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Gute und Schlechte Arbeit

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Der DGB hat in Kooperation mit einem sozialwissenschaftlichen Forschungsinstitut über 6.000 abhängig Beschäftigte nach ihren Arbeitsbedingungen befragt und erstmals einen Index„Gute Arbeit“ erstellt, der zukünftig jährlich aktualisiert werden soll. Auf der eingerichteten website besteht die Möglichkeit, den eigenen Index durch Ausfüllen eines Online-Fragebogens festzustellen. Bei der Befragung ergab sich, dass nur 12 % ihre Arbeitsqualität als gut bewerteten, 54 % als Mittelmäßig und 34 % als schlecht.
12% Gute Arbeit:„Unter acht Beschäftigten ist einer, der seine Arbeitssituation positiv bewertet – ein Indexwert von 80 und darüber ist das Ergebnis. Ein hohes Maß an Einfluss- und Entwicklungsmöglichkeiten, eine sinnhaltige Arbeit, wenige körperliche und emotionale Belastungen, ein angemessenes Einkommen samt einem hohen Grad beruflicher Zukunftssicherheit, ein unterstützendes, entwicklungs- und lernförderliches Arbeitsorganisations-Umfeld – unter solchen Bedingungen sind in den meisten Fällen Beschäftigte tätig, die Gute Arbeit haben. („In den meisten Fällen“ bedeutet: Hier und da gibt ein Befragter seiner Arbeitssituation in dieser oder jener der erwähnten Dimensionen eine schlechte Note, erreicht aber dennoch einen Gesamt-Indexwert von mindestens 80.) Der Durchschnitt der Teilindizes in den Wertungen dieser Gruppe: Ressourcen 83, Belastungen 92, Einkommen & Sicherheit 85, ergibt einen Gesamtwert von 87 Punkten.
54 Prozent Mittelmäßige Arbeit. Gut die Hälfte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer arbeitet unter Bedingungen, die mit Werten zwischen 50 und 80 zu quantifizieren sind. Mittelmäßige Arbeit weist im Vergleich zu den beiden anderen Qualitätsstufen weniger Einschlägiges auf. Häufig sind den Einflussmöglichkeiten der Beschäftigten enge Grenzen gezogen, dafür sind sie etlichen belastenden körperlichen und emotionalen Anforderungen ausgesetzt. Die Arbeitsbedingungen bergen wenig Entwicklungs- und Lernförderliches, es fehlt an einem unterstützenden Führungsstil, die Einkommensbedingungen sind unzureichend, auch die Ungewissheit über ihre berufliche Zukunft belastet die Beschäftigten. Für die Teilindizes lautet das Ergebnis: Ressourcen 70 Punkte, Belastungen 72, Einkommen & Sicherheit 50. Der Durchschnitt beträgt 64 Punkte.
34 Prozent Schlechte Arbeit. Jeder dritte Beschäftigte bewertet seine Arbeitssituation negativ – Indexwert 50 und weniger. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die dieser Gruppe angehören, haben in der Regel hohe Belastungen (wie Mangel an Respekt, körperliche Schwerarbeit, einseitige
Belastungen oder emotionale Überforderung) auszuhalten, dabei aber kaum Entwicklungsmöglichkeiten in ihrer Arbeit. Sie erhalten ein Einkommen, das weder ihren Leistungen angemessen ist noch ihren Bedürfnissen gerecht wird, und leben häufig in großer Unsicherheit über ihre berufliche Zukunft. Nahezu alle Faktoren fehlen, durch die Arbeit zu einer Quelle des Wohlbefindens der Arbeitenden selbst werden kann. Die Wertung nach Teilindizes: Ressourcen
48 Punkte, Belastungen 44, Einkommen & Sicherheit 20. Der Gesamt-Index beträgt 38 Punkte“
Zur„Gute-Arbeit“-website…

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