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Die Familie. Fallstudien zur Unverwüstlichkeit einer Lebensform

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Familiengeschichten stehen heute, zumindest in der Literatur, wieder hoch im Kurs. Anhand von Familiengeschichten exemplarisches Wissen über die Familie als Lebensform zu gewinnen, ist dagegen eine Kunst, die nicht ohne weiteres mit Rezeption rechnen kann. Dem vorliegenden Buch von Tilman Allert aus dem Jahre 1998 wäre eine interessierte Leserschaft gerade aus dem familientherapeutisch interessierten Feld nach wie vor zu wünschen. Oliver König schreibt in seiner Rezension:„Tisch und Bett, Symbole des Universums von Familie und Paar, werfen lange Schatten auf der Umschlagsillustration, was gleichsam nicht nur den Gegenstand, sondern auch den Umgang mit ihm markiert. Denn es geht um ,das Rätsel des Ursprungs‘, genauer ,um die formale Struktur und das dynamische Potential der Kommunikation in der Familie, um die Dauerspannung zwischen der affektiv exklusiven Elterndyade und der Positionierung des Kindes in ihr (VIII)‘. Die Habilitationsschrift von Tilman Allert stellt eine der ambitioniertesten Arbeiten aus der (Familien)Soziologie der letzten Jahre dar und weicht stark ab von der mitunter allzu großen Routine eines entweder postmodern lässigen oder steril aufgeregten Geredes vom Ende der Familie‘ (IX). Im engeren Sinne geht es um die Dyade als der strukturellen Achse des Systems Familie, d.h. um die ,Affektivität in der Zweierbeziehung von Mann und Frau‘ (213), die immer auf ein ,dynamisches Potential des Dritten‘ (214) ausgerichtet ist, sei es ein Kind, ein ,Außen‘, gegen das sich das Paar abgrenzt, oder ein anderes Gemeinsamkeitssymbol.“ Die Rezension von König ist wohlwollend, enthält aber auch einige gewichtige Kritikpunkte. Sie schließt mit dem Hinweis, dass„Entwicklungen in der Familientherapie bzw. der Berufsgruppe der Psychotherapeuten (z.B. das„Hellinger-Phänomen“) darauf aufmerksam (machen), dass im kommunikationstheoretischen Vakuum so einige Blumen blühen, denen eine (allgemein)soziologische Düngung gut täte. Dass die Soziologie hier einiges zu bieten hat, beweist die Arbeit von Allert, die mehr als eine einmalige Lektüre bedarf, es aber auch wert ist“
Zur vollständigen Besprechung…

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