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Lieber FC Köln,

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systemagazin gratuliert herzlich zum Erreichen der zweiten Bundesliga! Damit ist das erste Teilziel Deines ehrgeizigen Zwei-Jahres-Planes, wieder einmal Tabellen-Erster zu werden oder zumindest unter die ersten Drei zu kommen, bereits erreicht. Bravo!
Bislang ist Dir dieser Plan schon viermal in Folge gelungen. Wer von Deinen zahllosen Konkurrenten um Punkte und Tore kann vergleichbares von sich behaupten? systemagazin ist aus diesem Grund mehr als zuversichtlich, dass es auch zum fünften Mal gelingen wird.
Es gibt dabei nur ein klitzekleines Problemchen: Du verkaufst Dich zu schlecht. In der ganzen Republik stehst Du als notorischer Absteiger da, als Verein, der sich nicht in der Bundesliga behaupten kann. Das ist ungerecht.


Nur weil niemand erkennt, dass Du ganz vorne in die zweite Liga gehörst, weit vor Ahlen und Cottbus, Burghausen und Fürth, Aue und Siegen. Dort bist Du sicher, dort bist Du groß. Dort wirst Du geliebt.
Dort lässt Du die Schwarte krachen.
Und dann die Gemeinheit: Immer wenn Du Dein Ziel erreicht hast, musst Du zur Strafe für ein Jahr in die erste Liga. Und alle glauben, Du wolltest da bleiben. Wer kann schon sehen, dass Du alles in Deiner Kraft liegende dafür tust, in einem Jahr wieder nach Hause zu kommen?
Doch so kann es nicht weitergehen. Dein Präsident Wolfgang Overath hat doch gute Beziehungen zum DFB. Da müsste doch eine kleine Änderung im Reglement drin sein. Wie wäre es, aus der Muss- eine Kann-Entscheidung zu machen? Etwa so: Die Mannschaften auf den ersten drei Plätzen der zweiten Bundesliga können, wenn sie unbedingt wollen, für ein Jahr in die erste Liga aufsteigen. Damit wären doch alle Deine Probleme gelöst.
Wer spielt schon freiwillig mit Bayern München in einer Liga – und gibt dann zum Saisonende seine besten Spieler an sie ab? systemagazin meint: das muss nicht sein. Erste Liga war gestern, jetzt geht es um einen zieldienlich-ressourcenorientierten Umgang mit der Zweitklassigkeit.
Du solltest einfach dazu stehen. Es ist ganz leicht. Damit bist Du in Köln doch nicht alleine. Es gibt schließlich Vorbilder: Dein Oberbürgermeister, Deine Kölner Verkehrsbetriebe, Dein Stadtanzeiger, BAP und viele andere. Und wenn die Kölner Fans mal einen Bedarf nach Erstklassigem haben, können sie sich den doch ohne Schwierigkeiten vom Sitzungskarneval, dem kölschen Klüngel oder von Kardinal Meißner befriedigen lassen. Also los jetzt: Nie mehr erste Liga.

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