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Körper und Leib in der Soziologie

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Oliver König stellt das Buch„Der Körper, der Leib und die Soziologie. Entwurf einer Theorie der Inkorporierung“ von Ulle Jäger vor und schreibt:„Die Arbeit von Ulle Jäger, als Promotion an der Uni Frankfurt entstanden, liefert einen theoretischen Entwurf, der eine Thematisierung des Körpers in der Soziologie ermöglicht, ohne ihn völlig in Diskursen aufzulösen und damit in seiner Materialität und seiner subjektiven leiblichen Gegebenheit gleich wieder zu verabschieden, aber auch ohne ihn zu renaturalisieren. Ihr anspruchsvolles Ziel ist es, „ein theoretisches Konzept dafür auszuarbeiten, wie der Körper als sozialwissenschaftlicher Gegenstand begrifflich und konzeptionell in der Gleichzeitigkeit von (diskursivem) Körperwissen einerseits und gelebter (leiblicher) Erfahrung andererseits gedacht werden kann“ (11). Die Idee von der Inkorporierung sozialer Ordnung, die in den Arbeiten von Pierre Bourdieu eine so prominente Rolle spielt, bleibt eine Metapher, solange nicht verdeutlicht werden kann, wie diese Inkorporierung auch und gerade in ihren materiellen Aspekten soziologisch zu denken wäre. … Wie geschaffen für eine solche Forschung, aber bislang kaum angegangen, wäre der Bereich der Psychosomatik, bzw. die Psychotherapie insgesamt. Auch die neuen Bio- und Lebenswissenschaften, Gentechnologie, Reproduktionsmedizin, Hirnforschung wären mögliche Forschungsfelder. Gerade in dem Moment, in dem die soziale Gestaltung der naturalen Grundlage des Menschen durch die Biowissenschaften einen neuen Schub bekommt, sollte die Soziologie sich einmischen, und dies nicht allein der Psychologie und Philosophie überlassen. Das theoretische Rüstzeug dazu hat sie, bzw. lässt sich entwickeln. Die Arbeit von Jäger liefert einen gelungenen Beitrag dazu“
Zur vollständigen Rezension…

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