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Kontext 3/06: Systemische Kinder- und Jugendpsychiatrie

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1997 wurde die„Arbeitsgemeinschaft systemische Kinder- und Jugendpsychiatrie“ (ASK) entwickelt, um eine Organisationsplattform für den Austausch von Informationen und Erfahrungen für systemisch arbeitende KollegInnen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie zur Verfügung zu stellen. Christoph Höger ist Gastherausgeber der neuen Ausgabe des„Kontext“, die zum Wochenende erschienen ist, und versammelt darin einige interessante Beiträge von Vorstandsmitgliedern der ASK.
Wilhelm Rotthaus, ehemaliger ärztlicher Direktor der KJP in Viersen, befasst sich mit Gewalt, die von Kindern ausgeht, und stellt diesen Problembereich in familiendynamische und soziokulturelle Zusammenhänge, die wiederum Ansatzpunkte für systemtherapeutische Strategien liefern.
Günther Geiken berichtet über die therapeutische Vorgehensweise der kinderpsychiatrischen Klinik in Aschendorf bei magersüchtigen Jugendlichen. Der Erfolg dieser Arbeit ist durch Katamnesen gut evaluiert.
Christoph Höger und Günther Geiken stellen in ihrem gemeinsamen Aufsatz ein interessantes Besuchsprojekt des ASK vor: Es wird über ein Projekt berichtet, in dem sich interessierte Mitarbeiter aus insgesamt 19 Institutsambulanzen/Praxen, Tageskliniken und dem vollstationären Bereich systemisch arbeitender kinder- und jugendpsychiatrischer Einrichtungen besuchten. Die Besuche standen unter den zwei Leitfragen: Wie gut arbeiten wir? Was können wir voneinander lernen? Zur Nachahmung empfohlen!
Ingo Spitczok von Brisinski, Nachfolger von Wilhelm Rotthaus in Viersen, präsentiert in seinem empfehlenswerten Beitrag Überlegung zu einer systemischen Berichtgestaltung in der Kinder- und Jugendpsychiatrie:„Von vielen systemisch arbeitenden Therapeuten wird beklagt, dass ein ressourcenorientierter, entpathologisierender Therapieansatz den Erfordernissen einer Defizit und Pathologie orientierten Berichterstattung gegenüber den Krankenkassen entgegensteht und sie somit gezwungen werden, sich widersprechende Botschaften zu geben. Zum konstruktiven Umgang mit diesem Dilemma werden einige Gedanken referiert einschließlich einer Liste zur Reflexion über die eigene Berichtgestaltung unter systemischen Aspekten“
Zum Abschluss finden sich noch zwei Beiträge aus der Rubrik„Klassiker wiedergelesen“ von Günter Reich und Tom Levold, die sich das Buch„Lebenserfahrung des Säuglings“ von Daniel N. Stern vorgenommen haben.
Wer mit der Kinder- und Jugendpsychiatrie zu tun hat, sollte sich dieses Heft anschauen.
Zu den vollständigen abstracts dieser Ausgabe…

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