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Online-Journal für systemische Entwicklungen

Gender-Konstruktionen

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„Debatten über ‚masculinity‘ oder ‚feminity‘ erheben sich bald in abstrakte Höhen, sprachphilosophische Fallstricke werden ausgelegt und von den Kontrahenten ebenso analysiert wie die kulturelle Relativität. Alles was Rang und Namen hat in den Disziplinen wird eingebracht. Auch wenn Frauen sich beteiligten, bleibt der Hinweis nicht aus, dass wieder einmal Männer das große Wort führen, woraufhin die nächsten alsbald feststellten, die Debatte wiederhole das Problem nur, statt es zu analysieren. Wie kann man etwas analysieren, von dem man unweigerlich ein Teil ist? Man kann ein Projekt machen, die Fragestellung einengen und die Aussagen auf die Gruppe der untersuchten Personen begrenzen. Das will ich hier ausdrücklich tun. Die Untersuchten sind eine Gruppe von 16 inhaftierten Sexualstraftätern. Sie waren wegen sexuellen Missbrauchs von ihnen anvertrauten Jungen oder Mädchen, teils eigener Kinder, teils Stiefkinder, teils fremder Kinder, teils auch wegen Vergewaltigungen zu mehreren Jahren Haft verurteilt, und in der sozialtherapeutischen Abteilung eines Gefängnisses untergebracht, wo sie an einer Gruppentherapie teilnahmen, die zweimal wöchentlich stattfand und videographiert wurde“ So beginnt ein Vortrag, den Michael Buchholz im Mai in Göttingen gehalten hat und der nun in der Systemischen Bibliothek nachzulesen ist. Die umfangreiche Untersuchung der Konstruktionen von Tat, Schuld und Täterschaft bei Sexualstraftätern, die Michael Buchholz gemeinsam mit Franziska Lamott und Kathrin Mörtl geleistet hat, ist Anfang des Jahres mit dem Titel„Tat-Sachen“ im Psychosozial-Verlag herausgekommen, im systemagazin war ein Vorabdruck zu lesen.
Zum vollständigen Vortragstext…

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