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Online-Journal für systemische Entwicklungen

Krankenhaus

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Die Zeitschrift brand eins hat für die Unternehmensberatung McKinsey & Company ein Magazinformat namens McK Wissen entwickelt, das mittlerweile 20 Ausgaben umfasst und„das Know-how der renommiertesten Consulting-Firma der Welt transportieren“ soll – und zwar„in ungewöhnlichem Layout auf hohem journalistischen und gestalterischen Niveau“. Das Heft Nr. 19 befasst sich mit dem Thema Krankenhaus. In kaum einem Bereich werden gegenwärtig Organisationen so gründlich umgekrempelt wie im Gesundheitsbereich. Das Heft liefert Zahlen und Fakten zum gegenwärtigen Krankenhaussystem, Beispiele für erfolgreiche Klinik-Reorganisationen und Privatisierungen, Berichte über den unbefriedigenden Stand der Qualitätsberichterstattung der Kliniken, kreative Dienstplangestaltung für ärztliches Personal, Entwicklung von Behandlungspfaden, politische Schwierigkeiten bei der Fusionierung von Krankhenhäusern u.v.a.m.
Wer im engeren oder weiteren Sinne im Gesundheitsbereich tätig ist, wird in diesem Heft interessante und gut geschriebene Beiträge finden, die freilich durchgängig die McKinsey-Perspektive aufweisen, von der Schattenseite gegenwärtiger Veränderungsprozesse ist eher nicht die Regel. Vor allem erstaunt die Ineinssetzung von Krankhaus mit den somatischen Kliniken, von psychiatrischen, psychosomatischen oder Suchtkliniken ist überhaupt nicht die Rede. Das ist umso verwunderlicher, bedenkt man, dass psychische Störungen und Verhaltensstörungen durch Alkohol als Indikation für einen vollstationären Krankenhausaufenthalt im Jahre 2005 an dritter Stelle standen. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass in diesem Bereich Rationalisierungen nicht mehr wirklich sexy sind.
Was das ästhetisch hochattraktive Layout betrifft, ist nur die Idee der Designer zu bemängeln, das gesamte Heft (Din A-4 auf schwerem Hochglanzpapier) im Querformat zu gestalten, was nicht nur ein Angriff gegen alle Lesegewohnheiten des Abendlandes bedeutet, sondern auch dafür sorgt, dass eine längere Lektüre nicht ohne dicke Daumen zu haben ist, die unvermeidlich sind, wenn man das Heft aufgeschlagen halten möchte. Das Heft ist für 15 € hier zu bestellen, auf der gleichen website kann man die einzelnen Texte auch als PDF herunterladen.

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