Auf einer Pressekonferenz, die kurzfristig auf dem Bundeswehr-Stützpunkt in Kundus einberufen worden ist, hat Verteidigungsminister von und zu Guttenberg auf überzeugende Weise alle Vorwürfe ausräumen können, er habe eigenhändig in seiner Dissertation fremde Textpassagen als eigene ausgegeben und sich damit eines Plagiates schuldig gemacht. Er distanzierte sich scharf von Textmanipulationen aller Art.„Ich habe mit diesen bedauerlichen und dummen Vorgehensweisen nicht nur nicht das Geringste zu tun, sondern missbillige sie aufs Äußerste“, versicherte der Minister vor den Journalisten. Verletzungen der Regeln wissenschaftlichen Zitierens seien unentschuldbar. Dies habe er auch seinem fünfköpfigen Kompetenz-Team, das die Doktorarbeit für ihn verfasst habe, immer wieder nachdrücklich klargemacht. Auch wenn der Fall noch genauer untersucht werden müsse, sei für ihn nach einem Anruf der Bild-Zeitung jetzt schon klar, dass der Kapitän des Kompetenz-Teams versagt habe. Er habe ihn daraufhin mit sofortiger Wirkung aus seinem Amt entlassen. Auf die Frage, warum er überhaupt die Dissertation von anderen habe schreiben lassen, antwortete Guttenberg, ihm habe natürlich an einer hohen Qualität seiner wissenschaftlichen Arbeit gelegen, da habe es know how und qualifizierte Fachkräfte gebraucht:„Meine Reden und Vorträge vor dem Parlament und in der Öffentlichkeit schreibe ich ja auch nicht selbst, sondern dafür ausgebildete Fachkräfte. Das ist bei einer Doktorarbeit ja nicht anders. Da muss man auf die Mitarbeiter vertrauen können. Und wenn ich überhaupt jemanden zitiere, dann sind das die Fachkräfte – zum Rapport“
Guttenberg: Kompetenz-Team hat versagt
18. Februar 2011 | Keine Kommentare