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Notleidend?!

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Gerade war ich für einige Zeit im Ausland und habe dadurch die Irritationen auf dem Finanzmarkt nur mit zeitlichem Abstand und Distanz zur deutschen Nachrichtenaufbereitung beobachten können. Da kann man sich nur wundern, wie Hochrisikogeschäfte mancher Bankmanager unterschiedlicher Banken (wer weiß, wie viele es noch werden?) durch staatliche Interventionen abgesichert und gestützt werden müssen. Es ist zu befürchten, dass es letztlich nur eine Frage der Zeit ist, bis eine Umschichtung von Steuergeldern, die für soziale Aufgaben benötigt werden, zugunsten einer Verwendung für „notleidende Banken“ erfolgen wird (Früher, wenn ich mich recht erinnere, wurde mit dem Adjektiv „notleidend“ Spendenaufrufe getätigt, deren Erlös wilden Tieren, die für ihr Schicksal nun wirklich nichts konnten, z.B. in der Serengeti, zu helfen). In einem Bereich sozialer Arbeit lässt sich diese Einsparwut schon seit längerer Zeit beobachten: In der öffentlichen Kinder-, Jugend- und Familienhilfe. Da wurden in der Vergangenheit manche Umstrukturierungen zwar pädagogisch begründet – letztlich dienten sie jedoch oftmals Sparzwecken bzw. immer enger werdender Budgets. Und genau in dieser angespannten Finanzkrise, deren Folgen nicht annähernd absehbar sind, erscheint ein Buch in 3. Auflage, das sich dem Thema der Arbeit in der öffentlichen Jugendhilfe widmet. Es handelt sich um das Buch „Familien WACH begleiten“ von Friedhelm Kron-Klees. Der Autor hat das Buch gründlich überarbeitet und es sowohl um theoretische Überlegungen als auch praktisch Empfehlungen erweitert. Kron-Klees reflektiert darin, „ob und wie aus einer systemisch-konstruktivistischen Erkenntniskritik heraus ein konsequent hilfeorientiertes Wahrnehmungs- und Handlungskonzept der Jugendamts-Aufgaben formuliert werden kann. Mein Konzept des „wachen Begleitens“ als Aufgabe sozialer Arbeit im Jugendamts-Kontext wird hierbei als Alternative zu herkömmlichen Kontrollvorstellungen in den Mittelpunkt gerückt.“ (S. 159).
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