Unter diesem Titel erschien 1999 ein voluminöses Buch von Günter Schiepek, das dieser für die Arbeitsgemeinschaft systemischer Therapieverbände als Grundlage für den – damals abgelehnten – Antrag auf Anerkennung der Systemischen Therapie als wissenschaftlich anerkanntes Psychotherapieverfahren verfasst hatte. Mittlerweile ist eine neue – und völlig anders angelegte Studie über die Wirksamkeit der Systemischen Therapie von Kisten von Sydow et al. erschienen, die morgen im systemagazin besprochen werden wird. Aus gegebenem Anlass präsentiert systemagazin heute einen sehr umfangreichen Rezensionsaufsatz von Wolfgang Loth zum Schiepek-Buch, der 2000 in leicht gekürzter Form in der Zeitschrift systhema erschienen ist:„Beeindruckend finde ich, wie Schiepek das vorliegend Forschungsmaterial zu einem von anderen Ansätzen unterscheidbaren kohärenten Konzept zusammenfasst und Systemische Therapie als selbstorganisierenden Prozess beschreibt. Das wirkt manchmal wie aus einem Guß, und macht neugierig darauf, wie es erst wirken mag, wenn das Ganze auch noch alltagsorientiert beschrieben werden kann.„Die Therapie“, sagt Schiepek,„führt (…) nicht entlang des Ariadnefadens durch das Labyrinth zurück zum Ausgang, sondern nach vorne. Das Thema Systemischer Therapien ist die Neuentwicklung von Mustern (Lebensstilen, Selbstkonzepten, Kommunikationsstrukturen). Es geht um die Auflösung von Problemsystemen zugunsten von Neuentwicklungen“ (S. 276). Im Unterschied zu traditionellen Therapieverfahren, die auf das kontinuierliche Herbeiführen dieser Veränderungen setzen, fokussiert Schiepeks Vorschlag eines systemischen Verständnisses von Psychotherapie auf das Vorbereiten und Hinarbeiten auf diskontinuierliche Veränderungen.„Ordnungs-Ordnungs-Übergänge“ ist das Zauberwort, die sich unter Bedingungen hilfreichen Beisteuerns ergeben“
Zur vollständigen Rezension
Die Grundlagen der Systemischen Therapie
19. Dezember 2006 | Keine Kommentare