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Online-Journal für systemische Entwicklungen

OSC Organisationsberatung Supervision Coaching 2000

Heft 1

Schreyögg, Astrid (2000): Editorial: Coaching. In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (1), S. 3–8. 

Rau, Hartmut R. & Franz Trauth (2000): Business as unusual: Coaching in Echtzeit. In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (1), S. 9–32. 

Abstract: Am konkreten Beispiel eines neu entstandenen Unternehmens zeigen die Autoren, wie sich Anforderungen an Führungskräfte und Mitarbeiter verändern. Sie beschreiben, wie Manager in der Welt steigender Dynamik und Komplexität selbst handlungsfähig bleiben und auch ihr Team. ihre Organisationseinheit handlungsfähig und wirksam halten können. Diese Manager wählen nicht den Weg des »Durchwursteln«, sondern suchen funktionierende Handlungskoalitionen, in denen sie sowohl als Einzelne als auch im Zusammenspiel mit Anderen im Sinn des gemeinsam definierten Ganzen handeln. Um die Wirksamkeit des einzelnen Managers und seiner Einheiten sowie des ganzen Unternehmens zu erhöhen, kommt es darauf an, Kooperation in Vertrauen zu fördern, ein gemeinsames Ziel und einen Referenzrahmen zu entwickeln, gemeinsam erstellte Diagnosen fruchtbar zu machen. Im Erfolgsfall führt dies dazu, dass Kohärenz und Sinn entstehen, für den Einzelnen, seine Organisationseinheit und übergreifend arbeitende Teams, im besten Fall für das ganze Unternehmen. Die Autoren beschreiben ihre unterstützende Funktion in diesem Prozess und nennen sie Echtzeit-Coaching.

Tag, Joachim (2000): Coaching in der Verwaltung. Eine Studie zur Akzeptanz eines neuen Beratungsangebots. In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (1), S. 33–48. 

Abstract: Die Studie zeigt, dass auch bei Führungskräften in einer Verwaltung Beratungsbedarf zur Weiterentwicklung ihrer sozialen, fachlichen und organisatorischen Kompetenz besteht. Coaching erweist sich durchaus als adäquates Mittel, diesen Bedarf zu befriedigen. Neben den Anlässen für Coaching in der Verwaltung werden u.a. Zielerreichung, Wirkfaktoren und Rahmenbedingungen untersucht. Anfangserfolge bei der Implementierung dürfen allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Institution Unterstützung leisten muss, um eine feste Verankerung zu erreichen. Hierzu werden Gedankenanstöße gegeben.

Anders, Stefan (2000): Coaching für die Chefärztin der Chirurgischen Abteilung eines Kreiskrankenhauses. In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (1), S. 49–60. 

Abstract: Dargestellt wird das Einzel-Coaching einer Chefärztin, die seit einem halben Jahr die Chirurgische Abteilung eines Kreiskrankenhauses leitet. Anlass waren Konflikte im Verhältnis zu den Mitarbeitern; insbesondere ein Interaktionskonflikt mit dem einzigen Oberarzt aufgrund von dysfunktionalen Deutungs-und Handlungsmustern. Im Coaching wurden Kurz-, mittel-und langfristige Teilziele entwickelt, in Richtung einer mehr vernetzenden, planenden, strukturierenden und kommunikationsorientierten Führungstätigkeit. Darüber hinaus wurden Interventionen der Chefärztin vorbereitet und die Interaktionen mit dem Oberarzt untersucht. Schließlich wurden erste Konfliktinterventionen in Form von Mitarbeitergesprächen erprobt und bei der Umsetzung begleitet.

Heidbreder, Anja (2000): Coaching beim Generationswechsel in einem Familienunternehmen. In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (1), S. 61–66. 

Abstract: Dargestellt wird das Coaching eines jungen Firmeninhabers, der ein traditionsreiches kleines Familienunternehmen von seinen Eltern übernommen hat. Da diese sich noch nicht gänzlich aus dem Geschäft zurückgezogen haben, ist der neue Inhaber in seinen Entscheidungen blockiert. Durch das Coaching und durch die dabei angewandte Panoramatechnik werden ihm die Zusammenhänge bewusst, sodass dann neue Perspektiven für die Entwicklung des Geschäfts und für seine persönliche Entwicklung möglich werden.

Klein, Klaus-Dieter (2000): Quo vadis … Orientierungshilfen durch Coaching und Karriereberatung — Eine Einzelfallstudie. In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (1), S. 67–80. 

Abstract: Die Einzelfallstudie präsentiert Coaching und Karriereberatung als effektive und effiziente Maßnahmen der Personalentwicklung, und zwar in ihren »exklusiven« Möglichkeiten: Inhalte, Methoden und Beratungsprozess können zeitlich flexibel und passgenau auf Anliegen, Person und Umfeld der Führungskraft zugeschnitten werden. Öffentliche Verwaltungen und privatwirtschaftliche Unternehmungen im »profit«-und im »non-profit«-Bereich werden sich deshalb zukünftig verstärkt dieser professionellen From der Managementberatung bedienen (müssen). Denn ein erfolgreiches Personalmanagement ist längst zur entscheidenden Einflussgröße für den Unternehmenserfolg geworden.

Mertens, Ute & Gesa Visbeck (2000): Biografien von Coacherinnen. Bewusste und unbewusste Aspekte der Berufslaufbahnentwicklung. In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (1), S. 81–94. 

Abstract: Dargestellt werden die zentralen Ergebnisse der qualitativen Untersuchung. Es werden die Dynamiken familiärer Hintergründe für berufliche Entwicklungen Erwachsener thematisiert und aufgezeigt, wie diese als Ressourcen für das neue Berufsfeld Coaching professionalisiert werden. Eingebettet ist der Kern dieses Artikels in einen Theorieteil sowie die Darlegung des methodischen Vorgehens.

Richter, Wiltrud (2000): Tagungsbericht: »Supervision in der Schule – Geheimtip oder Chance für alle?« Fachtagung in München, 20.11.1999. In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (1), S. 95–96. 

Belardi, Nando (2000): Rezension – Kurt Buchinger: Die Zukunft der Supervision. Aspekte eines neuen »Berufs«. In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (1), S. 97–98. 

Möller, Heidi (2000): Rezension – Wolfgang Kühl, Regina Schindewolf (Hg.): Supervision und das Ende der Wende. Professionelle Kompetenzentwicklung in den neuen Bundesländern. In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (1), S. 98–99. 

Hofmann, Adelheid (2000): Rezension – Peter Bindrich & Thomas Fankhänel (1999): Die ostdeutsche Sozialarbeit im Spiegel der Fachliteratur. Hamburg (Kovac). In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (1), S. 99–100. 

Buer, Ferdinand (2000): Rezension – Georg Schreyögg, Robert Dabitz (Hg.): Unternehmenstheater. Formen — Erfahrungen — Erfolgreicher Einsatz. In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (1), S. 100–101. 


Heft 2

Weiß, Bernward (2000): Editorial: Arbeitbedingungen. In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (2), S. 105–108. 

Heckhausen, Dorothee (2000): Einflussfaktoren auf Fehlzeiten und Maßnahmen dagegen. In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (2), S. 109–120. 

Abstract: Betriebliche Fehlzeiten sind auf Grund des zunehmenden Kostendrucks in Unternehmen ein viel beachtetes Problem. Die häufig getroffene Unterscheidung zwischen krankheitsbedingten und motivationalen Fehlzeiten erscheint in der betrieblichen Praxis als wenig sinnvoll, da sie den multifaktoriellen Ursachen von Fehlzeiten keine Rechnung trägt. Intraindividuelle Faktoren. gesellschaftliches Umfeld, Unternehmenskultur, Arbeitsbedingungen. Arbeitsinhalte und das Vorgesetztenverhalten haben einen Einfluss auf die Fehlzeitenhäufigkeit und-dauer. Maßnahmen zur Senkung von Fehlzeiten werden bezüglich motivierender Arbeitsbedingungen und eines mitarbeiterorientierten Führungsstils beschrieben. Es wird erläutert, wie ein Gesamtprojekt mit kollektiven und individuellen Maßnahmen zur Senkung des Krankenstandes umgesetzt werden kann.

Weiß, Bernward (2000): Fehlzeitengespräche — Instrument betrieblicher Gesundheitsförderung? Ergebnisse einer empirischen Studie im Rahmen eines Projekts zur gesundheitsorientierten Unternehmensentwicklung. In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (2), S. 121–134. 

Abstract: Der Autor skizziert die Problematik von Fehlzeiten-bzw. Rückkehrgesprächen als Instrumente betrieblicher Gesundheitsförderung. Er stellt eine qualitativ-empirische Evaluationsstudie eines Projektes zur gesundheitsorientierten Unternehmensentwicklung in einem Dienstleistungsunternehmen vor. Zentrale Fragestellungen sind u.a., welche Akzeptanz Fehlzeitengespräche erfahren bzw. welche Erwartungen und Befürchtungen Mitarbeiter/innen (hierarchieübergreifend) mit dieser Maßnahme verbinden. Die Ergebnisse der Studie werden diskutiert und mit Vorschlägen zur weiteren Gestaltung des Projektes ergänzt.

Rieder, Kerstin (2000): «Irgendwie ist man erpressbar«. Spezifische Belastungen in der Krankenpflege. In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (2), S. 135–144. 

Abstract: Leitbilder der Krankenpflege sind derzeit massiven Veränderungen ausgesetzt, u.a. ausgehend von der Diskussion um Professionalisierung. Ein wichtiges Thema ist hierbei z.B. die Patientenorientierung in der Pflege. Patientenorientierte Pflege kann einerseits als Chance gesehen werden, individuelle Wertvorstellungen in der Arbeit umzusetzen. Sie kann in diesem Sinn Ausgangspunkt für eine Selbstentfaltung der Pflegekräfte sein. Stehen entsprechende Zielvorstellungen der Pflegekräfte jedoch im Widerspruch zu den Rahmenbedingungen am jeweiligen Arbeitsplatz, so kann es zu spezifischen Belastungen kommen («Mehrarbeit zur Umsetzung individueller Ziele«). Patientenorientierte Pflege wird dann mit Selbstverzicht auf Seiten der Krankenpflegekräfte erkauft.

Möller, Heidi (2000): Supervision in der Gesundheitsförderung. In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (2), S. 145–155. 

Abstract: Nach einer kurzen Spezifizierung des Gegenstandsbereichs »Supervision« werden die Besonderheiten supervisorischen Tuns im prätherapeutischen Feld der Gesundheitsförderung aufgezeigt. Der Supervision kommt hier sowohl eine identitätsstiftende als auch eine didaktische Funktion für die Kursleiterinnen zu. Anhand von kurzen Sequenzen aus Gruppensupervisionen wird die tiefenpsychologische Methodik veranschaulicht. Im supervisorischen Prozess zeigen sich sowohl Spiegelphänomene der Psychodynamik der Kursteilnehmerinnen als auch die institutionelle Dynamik (ungeklärte Fragen und Konfliktfelder) und deren Verschränkungen. Supervision in der Gesundheitsförderung dient der Qualitätssicherung der Arbeit, der Psychohygiene der Kursleiterinnen und der Organisationsentwicklung.

Schindler, Marion (2000): Innere Kündigung — ein Thema in der Supervision. In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (2), S. 157–170. 

Abstract: Das Problem »Innere Kündigung« wird von Teilnehmern in Gruppen-, Team-und Einzelsupervisionen eingebracht und ist in unterschiedlichen Settings bearbeitbar. Eine Auseinandersetzung mit der bewusst oder unbewusst eingenommenen Haltung gegenüber der eigenen beruflichen Tätigkeit hilft, Zusammenhänge zu erkennen, zu interpretieren und in ihrer Auswirkung auf die Betroffenen und deren soziales Umfeld zu beurteilen. Der Prozess der Inneren Kündigung kann von den gekündigten Mitarbeitern selbst reversibel gestaltet werden, wenn sich die Bedingungen für die Tätigkeit geändert haben. Im Rückschluss erscheint es sinnvoll, eine vollzogene Innere Kündigung als Indikator für ungünstige Zustände in einem System zu betrachten und davon ausgehend Veränderungsmöglichkeiten zu prüfen.

Wernado, Mario (2000): Die Rahmenbedingungen verändern sich — der Dritte in der Therapie. In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (2), S. 171–184. 

Abstract: Der Autor untersucht Zusammenhänge zwischen dyadischen und triangulären Strukturen bei der Arbeit im Bereich Rehabilitation von Abhängigkeitserkrankungen. Er tut dies auf dem Hintergrund persönlicher Erfahrungen und setzt diese in Beziehung zu Veränderungen in seiner Berufsposition. Das traditionell dyadische Arzt-Patient-Verhältnis wird im Rahmen der Rehabilitation durch ein trianguläres System »zerstört«. Nur eine Reflektiertheit des Arbeitsauftrages ermöglicht es, Verantwortlichkeiten gegenüber dem Patienten, der Einrichtung, dem Leistungsträger und sich selbst im Gleichgewicht zu halten. Die Schwierigkeiten aus diesem Prozess (Überschätzung von sich selbst und/oder Anderen bzw. Entwertung von sich selbst und/oder Anderen) werden mit reflektiert. Die Notwendigkeit, zu lernen, zu respektieren und auch zu achten, was man nicht gelernt hat und »quer« zum Selbstverständnis liegt, wird begründet.

Schreyögg, Jonas (2000): Möglichkeiten der Öffentlichkeitsarbeit für Krankenhäuser. In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (2), S. 185–192. 

Abstract: Während es in den USA für Krankenhäuser selbstverständlich ist, für ihre Belange zu werben, sind Öffentlichkeitsarbeit bzw. Werbung bei vielen Krankenhäusern Deutschlands noch eher unüblich. Durch mehr Wettbewerb unter den Krankenhäusern und Sparzwänge im Gesundheitswesen wird eine konsistente Öffentlichkeitsarbeit jedoch immer notwendiger, um auf dem Markt bestehen zu können. Es werden grundsätzliche Möglichkeiten der Öffentlichkeitsarbeit für Krankenhäuser, differenziert nach Zielgruppen. dargestellt. Anschließend wird am Fall der Schlosspark-Klinik in Berlin gezeigt, wie eine an der Wettbewerbsstrategie des Krankenhauses ausgerichtete Öffentlichkeitsarbeit gestaltet sein kann.

Pühl, Harald (2000): Rezension – Franz Peterander, Otto Speck (Hg.): Qualitätsmanagement in sozialen Einrichtungen.; Otto Speck: Die Ökonomisierung sozialer Qualität. In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (2), S. 193–195. 

Günther, Hildegard (2000): Rezension – Karl Westhoff u.a.: Effektiver arbeiten. Diagnoseinstrument zur Optimierung von Arbeitsverhalten, Arbeitsbedingungen und Organisation. In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (2), S. 195. 

Belardi, Nando (2000): Rezension – Peter Heinrich, Jochen Schulz zur Wiesch (Hg.): Wörterbuch zur Mikropolitik. In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (2), S. 196. 

Schmidt, Wolfgang (2000): Rezension – Johannes Münder, Peter Ottenberg: Der Jugendhilfeausschuss. In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (2), S. 196–197. 

Belardi, Nando (2000): Rezension – Elmar Fleisch, Reinhard Haller, Wolfgang Heckmann (Hg.): Suchtkrankenhilfe. Lehrbuch zur Vorbeugung, Beratung und Therapie. In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (2), S. 197.


Heft 3

Schreyögg, Astrid (2000): Editorial: Innovationen in der Schule. In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (3), S. 201–202. 

Schlegel, Heinz (2000): Externe Organisationsberatung und Schulentwicklung. In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (3), S. 203–211. 

Abstract: Modernisierung der Schulen durch innere Schulentwicklung ist in ganz Deutschland zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein wichtiges Thema. Dieser Beitrag möchte die Bedingungen für das Gelingen von Schulentwicklungsprozessen aus der Praxis der Organisationsberatung heraus diskutieren: Welche Voraussetzungen für die externe Begleitung müssen gegeben sein, wie kann eine professionelle Prozess-Steuerung aussehen, und wie welche Aufgaben haben die externe Berater im Entwicklungprozess? Da die Anforderungen an externe Berater und Coaches im Prozessverlauf sehr hoch sind, soll schließlich ein kompetenzprofil vorgestellt werden und die notwendigen Rahmenbedingungen für die Einrichtung eines Beratersystems diskutiert werden.

Schreyögg, Astrid (2000): Coaching für die Schulentwicklung. In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (3), S. 213–224. 

Abstract: Die Autorin postuliert in diesem Aufsatz, dass Coaching von Schulleitungen einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung von Schulen leisten kann. Zunächst beschreibt sie, dass Schulentwicklung heute oft als Aufgabe der Organisationsentwicklung durch externe Berater verstanden wird, was aber aus mehreren Gründen problematisch ist. Hier wird vielmehr für Wandlungsprozesse plädiert, die aus dem Innenraum von Schulen durch die Leitungen angestoßen werden. Und eben solche Prozesse lassen sich durch Coaching unterstützen.

Glauz, Herbert (2000): Beteiligung von Eltern an Schulentwicklungsprozessen. In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (3), S. 225–236. 

Abstract: Im Rahmen von interner Schulentwicklung wird an Schulen verstärkt die Beteiligung von Eltern angestrebt. Möglichkeiten dafür zeigt das Beispiel einer Freien Schule, bei der die Mitwirkung von Eltern zum pädagogischen Konzept gehört. Es wird die Implementierung eines SE-Prozesses mit Elternbeteiligung vorgestellt und die Übertragbarkeit auf öffentliche Schulen diskutiert. Daraus werden mögliche Kontextfaktoren für die Mitwirkung von Eltern abgeleitet.

Kienzl, Ute (2000): Die Modellschule Graz 2000. In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (3), S. 237–246. 

Abstract: Die Modellschule Graz, gegründet 1982, wird mit ihren grundlegenden Konzepten dargestellt: Sie hat sich nicht nur die intellektuelle, sondern auch die persönliche und soziale Bildung der Schüler zum Ziel gesetzt. Grundlage der pädagogischen Arbeit ist auch die persönliche und soziale Weiterentwicklung der Lehrpersonen, die durch Fortbildung, Supervision, Organisationsberatung und regelmäßige Reflexionswochen erreicht werden soll. Dieses anspruchsvolle Konzept stößt immer wieder an Grenzen, weil sich Ansprüche und die Umstände laufend verändern. Der erforderliche kontinuierliche Anpassungsprozess nimmt viel Zeit und Energie in Anspruch und kann auch mit heftigen Konflikten verbunden sein, die mit externer Unterstützung zu bewältigen gesucht werden.

Klaeger, Ute-Birgit (2000): Kommunikation, Interaktion, Kooperation in Schule und Unterricht. Eine berufsbegleitende Fortbildung für Klassenlehrkräfte. In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (3), S. 247–251. 

Abstract: Im Land Sachsen-Anhalt wird seit 1998 für Klassenlehrer eine berufsbegleitende Fortbildung durch Schulpsychologen realisiert. Ziel dieser Fortbildung ist es, die Lehrkräfte in ihrer Rolle als Klassenlehrer zu stärken, indem ihre soziale Kompetenz in den Bereichen Kommunikation. Interaktion und Kooperation verbessert wird. Inhalt, methodische Umsetzung sowie Organisation dieser Fortbildung werden vorgestellt. Darüber hinaus soll über Bedingungen der Durchführung reflektiert werden.

Fabian, Jürgen (2000): Entwicklung von Schulleitung durch Gruppencoaching. In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (3), S. 252–260. 

Abstract: In Diskussionen zum Thema Schulentwicklung wird Schulleitungen eine »Schlüsselrolle« zugeschrieben. Neben diesen Erwartungen an die innovative Wirksamkeit agieren Schulleiter/innen bereits bei der Aufrechterhaltung des alltäglichen Schulbetriebs in einem Netz von sehr heterogenen und zum Teil widersprüchlichen Erwartungen. Unter diesen Umständen kann Coaching eine Unterstützung geben, indem es unmittelbar an den Führungsalltag anknüpft. Der Beitrag befasst sich speziell mit dem Gruppencoaching, geht auf die Arbeitsweise im Gruppencoaching ein sowie auf Berührungspunkte mit anderen Formen der Personalentwicklung von Schulleitungsmitgliedern.

Brandl, Regina (2000): Schulentwicklung — ein kritischer Blick auf ein aktuelles Phänomen. In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (3), S. 261–268. 

Abstract: Unter den Oberbegriff Schulentwicklung wird derzeit fast alles subsumiert, was mit Schule zu tun hat. Die Forderung nach Schulentwicklung wird von zwei Seiten erhoben: einerseits von der politischen und gesellschaftlichen Seite, andererseits von den Schulen selbst. Daraus ergeben sich unterschiedlichste Vorstellungen und Anforderungen an Schulentwicklung. Schule als Institution und Schulen als komplexe Organisationen können nicht mit aus der Wirtschaft übernommenen Programmen und Managementmethoden reformiert werden. Der gesetzliche und gesellschaftliche Kontext sowie Schultheorien, Organisationskultur, Binnenstrukturen und das Selbstverständnis von Lehrer/innen stecken den Rahmen ab, in dem Schulentwicklung als dauernder Prozess stattfindet und dessen Vernachlässigung Frustrationen und Scheitern verursacht.

Warzecha, Bettina (2000): Zur Problematik der Übertragung systemtheoretischer Beschreibungen auf Organisationsberatungskonzepte. In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (3), S. 269–279. 

Abstract: Systemtheoretisches Denken im Sinne von Niklas Luhmann wird heute als Grundlage für Theorien der Organisation und damit auch der Organisationsberatung zu nutzen versucht. Die damit mehr oder weniger offen formulierten Anweisungen für organisationale Entscheidungen stehen jedoch in Widerspruch zu Luhmanns Intentionen. Sie beruhen überwiegend auf einem Nicht-bzw. Missverständnis grundlegender erkenntnistheoretischer Zusammenhänge. Am Beispiel der geläufigsten Verheißungen suchender Beratungskonzepte, sich systemisch zu verankern, wird deutlich, dass ein Herunterbrechen der Aussagen Luhmanns auf die Ebene von Handlungsanweisungen nicht nur den Preis des Verlustes althergebrachter abendländischer Logik erfordert, sondern auch die Aufgabe von systemtheoretischen Grundannahmen beinhaltet.

Schreyögg, Astrid (2000): Was hat die »neue Flexibilität« mit Angst zu tun? In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (3), S. 280–288. 

Abstract: In diesem Beitrag wird posuliert, dass im Zuge der aktuellen gesellschaftlichen Forderung an Menschen, maximal flexibel zu sein, ein hohes Maß an Angst entsteht. Es gilt nämlich Abschied zu nehmen von traditionellen Organisationsformen, bewährten Routinen und sogar von der individuellen Arbeitsgeschichte sowie von bislang entwickelten Sichtweisen von Arbeit und Arbeitswelt.

Buer, Ferdinand (2000): Rezension – Harald Pühl (Hg.): Handbuch der Supervision 2. 2. Auflage. In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (3), S. 289–290. 

Schreyögg, Astrid (2000): Rezension – Carsten de Dreu, Evert van de Vliert (Eds.): Using Conflict in Organizations. In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (3), S. 290–295. 

Buer, Ferdinand (2000): Rezension – Albert Martin, Volker Drees: Vertrackte Beziehungen. Die versteckte Logik sozialen Verhaltens. In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (3), S. 295. 

Käbberich, Anne (2000): Rezension – Axel T. Kniel: Motivation und Volition in Organisationen. In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (3), S. 295–296. 

Belardi, Nando (2000): Rezension – Lothar Böhnisch: Abweichendes Verhalten. Eine pädagogisch-soziologische Einführung. In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (3), S. 296–297. 

Belardi, Nando (2000): Rezension – Wilhelm Körner, Georg Hörmann (Hg): Handbuch der Erziehungsberatung. In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (3), S. 297–298.


Heft 4

Schreyögg, Astrid (2000): Editorial. In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (4), S. 303–305. 

Weissmann, Susanne (2000): Wertewandel in Organisationen und Unternehmen als Fragestellung für Organisationsberater/innen. In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (4), S. 307–320. 

Abstract: Ethische Fragen werden in Supervisions- und Organisationsberatungsprozessen selten explizit zur Sprache gebracht, spielen aber im Unternehmensalltag in Form von Wert-und Zielkonflikten eine entscheidende Rolle. Ungelöste Konflikte erweisen sich als nicht zu unterschätzender Kostenfaktor für Organisationen und Unternehmen. Organisationsberater/innen verfügen über das Potenzial zur Unterstützung auch komplexer Prozesse des Wertewandels innerhalb einer Organisation. Der Beitrag zeigt an einem Beispiel auf, wie Auseinandersetzungen über konfligierende Interessen vor dem Hintergrund von Wertfragen im Rahmen einer Organisationsberatungsmaßnahme basierend auf dem person-centered approach (PCA) von Carl Rogers verlaufen können.

Ruhe, Hans Georg (2000): Synchrone Inszenierungen in der Organisationsberatung. Beitrag zu einem Methodeninventar. In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (4), S. 321–332. 

Abstract: Beratung geht meistens von linearen Prozessen in Organisationen aus bzw, agiert mit einem Methodeninventar, das linear funktioniert. Aus der Chaosforschung ist hingegen bekannt, dass komplexe Systeme spontan and ungeordnet agieren, gleichwohl meistens in der Lage sind, eine Balance von Unordnung und Ordnung zu halten. Auf diesem Hintergrund beschäftigt sich der Beitrag mit Aspekten der Wirklichkeitserfassung und stellt Methoden bzw. Methodenkomponenten synchroner Inszenierungen vor, die in historische Bezüge und Denkansätze eingeordnet werden. Die Methode »Wandelplenum« wird als praktisches Beispiel für des Agieren in Beratungsprozessen ausführlicher beschrieben.

Händel-Burckardt, Marlies (2000): Zur Integration ehrenamticher Mitarbeiter/innen in Organisationen. In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (4), S. 333–350. 

Abstract: Der Beitrag befasst sich mit der Notwendigkeit eines fundierten Ehrenamtlichen-Managements auf dem Hintergrund der gegenwärtigen arbeitsgesellschaftlichen Veränderungen. Als Voraussetzung dafür benennt die Autorin u.a. fachlich kompetentes Personal in den Organisationen, das über Managementkompetenzen verfügt und Managementfunktionen in der Kooperation mit ehrenamtlichen Mitarbeitern wahrnimmt. Weiterhin wird verdeutlicht, worin die Besonderheiten in der Führung von Ehrenamtlichen begründet sind. Schwerpunkt des Beitrags bilden Vorschläge zur Personalentwicklung, die einzelne Hauptamtliche und größere Organisationseinheiten in ihrem Entwicklungsprozess zu einer erfolgreichen Kooperation mit Ehrenamtlichen anleiten und begleiten sollen. Ein konkretes Seminarbeispiel bildet hierfür den Einstieg, während Coaching und Organisationsentwicklung als Praxis begleitende Prozesse näher erläutert werden.

Bickenbach, Dieter, Anke Freyler, Ursula Ringwald & Karen Schramm (2000): Wissensmanagement und Qualitätssicherung in der Organisationsentwicklung. In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (4), S. 351–366. 

Abstract: Was kann man tun, wenn aufgrund hoher Fluktuation in der internen Organisationsentwicklung fortlaufend neue Berater auf hohem Qualitätsniveau einzuarbeiten sind? wenn das individuelle Methodeninstrumentarium der Mitarbeiter unterschiedlichster Ausbildungsrichtungen allen Beratern zugänglich gemacht werden soll? und wenn dem Wunsch nach größtmöglicher individueller Vorgehensweise innerhalb der Beratung ebenso entsprochen werden soll wie dem Ansinnen, den Kunden ein gleichbleibend hohes Beratungsniveau zu bieten? Dieser Artikel zeigt aus der Praxis, welche Antworten die Abteilung Organisationsentwicklung der Berliner Stadtreinigungsbetriebe auf diese Fragen entwickelt hat. Dabei werden sowohl die Zielsetzung, das Vorgehen, die bisherigen Arbeitsergebnisse und der Stand der Evaluation dargestellt.

Böhm, Stefan (2000): Coaching in der Pastoral der Diözese Speyer. Betriebsinterne Beratung von Ehrenamtlichen zwischen Amt und Ungebundenheit. In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (4), S. 367–373. 

Abstract: Priestermangel und veränderte gesellschaftliche Bedingungen zwingen die Diözese Speyer zum Einsatz von Ehrenamtlichen in Leitungsfunktionen der Seelsorge. Die hauptamtlichen Mitarbeiter/innen des Bistums sollen nun die Ehrenamtlichen in ihren Aufgaben prozessbegleitend beraten. Dazu brauchen die »neuen Coaches« ein hohes Maß an Ungebundenheit, welches ihre Loyalität zum Kirchenamt in Frage stellen kann, wenn es ihnen nicht gelingt, sich Formen kommunikativer Plausibilisierung anzueignen. Jedenfalls kann sich niemand der Eigendynamik entziehen, die der betriebsinterne Einsatz von Coaching in hierarchisch strukturierten Betrieben entfacht, weder die Betriebe noch die Coaches.

Noven, Michael (2000): Humor in der Supervision. In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (4), S. 375–392. 

Abstract: Humor in seinen unterschiedlichen Erscheinungsformen kann vielfältige Funktionen erfüllen und u.a. als Social Skill, als Coping-Mechanismus oder auch zur Einsichtsvermittlung und Problemlösung dienen. Seit etwa 20 Jahren finden die Phänomene Humor und Lachen auch in der Psychologie größere Beachtung und werden in einigen Therapieformen gezielt als hauptsächliches oder ergänzendes Agens eingesetzt. Auch in einem supervisorischen Setting kann Humor als ergäzende Interventionsform genutzt werden, um eine dem Supervisionsprozess förderliche Arbeitsatmosphäre zu schaffen, Einsichten zu vermitteln oder soziale Interaktionen positiv zu gestalten. Zudem kann die Entwicklung einer humorvollen Haltung den Supervisanden zu einer größeren Distanz gegenüber ihren Problemen sowie zu einer erweiterten Palette von Lösungsmöglichkeiten verhelfen.

Schreyögg, Astrid (2000): Rezension – Cornelia Edding: Agentin des Wandels. Der Kampf um Veränderung im Unternehmen. In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (4), S. 393–394. 

Buer, Ferdinand (2000): Rezension – Willemine Regouin: Supervision. Praxishandbuch für Pflege-und Gesundheitsberufe. In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (4), S. 394–395. 

Hofmann, Adelheid (2000): Rezension – Nando Belardi, Marlis Fisch (199): Altenhilfe. Eine Einführung für Studium und Praxis. Weinheim (Beltz). In: Organisationsberatung Supervision Coaching, 7 (4), S. 395–396. 

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