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Online-Journal für systemische Entwicklungen

multiperspektivische Ansätze in der Konstruktion von Gesundheit und Krankheit

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In der Systemischen Bibliothek ist heute ein Originalbeitrag von Jürgen Beushausen zu lesen, der sich für einen komplexen, integrativen Zugang bei der Konstruktion von Gesundheit und Krankheit ausspricht:„Der Konstruktivismus und die Systemtheorien bilden die erkenntnistheoretischen Grundlagen des hier diskutierten multiperspektivischen Ansatzes. Bei einem systemtheoretischen Verständnis von Gesundheit und Krankheit sind die Erkenntnisse neuerer Systemtheorien aufzunehmen, da diese auf die Subjekteigenschaft des Beobachters Bezug nehmen, während in „klassischen“ systemischen Ansätzen Luhmannscher Prägung die Person in der Theorie eliminiert wird. Systemtheoretiker wie z.B. Kriz (1999) und Schiepek (1999) fordern die Wiedereinführung der Person in die Theorie, um die Subjekthaftigkeit zu betonen und lassen neben der Rekursivität Linearität und Kausalität bei der Betrachtung des Ineinandergreifens von Systemen zu. Die Aufnahme dieser Theorien ist notwendig, um den Spalt zwischen den Systemtheorien Luhmannscher Prägung und einer subjektorientierten Forschung zu überbrücken. In diesem Prozess ist Erkenntnis und Erkenntnisgewinn nicht wertfrei, sondern von „Erkenntnisinteressen“ (J. Habermas) bestimmt. Dieser Sichtweise folgend, ist auch eine Definition von Gesundheit und Krankheit in erheblichem Maße von soziokulturellen Interessen und Kontexten bestimmt. Gesellschaftliche Interessengruppen definieren und bewerten, was krank und gesund ist, Gesundheit und Krankheit sind sozial konstruiert“
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