„Was kann die Bildung von der Medizin lernen? Sehr viel! So die überraschende Antwort dieses Buchs. Denn es gibt für die Bildung ebenso einen Weg aus der Krise wie für den entzündeten Blinddarm: indem man die richtigen Diagnosen stellt und die richtigen Therapien sorgfältig erforscht“. So vollmundig kündigt der Spektrum Verlag Heidelberg das neue Buch des Gehirnforschers Manfred Spitzer über den Weg aus der Bildungskrise an. Andreas Manteufel hat das Buch für systemagazin gelesen und findet, dass die Pädagogik bei Spitzer zu schlecht und die Medizin zu gut wegkommt:„Am spannendsten erlebe ich die Lektüre dort, wo Spitzer wissenschaftliche Untersuchungen methodenkritisch seziert und in ihre politischen und ethischen Bezüge einordnet, natürlich in Relation zu seiner eigenen Werteskala. Wenn wir ehrlich sind, ist das ein Dilemma der Hirnforschung: Wer will, findet dort immer eine Bestätigung für seine Thesen, je nachdem welche Befunde er auswählt und wie er sie interpretiert. In einem ist die Lektüre aller Spitzer-Bücher, auch des vorliegenden, immer wertvoll: In der verständlichen Übersetzung aktueller Hirnforschung in die Alltagssprache und der konsequent interdisziplinären Herangehensweise an das Thema Lernen und Bildung“
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Medizin für die Bildung
10. September 2010 | Keine Kommentare