Wurde die Gruppe in der Blütezeit der Human Relations-Bewegung als der Schlüssel für eine humane (und möglichst hierarchiefreie) Arbeitswelt betrachtet, hat ihr Ruf in der Organisationstheorie insbesondere systemischer Prägung etwas gelitten. In einem kurzen Beitrag für das soeben erschienene und sehr lesenswerte„Lexikon des systemischen Arbeitens“ (Hrsg: Heiko Kleve und Jan V. Werth) hat Rudolf Wimmer die Entwicklungsgeschichte des Gruppenbegriffes skizziert und weist auf die fortdauernde Nützlichkeit dieses Konzeptes hin:„Begreift man Gruppe als eigenständigen Typus sozialer Systembildung, dann wird deutlich, dass hier eine spezifische Kombination von Merkmalen bedeutsam wird, die sowohl für Interaktionssysteme als auch für Organisationen kennzeichnend sind: Kommunikation unter Anwesenden mit all den damit verbundenen Implikationen (z. B. Verpersönlichung der Beziehungen) auf der einen Seite und Mitgliedschaft, Entscheidungskompetenz, eine dauerhafte Zeitperspektive, Fähigkeit zur Selbstbeobachtung und Selbstreflexion etc. auf der anderen Seite. Diese Merkmalskombination verleiht Gruppen ihren typischen Hybridcharakter (
), der es eigentlich verbietet, solche sozialen Systeme der einen oder anderen Seite zuzuschlagen“ Der Text ist auch online zu lesen,
und zwar hier
Gruppe, Team, Organisation
20. April 2012 | Keine Kommentare