Vielleicht funktioniert das ja einfach so, dass sich Bewegungen immer wieder aus dem Auge verlieren, dann wieder aus ihrer Umlaufbahn auftauchen, anderen Bewegungen begegnen, ihnen vielleicht etwas entgegnen. Wer weiß. Manches wird vermisst, anderes nicht, und wieder anderes trägt länger als bemerkt. Es scheint, als ob existenzielle Perspektiven zur letzteren Kategorie gehören. Lange außer Mode, doch irgendwie scheint eine aus dem Ruder laufende Welt doch (wieder) nach existenzieller Orientierung zu fragen. Die Zeichen mehren sich. Eins dieser Zeichen ist die unter dem Dach der in San Francisco angesiedelten Saybrook University zu findende website The New Existentialists. Eine lebendige Vielfalt von Beiträgen zu Politik, Kunst, Kultur und Psychotherapie lässt sich dort finden. Wege zu einer existenziell ansprechbaren und ansprechenden Psychologie und Alternativen zur Medikalisierung von psychischen Problemen werden ebenso diskutiert, wie Kreativität oder der Umgang mit Tod und Sterblichkeit. Es gibt freien Zugang zu einer Vielzahl von Texten (z.B. Kirk Schneider: The Case for Existential Psychotherapy) und Videos (z.B. Interviews mit David Elkins über Empathie). Ein spezieller Service besteht in einer kontinuierlichen Auseinandersetzung mit dem DSM-V. Hierzu gibt es sowohl blogs wie auch stets aktualisierte links zum weltweiten Presse-Echo. Die das Ganze unerschütterlich rahmende Titelzeile: It matters that people have a way to use the latest findings in psychology beyond buying a pill for depression. It matters that people have a way of looking at their lives that lets them ask the big questions and determine how they want to live and that this is supported by therapists and mental health professionals. Das wäre doch mal eine Perspektive.
Die neuen Existenzialisten
20. März 2014 | Keine Kommentare