„Mentalisieren ist einer der shooting-star-Begriffe, die in den letzten Jahren im Bereich der Psychotherapie Furore gemacht haben. Umso gespannter durfte man auf die Übersetzung des vorliegenden Readers sein, der im Original 2006 erschienen ist. Das Buch ist von den Pionieren dieses Begriffs herausgegeben. Als Handbuch verspricht es sowohl Klärendes zu den Grundlagen als auch einen fundierten Einblick in die Erfahrungen einer Vielzahl von AutorInnen, die in unterschiedlichen Bereichen mit Mentalisierungsgestütztem Vorgehen arbeiten. Um es gleich zu sagen, mir gefällt, dass trotz der immens fundierten und gedanklich sowohl konzentrierten wie umfassenden Darstellung das Schillernde des Begriffs nicht geleugnet wird. Hier wird nicht so getan, als verstehe sich der Begriff von selbst, und auch das Bemühen um ein möglichst präzises Erfassen verleugnet nicht, dass es damit kaum ein einseitig definiertes Ende haben dürfte“ So beginnt Wolfgang Loths Rezension über den höchst spannenden Band über Mentalisierungsgestützte Therapie und ihre Anwendungen in den verschiedensten klinischen Handlungsfeldern. Das Konzept der Mentalisierung, dass seine Wurzeln in der psychoanalytischen Theoriebildung hat, ist auch für Systemiker anschlussfähig, wie der gemeinsame überzeugende Auftritt von Peter Fonagy und Eia Asen auf der diesjährigen systemischen Forschungstagung in Heidelberg Anfang März gezeigt hat. Die Lektüre lohnt sich auf jeden Fall.
Zur vollständigen Rezension
Mentalisierungsgestützte Therapie
24. Juni 2010 | Keine Kommentare