systemagazin

Online-Journal für systemische Entwicklungen

Don D. Jackson (28.1.1920 – 29. 1.1968)

| Keine Kommentare

Don D. Jackson

Don D. Jackson

Heute vor 50 Jahren – einen Tag nach seinem 48. Geburtstag – starb Don D. Jackson, für viele völlig unerwartet, nach längerer Krankheit. Er war einer der wichtigsten Wegbereiter der Familientherapie, aufgrund seines frühen Todes wurde sein Beitrag oft unterschätzt. Als Arzt und Psychiater studierte er von 1947 bis 1951 bei Harry Stack Sullivan, dem Begründer der interpersonalen Psychotherapie. Von 1953 bis 1962 arbeitete er mit Gregory Bateson, John Weakland, Jay Haley und William Fry zusammen und trug maßgeblich dazu bei, die Forschungen zur zwischenmenschlichen Kommunikation auf die Arbeit mit Familien zu übertragen. Eines der Ergebnisse dieser Forschung war die Entwicklung der Doppelbindungs-Theorie der Schizophrenie (von der sich die Forscher später wieder distanzierten). 1958 gründete er das Mental Research Institute in Palo Alto, Kalifornien, und war dessen erster Direktor. Richard Fisch, Gründer und Direktor des Brief Therapy Center am Mental Research Institute schrieb über Jackson: „Wie hat Don Jackson das Feld der Familientherapie beeinflusst? Wie hat Watts die Dampfmaschine beeinflusst? Er hat es geschafft. Andere haben die Dampfmaschine zu einer besseren, effizienteren Maschine weiterentwickelt. Ich würde sagen, das hat Don für die Familientherapie getan (…) Er hat die Disziplin etabliert, andere haben es verfeinert“. Gregory Bateson sagte über ihn auf einer Konferenz zum Andenken an Don Jackson: „Ich vermisse Don. Don hatte eine Schnelligkeit und eine Leichtigkeit im Kontakt, die ich für sehr wichtig im Umgang mit Problemen des menschlichen Verhaltens halte. Wahrscheinlich würde er einige unserer Mätzchen heute Abend ein wenig komisch finden, auf dieses Podium kommen und unsere Prozeduren etwas lockern. Es wäre nett gewesen. Er war natürlich eine sehr wichtige Person, historisch betrachtet. Seine Originalarbeit über Familienhomöostase war sicherlich eine der ersten, vielleicht die erste wichtige Aussage über die Familie als System“.

Wendel Ray, Soziologe, Politologe und Sozialarbeiter, ist Professor of Family System Theory am College of Arts, Education, and Sciences an der University of Louisiana in Monroe. Er war selbst eine Zeit lang Direktor des Mental Research Institute (MRI) und gründete das Don D. Jackson Archive of Systemic Literature. 2004 schrieb er für die Brief Strategic and Systemic Therapy European Review einen ausführlichen Text über den Werdegang Jacksons und die Bedeutung seines Werkes, an das heute zum 50. Jahrestag seines Todes noch einmal erinnert werden soll. Zum vollständigen Text geht es hier…

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.