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Guantanamo wird grün!

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Nachdem Al Gore auf der Klimakonferenz in Bali die Regierung seines Landes auf scharfe Weise dafür verantwortlich gemacht hat, Fortschritte in der Klimapolitik zu behindern, hat Präsident George W Bush überraschend eingelenkt und einen ersten Schritt in Richtung einer nachhaltigen ökologischen Politik angekündigt: Guantanamo soll grün werden. „Wir müssen zugeben, dass wir bei der verschärften Behandlung von mutmaßlichen Terror-Verdächtigen in Guantanamo nicht immer auf die Umweltverträglichkeit der eingesetzten Mittel geachtet haben. Um auch unseren Willen zur Verbesserung des Weltklimas zum Ausdruck zu bringen, werden künftig alle Maßnahmen unserer Einsatzkräfte in Guantanamo gründlich auf ihre ökologische Nachhaltigkeit überprüft“, teilte der Präsident auf einer eilends einberufenen Pressekonferenz mit. Die Liste der Verbesserungen liest sich eindrucksvoll: So dürfen ab sofort die Gefangenen nur noch mit Knüppeln aus Naturkautschuk geschlagen werden. Stromstöße zur Unterstützung eindringlicher Befragungen dürfen ebenso wie die 24-Stunden-Zellenbeleuchtung nur noch aus solarbetriebenen Geräten gewonnen werden. Das Wasser, in das die Gefangenen zur Vortäuschung eines Ertränkungstodes getaucht werden, wird zukünftig regelmäßig auf einen ausgeglichen PH-Wert untersucht. Briefpost an die Gefangenen, die kein Recycling-Papier verwendet, wird nicht mehr zugestellt. Auch die Säcke, die den Insassen über den Kopf gestülpt werden, müssen ab Weihnachten ein Ökosiegel tragen, ebenso wie die Gefangenenkleidung, die ab sofort nicht mehr rot, sondern (mit Ökofarbe) grün gefärbt ist. „Grün ist die Farbe des Lebens und der Hoffnung“, erläuterte Bush und bedauerte, dass die Welt nicht schon nach der Einführung eines Öko-Panzers für die US-Streitkräfte im Frühjahr dieses Jahres anerkannt habe, dass es auch dieser Regierung ernst sei mit der ökologischen Erneuerung der Welt.

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