbildung wäre, denn niemand nimmt so präzise wahr, niemand ist so sensibel wie er; gleichzeitig wird er sich aber dieser Medialität bewusst und bringt diese genau dadurch ins Stocken.“  Womöglich lässt sich der Typus des Schüchternen aber auch als Ressource in einer gesellschaftlichen Entwicklung verstehen, die von einem kommunikativen Overflow gekennzeichnet ist: „Das, was den Schüchternen für die klassischen und neuen Formen der Gemeinschaft verdächtig gemacht hat, deutet nun auf einen neuen Typus von Gemeinschaft hin: auf eine intransparente, diskrete und kontemplative Gemeinschaft, die sich ebenso der Gemeinschaft als Arbeit wie auch dem Glauben an eine innere gemeinschaftliche Identität verweigert.“
Zum vollständigen Text…

20. Oktober 2013
von Tom Levold
Keine Kommentare

Entwicklungen systemischer Therapie

Kurt Ludewig ist einer der wichtigen Wegbereiter der Systemischen Therapie in Deutschland. Auch wenn er persönlich im systemischen Feld kaum noch präsent ist, ist der Einfluss seiner Bücher und seiner sehr zahlreichen Artikel zu allen möglichen systemischen Themen nach wie vor eminent. Nun hat er im Carl-Auer-Verlag ein Buch veröffentlicht, das sich in gewisser Weise auch als persönliche Zusammenschau seiner theoretischen und praxeologischen Entwicklung in den vergangenen drei Jahrzehnten lesen lässt. „Dieses neueste Buch von Kurt Ludewig ist nicht nur eine Aktualisierung seiner Positionen zur Systemischen Therapie. Es bringt nicht nur den Fundus an Konzepten und Erfahrungen auf den neuesten Stand. Das Besondere an diesem Buch ist für mich, dass es erkennen lässt, wie die Person und das Thema sich miteinander entwickelt haben. Während systemisches Denken und seine vielfältigen Anwendungen dem Anschein nach zu Allgemeinplätzen geworden sind, gelegentlich bis zur Unkenntlichkeit für den Mainstream tauglich, gehört Kurt Ludewig zu denjenigen, die konsequent verdeutlichen, was mit ,systemisch‘ im Bereich professionellen Helfens in psychosozialen Problemlagen gemeint sein soll“, schreibt Wolfgang Loth in seiner Rezension, die heute auch im systemagazin zu lesen ist, und empfiehlt die Lektüre: „Dieses Buch informiert auf eine persönliche Weise über die Entwicklung und den erreichten Stand systemischen Denkens und Systemischer Therapie. Es zeigt einen glaubwürdigen und spannenden Weg, wie ein umfassendes theoretisches Modell mit den stets umgrenzten menschlichen Möglichkeiten in eine fruchtbare Beziehung gebracht werden kann. Unbedingt empfehlenswerte Lektüre.“
Zur vollständigen Rezension…

15. Oktober 2013
von Tom Levold
Keine Kommentare

George Spencer Brown

Der englische Mathematiker George Spencer Brown ist in diesem Jahr 90 Jahre alt geworden. Berühmt wurde er durch seine„Gesetze der Form“ vor allem in philosophisch interessierten Kreisen, die Mathematik, der er sich primär zugehörig fühlte, hat ihm dagegen keine besondere Anerkennung zuteil werden lassen. Im deutschsprachigen Raum ist er vor allem durch Heinz von Foerster, Niklas Luhmann, Dirk Baecker und Fritz B. Simon bekannt geworden. Sein Werk ist nicht umfangreich, aber sperrig – und wird wohl öfter als Quelle benannt denn gelesen. Der Bayrische Rundfunk hat eine Sendung über Spencer Brown produziert, die vielleicht den Zugang zu diesem genialen Denker erleichtert, und die wahrscheinlich nicht unbegrenzt im Internet zur Verfügung stehen wird (Danke an Florian Schriefl für den Link!). Wer sich die Sendung also anhören oder herunterladen möchte,
wird unter diesem Link fündig…

14. Oktober 2013
von Tom Levold
Keine Kommentare

Krieger, Autoren und Baseball Trainer

Für einen begrenzten Zeitraum stehen die Inhalte von Heft 1 des englischen Journal of Family Therapy sowie ein Supplement-Band zum Thema Familientherapie bei Essstörungen auf der website des Wiley-Verlages kostenlos zum Download bereit, darunter ein interessanter Artikel von Elizabeth W. Davies über Metaphern in der Familientherapie-Theorie am Beispiel von Salvador Minuchin, Carl Whitaker und Michael White. Im abstract heißt es: „This article examines the metaphors family therapists use in their theories to reveal aspects of the theories which are not explicitly stated, using Whitaker’s symbolic experiential therapy, Minuchin’s structural therapy and White’s narrative therapy as examples. Such examination, drawing on social constructivist understandings of metaphor and meaning making, reveals that Minuchin’s metaphors of family as organism and therapist as artist and warrior emphasize the family as relatively holistic and the therapist as relatively interventionist. In contrast, Whitaker’s metaphor of family as ecological system or team and therapist as coach emphasizes the interdependence and context sensitivity of the family and relative powerlessness of the therapist to impose change. Finally, White, reflecting his explicitly post-structural commitment, uses the metaphor of therapy as a journey undertaken with a map and as therapy as an act of re-narrating a story.“
Zur Übersichtsseite des Heftes gelangt man hier…

13. Oktober 2013
von Tom Levold
Keine Kommentare

Salvador Minuchin 13.10.??

Heute wird Salvador Minuchin, einer der großen Pioniere der Familientherapie – tja, es ist nicht klar, ob er nun heute 90 oder schon 92 Jahre alt wird. Im Internet sind unterschiedliche Angaben zu finden. Auf jeden Fall hat er heute Geburtstag und systemagazin gratuliert von Herzen. Seinen Ansatz der strukturellen Familientherapie hat er in den frühen 60er Jahren in der Arbeit mit deklassierten Familien und ihren delinquenten Jugendlichen entwickelt – der Klassiker„Families of the Slums“ gehört zu den wichtigsten familientherapeutischen Büchern, ist aber leider nie ins Deutsche übersetzt worden. Minuchin wurde in San Salvador in Argentinien geboren, ist Pädiater und Kinderpsychiater und leitete in den 60er Jahren die berühmte Child Guidance Clinic in Philadelphia. Seit Ende der 80er Jahre leitete er ein eigenes Ausbildungsinstitut in New York, auch jetzt noch im hohen Alter ist er immer noch tätig.Einen guten Überblick über seinen strukturellen Ansatz findet sich im Überblicksband familientherapeutischer Konzepte und Methoden von Michael P. Nichols und Richard C. Schwartz (Pearson, Australien), der auch im Internet
unter diesem Link verfügbar ist…

8. Oktober 2013
von Tom Levold
Keine Kommentare

Arbeit mit hochkonflikthaften Trennungs- und Scheidungsfamilien

Zu diesem Thema hat eine Autorengruppe im Deutschen Jugendinstitut (DJI) eine„Handreichung für die Praxis“ entwickelt. Die AutorInnen sind Peter S. Dietrich, Jörg Fichtner, Maya Halatcheva und Eva Sandner, unter Mitarbeit von Matthias Weber. In der Einleitung zu ihrer Veröffentlichung heißt es: „In der vorliegenden Handreichung werden die Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt »Kinderschutz bei hochstrittiger Elternschaft« vorgestellt und Empfehlungen für die professionelle Arbeit mit hochkonflikthaften Familien abgeleitet. Initiiert wurde das Forschungsprojekt mit dem Ziel, Erkenntnisse über die Charakteristika hochkonflikthafter Eltern zu sammeln, die Folgen der Konflikte für die Kinder zu erfassen und Erfahrungen über wirksame Interventionen zur Reduktion der Konflikte zu gewinnen. Die Forschung beruhte auf einer multiperspektivischen Rekonstruktion von hochkonflikthaften Fällen sowie einer quantitativen Erhebung einer Vergleichsstichprobe und verschiedenen Gruppendiskussionen mit Fachkräften. Die Befragten wurden an insgesamt sieben Projektstandorten über eine Erziehungsberatungsstelle, Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle oder eine Stelle, die beide Angebote bereithalten, rekrutiert. Die Fallrekonstruktion beinhaltete eine qualitative und quantitative Befragung hochkonflikthafter Elternpaare, von deren Kindern und den zuständigen BeraterInnen und FamilienrichterInnen. Einbezogen werden konnte eine Stichprobe von 27 Fällen mit 44 Elternteilen und 29 Kindern. Durch diese multiperspektivische Vorgehensweise konnte die Hochkonflikthaftigkeit der Familienmitglieder aus verschiedenen Blickwinkeln rekonstruiert und deren Bedeutung für die Familie selbst und die Fachkräfte erfasst werden. An der quantitativen Befragung nahmen des Weiteren 114 getrennte bzw. geschiedene Elternteile teil. Dieses Vorgehen diente dazu, Hochkonflikthaftigkeit in Abgrenzung zu nicht-hochkonflikthaften Trennungen und Scheidungen zu präzisieren. Die genauen Angaben zur Stichprobe und zu den Befragungen sind im Anhang nachzulesen. Durch diese Studie liegen neue Erkenntnisse vor, die das Phänomen Hochkonflikthaftigkeit konkretisieren und praktische Hinweise für die Arbeit mit Trennungs- und Scheidungsfamilien geben. Langfristig sollen dadurch die familiären Folgen eskalierender Konflikte, insbesondere im Hinblick auf den Schutz der betroffenen Kinder minimiert, sowie die personellen und finanziellen Belastungen der beteiligten Institutionen reduziert werden“
Zum vollständigen Text der Studie…

7. Oktober 2013
von Tom Levold
Keine Kommentare

Wieviel Prävention braucht der Mensch?

Und was sind die Risiken und Nebenwirkungen? Danach fragt eine Tagung, die Ende November, und zwar vom 29.-30.11.2013 in Zürich stattfinden wird, veranstaltet vom Ausbildungsinstitut Meilen. In der Tagungsankündigung heißt es: „Prävention zu befüworten und zu fördern ist politisch korrekt und schon beinahe banal. Doch wie präveniert man richtig? Was sollten Therapeutinnen und Berater von Prävention wissen, wie Präventionsgedanken in Beratung und Therapie einfliessen lassen? Wie sähe eine «präventionsinformierte Therapie» aus? In unserer beruflichen Praxis und in den systemischen Weiter­bildungen unseres Instituts gehen wir von einem Krisenbegriff aus, der uns für diese Fragestellungen hilfreich erscheint. Wir orientieren uns an Übergängen in Biografien und halten es für normal, wenn es in deren Verlauf zu Krisen kommt. Der Aus­gang aus der Krise ist zentral: Gelingt es, gestärkt aus der Krise hervorzugehen, oder wird aus der Krise eine Krankheit? Als besonders präventionsbedürftig gelten klassische lebens­zyklische Übergänge wie z.B.: Ablösung, Paarbildung, Geburt eines Kindes, Übergang in die Rente etc. Wir wollen uns an dieser Tagung fragen: Wo schränkt eine überbordende Prävention die autonomen Gestaltungs­ – und Resilienzpotenziale von Einzelnen und Familien ein? Welche Gefahr einer Normierung von Normalität liegt in einer rigiden Prävention? Wer legt fest, was normal ist? In welchen Fällen sollte eingegriffen, Hilfe «verordnet» werden? Wie und wann wird gut gemeinte Hilfe stigmatisierend, diskriminierend und exkludierend? Aus den Antworten und Debatten erhoffen wir uns, zu einem neuen Verständnis von der Wirksamkeit unserer Hilfen zu kommen: die Autonomie der Klienten fördernd, integrierend, inkludierend.“ Zu den Referenten gehören u.a. Ulrike Borst, Bruno Hildenbrand, Manfred Cierpka, Andrea Lanfranchi, Volkmar Aderhold und Tom Levold. Genauere Informationen über Programm und Anmeldung
gibt es hier…

3. Oktober 2013
von Tom Levold
Keine Kommentare

Systemtheoretische Grundlagen Sozialer Arbeit

Helmut Lambers ist Professor für Soziale Arbeit an der Katholischen Hochschule NRW in Münster und hat 2010 bei Barbara Budrich eine Einführung in die „Systemtheoretischen Grundlagen Sozialer Arbeit“ veröffentlicht. Heiko Kleve hat das Buch für socialnet.de rezensiert (das systemagazin dankt für die Überlassung) und hält fest: „Das Buch ist für all jene geeignet, die eine fundierte Einführung in die Luhmannsche Theorie im Kontext der Sozialen Arbeit suchen. Es kann gut als Studienbuch für Module zur Fachwissenschaft der Sozialen Arbeit eingesetzt werden und bietet zudem eine passende Lektüre für die Vorstellung und Diskussion der systemtheoretischen Position in der Soziologie der Sozialen Arbeit. Daher können insbesondere Studierende und Lehrende von der Publikation profitieren. Helmut Lambers ist es gelungen, den aktuellen Stand der systemtheoretisch-konstruktivistischen Diskussion in der Sozialen Arbeit und der auf die sozialarbeiterische Praxis bezogenen Soziologie in passender und sehr anregender Weise zu präsentieren. Wer heute im Kontext der Sozialen Arbeit einen guten Einstieg in die Systemtheorie Niklas Luhmanns sucht, dem kann ohne Einschränkungen das Buch von Lambers empfohlen werden.“
Zur vollständigen Rezension…

2. Oktober 2013
von Tom Levold
Keine Kommentare

Enno Hermans neuer Vorsitzender der DGSF

Dr. Björn Enno Hermans ist neuer Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF). Die Mitgliederversammlung des Fachverbandes wählte den 37-jährigen Diplom-Psychologen im Rahmen ihrer Jahrestagung in Berlin zu ihrem Vorsitzenden. Hermans ist Geschäftsführer eines Trägerverbundes der Jugend-, Familien- und Gefährdetenhilfe in Essen. Er ist Nachfolger von Professor Dr. Jochen Schweitzer, Heidelberg, der nach sechs Jahren Vorstandstätigkeit satzungsgemäß ausgeschieden ist. Während Schweitzers sechsjähriger Amtszeit hat sich die Mitgliederzahl der DGSF von rund 2700 auf mehr als 5300 fast verdoppelt. Hermans wurde bereits vor drei Jahren in den DGSF-Vorstand gewählt und war zuletzt stellvertretender Vorsitzender. Neue Stellvertreterin ist die im vergangenen Jahr in den Vorstand gewählte Professorin Dr. Elisabeth Nicolai zusammen mit Professorin Dr. Renate Zwicker-Pelzer. Neu in den Vorstand gewählt wurden Dr. med. Filip Caby, Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Marienkrankenhaus Papenburg-Aschendorf, und Alexander Korittko, Jugend-, Familien- und Erziehungsberatung der Stadt Hannover. Ausgeschieden aus dem Vorstand ist Dr. med. Susanne Altmeyer, wie Schweitzer turnusgemäß nach sechs Jahren (DGSF-Presseinformation, 1.10.2013).

1. Oktober 2013
von Tom Levold
Keine Kommentare

Einführung in den Sozialkonstruktivismus

Johannes von Tiling, Psychologe, seit 2013 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule Darmstadt und in psychotherapeutischer Ausbildung (VT), hat noch als Student einen lesenswerten Überblick über den Sozialkonstruktivismus geschrieben, seine Grundgedanken, unterschiedlichen Ausrichtungen, theoretischen Referenzrahmen und seine Umsetzung in Forschung und Praxis, einschließlich einiger Literaturempfehlungen. Dieser Text eignet sich gut als Einstieg für alle diejenigen, die mit dem theoretischen Unterbau des Sozialkonstruktivismus bzw. Sozialen Konstruktionismus, wie der Begriff auch synonym verwandt wird, noch nicht sehr vertraut sind.
Zum Volltext geht es hier…

30. September 2013
von Tom Levold
Keine Kommentare

Können und Wollen

Seit Anfang des Jahres erscheint „Psychotherapie im Dialog“ im neuen Gewand und mit dramatischen redaktionellen Eingriffen in die Texte der AutorInnen (eine kritische Würdigung finden Sie hier…), mittlerweile sind auch Heft 2 und 3 des Jahrgangs erschienen. In seiner Vorbemerkung zu den Rückmeldungen zur veränderten Konzeption dankt Herausgeber Michael Broda unter dem Motto„Das Geheimnis des Könnens liegt im Wollen“ (das sich zwanglos sowohl auf das Heftthema„Sexuelle Störungen“ als auch die Gestaltung einer Fachzeitschrift beziehen lässt) den Lesern für positive und„einige kritische“ Rückmeldungen und verkündet, man greife diesen Dialog gerne auf und habe„z.B. erste Korrekturen an der Druckfarbe vorgenommen“. Immerhin war hellgrüne Schrift auf noch hellgrünerem Hintergrund dann doch des Guten zuviel. Ansonsten bleibt alles so, wie es ist, vor allem sollen den Lesern nicht zuviel Quellenangaben zugemutet werden – wer darauf Wert legt, muss weiter im Internet nach kryptisch benannten Literatur-PDFs suchen (und dann? Drucken und ins Heft einlegen?). Auch wenn alle Artikel eine DOI-Nummer haben, funktioniert der automatische Import in das Literaturverwaltungsprogramm praktisch nicht, importiert gelegentlich sogar die bibliografischen Angaben aus anderen Fachzeitschriften. Lästig. Was zuverlässig funktioniert, ist, dass auf der website der Zeitschrift des Thieme-Verlags neben den einzelnen Beiträgen jeweils eine Werbung für Psychopharmaka zu finden ist. Ob die Pharmaindustrie wirklich der beste Partner ist, um den Dialog in der Psychotherapie zu fördern? In einem reinen Medizinverlag wie Thieme hat es eine Zeitschrift wie die PiD schwer, ihre ursprüngliche Konzeption fortzuführen und tatsächlich einen Dialog zu führen, umso mehr, wenn – wie man vermuten darf – der Verlag auf Spiegelstrichen anstatt auf Texten besteht. Das ist umso bedauerlicher, als die aktuelle Ausgabe eine Reihe sehr interessante Beiträge enthält, die aber oft so gnadenlos kaputtredigiert werden, dass ein individueller Stil nicht mehr erkennbar ist. So erinnert das nicht nur vom äußeren Erscheinungsbild arg an Zeitschriften für die Sorte von Medizinern, die keine Zeit zum Lesen aufbringen wollen. Aber wie gesagt, das Geheimnis des Könnens ist das Wollen (das Thema von Heft 3 ist übrigens: Depression).
Zum vollständigen Inhaltsverzeichnis und allen abstracts