Thomas Fuchs, Professor für Psychiatrie und Psychotherapie und Leiter der Sektion »Phänomenologische Psychopathologie und Psychotherapie« an der psychiatrischen Universitäts-Klinik in Universität Heidelberg schreibt in der neuen Ausgabe von„Gehirn und Geist“ unter dem Titel„Neuromythologien“ über„einige teils deutlich zutage liegende, teils eher verborgene Motive
, die in der Avantgarde gegenwärtiger Hirnforschung wirksam sind (Abb.: Wikipedia):
die von anti-idealistischen Affekten getragene Entthronung des sich souverän dünkenden Subjekts, verbunden mit der Reduzierung von Seele und Geist auf materielle Prozesse (Was die Seele wirklich ist, Geist im Netz);
der Anspruch auf die Deutungsmacht im Bereich der Humanwissenschaften (Neuro-Philosophie, Neuro-Ethik, Neuro-Pädagogik etc.);
die Hoffnung auf medizinisch-technische Eingriffsmöglichkeiten (Die Technik auf dem Weg zur Seele, Das Gehirn eine Gebrauchsanleitung“);
die Ausleuchtung des Dunkels der Subjektivität und der Intersubjektivität, bis hin zur Utopie des Gedankenlesens (Wie das Gehirn die Seele macht);
die Selbstverdinglichung des Menschen als Flucht vor der Freiheit (Verschaltungen legen uns fest);
schließlich, im Gegenzug, die Erhebung des Gehirns zum neuen Meta-Subjekt, zum transzendenten Schöpferorgan, das die Welt und uns selbst in einer creatio continua hervorbringt (Aus Sicht des Gehirns, Kosmos im Kopf, Das Gehirn und sein Geist)“
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Neuromythologien
17. Januar 2007 | Keine Kommentare