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die Pflicht zur standardisierten Diagnostik droht zum Selbstgespräch zu werden

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Während in der Systemischen Therapie der Sinn und Unsinn von Diagnosen diskutiert wird, geht es im Mainstream der Psychotherapieforschung schon um die Frage einer standardisierten, d.h. auf dem kontinuierlichen Einsatz von Testverfahren im Rahmen einer Psychotherapie aufbauenden Diagnostik, die womöglich zukünftig für Antrag und Bewilligung einer Psychotherapie Voraussetzung sein könnte. Thorsten Padberg hat in einem interessanten Artikel für das Psychotherapeutenjournal 1/2013 über diese Diskussion berichtet, die er für falsch hält. Im abstract heißt es: „Im Namen der Wissenschaft wird zurzeit die Notwendigkeit standardisierter Diagnostik betont. Der Artikel weist eine einseitige Inanspruchnahme ,der Wissenschaft‘ durch die Befürworterinnen und Befürworter standardisierter Diagnostik zurück. Psychotherapiepraktiker, die dieser Form der Diagnostik skeptisch gegenüberstehen, haben gleichwertige Wissenschaftsansprüche, die nicht notwendig zur Forschung im Widerspruch stehen. Bei Psychotherapeuten festzustellende Abweichungen von standardisiert gestellten Diagnosen rechtfertigen zudem keine Schlüsse auf die Persönlichkeit dieser Psychotherapeuten. Es wird die Frage gestellt, ob standardisierte Diagnostik den Interessen der Klienten dient, und erläutert, welche Rolle Diagnosen im Therapieprozess spielen. Der Zwang zur standardisierten Diagnostik übergeht ethische und praktische Überlegungen sowie kommunikative Prozesse, die der Psychotherapie als Wissenschaft wesentlich sind.“
Den vollständigen Artikel lesen Sie hier (S. 12-18)

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