Die„Verwalter der vagen Dinge“ hat Paul Valéry Priester, Magier, Dichter usw. genannt. Peter Fuchs hat diese Bezeichnung kürzlich im Titel seines Buches zur Systemtheorie der Psychotherapie verwandt. Im vorliegenden Manuskript eines Aufsatz über Erkenntnispolitik und Wirklichkeitskonstruktion, der 2010 im von Roland Reichenbach, Hans-Christoph Koller & Norbert Ricken herausgegebenen Band„Wirklichkeit und Erkenntnispolitik. Studien zur Konstruktion des Pädagogischen“ bei Beck erschienen ist, ist ebenfalls von der„Verwaltung der vagen Dinge die Rede, diesmal aber im Kontext von Pädagogik als Vermittlung von Erkenntnis:„Gebeten, etwas zum Zusammenhang von Erkenntnispolitik und (pädagogischer) Wirklichkeitskonstruktion zu sagen, verspürte ich zunächst einen heftigen Abwehrreflex, der sich immer einstellt, wenn ich auf Wörter stoße, die sich strategisch als Begriffe ausgeben, aber weit entfernt davon scheinen, die Grundvoraussetzung wissenschaftlich tauglicher Begriffe zu erfüllen, nämlich: clare et distincte zu funktionieren. Man kann mitunter den Eindruck gewinnen, sie stünden im Dienst eines dunklen Wissens, eines Wissen zweiten Ranges, das Verwalter der vagen Dinge benötigt. Und das würde nicht einmal verwundern, wenn es um Erziehung geht, für die cognitio diffusa geradezu als Bedingung der Möglichkeit gelten mag, unter alltäglich turbulenten Geschäftsvoraussetzungen noch so etwas wie eine Eigen-Intelligenz entwickeln oder wenigstens proklamieren zu können. Vagheit wäre unter diesen Voraussetzungen funktional, ein Gesichtspunkt, von dem aus sich mein Interesse am Thema dann doch einstellte“
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Die Verwaltung der vagen Dinge Essay zur Phantasmatik von Erkenntnispolitik und Wirklichkeitskonstruktion
11. August 2011 | Keine Kommentare