wir gratulieren zu Deinem Brasilienbesuch und sind glücklich, dass es in dieser unseligen Welt wieder einen Heiligen mehr gibt! Dass es sogar ein echter Brasilianer sein würde, wer hätte das gedacht? Ein wunderbares Gastgeschenk! Antonio Galvão konnte, wie wir hören, an mehreren Orten gleichzeitig anwesend sein, zukünftige Ereignisse vorhersehen und – wenn er betete – über dem Boden schweben. Wahnsinn. Noch toller ist, dass er den Menschen zu ihrem Glück verholfen hat, indem er Gebete und Fürbitten auf Zettel schrieb, diese zu winzigen Papierkügelchen zusammenrollte und die Bittsteller anwies, die Kügelchen zu schlucken. Und das klappte. Für eine Heiligsprechung – finden wir – ist das völlig ausreichend. Schließlich ging es um eine faire Geste gegenüber Brasilien. Allerdings fragen wir uns, ob Du nicht doch noch ein wenig intensiver hättest recherchieren sollen. Unter uns, die Geschichten um Antonio Galvão sind doch alles Märchen. In Wirklichkeit hieß der erste Brasilianer, der an mehreren Orten gleichzeitig war, die nächsten Spielzüge regelmäßig vorhersehen konnte und über dem Boden schwebte, auch ohne zu beten: Pelé. Außerdem hielt er sich nicht mit Papierkügelchen auf, sondern schoss richtige Lederkugeln ins Tor – und machte damit mehr Menschen glücklich als Antonio Galvão in seinem ganzen Leben. Nicht nur in Brasilien, sondern auch in Deutschland. Zum Beispiel im Ruhrgebiet, wo Pelé seit 2005 Ehrenmitglied bei Rot-Weiss Essen ist. Zur Erinnerung: Was sagte Gott, als er das Ruhrgebiet erschaffen hatte?„Essen ist fertig“. Pelé hat das verstanden, Du offenbar noch nicht. Aber vielleicht tun wir Dir ja auch unrecht und Dein Plan steht bereits fest: die Heiligsprechung von Pelé beim Abschlussgottesdienst vor Deinem Abflug nachhause. Dafür betet innigst
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