Am 24. September habe ich an dieser Stelle auf ein Radio-Interview mit Niklas Luhmann hingewiesen, das Wolfgang Hagen für Radio Bremen anlässlich Luhmanns 70. Geburtstag geführt hatte. Das Gespräch hatte noch einen ebenso ausführlichen zweiten Teil, in dem es um Luhmanns Theorie der Massenmedien ging.
Auf der website von Radio Bremen heißt es dazu: „Die Realität ist so hinzunehmen, wie sie von den Massenmedien präsentiert wird und, auf sich selbst aufbauend, reproduziert wird. Diese Überlegungen stehen im Zentrum der Kommunikationstheorie, wie sie der Sozialwissenschaftler Niklas Luhmann formuliert hat.Sollten also der alltägliche Wahnsinn, so fragte der Spiegel prompt, sollten der Bildersalat des Fernsehens, die verblödende Werbung, der Schwachsinn der Unterhaltung ein „operatives, geschlossenes System“ darstellen, das nach eigenen Regeln erzeugt, was die Gesellschaft als die Realität akzeptiert? Genau dieses ist Erkenntnis und Kerngedanke der Luhmannschen Medientheorie, nachzulesen in seinem opus magnum: „Die Gesellschaft der Gesellschaft“. Luhmann verzichtet auf normative Wertungen. Er weigert sich zu sagen, wie die Medien eigentlich funktionieren müßten. Er beschränkt sich darauf, zu beobachten, wie die Medien beobachten. Die kommunikationswissenschaftlichen Überlegungen stehen im zweiten Teil des Gesprächs mit dem emeritierten Soziologie-Professor im Zentrum. Die Fragen stellte der Radio-Bremen-Redakteur Wolfgang Hagen.“
Das Audio-Interview können Sie hier hören, es gibt aber auch ein Transkript der Sendung.