Unter diesem Titel hat Christiane Geiser 1999 eine Arbeit veröffentlicht, die auf einem Vortrag basiert und in der sie konstruktivistische und systemische Konzepte mit dem personenzentrierten Ansatz von Carl Rogers in Beziehung setzt. Der Aufsatz erschien in den GFK-Texten und ist auch online zu lesen. Im abstract schreibt sie:„Die Frage, was denn nun ‚wirklich‘ sei, würde der Konstruktivist Heinz von Foerster als eine der ‚unentscheidbaren Fragen‘ bezeichnen, mit deren Beantwortung wir nichts über ‚die Wirklichkeit‘ aussagen, aber viel über unsere grundlegenden Annahmen und Glaubenssysteme und deren Einfluss auf unsere Praxis. Carl Rogers, der Begründer des personzentrierten Ansatzes, hat sich eindeutig für eine Antwort entschieden. Er plädiert in seinem Lebenswerk unermüdlich für diesen allerersten Schritt der radikalen Toleranz: immer zuerst zu akzeptieren und zu verstehen versuchen, wie die individuelle Wirklichkeitskonstruktion und das Selbst- und Weltverständnis des anderen aussehen. Dann ebenso sorgfältig zu beobachten, wie ich selber meine ‚Wirklichkeiten‘ hervorbringe. Dann – erst dann! -‚weitergehen‘: sich in einem dialogischen Akt zueinander in Beziehung setzen, zum Zweck von Veränderung, Heilung und Wachstum in der Psychotherapie, zum Zweck von Konsensfindung und Kreativität im politischen und sozialen Feld. Ich plädiere in diesem Vortrag dafür, diese verschiedenen Wirklichkeiten ganz auszuschöpfen (vor allem auch ihre körperliche Dimension) und darüber hinaus den traditionell individuumzentrierten Charakter des personzentrierten Ansatzes auszudehnen: eine Blickwinkel-Korrektur von der Egozentrik zur Relationalität und eine Revision des Selbst-Begriffs können der ‚Wirklichkeit‘, in der wir im ausgehenden 20. Jahrhundert leben, dienlich sein“
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Die „Wirklichkeit der Person“. Über ein radikales Ausschöpfen des personenzentrierten Ansatzes
28. August 2007 | Keine Kommentare