Mit den Entscheidungen der Rating-Agentur Standard & Poor’s, zunächst die Programme der FDP zur Steuersenkung als Schrottpapiere zu bezeichnen, dann die Glaubwürdigkeit der Parteiführung und gestern auch noch die Spendenwürdigkeit der Partei abzuwerten und den Parteivorsitzenden als Low-Performer einzustufen, verschärfte sich die aktuelle Krise der Freidemokraten dramatisch. Die Wahlprognosen für die Landtagswahl in NRW stürzten daraufhin steil unter die Fünf-Prozent-Hürde ab. Die Partei ist seither in Aufruhr. Außenminister und Parteivorsitzender Guido Westerwelle beschuldigte die Ratingagentur in diesem Zusammenhang, dass das Timing von Standard & Poor’s nicht besonders glücklich gewesen sei. Es wäre besser gewesen, die Analysten hätten mit ihrer Veröffentlichung bis nach den Wahlen und solange gewartet, bis alle versprochenen Spenden bei der Partei eingegangen wären, so Westerwelle. Er kündigte an, dass die FDP eine eigene Rating-Agentur unter dem Vorsitz von Rainer Brüderle („Rating muss sich wieder lohnen!“) zur Bewertung der politischen Parteien in Deutschland gründen werde, von der er sich eine faire Bewertung erwarte.
FDP in der Rating-Krise
8. Mai 2010 | Keine Kommentare