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Minister Schäuble wegen Bagatelldelikt entlassen

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Nach den Pfandbons-, Frikadellen- und Teewurstskandalen der letzten Wochen hat nun auch die Hauptstadt einen neuen Skandal: mit der sogenannten Bagatellkündigung des 67 Jahre alte Bundesfinanzministers Dr. Wolfgang Schäuble, der von Bundeskanzlerin Angela Merkel fristlos entlassen worden ist. Grund: Er soll ein halbes Brötchen mit Pfälzer Leberwurst gegessen haben, das eigentlich für die Bundespressekonferenz vorgesehen war. Der Verzehr von staatseigenen Nahrungsmitteln sei ausdrücklich verboten, so Merkel in der Begründung der Kündigung, gegen die der Minister Klage eingereicht hat. Die Klägerseite bestreitet den Vorwurf, das Brötchen sei gestohlen worden. Wolfgang Schäuble gab an, sich nicht erinnern zu können, wie das Brötchen in seinen Magen gelangt sein könnte. Zudem sei es sei„gängige Praxis“ in den Ministerien, dass überzählige Nahrungsmittel vom Personal gegessen werden dürften, ergänzte der Anwalt des Ministers. Das sei von Adenauer bis Schröder gängige Praxis gewesen, sein Mandant habe es gar nicht anders gekannt. Auch Helmut Kohl habe sich regelmäßig an den Pfälzer Leberwurstbrötchen bedient. Da sei weder der Staat verarmt noch irgendjemand verhungert. Der Regierungssprecher betonte dagegen in einer Pressekonferenz, dass es bei der Entscheidung nicht auf den Wert des Schadens ankomme:„Das Vertrauensverhältnis ist dahin“ Bei der Kündigung habe es sich um eine mit Blick auf die Zukunft gerichtete„Prognoseentscheidung“ gehandelt. Hat sich die Bundeskanzlerin keine Gedanken über den Imageschaden gemacht, den ein solcher Fall auslösen könnte? Die Antwort des Sprechers:„Es liegt eine wohl abgewogene Entscheidung vor, denn Diebstahl ist Diebstahl. Und für einen Finanzminister gilt das natürlich ganz besonders“ Im Fall Schreiber habe man noch Milde walten lassen können, aber bei Leberwurstbrötchen sei eine Grenze erreicht, da es sich hier um eine Dimension handele, die„die Menschen in unserem Lande genau einzuschätzen wissen“. Unklar ist den Beobachtern der politischen Szene bislang noch, was hinter dieser überraschenden Aktion stehen könnte. Der Bundesverband der fleischproduzierenden Industrie vermutet eine Intrige einflussreicher Vegetarier-Lobbyisten, während die Mehrheit der Journalisten einfach davon ausgeht, dass sich Angela Merkel nicht von ihrem Finanzminister die Wurst vom Brot nehmen lassen möchte. Dem Vernehmen nach soll die Kanzlerin nach der Vertreibung von Schäuble sein Amt der Vertreibungsexpertin Erika Steinbach angeboten haben.

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