Unter diesem griffigen Titel hat der renommierte Schweizer Bildungsforscher Andreas Müller, jemand, der der Schule nicht nur ein übrigens sehr mäßiges Zeugnis ausstellt, sondern selbst an ’neuen Wegen‘ des Unterrichtens arbeitet (so der Rezensent Andreas Manteufel) seine Kritik des bestehenden Schulsystems in Form gebracht. Und Form ist hier wörtlich gemeint: Müllers Buch ist eine didaktische Meisterleistung. Man nimmt es einfach gerne zur Hand, der Text ist trotz Auflockerungen durch Cartoons, selbst gestaltete Tabellen oder Abbildungen und eingestreute Zwischentexte fließend und gut verdaulich, manchmal vielleicht zu locker-flockig. Der Einstieg durch drei Knobelaufgaben kostete mich persönlich zwar Zeit, aber die Lesefreude war dadurch sofort garantiert. Die grafische Gestaltung kommt größtenteils nicht aus einer Computersoftware, sondern aus der Hand des Autors und seines kreativen Kollegen Roland Noirjean. Mit Farbe wurde nicht gespart, was tatsächlich viel ausmacht. Es geht aber nicht nur um Neuerung, sondern auch um die Besinnung auf alte Tugenden, die mehr gepflegt werden. Das ganze Getue um Lehrpläne, Schulgesetze, Pisa usw. treffe überhaupt nicht den Punkt, sondern biete nur die Bühne für Selbstdarstellung und Ablenkung von dem, worauf es ankommt. Und statt immer mehr Spezialwissen in immer kürzerer Schulzeit an zu häufen, sei die Schule gefordert, sich um die Basiskompetenzen zu kümmern, so Manteufel. Allerdings verwende der Autor auf das, was zu tun sei, bei allem Lob dann doch zu wenig Platz. Die vollständige Rezension
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Die Schule schwänzt das Lernen
4. Juni 2013 | Keine Kommentare