Heute feiern wir Luc Ciompis 85. Geburtstag, ein Datum, das man kaum glauben mag. Die Vitalität und Energie, die er versprüht, ist auch in hohem Alter immer noch und überall zu verspüren. Seine Begeisterungsfähigkeit, seine vielfältigen Interessen und nicht zuletzt seine freundliche und zuwendende Art bleiben allen in Erinnerung, die ihn bei einem Vortrag oder Workshop erlebt haben oder ihn persönlich kennenlernen durften. Er hat nicht nur maßgebliche Akzente bei der Entwicklung einer humanen und sozialen Psychiatrie mit seinem Soteria-Konzept in Bern gesetzt (wovon er in diesem Video erzählt), sondern seit den frühen 80er auch wesentliche Beiträge dazu geleistet, dass die Bedeutung der Affekte auch im systemischen Feld den Platz einnehmen, der ihm gebührt – keine Selbstverständlichkeit, hat sich die Systemische Therapie doch zunächst überscharf gegen alles abgegrenzt, was eher dem individualpsychologischen Erleben zugeordnet werden konnte. Seine Bücher (z.B. Affektlogik, Außenwelt und Innenwelt oder Die emotionalen Grundlagen des Denkens) sind durch eine mitreißende Begeisterung für die theoretische Durchdringung therapeutisch relevanter Sachverhalte gekennzeichnet, die sich auch im Gespräch mit ihm immer wieder mitteilt. Die Malerei ist ein weiteres von vielen Medien, in dem seine Kreativität und Gestaltungskraft ein angemessenes Gefäß findet.
Lieber Luc, ich gratuliere ganz herzlich zum Geburtstag und wünsche noch viele gute und gesunde Jahre, voll Schaffenskraft, Genuss und neuen Erkenntnissen – und damit bin ich nicht alleine, wie dieser Strauß von Gratulationen im systemagazin zeigt…
Tom Levold
Lieber Herr Ciompi,
dass Sie schon Ihren 85. Geburtstag begehen, überrascht mich – auch wenn ich weiß, dass Sie 1929 geboren wurden. Wann immer wir uns in den letzten Jahren im Rahmen von Buchprojekten, auf Tagungen oder bei der Buchmesse begegnet sind, habe ich Sie eher als jung-dynamisch wahrgenommen, wenn mir diese Umschreibung erlaubt sei, und weniger als jemand, der sich eingedenk seiner überragenden wissenschaftlichen Lebensleistung verdientermaßen zurücklehnen könnte. „Gefühle machen Geschichte. Die Wirkung kollektiver Emotionen – von Hitler bis Obama“, Ihr letztes großes Werk (zusammen mit Elke Endert), in dem Sie Ihre Theorie der Affektlogik auf große Kollektive übertragen, bewahrheitet sich in seinen Kernaussagen fortwährend auf dramatische und unerträgliche Weise. Man lese nur das Kapitel „Der Islam und der Westen“.
Soll aber auch heißen: Ihre Schaffenskraft, Neugierde und kritischer, wissenschaftlich fundierter Blick sind weiterhin präsent. Und genau das – und vor allem gute Gesundheit, wünsche ich Ihnen, auch im Namen der Kolleginnen und Kollegen von Vandenhoeck & Ruprecht,
Ihr Günter Presting
Sehr geehrter Herr Prof. Ciompi,
zu Ihrem 85. Geburtstag möchte ich Ihnen Gesundheit, weiter bestehende geistige Schaffenskraft und zunehmende Wirksamkeit Ihrer Erkenntnisse in der pädagogischen und psychotherapeutischen Welt wünschen.
Seit drei Jahren auch in der Schweiz, in Liestal, in Kooperation mit der dortigen Schule für Offenes Lernen als systemisch denkender und handelnder Kinderpsychiater und Familientherapeut tätig, sehe ich die wichtige Veranlassung, die Lehrpersonen und Dienste (KJPD und SPD im Kanton BL) auf die emotionalen Grundlagen des Denkens hinzuweisen, so wie Sie es als hoch bedeutender Schweizer Wissenschaftler erkannt und belegt haben.
Dr. med. Hellmut Bonney, Heidelberg und Liestal
Lieber Luc Ciompi,
Dein Foto hängt immer noch auf dem Flur des Instituts für systemische Studien neben Heinz von Foerster, Humberto Maturana, Niklas Luhmann und all den anderen Ehrenmitgliedern unseres Instituts. Zum 20-jährigen Bestehen des Instituts hattest Du in der Universität Hamburg einen Vortrag gehalten mit dem Titel: „Emotionen sind ansteckend“. Das stimmt. Vorher warst Du öfter in Hamburg, wo wir viel von Dir gelernt haben. Wir sind stolz, Dich als Ehrenmitglied im ISS zu wissen. Wir wünschen Dir von ganzem Herzen nur das Beste zu Deinem 85-jährigen Geburtstag.
Herzliche Grüße, Ulrich Wilken 1. Vorsitzender ISS Hamburg
Eine Metapher von Luc Ciompi aufgreifend, wünsche ich dem Jubilar noch viele Jahre der “Wasserlust”!
Vielen Dank für die systemische Begleitung!
Karl Stampfer
Es war Ende der 90er als ich, ein junger Therapeut, Sie – Luc Ciompi – im Wiener Institut für Paar- und Familientherapie kennenlernte und ich dann auch, in kleiner Runde beim Heurigen in Grinzing, Gelegenheit hatte, von Ihnen ein wenig mehr zu erfahren. Ich erinnere mich genau an den bescheidenen, weisen, älteren Herrn der mir von da an mit seinen Ideen und Erkenntnissen in wichtiger Erinnerung für mein Tun blieb. Das meiste was ich über den Bereich von Gefühlen, Emotionen und wie wir in der Psychotherapie damit umgehen, und wie ich tue, tue ich im Denken an Luc Ciompi. Für meine Masterthesis über Pferde in der Psychotherapie, hatte ich eine Datei angelegt mit „supergute Ciompi-Artikel“, diese existiert nach wie vor.
Ich gratuliere aus dem fernen Niederösterreich, alles Gute, Luc Ciompi!
Robert Koch
Lieber Luc Ciompi,
leider hatte ich nie das Glück, Sie persönlich kennen zu lernen, aber seit Ihrem Buch „Aussenwelt-Innenwelt“und den nachfolgenden Büchern, sind Sie für mich ein inspirierender Begleiter geworden!
Ich danke Ihnen sehr für das Teilen Ihrer Erkenntnisse und wünsche Ihnen auf diesem Weg alles Gute zum 85. Geburtstag. Mögen alle Ihre Familienmitglieder und Menschen, die Ihnen wichtig sind, mit Ihnen gemeinsam diesen Tag feiern!
Liane Stephan/Bergisch Gladbach
Denk ich an Vergangenes, so fällt mir sofort eindrucksvoll und prägend die persönliche Begegnung und der Vortrag am Internationalen Kongress für Resilienz an der ETH Zürich 2005 ein, fühle ich gegenwärtig, so erfüllt mich große Freude heute zum Geburtstag gratulieren zu dürfen. Für die Zukunft wünsche ich Ihnen aus ganzem Herzen eine beschwerdearme Zeit mit spannenden Erkenntnissen, die uns wiederum bereichern.
Herzliche Glückwünsche aus der Steiermark
Barbara Hasiba
Lieber Luc,
aues Guete zum Geburi! Falls sich auch die, die nicht Geburtstag feiern, etwas wünschen dürfen, so ist es vielleicht dies: dass Du Dich weiter aktiv wie bisher einmischst bei den zentralen Themen der Psychologie und Psychiatrie. Was Du schon früh erkannt hast im Rahmen der Affektlogik und der Sozialpsychiatrie, wird heute immer mehr zum Allgemeingut – die Psychologie überwindet den Kognitivismus, die Psychiatrie erkennt die Wirksamkeit von psychotherapeutischen und milieutherapeutischen Interventionen bei den Schizophrenien. Gratulation also auch zu Deiner vorausschauenden Leistung und Wirkung als einem „systemischen Affektlogiker“!
Herzlicher Gruss von Wolfgang Tschacher aus Bern
Lieber Luc Ciompi,
obwohl wir nur selten persönlichen Kontakt miteinander haben, gehören Ihre Werke zur Affektlogik und zu den emotionalen Grundlagen des Denkens zu denjenigen, von denen ich am meistens gelernt und die ich am häufigsten zitiert habe. Dafür und für Ihre bahnbrechende Beschreibung der psychotischen Krise bin ich Ihnen äußerst dankbar. Sie haben mein Verständnis menschlichen Erlebens und dessen Abweichungen entscheidend geprägt. Diese Anerkennung möchte ich Ihnen aus Anlass Ihres 85. Geburtstags als Geschenk zukommen lassen und Ihnen dabei wünschen, dass Sie diesen Tag und die hoffentlich vielen folgenden gesund und erfüllt erleben.
Herzlichst
Kurt Ludewig
Für mich sind es u.a. drei wichtige Begegnungen und damit gewissermassen eine Verbundenheit im Geiste, die mich veranlassen, Luc Ciompi heute ganz herzlich zu seinem 85. zu gratulieren. Die erste liegt mehr als 30 Jahre zurück an: anregende Gespräche zur milieutherapeutischen Praxis bei uns in der „therapeutischen Gemeinschaft zum Schlüssel“ in Detligen im Zusammenhang mit dem von ihm geplanten Aufbau von Soteria in Bern. Jahre später dann sein Einweihungsreferat des ZSB in Bern mit dem verblüffenden Satz: „Wissen Sie, wer der erste Systemiker in der Schweiz war?“ (Piaget) und schliesslich der wissenschaftliche Diskurs zur Komplexitätsforschung in Psychiatrie und Psychotherapie. Im Vordergrund aber standen nie Etiketten und Konzepte, sondern stets der Mensch, vor allem aber die Menschlichkeit, die er auf seine bedächtige, unaufgeregte Art immer auch vorlebte.
Martin Rufer, Bern
Lieber Luc,
Ich habe viel verpasst damit, Dir zu wenig persönlich begegnet zu sein. Dennoch habe ich von Dir viel bekommen. Obwohl ich nie ein fleissiger Leser war, waren es bei Vorträgen oder Diskussionen, ab und zu im engeren privaten Kreis. Du wirst 85, ein schönes Erntejahr hoffentlich. Ich wünsche Dir für den Tag und die kommende Zeit den Erhalt Deiner Kreativität und die Möglichkeit, Deine vielen Interessen weiterhin zu pflegen.
Herzlich grüsst Dich
Sepp Duss-von Werdt
Lieber Luc,
es ist mir ein großes Anliegen, in der ersten Reihe derer zu stehen, die Dir zum Geburtstag gratulieren und Dir alles nur denkbare Gute wünschen. Der Grund dafür ist nicht nur, dass ich mich Dir seit ca. 35 Jahren persönlich und in tiefer Sympathie persönlich verbunden fühle (das ist die eher private Seite), sondern dass Du für mich auch der Repräsentant einer vergangenen und, wie ich ziemlich sicher bin bzw. inständig hoffe, auch künftigen Psychiatrie bist – einer Psychiatrie, die heute vor allem im akademischen Bereich kaum noch zu finden ist, angesichts der Tatsache, dass die meisten Lehrstühle von habilitierten Pharmavertretern besetzt sind. Das Bild des Psychiaters, für das Du stehst bzw. auch als Lehrstuhlinhaber stets gestanden hast, ist das eines aufgeklärten, neugierigen, weit und umfassend gebildeten, engagierten und emotional berührbaren Wissenschaftlers und Therapeuten, der versucht das aktuelle Wissen der verschiedensten Fachgebiete – von der Biologie, der evolutionären Erkenntnistheorie, der Verhaltensforschung, der Entwicklungs- und Kognitionspsychologie, über die psychoanalytische Affekt-, Narzissmus- und Konflikttheorie, die Chaostheorie, die Synergetik bis hin zu den Ansätzen der neueren soziologischen Systemtheorie – zu integrieren. Großartig. Und Du hast als Beobachter diesen weiten Blick und die Bereitschaft, die unterschiedlichsten Perspektiven einzunehmen, nicht nur um der reinen Erkenntnis willen praktiziert und über die Zeit – und den modischen Trends des Faches zuwiderlaufend – beibehalten, sondern Dein Interesse war stets auch und vor allem das des Arztes, der an neuen Konzepten der Behandlung interessiert war, den individuellen Patienten sah und Empathie für ihn besaß, und aus theoretischen Konzepten entschlossen praktische Konsequenzen zog. Für den Mut, neue und experimentelle Modelle zu realisieren, steht für mich neben den vielen sozialpsychiatrischen Aktivitäten exemplarisch Dein Soteria-Projekt. Auch hier kann ich nur meine Bewunderung betonen… Zuguterletzt noch ein persönlicher Dank: Wir lernten uns kennen, nachdem ich monatelang vergeblich versucht hatte, einen Verlag für ein Buchmanuskript mit dem Untertitel „Über den Zusammenhang von Vernunft und Gefühlen“ zu finden (ca. 40 Ablehnungen), und dann – welch Glück für mich, den „unverstandenen“ Autor – publiziertest Du einen Artikel über „Affektlogik“. Von da an waren wir im Austausch, und der große Ordinarius bot dem kleinen Assistenten eine Beziehung auf Augehöhe an. Dafür und dass Du mich damals in meinem Eigensinn bestärkt hast, danke ich Dir auch hier noch einmal ausdrücklich. Alles Gute für Dich zum Geburtstag und herzliche Grüsse,
Dein Fritz (Fritz B. Simon)
Sehr geehrter Herr Ciompi,
vor vielen Jahren hatte ich zufällig die Gelegenheit, Sie in Klosterneuburg kennenzulernen, damals war ich in den ersten Zügen der Psychiatrie-Ausbildung und wusste noch nichts über Ihre Bedeutung für die Geburt der Sozialpsychiatrie.
Jahre später ackerte ich mich durch die „Affektlogik“ und hatte keine Ahnung, wie zentral Ihre Konzeptualisierung der FDV-Programme für mein Therapieveständnis werden werden würde (- immerhin haben Sie damit die zentralen Inhalte der Schematherapie vorweggenommen).
Und dann stieß ich in einem Buch über Resilienz auf Ihre Lebensgeschichte – davon war ich augenblicklich berührt und verwende es seither in meinen Lehrgängen als eindrucksvollen Beweis für die Unvorhersehbarkeit menschlicher Entwicklungen.
Ich glaube nicht, dass es irgend jemand anderen gibt, der sowohl im klinisichen psychiatrischen Bereich als auch in der theoretischen Fundierung der Systemischen Therapie so nachhaltig gewirkt hat.
Ihre Bescheidenheit ermöglicht mir den uneingeschränkten Ausdruck meiner Bewunderung –
Herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Geburtstag
Elisabeth Wagner, Wien
Lieber Herr Ciompi,
die besten Glückwünsche zum Geburtstag! Dazu von mir ein besonders freundlicher Affekt! Logisch!
Herzlichst
Ihr
Arist v. Schlippe
Lieber Luc,
hoch verehrter Herr Ciompi,
Ich gratuliere Dir von Herzen zu Deinem Geburtstag. Wir hatten neulich, nach einer Tagung in Stuttgart, eine lange gemeinsame Zugfahrt zurück in die Schweiz, und Du hast mir wieder einmal viel beigebracht (ohne dass Du es beabsichtigt hast). Seit wir uns kennen, hast Du mein Bild von einer menschlichen Psychiatrie geprägt wie kein anderer. Dein Engagement und Deine zutiefst verankerte und verkörperte Menschenfreundlichkeit waren und sind mir ein großes Vorbild. Auch wer Dich nicht persönlich kennt, hat viel von Dir. Für unsere Fächer hast Du enorm viel geleistet. Die Affektlogik hat uns geholfen, die Kognitionslastigkeit der systemischen Therapie zu überwinden. Die Soteria in Bern hat unser Verständnis von Psychosen gefördert. Als Sozialpsychiater machst Du Dich unermüdlich für eine bessere Versorgung stark. Danke auch dafür! Glück und Gesundheit wünscht Dir
Deine Ulrike Borst
auch im Namen des Vorstands der Systemischen Gesellschaft (SG)
Lieber Herr Ciompi,
ich habe viel von Ihnen gelesen und einige Vorträge von Ihnen gehört, aber leider nie persönlich mit Ihnen gesprochen. Ich möchte Ihnen danke sagen, für alles, was durch Sie zur Bereicherung meines Psychologen-, Therapeuten- und Hochschullehrerdaseins beigetragen hat:
– kognitiv-affektive Schemata
– das informationstheoretisch reformulierte Vulnerabilitaetsmodell
– Schizophrenie als institutionelles Artefakt
– die subjektive Konstruktion von Zeit
– Soteria
– sozialpsychiatrische Lernfälle.
Aber vor allem hat mich Ihre humanistische und vom Herzen kommende Haltung tief beindruckt, mit der Sie über Ihre PatienInnen berichtet haben.
Ich wünsche Ihnen noch viele erfüllte Lebensjahre und grüsse Sie herzlich
Ihr
Wolf Ritscher
Lieber Luc,
Von Herzen gratuliere ich Dir zum Geburtstag und wünsche Dir viel Gutes für Dein neues Lebensjahr; Gesundheit, viel Freude, Liebe und:
„Dans quelque coin
Du coeur
On a toujours
Vingt ans“
Das meinte Antoine de Saint-Exupéry, vor vielen Jahren, und ich denke, das stimmt auch für dich.
Liebe Grüsse
Silvia Dinkel-Sieber
Lieber Luc Ciompi,
herzlichen Glückwunsch zum 85. Geburtstag. Ich wünsche Ihnen weiterhin Gesundheit, Schaffenskraft und anregende Projekte. Und ich wünsche Ihnen ganz besonders, dass Sie das anvisierte Buch über die Liebe als zentrale Steuerungskraft im Menschen, zwischen Menschen und auch in der Natur schreiben.
Rudi Ballreich, Stuttgart
Geburtstagsgruß für Luc Ciompi
Als Luc Ciompi 1984 an der psychiatrischen Klinik der Universität Marburg sein Konzept der Affektlogik vorstellte, traf ich ihn am anderen Morgen zufällig im Restaurant des Frankfurter Bahnhofs. Ich ergriff die Gelegenheit, Luc eine Frage zu stellen, die ich am Vortag nicht losgeworden war: Wie verhält sich das Schlusskapitel der Affektlogik („Therapeutische Konsequenzen“) zu allen anderen Kapiteln des Buchs? Ich meinte damals, einen Bruch erkannt zu haben. Jedoch konnte ich mich mit meiner Frage, auch bei einem späteren Gespräch, nicht verständlich machen. Inzwischen ist mir klar, dass wir von unterschiedlichen Perspektiven ausgegangen waren: Luc von der Arzt-Patient-Beziehung, ich von der Gemeindepsychiatrie. Es handelte sich also um ein klassisches, von mir zu verantwortendes Missverständnis zwischen dem Arzt und dem Soziologen. Heute ist die Zeit über diese Fragen hinweggegangen. Gemeindepsychiatrische Fragestellungen wurden ersetzt durch den Begriff des Sozialraums und damit durch die „organisierte Verantwortungslosigkeit“ (Ritscher) unter missbräuchlicher Verwendung systemtheoretischer Grundbegriffe (zumindest in Deutschland). Lieber Luc, ich wünsche Dir zum 85. Geburtstag die Ruhe und die Gelassenheit, mit Stolz auf Dein Lebenswerk zu blicken, auch wenn sich die Agenden inzwischen erheblich unterscheiden von den Agenden der Zeiten, als wir noch im aktiven Berufsleben standen (wenn ich als Jüngerer, der im Unterschied zu Dir Gelassenheit erst noch lernen muss, das so sagen darf),
Dein Bruno
Lieber Tom,
Soeben habe ich den Strauss von Geburtstagswünschen gelesen, den Du für mich gebunden hast – und bin tief gerührt! So viele freundliche und auf eine immer wieder andere Art authentische Botschaften! ich danke Dir und allen Schreibenden aufs Herzlichste und will versuchen, auch nächstens noch zumindest halbwegs dem schönen Konterfei zu entsprechen, das die Gratulanten bei dieser einmaligen Gelegenheit – man wird ja nur einmal 85 – von mir haben zeichnen wollen!
Da ich nicht allen persönlich antworten kann, bitte ich Dich, Ihnen meinen grossen Dank, wenn dies möglich ist, kollektiv zu übermitteln.
Mit nochmals ganz persönlichem Dank und Gruss
Luc