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Grenzen der Autopoiesis

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Walter Ludwig Bühl, Jg. 1934, im Jahre 2007 gestorbener Philosoph und Soziologe, wirft in diesem spannenden und anspruchsvollen Beitrag (der schon 1987 in der Kolner Zeitschrift ftir Soziologie und Sozialpsychologie erschienen ist) einen äußerst kritischen Blick auf den Begriff der Autopoiesis und seine Rezeption, vor allem auch durch Niklas Luhmann, dessen Lektüre unbedingt zu empfehlen ist:„Um zu einer einigermaßen präzisen Begriffsverwendung und damit zu einer realistischen Theoriediskussion zu kommen, ist es zunächst einmal erforderlich, die mystische Aura wieder aufzulösen, in die der Begriff der ‚Autopoiesis‘ durch eine unsachgemäße und ideologische Verwendung inzwischen getaucht worden ist. Vor allem darf die Herkunft des Begriffes aus einer kybernetisch inspirierten Biologie nicht vergessen werden, die das ‚lebende System‘ durchaus provokativ gerade deshalb ‚mechanistisch‘ und ‚rationalistisch‘ als eine Art ’sich selbst herstellender Maschine‘ rekonstruieren will, um das Systemdenken von all den animistischen, vitalistischen und finalistischen metaphysischen Konnotationen zu befreien, in die es im Kampf gegen die immer noch festverwurzelte elementaristisch-materialistische wie auch gegen die organizistische Naturauffassung verfallen ist (Maturana und Varela). Die heuristische Funktion des Begriffes oder vielmehr Theorems der Autopoiese liegt gerade in der Kontraposition: in der Konzeptualisierung einer zweiten Perspektive, die der alten Naturauffassung gegenübergestellt werden kann und diese dadurch selbst zur Perspektive macht, ohne sie jedoch als Perspektive ersetzen zu können. Die Isolierung, Übergeneralisierung und Reifikation der autopoietischen Perspektive wäre selbst wieder ‚Metaphysik‘, wissenschaftlich unbeweisbar und heuristisch steril“
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