Hans Christ, den ich als alten Freund und neuen systemagazin-Autor an dieser Stelle herzlich begrüße, ist als Psychoanalytiker und systemischer Therapeut der ersten Stunde ein ausgesprochen erfahrener Kliniker, der sich immer wieder auch mit übergreifenden theoretische Perspektiven und ihrer Integration in klinisches Denken befasst hat. 2005 erschien in„systeme“ ein umfangreicher Aufsatz über„Dissoziationen als Leistung und Störung“, in dem diese Fähigkeiten zum Ausdruck kommen, und der jetzt auch in der Systemischen Bibliothek zu lesen ist. Im abstract schreibt Hans Christ:„Dissoziative Prozesse der Spannungsregulation können Alltagsphänomene ebenso gut erklären wie Krankheitsphänomene. Ich beginne mit dem vernachlässigten Alltagsbereich salutogenetisch bedeutsamer Dissoziation für Erholungsprozesse, affektive Diskriminierung und die Förderung von kreativen Prozessen und wende mich darauf der Begriffsgeschichte zu um dann den heutigen Stand der Dissoziationsforschung zu skizzieren. Unter Berücksichtigung neurowissenschaftlicher und mentalistischer Konzepte der Psychoanalyse und Bindungsforschung stelle ich ein Aufmerksamkeitsmodell der Dissoziation vor. Komplexitätsreduktion als Prozess der Erregungsabkopplung durch Konstriktion und Selbsterregung verdeutliche ich an Fallmaterial aus der eigenen Praxis als Psychotherapeut und Supervisor. Therapeutische Überlegungen beschließen die vorliegende Arbeit“
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Dissoziation als Leistung und Störung
2. September 2008 | Keine Kommentare