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Hören 1. und 2. Ordnung. Warum Zuhören mehr ist als wissen, was gesagt worden ist

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Am 14.4.2018 fand in Berlin die Jubiläumstagung des Berliner Instituts für Familientherapie (BIF) zum Thema »Die Kunst zu Hören« statt. Während die Kunst zu fragen von Beginn an ein Markenzeichen des Systemischen Ansatzes ist, das sich in zahllosen Veröffentlichungen spiegelt, blieb die Beschäftigung mit dem Hören und Zuhören im therapeutischen Prozess unentwickelt. Der Beitrag „Hören 1. und 2. Ordnung. Warum Zuhören mehr ist als wissen, was gesagt worden ist“, den ich auf der Basis eines Vortrages auf dieser Tagung verfasst habe, ist im Kontext-Heft 1/2019 zum Thema „Hören und Zuhören“ erschienen und findet sich auch im Wissensportal der DGSF. Im abstract heißt es: „Im systemischen Diskurs sind visuelle Metaphern dominant, zum Hören und Zuhören ist hier wenig zu finden. Auch die Literatur zur Gesprächsführung ist primär an Fragen orientiert und nicht am Zuhören. Der Aufsatz beschreibt die Unterschiede zwischen Hören und Zuhören und arbeitet die Bedeutung des Zuhörens für Therapie und Beratung heraus. Sprechen und Zuhören werden als wechselseitiger Prozess dargestellt, in dessen Verlauf verborgene Aspekte des Problemerlebens als »Thema hinter dem Thema« sowie mögliche Lösungen erkennbar werden. Dabei spielt die Erfassung unterschiedlicher linguistischer und paralinguistischer Elemente von Klientennarrativen eine bedeutsame Rolle. Abschließend werden die Konsequenzen dieser Konzeption für die Frage einer aktiven Strukturierung von Therapiegesprächen erörtert.“

Der vollständige Beitrag kann hier gelesen und heruntergeladen werden…

Ein Kommentar

  1. Andrea Christoph-Gaugusch sagt:

    Habe Ihren Artikel mit großem Interesse gelesen. Berendt inspirierte mich einmal zu einem Text namens „Om“. Ich meine, dass das Hören (wie Grunwald in seinem Werk „Homo Hapticus“ schreibt) nicht nur „metaphorisch“, sondern tatsächlich eine Form der inneren Berührung darstellt (Haarzellen werden durch Luftdruckschwankungen richtiggehend berührt, sie ändern ihre Ausrichtung) und somit berühren wir uns gegenseitig, wenn wir miteinander sprechen. Was Sie „Resonanz“ nennen, das könnte man auch „Berührung“ nennen. Wenn ich von jemandem nicht berührt werden möchte, dann beende ich den Kontakt als Hörende. Natürlich kann ich das nicht tun, solange ich mit dieser Person noch in einem Zimmer bin und diese auf mich einredet, womöglich ohne zuzuhören. Hören ist rezeptiv. Schallwellen dringen einfach ein. Ich kann aber innerlich „dicht“ machen, das heißt nicht hinhören (aber selbst das geht nur bedingt, denn je mehr man sich müht, „etwas“ nicht zu hören, umso mehr scheint man es mitunter zu hören; die Augen zu schließen, das ist deutlich leichter). Es ist ein sehr breites Feld, das viel zu wenig Beachtung findet. Wenn man dann noch bedenkt, dass Luftdruckschwankungen keine „Zeichen“ (wiederum eine visuelle Metapher) darstellen, dann bietet sich ein ganz neuer Boden für eine Philosophie (und Psychotherapie).

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